Der Lauf des Mondes
Am 1. November können wir den zunehmenden Mond im Sternbild Wassermann auffinden, der sich nur 6 Grad westlich vom Ringplaneten Saturn im Sternbild der Fische befindet. Einen Abend später finden wir den Mond 6 Grad östlich vom Saturn. An den folgenden Abenden wandert der Erdtrabant weiter durch Gebiete des Himmels, die nur sehr schwache Sterne enthalten. Am 5. November durchläuft er die Vollmondphase im Sternbild Widder. Am Abend des 6. Novembers können wir den fast vollen Mond östlich der Plejaden im Sternbild Stier auffinden. Bis zum Morgengrauen vergrößert sich der Abstand zu dem hellen Sternhaufen auf 7 ½ Grad. Ab dem 8. November durchwandert unser stiller Begleiter das Sternbild der Zwillinge und trifft in der Nacht vom 9. auf den 10. November auf den Riesenplaneten Jupiter. Im Laufe dieser Nacht nähert sich der Mond weiter dem Jupiter an und befindet sich schließlich in der Morgendämmerung des 10. Novembers nur 4 Grad von ihm entfernt. Er steht dann zwischen dem Riesenplaneten und dem Hauptstern Pollux. Nur eine Nacht später können wir den Erdtrabanten im Sternbild Krebs und oberhalb des offenen Sternhaufens Praesepe (Messier 44) auffinden. Am Morgen des 12. Novembers wird das letzte Viertel im Grenzgebiet der Sternbilder Krebs und Löwe erreicht. Kurz nachdem der abnehmende Mond gegen Mitternacht des 13. Novembers über dem östlichen Horizont erschienen ist, steht er nur eine Vollmondbreite vom Hauptstern Regulus entfernt. Am Morgen des 17. Novembers sehen wir die dünne, abnehmende Sichel des Mondes 2 ½ Grad östlich von Spica, dem Hauptstern der Jungfrau. Am 18. November sehen wir den Mond zum letzten Mal in der Morgendämmerung in der Nähe der Venus, bevor er am 20. November die Neumondphase durchläuft. Bis wir die Sichel des zunehmenden Mondes wieder in der Abenddämmerung über dem südwestlichen Horizont entdecken können, müssen wir uns bis zum 23. November gedulden. Unser stiller Begleiter wandert weiter in Richtung Osten durch die Sternbilder Schütze, Steinbock und Wassermann. Am 27. November wird der 4,3 mag helle Stern Iota Aqr kurz nach 19 Uhr vom dunklen Mondrand bedeckt. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich unser Erdtrabant knapp 25 Grad hoch im Südosten. Die Sternbedeckung dauert bis etwa 20:10 Uhr. Am 28. November wird schließlich das erste Viertel erreicht. Am 29. November können wir den zunehmenden Mond erneut in der Nähe von Saturn beobachten. Gegen 18 Uhr befindet er sich nur noch 2 ½ Grad nördlich vom Ringplaneten entfernt. Am 30. November ist er erneut in den Fischen zu sehen.
