Der Sternhimmel im Oktober 2025

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Der Lauf des Mondes

Zu Beginn des Monats fin­den wir den zuneh­men­den Mond an der Gren­ze der bei­den Stern­bil­der Schüt­ze und Stein­bock. Danach wan­dert der Erd­tra­bant durch den Was­ser­mann. In der Nacht vom 5. auf den 6. Okto­ber kön­nen wir den fast vol­len Mond in der Nähe von Saturn beob­ach­ten. Unser Erd­tra­bant zieht in die­ser Nacht in einem Abstand von knapp 3 Grad nörd­lich am Ring­pla­ne­ten vor­bei. Am 7. Okto­ber durch­läuft der Mond schließ­lich die Voll­mond­pha­se im Stern­bild Fische. Nach der Voll­mond­nacht wird unser stil­ler Beglei­ter all­mäh­lich zum Objekt der zwei­ten Nacht­hälf­te. Er wan­dert wei­ter nach Osten durch das Stern­bild Wid­der und hält sich in der Nacht vom 9. auf den 10. Okto­ber öst­lich des Ster­nen­hau­fens der Ple­ja­den (M 45) im Stern­bild Stier auf. Ab dem 13. Okto­ber sehen wir die abneh­men­de Mond­si­chel im Stern­bild Zwil­lin­ge. In der Nacht vom 13. auf den 14. Okto­ber steht der Mond im letz­ten Vier­tel zwi­schen Jupi­ter und Pol­lux. Gegen Mit­ter­nacht beträgt der Abstand zum Rie­sen­pla­ne­ten nur noch 3 ½ Grad. Am 14. des Monats geht der Mond erst nach Mit­ter­nacht im Osten auf. Am Mor­gen des 15. Okto­ber sehen wir ihn im Stern­bild Krebs über dem Stern­hau­fen Prae­se­pe (M 44). Danach wan­dert er durch den Löwen, wo wir die abneh­men­de Mond­si­chel am Mor­gen des 17. Okto­ber nur 5 Grad süd­öst­lich von Regu­lus sehen kön­nen. Am Mor­gen des 19. Okto­ber kön­nen wir die sehr dün­ne Mond­si­chel nur 6 Grad öst­lich des Mor­gen­sterns Venus im Stern­bild Jung­frau zum letz­ten Mal vor Neu­mond beob­ach­ten, bis schließ­lich am 21. des Monats die Neu­mond­pha­se durch­lau­fen wird. Dann müs­sen wir uns noch bis zum 24. Okto­ber gedul­den, bis wir den zuneh­men­den Mond wie­der dicht über dem Süd­west­ho­ri­zont in der Abend­däm­me­rung erspä­hen kön­nen. Der Mond steigt an den Fol­ge­ta­gen nun immer höher über den Hori­zont und wan­dert durch die Stern­bil­der Schlan­gen­trä­ger und Schüt­ze. Am 30. Okto­ber durch­läuft er das ers­te Vier­tel im Stern­bild Stein­bock. Auch am letz­ten Abend des Monats sehen wir ihn aber­mals im Steinbock.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur bewegt sich recht­läu­fig durch den Tier­kreis und ver­grö­ßert dabei sei­nen öst­li­chen Win­kel­ab­stand zur Son­ne. Am 29. Okto­ber 2025 erreicht er mit einem Abstand von 23°53′ schließ­lich sei­ne größ­te öst­li­che Elon­ga­ti­on. Auf­grund sei­ner süd­li­chen Posi­ti­on im Tier­kreis und der fla­chen Eklip­tik­la­ge am Abend­him­mel ist der inners­te Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems in unse­ren Brei­ten lei­der nicht sicht­bar. Ledig­lich im Mit­tel­meer­raum sowie auf der Süd­halb­ku­gel der Erde kann er etwa eine hal­be Stun­de nach Son­nen­un­ter­gang über dem West­ho­ri­zont erspäht werden.

Die Venus ist als ‑3,9 mag hel­ler Mor­gen­stern noch im Stern­bild Löwe zu sehen. Am 8. März wech­selt sie in das Stern­bild Jung­frau. Im Lau­fe des Okto­bers ver­kürzt sich ihre Sicht­bar­keits­zeit über dem Ost­ho­ri­zont dras­tisch, da sie sich der Son­ne wei­ter annä­hert. Zudem geht sie im Lau­fe des Monats immer spä­ter auf und wan­dert im Tier­kreis wei­ter in Rich­tung Süden. Wäh­rend sie am 1. Okto­ber um 4:45 Uhr MESZ auf­geht, über­schrei­tet sie am 31. Okto­ber erst um 5:19 Uhr MEZ die öst­li­che Hori­zont­li­nie. Das macht sich auch an einer gerin­ge­ren Hori­zont­hö­he bemerk­bar. Zu Beginn des Monats steht sie bei Beginn der bür­ger­li­chen Däm­me­rung noch 16 Grad und am Ende des Monats nur noch 9 Grad hoch im Osten. Im Fern­rohr schrumpft der Durch­mes­ser des Venus­scheib­chens wei­ter und beträgt Ende Okto­ber nur noch 10 Bogen­se­kun­den. Gleich­zei­tig steigt der Beleuch­tungs­grad auf 96 %. Am 2. Okto­ber erreicht die Venus das Peri­hel ihrer Bahn und befin­det sich dann in einer Ent­fer­nung von 107 Mil­lio­nen Kilo­me­tern zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Am 19. Okto­ber kann in der Nähe des Mor­gen­sterns die schma­le Mond­si­chel gesich­tet werden.

