Der Sternhimmel im November 2025

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Der Lauf des Mondes

Am 1. Novem­ber kön­nen wir den zuneh­men­den Mond im Stern­bild Was­ser­mann auf­fin­den, der sich nur 6 Grad west­lich vom Ring­pla­ne­ten Saturn im Stern­bild der Fische befin­det. Einen Abend spä­ter fin­den wir den Mond 6 Grad öst­lich vom Saturn. An den fol­gen­den Aben­den wan­dert der Erd­tra­bant wei­ter durch Gebie­te des Him­mels, die nur sehr schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Am 5. Novem­ber durch­läuft er die Voll­mond­pha­se im Stern­bild Wid­der. Am Abend des 6. Novem­bers kön­nen wir den fast vol­len Mond öst­lich der Ple­ja­den im Stern­bild Stier auf­fin­den. Bis zum Mor­gen­grau­en ver­grö­ßert sich der Abstand zu dem hel­len Stern­hau­fen auf 7 ½ Grad. Ab dem 8. Novem­ber durch­wan­dert unser stil­ler Beglei­ter das Stern­bild der Zwil­lin­ge und trifft in der Nacht vom 9. auf den 10. Novem­ber auf den Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter. Im Lau­fe die­ser Nacht nähert sich der Mond wei­ter dem Jupi­ter an und befin­det sich schließ­lich in der Mor­gen­däm­me­rung des 10. Novem­bers nur 4 Grad von ihm ent­fernt. Er steht dann zwi­schen dem Rie­sen­pla­ne­ten und dem Haupt­stern Pol­lux. Nur eine Nacht spä­ter kön­nen wir den Erd­tra­ban­ten im Stern­bild Krebs und ober­halb des offe­nen Stern­hau­fens Prae­se­pe (Mes­sier 44) auf­fin­den. Am Mor­gen des 12. Novem­bers wird das letz­te Vier­tel im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Krebs und Löwe erreicht. Kurz nach­dem der abneh­men­de Mond gegen Mit­ter­nacht des 13. Novem­bers über dem öst­li­chen Hori­zont erschie­nen ist, steht er nur eine Voll­mond­brei­te vom Haupt­stern Regu­lus ent­fernt. Am Mor­gen des 17. Novem­bers sehen wir die dün­ne, abneh­men­de Sichel des Mon­des 2 ½ Grad öst­lich von Spi­ca, dem Haupt­stern der Jung­frau. Am 18. Novem­ber sehen wir den Mond zum letz­ten Mal in der Mor­gen­däm­me­rung in der Nähe der Venus, bevor er am 20. Novem­ber die Neu­mond­pha­se durch­läuft. Bis wir die Sichel des zuneh­men­den Mon­des wie­der in der Abend­däm­me­rung über dem süd­west­li­chen Hori­zont ent­de­cken kön­nen, müs­sen wir uns bis zum 23. Novem­ber gedul­den. Unser stil­ler Beglei­ter wan­dert wei­ter in Rich­tung Osten durch die Stern­bil­der Schüt­ze, Stein­bock und Was­ser­mann. Am 27. Novem­ber wird der 4,3 mag hel­le Stern Iota Aqr kurz nach 19 Uhr vom dunk­len Mond­rand bedeckt. Zu die­sem Zeit­punkt befin­det sich unser Erd­tra­bant knapp 25 Grad hoch im Süd­os­ten. Die Stern­be­de­ckung dau­ert bis etwa 20:10 Uhr. Am 28. Novem­ber wird schließ­lich das ers­te Vier­tel erreicht. Am 29. Novem­ber kön­nen wir den zuneh­men­den Mond erneut in der Nähe von Saturn beob­ach­ten. Gegen 18 Uhr befin­det er sich nur noch 2 ½ Grad nörd­lich vom Ring­pla­ne­ten ent­fernt. Am 30. Novem­ber ist er erneut in den Fischen zu sehen.