Die Planeten
Ende Oktober erreichte der flinke Planet Merkur seine größte östliche Elongation zur Sonne. Im Laufe des Novembers nähert er sich rückläufig wieder rasch der Sonne an. Am 20. November steht er schließlich in unterer Konjunktion mit ihr. Nach seiner Konjunktion wächst sein westlicher Winkelabstand zur Sonne bis zum Ende des Monats auf 18 Grad, sodass erfahrene Beobachter ihn Ende November wieder am Morgenhimmel ausmachen können. Am 30. November geht der 0,2 mag helle Merkur um 6:01 Uhr im Osten auf. Rund eine halbe Stunde später hat er sich aus den dichteren Schichten des Horizonts befreit, sodass wir ihn mithilfe eines kleinen Feldstechers aufspüren können. Zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung erreicht er eine Horizonthöhe von 9 Grad. Am 23. November erreicht er zudem das Perihel seiner Bahn und befindet sich dann 46 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
In diesem Monat gibt die Venus ihre Abschiedsvorstellung und verschwindet vom Morgenhimmel. Am 1. November geht sie um 5:23 Uhr auf, am 30. November hingegen erst um 6:57 Uhr. Sie ist bereits recht niedrig im Sternbild Jungfrau zu sehen und erreicht Mitte November, zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung, eine Horizonthöhe von lediglich 5 Grad. Am 1. November läuft sie in einem Abstand von knapp 4 Grad am Hauptstern Spica vorbei. Am 13. November zieht der ?3,9 mag helle Morgenstern in das Sternbild Waage. Ab dem 25. November wird es zunehmend schwieriger, die Venus mit bloßem Auge zu finden. Im Teleskop ist zu erkennen, dass der scheinbare Durchmesser des Venusscheibchens bis Ende November auf 10 Bogensekunden zurückgeht. Der Beleuchtungsgrad nimmt zu und beträgt Ende des Monats 99 %. Sie erscheint demzufolge als Vollvenus.
Unser roter Nachbar Mars hat sich vom Abendhimmel zurückgezogen und bleibt im gesamten November unsichtbar. Am 12. November 2025 steht er in Konjunktion mit der Sonne.
Der Riesenplanet Jupiter wird langsam zum Planeten für die ganze Nacht und ist im Sternbild Zwillinge zu finden. Am 11. November kommt er zum Stillstand und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Anschließend bewegt er sich rückläufig über den Himmel. Am 1. November geht Jupiter um 21:03 Uhr im Osten auf. Sein Aufgang erfolgt am 30. November bereits um 19:06 Uhr. Seine Helligkeit steigt bis zum Monatsende auf ‑2,5 mag. Sein Äquatordurchmesser wächst auf 44,2 Bogensekunden.
Saturn ist vor allem in der ersten Nachthälfte zu sehen. Zum Monatsende hin geht er bereits rund eine Stunde nach Mitternacht unter. So sinkt er am 1. November um 2:54 Uhr und am 30. November bereits um 0:56 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Am 29. November kommt er zum Stillstand und bewegt sich anschließend wieder rechtläufig durch das Sternbild Fische. Damit endet auch seine diesjährige Oppositionsperiode. Seine scheinbare Helligkeit nimmt dabei leicht von 0,8 auf 0,9 mag ab. Sein Ringsystem ist mit 0,4° nach wie vor nur wenig geöffnet. Der Durchmesser des Saturnscheibchens beträgt am Äquator 18 Bogensekunden. In der Nacht vom 1. auf den 2. November wandert der zunehmende Halbmond nur vier Grad nördlich an Saturn vorbei. Am 29. November erhält Saturn abermals Besuch vom zunehmenden Mond.
Am 21. November 2025 steht Uranus der Sonne genau gegenüber und ist die ganze Nacht im Sternbild Stier sichtbar. Er geht um 15:56 Uhr auf, erreicht um 23:48 Uhr den Meridian und geht um 7:45 Uhr im Westen wieder unter. Er steht dann 2.769 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und befindet sich nur vier Grad südlich des offenen Sternhaufens der Plejaden. Der Stern 13 Tauri kann als Aufsuchhilfe dienen, da er sich knapp ein Grad westlich des Planeten befindet. Im Laufe des Novembers verschieben sich seine Transitzeiten von 1:14 Uhr auf 23:11 Uhr. Dabei erreicht er eine Höhe von 60 Grad über dem Südhorizont. Selbst mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,6 Größenklassen ist der ferne Eisriese unter dunklem Himmel mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Am besten verwendet man für die Beobachtung ein kleines Fernglas oder ein Teleskop. Selbst mit sehr hoher Vergrößerung sind auf dem 3,8 Bogensekunden großen, grünlichen Scheibchen von Uranus keinerlei Einzelheiten erkennbar.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems, Neptun, ist ähnlich wie Saturn ein Objekt für die erste Nachthälfte und geht am 30. November um 3:20 Uhr unter. Bereits zwei Stunden früher erfolgt sein Untergang am 30. November. Er bewegt sich immer langsamer durch das Sternbild Fische und kommt fast zum Stillstand. Seine scheinbare Helligkeit schrumpft auf 7,9 Größenklassen. Somit kann man den Planeten nur mithilfe eines Feldstechers oder Teleskops aufspüren. Im Teleskop erscheint er als 2,3 Bogensekunden großes, blaugrünes Scheibchen.