Unser roter Nach­bar Mars wech­selt vom Stern­bild Jung­frau in das Stern­bild Waa­ge und hat sich vom Abend­him­mel zurück­ge­zo­gen. Er bleibt den gan­zen Okto­ber über unsicht­bar. Bis zum Monats­en­de ver­rin­gert sich sein öst­li­cher Win­kel­ab­stand zur Son­ne auf nur noch 19 Grad.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter wird all­mäh­lich zum Pla­ne­ten für die gesam­te Nacht und geht bereits vor Mit­ter­nacht auf. Er bremst sei­ne recht­läu­fi­ge Bewe­gung im Stern­bild Zwil­lin­ge stark ab, wird Anfang Novem­ber schließ­lich sta­tio­när und beginnt sei­ne Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit steigt dabei auf ‑2,3 mag. Sein Auf­gang ver­früht sich von 23:52 Uhr Som­mer­zeit auf 21:07 Uhr Nor­mal­zeit. Im Tele­skop ver­grö­ßert sich sein Äqua­tor­durch­mes­ser auf 40,4 Bogen­se­kun­den. Beson­ders inter­es­sant sind die Begeg­nun­gen Jupi­ters mit Pol­lux in den Zwil­lin­gen, den er am 27. Okto­ber in einem Abstand von 7 Grad süd­lich pas­siert, sowie mit dem Halb­mond am 14. des Monats.

Der Ring­pla­net Saturn wan­dert rück­läu­fig durch das Stern­bild Was­ser­mann. Im Vor­mo­nat stand er in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist nach Ein­bruch der Dun­kel­heit bereits hoch im Osten zu sehen. Im Lau­fe des Okto­ber zieht er sich all­mäh­lich vom Mor­gen­him­mel zurück und geht am 1. des Monats um 6:06 Uhr MESZ unter. Ende Okto­ber sinkt er bereits um 2:58 Uhr MEZ unter die west­li­che Hori­zont­li­nie. Ende des Monats kul­mi­niert er rund zwei­ein­halb Stun­den vor Mit­ter­nacht in einer Höhe von 36 Grad über dem Süd­ho­ri­zont. Sein berühm­tes Ring­sys­tem ist nach wie vor nur wenig geöff­net. Sein Äqua­tor­durch­mes­ser schrumpft auf 18,9 Bogen­se­kun­den. Auch sei­ne schein­ba­re Hel­lig­keit nimmt um 0,1 Grö­ßen­klas­sen auf 0,8 mag ab. Erwäh­nens­wert ist die Begeg­nung mit dem fast vol­len Mond in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober.

Der fer­ne Eis­rie­se Ura­nus beschleu­nigt sei­ne rück­läu­fi­ge Bewe­gung im Stern­bild Stier und steht kurz vor der Oppo­si­ti­on. Schon jetzt ist er fast die gan­ze Nacht zu sehen. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 5,6 Grö­ßen­klas­sen ist Ura­nus theo­re­tisch mit blo­ßem Auge erkenn­bar. Im Tele­skop erscheint der Pla­net als 3,8 Bogen­se­kun­den gro­ßes, grün­li­ches Scheib­chen ohne Details, das sich knapp 4 ½ Grad süd­lich des Stern­hau­fens der Ple­ja­den befin­det. Auf­grund der Win­ter­zeit ver­frü­hen sich sei­ne Auf­gän­ge von 20:21 Uhr um drei Stun­den am Monatsende.

Nep­tun stand im Vor­mo­nat in Oppo­si­ti­on zur Son­ne, wes­halb sich sei­ne Meri­di­an­durch­gän­ge in die spä­ten Abend­stun­den ver­la­gern. Er wan­dert rück­läu­fig durch das Stern­bild Fische und steht am 1. Okto­ber um 0:29 Uhr Som­mer­zeit im Süden. Bereits um 21:24 Uhr Win­ter­zeit erreicht er am 31. Okto­ber sei­ne größ­te Höhe über dem Süd­ho­ri­zont. Mit einer schein­ba­ren Grö­ße von 7,8 mag ist er nur mit einem Fern­glas oder einem klei­nen Tele­skop zu sehen. Der Ring­pla­net Saturn kann als Auf­such­hil­fe die­nen, da er nur weni­ge Grad süd­lich von Nep­tun steht. Am 1. Okto­ber beträgt der Abstand bei­der Him­mels­kör­per nur 3 Grad. Selbst bei hoher Ver­grö­ße­rung ist im Tele­skop nicht viel mehr als ein blass­grü­nes, 2,3 Bogen­se­kun­den gro­ßes Scheib­chen zu erkennen.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to erreicht am 14. Okto­ber im Stern­bild Stein­bock den Still­stand und been­det damit sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Anschlie­ßend bewegt er sich zwar wie­der recht­läu­fig, aber sehr lang­sam über den Him­mel. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von nur 14,5 mag ist er nur mit grö­ße­ren Tele­sko­pen zu sehen. Sein Unter­gang ver­schiebt sich dabei von 0:32 Uhr MESZ auf 21:31 Uhr MEZ.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2024 E1 (Wierz­chos) durch­wan­dert im Okto­ber das Stern­bild Her­ku­les in Rich­tung Süd­os­ten. Er ist ein Objekt für den Abend­him­mel. Sei­ne Hel­lig­keit nimmt wei­ter zu und wird zum Monats­en­de vor­aus­sicht­lich die 11. bis 12. Grö­ßen­klas­se erreichen.