Die Planeten

Ende Okto­ber erreich­te der flin­ke Pla­net Mer­kur sei­ne größ­te öst­li­che Elon­ga­ti­on zur Son­ne. Im Lau­fe des Novem­bers nähert er sich rück­läu­fig wie­der rasch der Son­ne an. Am 20. Novem­ber steht er schließ­lich in unte­rer Kon­junk­ti­on mit ihr. Nach sei­ner Kon­junk­ti­on wächst sein west­li­cher Win­kel­ab­stand zur Son­ne bis zum Ende des Monats auf 18 Grad, sodass erfah­re­ne Beob­ach­ter ihn Ende Novem­ber wie­der am Mor­gen­him­mel aus­ma­chen kön­nen. Am 30. Novem­ber geht der 0,2 mag hel­le Mer­kur um 6:01 Uhr im Osten auf. Rund eine hal­be Stun­de spä­ter hat er sich aus den dich­te­ren Schich­ten des Hori­zonts befreit, sodass wir ihn mit­hil­fe eines klei­nen Feld­ste­chers auf­spü­ren kön­nen. Zu Beginn der bür­ger­li­chen Däm­me­rung erreicht er eine Hori­zont­hö­he von 9 Grad. Am 23. Novem­ber erreicht er zudem das Peri­hel sei­ner Bahn und befin­det sich dann 46 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne entfernt.

In die­sem Monat gibt die Venus ihre Abschieds­vor­stel­lung und ver­schwin­det vom Mor­gen­him­mel. Am 1. Novem­ber geht sie um 5:23 Uhr auf, am 30. Novem­ber hin­ge­gen erst um 6:57 Uhr. Sie ist bereits recht nied­rig im Stern­bild Jung­frau zu sehen und erreicht Mit­te Novem­ber, zu Beginn der bür­ger­li­chen Däm­me­rung, eine Hori­zont­hö­he von ledig­lich 5 Grad. Am 1. Novem­ber läuft sie in einem Abstand von knapp 4 Grad am Haupt­stern Spi­ca vor­bei. Am 13. Novem­ber zieht der ?3,9 mag hel­le Mor­gen­stern in das Stern­bild Waa­ge. Ab dem 25. Novem­ber wird es zuneh­mend schwie­ri­ger, die Venus mit blo­ßem Auge zu fin­den. Im Tele­skop ist zu erken­nen, dass der schein­ba­re Durch­mes­ser des Venus­scheib­chens bis Ende Novem­ber auf 10 Bogen­se­kun­den zurück­geht. Der Beleuch­tungs­grad nimmt zu und beträgt Ende des Monats 99 %. Sie erscheint dem­zu­fol­ge als Vollvenus.

Unser roter Nach­bar Mars hat sich vom Abend­him­mel zurück­ge­zo­gen und bleibt im gesam­ten Novem­ber unsicht­bar. Am 12. Novem­ber 2025 steht er in Kon­junk­ti­on mit der Sonne.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter wird lang­sam zum Pla­ne­ten für die gan­ze Nacht und ist im Stern­bild Zwil­lin­ge zu fin­den. Am 11. Novem­ber kommt er zum Still­stand und setzt zu sei­ner Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Anschlie­ßend bewegt er sich rück­läu­fig über den Him­mel. Am 1. Novem­ber geht Jupi­ter um 21:03 Uhr im Osten auf. Sein Auf­gang erfolgt am 30. Novem­ber bereits um 19:06 Uhr. Sei­ne Hel­lig­keit steigt bis zum Monats­en­de auf ‑2,5 mag. Sein Äqua­tor­durch­mes­ser wächst auf 44,2 Bogensekunden.

Saturn ist vor allem in der ers­ten Nacht­hälf­te zu sehen. Zum Monats­en­de hin geht er bereits rund eine Stun­de nach Mit­ter­nacht unter. So sinkt er am 1. Novem­ber um 2:54 Uhr und am 30. Novem­ber bereits um 0:56 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Am 29. Novem­ber kommt er zum Still­stand und bewegt sich anschlie­ßend wie­der recht­läu­fig durch das Stern­bild Fische. Damit endet auch sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit nimmt dabei leicht von 0,8 auf 0,9 mag ab. Sein Ring­sys­tem ist mit 0,4° nach wie vor nur wenig geöff­net. Der Durch­mes­ser des Saturn­scheib­chens beträgt am Äqua­tor 18 Bogen­se­kun­den. In der Nacht vom 1. auf den 2. Novem­ber wan­dert der zuneh­men­de Halb­mond nur vier Grad nörd­lich an Saturn vor­bei. Am 29. Novem­ber erhält Saturn aber­mals Besuch vom zuneh­men­den Mond.