Der ehemalige Planet und jetzige Zwergplanet (134340) Pluto hat sich vom Abendhimmel zurückgezogen und bleibt daher im Sternbild Steinbock unsichtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2024 E1 (Wierzchos) ist im Sternbild Schlangenträger zu finden. Im Laufe des Monats steigert er seine scheinbare Helligkeit von 10 auf 9 mag, sodass er bereits mit einem lichtstarken Feldstecher beobachtet werden kann. Es wird erwartet, dass er im Januar 2026 die 6. Größenklasse überschreitet und eventuell mit bloßem Auge sichtbar wird. Am 25. und 26. November steht er in der Nähe des Kugelsternhaufens NGC 6366.
Zu Beginn des Monats ist der Komet C/2025 A6 (Lemmon) noch der Star des Abendhimmels. Anfang November kann er mit einer scheinbaren Helligkeit von 3 Größenklassen bereits sehr leicht mit bloßem Auge aufgespürt werden. Er wandert schnell durch das Sternbild Schlangenträger in Richtung Südosten und steht zum Ende der astronomischen Dämmerung sehr flach über dem südwestlichen Horizont. Ab Mitte November verschwindet er in der Abenddämmerung von unserem Himmel.
Der Komet C/2025 K1 (ATLAS) wandert im November schnell durch die Sternbilder Jungfrau, Löwe, Kleiner Löwe, Großer Bär und Giraffe und wird zirkumpolar. Mit einer scheinbaren Helligkeit zwischen 9 und 10 mag kann er bereits in kleineren Teleskopen aufgespürt werden. Auf seiner langen Bahn über den Himmel zieht er an zahlreichen hellen Galaxien vorbei.
Der Komet C/2025 R2 (SWAN) ist am Abendhimmel sichtbar und zieht im Laufe des Monats durch die Sternbilder Wassermann und Fische in Richtung Nordosten. Anfang November ist der Schweifstern mit einer scheinbaren Helligkeit von 6,5 mag ein leichtes Objekt in jedem Fernglas. Bis zum Monatsende sinkt seine Helligkeit jedoch schnell auf die 11. Größenklasse ab, sodass er nur noch in mittleren Teleskopen sichtbar ist.
Der interstellare Komet 3I/ATLAS wurde am 1. Juli 2025 entdeckt. Zu Beginn des Monats erreicht er eine scheinbare Helligkeit von 11 Größenklassen, sodass wir ihn mit einem mittelgroßen Teleskop im Sternbild Jungfrau am Morgenhimmel beobachten können. Im Laufe des Monats nimmt seine Helligkeit nur langsam ab und beträgt Ende November rund 11,5 Größenklassen.
Der periodische Komet 240P/NEAT ist im Sternbild Stier zu finden und zieht im Laufe des Monats weiter in Richtung Norden. Mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 12 Größenklassen ist er mit einem mittelgroßen Fernrohr zu beobachten.
Der Zwergplanet Ceres (1) wird am 28. November stationär und beendet damit seine Oppositionsperiode. Er ist im Sternbild Walfisch zu finden und bewegt sich weiter in Richtung Norden. Seine scheinbare Helligkeit nimmt dabei von 8,0 auf 8,5 mag deutlich ab. Dabei verfrühen sich die Meridiandurchgänge von 21:54 Uhr am 1. November auf zwei Stunden am letzten Tag des Monats.
