Das Jahr 2009 aus astronomischer Sicht

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Poster des IYA2009Nun ist es also ange­bro­chen das neue Jahr 2009, was mit dem Inter­na­tio­na­len Jahr der Astro­no­mie (IYA) sicher auch ein inter­es­san­tes für Hob­by­as­tro­no­men wer­den wird. Aber was erwar­tet uns him­mels­me­cha­nisch in die­sem Jahr?

Auf jeden Fall wird das Fins­ter­nis­jahr für die Mit­tel­eu­ro­pä­er eher mäßig aus­fal­len, obwohl es gleich drei Halb­schat­ten­fins­ter­nis­se des Mon­des, eine Par­ti­el­le Mond­fins­ter­nis und jeweils eine Ring­för­mi­ge und Tota­le Son­nen­fins­ter­nis geben wird.

Die Halb­schat­ten­fins­ter­nis­se vom 9. Febru­ar und 7. Juli sind bei uns nicht zu beob­ach­ten, weil die­se für Euro­pä­er am Tag­him­mel statt­fin­den wer­den. Dafür ist die Fins­ter­nis vom 6. August um 2:40 Uhr bei uns in den frü­hen Mor­gen­stun­den sicht­bar, aber eher unauf­fäl­lig. Am Sil­ves­ter­abend kommt es dann zu einer sehr beschei­den­den Par­ti­el­len Mond­fins­ter­nis, wenn der Mond um 20:23 Uhr das nörd­li­che Kern­schat­ten­ge­biet durch­läuft und die Mond­schei­be nur zu 7% ver­fins­tert wird.
Am 26. Janu­ar kommt es im indi­schen Oze­an zu einer Ring­för­mi­gen Son­nen­fins­ter­nis, die über gro­ße Tei­le des Indi­schen Oze­ans sicht­bar sein wird, und am 22. Juli zu einer Tota­len Son­nen­fins­ter­nis. Der Tota­li­täts­strei­fen über­streicht dabei das nörd­li­che Indi­en, Chi­na, das Chi­ne­si­sche Meer und schließ­lich den west­li­chen Pazi­fik. Mit einer maxi­ma­len Tota­li­täts­dau­er von 6 Minu­ten und 43 Sekun­den über dem Chi­ne­si­schen Meer, wir dies die längs­te Tota­le Son­nen­fins­ter­nis des Jahr­hun­derts sein. Erst am 25. Juni 2150 wird mit 7 Minu­ten und 14 Sekun­den Tota­li­täts­dau­er, die­ser Rekord noch übertroffen.

Auch in die­sem Jahr fin­det am 7. Janu­ar und 18. Juli eine Ple­ja­den­be­de­ckung durch den Mond statt. Die Ant­ares – Bede­ckung am 26. Okto­ber ist von Deutsch­land aus tief am Abend­him­mel sicht­bar. Die Venus wird am 18. August am Tag­him­mel vom abneh­men­den Mond bedeckt.

Mer­kur ist am Abend­him­mel in den ers­ten Tagen des neu­en Jah­res, im zwei­ten April­drit­tel bis Anfang Mai, und in der drit­ten Dezem­ber­wo­che, tief im Wes­ten beobachtbar.
Die Venus ist Anfang die­sen Jah­res auf­fäl­lig am Abend­him­mel prä­sent. Am 14. Janu­ar erreicht sie mit 47° Win­kel­ab­stand zur Son­ne ihr größ­te öst­li­che Elon­ga­ti­on und am 19. Febru­ar ihren größ­ten Glanz. Ende März been­det sie ihre Sicht­bar­keits­pe­ri­ode als Abend­stern. Venus ist dann wie­der im April bis Ende Novem­ber am Mor­gen­him­mel sicht­bar. Ihre größ­te west­li­che Elon­ga­ti­on erreicht sie am 5. Juni.
Mars taucht im Som­mer 2009 am Mor­gen­him­mel auf und wird bis Ende des Jah­res immer bes­ser sicht­bar. Sei­ne Oppo­si­ti­on erreicht der Pla­net erst am 29. Janu­ar 2010.
Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter kann bis Mit­te März am Mor­gen­him­mel auf­ge­spürt wer­den. Am 14. August kommt er in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist dann die gan­ze Nacht über beobachtbar.
Saturn steht am 8. März in Oppo­si­ti­on und ist dann bis Ende Juli am Abend­him­mel ver­tre­ten. Der Ring prä­sen­tiert sich in die­sem Jahr als sehr schma­ler Strich. Die Kan­ten­stel­lung ist dann im Sep­tem­ber erreicht, wenn die Erde die Rin­ge­be­ne des Saturns von Süden nach Nor­den durch­läuft. Am 17. Sep­tem­ber steht er in Kon­junk­ti­on. Ab Mit­te Okto­ber kann man ihn wie­der am Mor­gen­him­mel aufspüren.
Ura­nus wird die Oppo­si­ti­ons­stel­lung am 17. Sep­tem­ber errei­chen. Nep­tun erreicht die Oppo­si­ti­on am 17. August schon einen Monat früher.

Am 10. Janu­ar durch­läuft der Komet C/2007 N3 Lulin mit 1,1229 AE sein Peri­hel. Ende Febru­ar könn­te es sogar für eine Frei­sich­tig­keit mit blo­ßem Auge rei­chen, wenn der Komet die Früh­lings­stern­bil­der Jung­frau und Löwe durch­läuft und mit rund 4 mag am Nacht­him­mel steht.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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