Am 21. Novem­ber 2025 steht Ura­nus der Son­ne genau gegen­über und ist die gan­ze Nacht im Stern­bild Stier sicht­bar. Er geht um 15:56 Uhr auf, erreicht um 23:48 Uhr den Meri­di­an und geht um 7:45 Uhr im Wes­ten wie­der unter. Er steht dann 2.769 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Erde ent­fernt und befin­det sich nur vier Grad süd­lich des offe­nen Stern­hau­fens der Ple­ja­den. Der Stern 13 Tau­ri kann als Auf­such­hil­fe die­nen, da er sich knapp ein Grad west­lich des Pla­ne­ten befin­det. Im Lau­fe des Novem­bers ver­schie­ben sich sei­ne Tran­sit­zei­ten von 1:14 Uhr auf 23:11 Uhr. Dabei erreicht er eine Höhe von 60 Grad über dem Süd­ho­ri­zont. Selbst mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 5,6 Grö­ßen­klas­sen ist der fer­ne Eis­rie­se unter dunk­lem Him­mel mit dem blo­ßen Auge kaum zu erken­nen. Am bes­ten ver­wen­det man für die Beob­ach­tung ein klei­nes Fern­glas oder ein Tele­skop. Selbst mit sehr hoher Ver­grö­ße­rung sind auf dem 3,8 Bogen­se­kun­den gro­ßen, grün­li­chen Scheib­chen von Ura­nus kei­ner­lei Ein­zel­hei­ten erkennbar.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems, Nep­tun, ist ähn­lich wie Saturn ein Objekt für die ers­te Nacht­hälf­te und geht am 30. Novem­ber um 3:20 Uhr unter. Bereits zwei Stun­den frü­her erfolgt sein Unter­gang am 30. Novem­ber. Er bewegt sich immer lang­sa­mer durch das Stern­bild Fische und kommt fast zum Still­stand. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit schrumpft auf 7,9 Grö­ßen­klas­sen. Somit kann man den Pla­ne­ten nur mit­hil­fe eines Feld­ste­chers oder Tele­skops auf­spü­ren. Im Tele­skop erscheint er als 2,3 Bogen­se­kun­den gro­ßes, blau­grü­nes Scheibchen.

Der ehe­ma­li­ge Pla­net und jet­zi­ge Zwerg­pla­net (134340) Plu­to hat sich vom Abend­him­mel zurück­ge­zo­gen und bleibt daher im Stern­bild Stein­bock unsichtbar.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2024 E1 (Wierz­chos) ist im Stern­bild Schlan­gen­trä­ger zu fin­den. Im Lau­fe des Monats stei­gert er sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit von 10 auf 9 mag, sodass er bereits mit einem licht­star­ken Feld­ste­cher beob­ach­tet wer­den kann. Es wird erwar­tet, dass er im Janu­ar 2026 die 6. Grö­ßen­klas­se über­schrei­tet und even­tu­ell mit blo­ßem Auge sicht­bar wird. Am 25. und 26. Novem­ber steht er in der Nähe des Kugel­stern­hau­fens NGC 6366.

Zu Beginn des Monats ist der Komet C/2025 A6 (Lem­mon) noch der Star des Abend­him­mels. Anfang Novem­ber kann er mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 3 Grö­ßen­klas­sen bereits sehr leicht mit blo­ßem Auge auf­ge­spürt wer­den. Er wan­dert schnell durch das Stern­bild Schlan­gen­trä­ger in Rich­tung Süd­os­ten und steht zum Ende der astro­no­mi­schen Däm­me­rung sehr flach über dem süd­west­li­chen Hori­zont. Ab Mit­te Novem­ber ver­schwin­det er in der Abend­däm­me­rung von unse­rem Himmel.

Der Komet C/2025 K1 (ATLAS) wan­dert im Novem­ber schnell durch die Stern­bil­der Jung­frau, Löwe, Klei­ner Löwe, Gro­ßer Bär und Giraf­fe und wird zir­kum­po­lar. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit zwi­schen 9 und 10 mag kann er bereits in klei­ne­ren Tele­sko­pen auf­ge­spürt wer­den. Auf sei­ner lan­gen Bahn über den Him­mel zieht er an zahl­rei­chen hel­len Gala­xien vorbei.