(6) Hebe wandert durch den südlichen Teil des Sternbilds Wassermann. Im Laufe des Monats geht der Asteroid immer früher unter. So sinkt er am 1. November um 23:32 Uhr und am 30. November bereits um 22:37 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Auch seine scheinbare Helligkeit nimmt stark ab, von anfangs 9,0 auf 9,5 Größenklassen.
Der Asteroid mit der Nummer (12) Victoria erreicht am 5. November 2025 im Sternbild Widder die Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von lediglich 9,9 mag. Zu Beginn des Monats ist Victoria noch 10,0 mag hell. Ab dem 9. November sinkt ihre scheinbare Helligkeit wieder unter die 10. Größenklasse. Ihre Kulminationszeiten verfrühen sich dabei von 0:07 Uhr auf 21:44 Uhr.
(16) Psyche wird ab dem 26. November wieder heller als 10 mag und ist im Sternbild Stier zu sehen. Bis zum Monatsende steigert der Asteroid seine Helligkeit auf 9,8 Größenklassen. Am 1. November erreicht Psyche ihre höchste Stellung im Süden um 2:50 Uhr, am 30. November bereits um 0:37 Uhr.
Der Asteroid (68) Leto ist im Sternbild Stier, südwestlich der Plejaden, zu finden und steht am 20. November 2025 der Sonne genau gegenüber. Zu diesem Zeitpunkt erreicht er nur wenige Tage eine scheinbare Helligkeit von lediglich 10,0 mag. Die Kulminationszeiten des Asteroiden verfrühen sich dabei von 1:23 Uhr am ersten Tag des Monats auf 22:55 Uhr am letzten Tag im November.
Der Asteroid (471) Papagena erreicht am 10. November 2025 die Opposition zur Sonne im Grenzbereich der Sternbilder Stier und Walfisch. Dabei erreicht sie mit 9,1 mag fast ihre größtmögliche Helligkeit. Zu Beginn des Monats steht die 9,2 mag helle Papagena um 0:52 Uhr im Süden. Am letzten Tag des Monats erreicht sie bereits um 22:26 Uhr den Meridian. Zu diesem Zeitpunkt ist ihre Helligkeit bereits wieder auf 9,4 mag zurückgegangen.
Meteorströme
Der Meteorstrom der Leoniden, dessen Radiant sich etwa zehn Grad nordöstlich von Regulus im Sternbild Löwe befindet, ist jedes Jahr zwischen dem 13. und 30. November aktiv. Das schwache Maximum ist in den Morgenstunden des 17. November kurz vor 19 Uhr zu erwarten. Da am 20. November Neumond ist, kann der Meteorstrom ohne Einschränkungen beobachtet werden. Unter einem dunklen Himmel sind höchstens 10 bis 15 Sternschnuppen pro Stunde zu erwarten. Nach neuen Berechnungen kann es jedoch am 9. und 15. November zu höheren Raten kommen. Gegen 4 Uhr morgens wird der Radiant der Leoniden, von unserem Standort aus gesehen, gut 50 Grad über dem Horizont stehen. Der Ursprungskörper der Leoniden ist der Komet 55P/Tempel-Tuttle mit einer Umlaufzeit von 33 Jahren. In den Jahren 1999 und 2001 waren die Leoniden besonders aktiv. Mit einer solchen erhöhten Aktivität, die durchaus Sturmstärke erreichen kann, ist daher alle 33 Jahre zu rechnen, wenn die Erde das Zentrum der Trümmerwolke des Kometen passiert. Das nächste Perihel des Kometen findet allerdings erst am 20. Mai 2031 statt. Die Teilchen, die mit einer Geschwindigkeit von 72 km/s in die Erdatmosphäre eindringen, erscheinen deshalb sehr schnell am Himmel.
Die November-Orioniden sind ein noch relativ unbekannter Strom. Ihre Aktivität beginnt am 14. November und dauert bis zum 6. Dezember. Das Maximum wird für den 28. November erwartet, wobei nur etwa drei Meteore pro Stunde sichtbar sein werden. Diese sind mit 44 Kilometern pro Sekunde vergleichsweise schnell. Der Radiant der November-Orioniden befindet sich etwa acht Grad nördlich von Beteigeuze.
Erwähnenswert sind in diesem Monat noch die Alpha-Monocerotiden, die in den Jahren 1925, 1935, 1985, 1995 und 2019 kurze, aber heftige Aktivitätsausbrüche zeigten. So sorgte der Meteorstrom im Jahr 1995 für Aufsehen, als innerhalb einer halben Stunde 420 Sternschnuppen pro Stunde gezählt wurden. Im Jahr 2019 lag die korrigierte Zenitrate bei 120, das Maximum dauerte jedoch nur 30 Minuten. Das Maximum findet jedes Jahr am 21. November statt, idealerweise zur Neumondzeit. Gegen 4 Uhr morgens steht der Radiant gut 30 Grad hoch am Himmel. Mit 65 Kilometern pro Sekunde treten die Alpha-Monocerotiden sehr schnell in die Erdatmosphäre ein und erzeugen daher sehr schnelle Meteore. Der Radiant befindet sich einige Grad südlich von Prokyon, dem Hauptstern im Sternbild Kleiner Hund. Ein Mutterkörper ist nicht bekannt. Berechnungen ergeben jedoch eine Umlaufzeit von etwa 500 Jahren für den Erzeuger dieses Meteorstroms.
Die Tauriden sind vom 20. September bis zum 25. November aktiv. Dieser Meteorstrom besteht eigentlich aus zwei Teilströmen: den Nördlichen und den Südlichen Tauriden. Die Südlichen Tauriden erreichen ihr Maximum im Oktober und sind bis zum 20. November aktiv. Das eher breite Maximum der Nördlichen Tauriden tritt am 12. November ein. Dabei ist der nördliche Teilstrom deutlich aktiver als der südliche. Im Durchschnitt werden jedoch nur fünf bis zehn Meteore pro Stunde beobachtet, die mit einer Geschwindigkeit von nur 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Die beste Beobachtungszeit für den Tauridenstrom ist zwischen 20 Uhr und 4 Uhr morgens, wenn der Radiant hoch genug am Himmel steht. Als Ursprungskörper des Meteorstroms gilt der periodische Komet 2P/Encke, der auch für den Großteil der ekliptikalen Meteore aus der Anthelionquelle verantwortlich ist.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär mit der charakteristischen Figur des Großen Wagens hat gerade die tiefste Stellung über dem Nordhorizont überschritten und steigt im Laufe der Nacht nun wieder langsam höher. Zu unserer Standardbeobachtungszeit zeigt die Deichselspitze des Wagens genau auf den Nordpunkt des Horizonts. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, so finden wir den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich fast in seiner tiefsten Stellung im Norden befindet. Westlich des Kleinen Bären liegt das Sternbild des Drachen mit seinem markanten rautenförmigen Kopf. Darüber steigt das Sternbild Kepheus langsam von der Zenitregion herab. Noch höher steht das „Himmels‑W“, die Kassiopeia. Unterhalb des Drachen können wir bei guter Horizontsicht noch einen Teil des Herkules erkennen. Der Nordosten wird fast bis in den Zenit hinein von den unscheinbaren Sternbildern Giraffe und Luchs eingenommen, die nur aus sehr schwachen Sternen bestehen. Sie sind nur unter einem dunklen Landhimmel und ohne störendes Mondlicht zu erkennen.