Der Komet C/2025 R2 (SWAN) ist am Abend­him­mel sicht­bar und zieht im Lau­fe des Monats durch die Stern­bil­der Was­ser­mann und Fische in Rich­tung Nord­os­ten. Anfang Novem­ber ist der Schweif­stern mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 6,5 mag ein leich­tes Objekt in jedem Fern­glas. Bis zum Monats­en­de sinkt sei­ne Hel­lig­keit jedoch schnell auf die 11. Grö­ßen­klas­se ab, sodass er nur noch in mitt­le­ren Tele­sko­pen sicht­bar ist.

Der inter­stel­la­re Komet 3I/ATLAS wur­de am 1. Juli 2025 ent­deckt. Zu Beginn des Monats erreicht er eine schein­ba­re Hel­lig­keit von 11 Grö­ßen­klas­sen, sodass wir ihn mit einem mit­tel­gro­ßen Tele­skop im Stern­bild Jung­frau am Mor­gen­him­mel beob­ach­ten kön­nen. Im Lau­fe des Monats nimmt sei­ne Hel­lig­keit nur lang­sam ab und beträgt Ende Novem­ber rund 11,5 Größenklassen.

Der peri­odi­sche Komet 240P/NEAT ist im Stern­bild Stier zu fin­den und zieht im Lau­fe des Monats wei­ter in Rich­tung Nor­den. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von etwa 12 Grö­ßen­klas­sen ist er mit einem mit­tel­gro­ßen Fern­rohr zu beobachten.

Der Zwerg­pla­net Ceres (1) wird am 28. Novem­ber sta­tio­när und been­det damit sei­ne Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Er ist im Stern­bild Wal­fisch zu fin­den und bewegt sich wei­ter in Rich­tung Nor­den. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit nimmt dabei von 8,0 auf 8,5 mag deut­lich ab. Dabei ver­frü­hen sich die Meri­di­an­durch­gän­ge von 21:54 Uhr am 1. Novem­ber auf zwei Stun­den am letz­ten Tag des Monats.

(6) Hebe wan­dert durch den süd­li­chen Teil des Stern­bilds Was­ser­mann. Im Lau­fe des Monats geht der Aste­ro­id immer frü­her unter. So sinkt er am 1. Novem­ber um 23:32 Uhr und am 30. Novem­ber bereits um 22:37 Uhr unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Auch sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit nimmt stark ab, von anfangs 9,0 auf 9,5 Größenklassen.

Der Aste­ro­id mit der Num­mer (12) Vic­to­ria erreicht am 5. Novem­ber 2025 im Stern­bild Wid­der die Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von ledig­lich 9,9 mag. Zu Beginn des Monats ist Vic­to­ria noch 10,0 mag hell. Ab dem 9. Novem­ber sinkt ihre schein­ba­re Hel­lig­keit wie­der unter die 10. Grö­ßen­klas­se. Ihre Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich dabei von 0:07 Uhr auf 21:44 Uhr.

(16) Psy­che wird ab dem 26. Novem­ber wie­der hel­ler als 10 mag und ist im Stern­bild Stier zu sehen. Bis zum Monats­en­de stei­gert der Aste­ro­id sei­ne Hel­lig­keit auf 9,8 Grö­ßen­klas­sen. Am 1. Novem­ber erreicht Psy­che ihre höchs­te Stel­lung im Süden um 2:50 Uhr, am 30. Novem­ber bereits um 0:37 Uhr.

Der Aste­ro­id (68) Leto ist im Stern­bild Stier, süd­west­lich der Ple­ja­den, zu fin­den und steht am 20. Novem­ber 2025 der Son­ne genau gegen­über. Zu die­sem Zeit­punkt erreicht er nur weni­ge Tage eine schein­ba­re Hel­lig­keit von ledig­lich 10,0 mag. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten des Aste­ro­iden ver­frü­hen sich dabei von 1:23 Uhr am ers­ten Tag des Monats auf 22:55 Uhr am letz­ten Tag im November.

Der Aste­ro­id (471) Papa­ge­na erreicht am 10. Novem­ber 2025 die Oppo­si­ti­on zur Son­ne im Grenz­be­reich der Stern­bil­der Stier und Wal­fisch. Dabei erreicht sie mit 9,1 mag fast ihre größt­mög­li­che Hel­lig­keit. Zu Beginn des Monats steht die 9,2 mag hel­le Papa­ge­na um 0:52 Uhr im Süden. Am letz­ten Tag des Monats erreicht sie bereits um 22:26 Uhr den Meri­di­an. Zu die­sem Zeit­punkt ist ihre Hel­lig­keit bereits wie­der auf 9,4 mag zurückgegangen.

Meteorströme

Der Mete­or­strom der Leo­ni­den, des­sen Radi­ant sich etwa zehn Grad nord­öst­lich von Regu­lus im Stern­bild Löwe befin­det, ist jedes Jahr zwi­schen dem 13. und 30. Novem­ber aktiv. Das schwa­che Maxi­mum ist in den Mor­gen­stun­den des 17. Novem­ber kurz vor 19 Uhr zu erwar­ten. Da am 20. Novem­ber Neu­mond ist, kann der Mete­or­strom ohne Ein­schrän­kun­gen beob­ach­tet wer­den. Unter einem dunk­len Him­mel sind höchs­tens 10 bis 15 Stern­schnup­pen pro Stun­de zu erwar­ten. Nach neu­en Berech­nun­gen kann es jedoch am 9. und 15. Novem­ber zu höhe­ren Raten kom­men. Gegen 4 Uhr mor­gens wird der Radi­ant der Leo­ni­den, von unse­rem Stand­ort aus gese­hen, gut 50 Grad über dem Hori­zont ste­hen. Der Ursprungs­kör­per der Leo­ni­den ist der Komet 55P/­Tem­pel-Tuttle mit einer Umlauf­zeit von 33 Jah­ren. In den Jah­ren 1999 und 2001 waren die Leo­ni­den beson­ders aktiv. Mit einer sol­chen erhöh­ten Akti­vi­tät, die durch­aus Sturm­stär­ke errei­chen kann, ist daher alle 33 Jah­re zu rech­nen, wenn die Erde das Zen­trum der Trüm­mer­wol­ke des Kome­ten pas­siert. Das nächs­te Peri­hel des Kome­ten fin­det aller­dings erst am 20. Mai 2031 statt. Die Teil­chen, die mit einer Geschwin­dig­keit von 72 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen, erschei­nen des­halb sehr schnell am Himmel.

Die Novem­ber-Orio­ni­den sind ein noch rela­tiv unbe­kann­ter Strom. Ihre Akti­vi­tät beginnt am 14. Novem­ber und dau­ert bis zum 6. Dezem­ber. Das Maxi­mum wird für den 28. Novem­ber erwar­tet, wobei nur etwa drei Meteo­re pro Stun­de sicht­bar sein wer­den. Die­se sind mit 44 Kilo­me­tern pro Sekun­de ver­gleichs­wei­se schnell. Der Radi­ant der Novem­ber-Orio­ni­den befin­det sich etwa acht Grad nörd­lich von Beteigeuze.

Erwäh­nens­wert sind in die­sem Monat noch die Alpha-Mono­ce­ro­ti­den, die in den Jah­ren 1925, 1935, 1985, 1995 und 2019 kur­ze, aber hef­ti­ge Akti­vi­täts­aus­brü­che zeig­ten. So sorg­te der Mete­or­strom im Jahr 1995 für Auf­se­hen, als inner­halb einer hal­ben Stun­de 420 Stern­schnup­pen pro Stun­de gezählt wur­den. Im Jahr 2019 lag die kor­ri­gier­te Zeni­tra­te bei 120, das Maxi­mum dau­er­te jedoch nur 30 Minu­ten. Das Maxi­mum fin­det jedes Jahr am 21. Novem­ber statt, idea­ler­wei­se zur Neu­mond­zeit. Gegen 4 Uhr mor­gens steht der Radi­ant gut 30 Grad hoch am Him­mel. Mit 65 Kilo­me­tern pro Sekun­de tre­ten die Alpha-Mono­ce­ro­ti­den sehr schnell in die Erd­at­mo­sphä­re ein und erzeu­gen daher sehr schnel­le Meteo­re. Der Radi­ant befin­det sich eini­ge Grad süd­lich von Pro­kyon, dem Haupt­stern im Stern­bild Klei­ner Hund. Ein Mut­ter­kör­per ist nicht bekannt. Berech­nun­gen erge­ben jedoch eine Umlauf­zeit von etwa 500 Jah­ren für den Erzeu­ger die­ses Meteorstroms.