Im Osten
Der Osthimmel wird nun allmählich von den hellen Wintersternbildern eingenommen. Im Südosten ist der Himmelsjäger Orion bereits vollständig über dem Horizont erschienen. Östlich von Orion können wir die beiden Sternenketten der Zwillinge mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux erkennen. In diesem Sternbild befindet sich derzeit auch der Riesenplanet Jupiter. Er steht direkt unterhalb der beiden Hauptsterne der Zwillinge. Niedrig über dem Ostpunkt des Horizonts befindet sich Prokyon im Sternbild Kleiner Hund. Oberhalb der Zwillinge und des Orion finden wir das Sternbild Fuhrmann mit der gelblich leuchtenden Capella sowie das Sternbild Stier mit dem rötlichen Aldebaran. Im Stier sind die beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden auch mit dem bloßen Auge leicht zu erkennen. Noch weiter höher strebt das Sternbild Perseus seiner höchsten Stellung entgegen. In diesem Sternbild können wir etwas oberhalb der Y‑förmigen Perseus-Figur die beiden hellen Sternhaufen h und Chi Persei mit dem bloßen Auge erkennen. Sie ergeben einen herrlichen Anblick im Fernglas und im Teleskop. In mittlerer Höhe im Nordosten steht außerdem das unscheinbare Sternbild Luchs. Deutlich höher, in Richtung Zenit, befinden sich die schwachen Sterne des Sternbilds Giraffe.
Im Süden
Der Süden wird nach wie vor von den lichtschwachen Herbststernbildern dominiert. Westlich vom Meridian steht bereits das mächtige Pegasusquadrat. Östlich davon schließt sich die Sternenkette der Andromeda an. In diesem Sternbild befindet sich das am weitesten entfernte Objekt, das wir noch mit bloßem Auge erkennen können. Dabei handelt es sich um die Andromedagalaxie, die 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Am besten ist unsere Nachbargalaxie aber mit einem Feldstecher zu sehen, vor allem unter einem dunklen Landhimmel. Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat die Andromedagalaxie den Meridian bereits zenitnah überschritten. Noch höher im Südosten steht der Perseus. Darunter erkennen wir den westlichen Teil des Stiers mit den Hyaden und Plejaden und weiter in Richtung Südhorizont einen Teil des Flusses Eridanus. Wir wenden uns nun wieder dem Südpunkt zu. Direkt unterhalb der Andromeda befinden sich die unscheinbaren Sternbilder Dreieck und Widder sowie die aus nur schwachen Sternen bestehenden Fische. Direkt unterhalb des Circlet-Asterismus der Fische steht der Ringplanet Saturn, der ebenfalls bereits den Meridian überschritten hat. Genau im Süden geht der Walfisch gerade durch den Meridian und noch weiter im Südwesten steht der östliche Teil des Sternbilds Wassermann. Direkt über dem südwestlichen Horizont funkelt der Stern Fomalhaut im Sternbild Südlicher Fisch noch munter vor sich hin.
Im Westen
Nun verschwinden im Westen auch die letzten Sternbilder des Sommerhimmels. Dicht über dem Westhorizont ist noch das Sommerdreieck erkennbar. Es wird gebildet aus den Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler. Zu unserer Standardbeobachtungszeit befindet sich Altair aber schon sehr dicht über dem Horizont und kurz vor seinem Untergang. Die Milchstraße verläuft in dieser Region ebenfalls in Richtung Westhorizont. Zwischen dem Sommerdreieck und dem Pegasus, knapp über dem Horizont, stehen die eher unscheinbaren Sternbilder Füllen, Delphin, Pfeil und Füchschen. Oberhalb des Sommerdreiecks können wir das eher unscheinbare Sternbild Eidechse und den Kepheus entdecken. Mittelhoch im Nordwesten sehen wir den Drachen und darunter einen Teil des Sternbilds Herkules. Hoch im Südwesten befinden sich der mächtige Pegasus und die Andromeda, die im Laufe der Nacht immer weiter zum Horizont hinabsteigen werden. Unterhalb des Pegasus befindet sich ein Teil der Fische mit dem Ringplaneten Saturn. In Horizontnähe entdecken wir schließlich noch das aus schwachen Sternen bestehende Sternbild des Wassermanns.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel






Hi 🙋♂️ Andreas, danke für deine Arbeit 👍 Hoffentlich legt der noch etwas zu. Gestern aus Chemnitz heraus war nur…