Die Tau­r­i­den sind vom 20. Sep­tem­ber bis zum 25. Novem­ber aktiv. Die­ser Mete­or­strom besteht eigent­lich aus zwei Teil­strö­men: den Nörd­li­chen und den Süd­li­chen Tau­r­i­den. Die Süd­li­chen Tau­r­i­den errei­chen ihr Maxi­mum im Okto­ber und sind bis zum 20. Novem­ber aktiv. Das eher brei­te Maxi­mum der Nörd­li­chen Tau­r­i­den tritt am 12. Novem­ber ein. Dabei ist der nörd­li­che Teil­strom deut­lich akti­ver als der süd­li­che. Im Durch­schnitt wer­den jedoch nur fünf bis zehn Meteo­re pro Stun­de beob­ach­tet, die mit einer Geschwin­dig­keit von nur 30 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Die bes­te Beob­ach­tungs­zeit für den Tau­r­i­den­strom ist zwi­schen 20 Uhr und 4 Uhr mor­gens, wenn der Radi­ant hoch genug am Him­mel steht. Als Ursprungs­kör­per des Mete­or­stroms gilt der peri­odi­sche Komet 2P/Encke, der auch für den Groß­teil der eklip­ti­ka­len Meteo­re aus der Ant­he­l­ionquel­le ver­ant­wort­lich ist.

Der abendliche Fixsternhimmel

Sternhimmel November 2025
Der Stern­him­mel am 15. Novem­ber 2025 um 22:00 Uhr MEZ

Im Norden

Das Stern­bild Gro­ßer Bär mit der cha­rak­te­ris­ti­schen Figur des Gro­ßen Wagens hat gera­de die tiefs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont über­schrit­ten und steigt im Lau­fe der Nacht nun wie­der lang­sam höher. Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit zeigt die Deich­sel­spit­ze des Wagens genau auf den Nord­punkt des Hori­zonts. Ver­län­gern wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, so fin­den wir den Polar­stern, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Polar­stern ist Teil des Stern­bilds Klei­ner Bär, des­sen Wagen­kas­ten sich fast in sei­ner tiefs­ten Stel­lung im Nor­den befin­det. West­lich des Klei­nen Bären liegt das Stern­bild des Dra­chen mit sei­nem mar­kan­ten rau­ten­för­mi­gen Kopf. Dar­über steigt das Stern­bild Kepheus lang­sam von der Zenit­re­gi­on her­ab. Noch höher steht das „Himmels‑W“, die Kas­sio­peia. Unter­halb des Dra­chen kön­nen wir bei guter Hori­zont­sicht noch einen Teil des Her­ku­les erken­nen. Der Nord­os­ten wird fast bis in den Zenit hin­ein von den unschein­ba­ren Stern­bil­dern Giraf­fe und Luchs ein­ge­nom­men, die nur aus sehr schwa­chen Ster­nen bestehen. Sie sind nur unter einem dunk­len Land­him­mel und ohne stö­ren­des Mond­licht zu erkennen.

Im Osten

Der Ost­him­mel wird nun all­mäh­lich von den hel­len Win­ter­stern­bil­dern ein­ge­nom­men. Im Süd­os­ten ist der Him­mels­jä­ger Ori­on bereits voll­stän­dig über dem Hori­zont erschie­nen. Öst­lich von Ori­on kön­nen wir die bei­den Ster­nen­ket­ten der Zwil­lin­ge mit den bei­den hel­len Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux erken­nen. In die­sem Stern­bild befin­det sich der­zeit auch der Rie­sen­pla­net Jupi­ter. Er steht direkt unter­halb der bei­den Haupt­ster­ne der Zwil­lin­ge. Nied­rig über dem Ost­punkt des Hori­zonts befin­det sich Pro­kyon im Stern­bild Klei­ner Hund. Ober­halb der Zwil­lin­ge und des Ori­on fin­den wir das Stern­bild Fuhr­mann mit der gelb­lich leuch­ten­den Capel­la sowie das Stern­bild Stier mit dem röt­li­chen Alde­ba­ran. Im Stier sind die bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den auch mit dem blo­ßen Auge leicht zu erken­nen. Noch wei­ter höher strebt das Stern­bild Per­seus sei­ner höchs­ten Stel­lung ent­ge­gen. In die­sem Stern­bild kön­nen wir etwas ober­halb der Y‑förmigen Per­seus-Figur die bei­den hel­len Stern­hau­fen h und Chi Pers­ei mit dem blo­ßen Auge erken­nen. Sie erge­ben einen herr­li­chen Anblick im Fern­glas und im Tele­skop. In mitt­le­rer Höhe im Nord­os­ten steht außer­dem das unschein­ba­re Stern­bild Luchs. Deut­lich höher, in Rich­tung Zenit, befin­den sich die schwa­chen Ster­ne des Stern­bilds Giraffe.

Im Süden

Der Süden wird nach wie vor von den licht­schwa­chen Herbst­stern­bil­dern domi­niert. West­lich vom Meri­di­an steht bereits das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat. Öst­lich davon schließt sich die Ster­nen­ket­te der Andro­me­da an. In die­sem Stern­bild befin­det sich das am wei­tes­ten ent­fern­te Objekt, das wir noch mit blo­ßem Auge erken­nen kön­nen. Dabei han­delt es sich um die Andro­me­da­ga­la­xie, die 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­re ent­fernt ist. Am bes­ten ist unse­re Nach­bar­ga­la­xie aber mit einem Feld­ste­cher zu sehen, vor allem unter einem dunk­len Land­him­mel. Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit hat die Andro­me­da­ga­la­xie den Meri­di­an bereits zenit­nah über­schrit­ten. Noch höher im Süd­os­ten steht der Per­seus. Dar­un­ter erken­nen wir den west­li­chen Teil des Stiers mit den Hya­den und Ple­ja­den und wei­ter in Rich­tung Süd­ho­ri­zont einen Teil des Flus­ses Eri­danus. Wir wen­den uns nun wie­der dem Süd­punkt zu. Direkt unter­halb der Andro­me­da befin­den sich die unschein­ba­ren Stern­bil­der Drei­eck und Wid­der sowie die aus nur schwa­chen Ster­nen bestehen­den Fische. Direkt unter­halb des Cir­clet-Aste­ris­mus der Fische steht der Ring­pla­net Saturn, der eben­falls bereits den Meri­di­an über­schrit­ten hat. Genau im Süden geht der Wal­fisch gera­de durch den Meri­di­an und noch wei­ter im Süd­wes­ten steht der öst­li­che Teil des Stern­bilds Was­ser­mann. Direkt über dem süd­west­li­chen Hori­zont fun­kelt der Stern Fomal­haut im Stern­bild Süd­li­cher Fisch noch mun­ter vor sich hin.

Im Westen

Nun ver­schwin­den im Wes­ten auch die letz­ten Stern­bil­der des Som­mer­him­mels. Dicht über dem West­ho­ri­zont ist noch das Som­mer­drei­eck erkenn­bar. Es wird gebil­det aus den Ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Alta­ir im Adler. Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit befin­det sich Alta­ir aber schon sehr dicht über dem Hori­zont und kurz vor sei­nem Unter­gang. Die Milch­stra­ße ver­läuft in die­ser Regi­on eben­falls in Rich­tung West­ho­ri­zont. Zwi­schen dem Som­mer­drei­eck und dem Pega­sus, knapp über dem Hori­zont, ste­hen die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Fül­len, Del­phin, Pfeil und Füchs­chen. Ober­halb des Som­mer­drei­ecks kön­nen wir das eher unschein­ba­re Stern­bild Eidech­se und den Kepheus ent­de­cken. Mit­tel­hoch im Nord­wes­ten sehen wir den Dra­chen und dar­un­ter einen Teil des Stern­bilds Her­ku­les. Hoch im Süd­wes­ten befin­den sich der mäch­ti­ge Pega­sus und die Andro­me­da, die im Lau­fe der Nacht immer wei­ter zum Hori­zont hin­ab­stei­gen wer­den. Unter­halb des Pega­sus befin­det sich ein Teil der Fische mit dem Ring­pla­ne­ten Saturn. In Hori­zont­nä­he ent­de­cken wir schließ­lich noch das aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild des Wassermanns.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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