Der Komet C/2025 A6 (Lem­mon) zieht im Okto­ber halb über den Him­mel und durch­quert dabei die Stern­bil­der Luchs, Klei­ner Löwe, Gro­ßer Bär, Jagd­hun­de, Bären­hü­ter, Kopf der Schlan­ge und Her­ku­les. Zu Monats­be­ginn kann er mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 7,5 mag bereits in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen beob­ach­tet wer­den. Da er Ende August einen Hel­lig­keits­aus­bruch hat­te, wird er vor­aus­sicht­lich die Hel­lig­keits­gren­ze für das blo­ße Auge über­schrei­ten, wenn er in der zwei­ten Okto­ber­hälf­te sei­ne gerings­te Ent­fer­nung zur Erde pas­siert.� Bis zum Monats­en­de stei­gert er sei­ne Hel­lig­keit auf 4 mag. Er ist sowohl am Mor­gen- als auch am Abend­him­mel zu sehen und stets am Mor­gen­him­mel bes­ser zu beobachten.

Im letz­ten Okto­ber­drit­tel taucht der Komet C/2025 K1 (ATLAS) wie­der am Mor­gen­him­mel auf und zieht bis zum Monats­en­de durch den öst­li­chen Bereich der Jung­frau wei­ter in den süd­west­li­chen Bereich des Stern­bilds Löwe. Mit einer Hel­lig­keit von etwa 8 bis 9 mag kann er bereits in Fern­glä­sern oder klei­nen Tele­sko­pen beob­ach­tet werden.

Der erst am 10. Sep­tem­ber 2025 ent­deck­te Komet C/2025 R2 (SWAN) wur­de schnell hel­ler und war im Sep­tem­ber ein attrak­ti­ves Objekt mit lan­gem Schweif, das nur auf der Süd­halb­ku­gel der Erde aus zu sehen war. Ab dem zwei­ten Okto­ber-Drit­tel wird er auch von der Nord­halb­ku­gel aus am Abend­him­mel sicht­bar. Er wan­dert sehr schnell durch die Stern­bil­der Schlan­gen­trä­ger, Schlan­ge, Schild, Adler und Was­ser­mann in Rich­tung Osten. Mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 7 Grö­ßen­klas­sen kann der Komet sehr gut in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen auf­ge­spürt werden.

Der peri­odi­sche Komet 24P/Schaumasse wan­dert durch das Stern­bild Zwil­lin­ge in Rich­tung Osten und ist am Mor­gen­him­mel am bes­ten zu beob­ach­ten. Im Lau­fe des Okto­bers stei­gert der Schweif­stern sei­ne Hel­lig­keit von 13 auf 12 mag, sodass er bereits mit mitt­le­ren bis grö­ße­ren Tele­sko­pen beob­ach­tet wer­den kann. Beson­ders inter­es­sant sind die Begeg­nun­gen mit dem Eski­mone­bel (NGC 2392) am 20. Okto­ber und mit dem Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter am 25. und 26. des Monats.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres wird am 2. Okto­ber 2025 im Stern­bild Wal­fisch wie­der in Oppo­si­ti­on zur Son­ne ste­hen und dabei eine Hel­lig­keit von 7,6 mag errei­chen. Damit ist der Him­mels­kör­per in jedem Fern­glas gut zu erken­nen. Bis zum Monats­en­de nimmt sei­ne Hel­lig­keit wie­der auf 8,0 mag ab. Am 1. Okto­ber steht Ceres um 1:25 Uhr Som­mer­zeit in sei­ner höchs­ten Posi­ti­on im Süden, am 31. Okto­ber bereits um 21:59 Uhr Nor­mal­zeit. Am 11. Okto­ber steht der Zwerg­pla­net nur 8,5 Bogen­mi­nu­ten von Phi‑2 Ceti (5,2 mag) ent­fernt. Phi‑2 Ceti kann hier­bei als Auf­such­hil­fe für den Zwerg­pla­ne­ten dienen.

Der 9,9 mag hel­le Aste­ro­id (2) Pal­las wan­dert durch das Stern­bild Adler und sinkt ab dem 9. Okto­ber wie­der unter die 10. Grö­ßen­klas­se. Am 1. Okto­ber kul­mi­niert der Aste­ro­id um 20:34 Uhr Som­mer­zeit, am 31. Okto­ber bereits um 17:49 Uhr MEZ.

(6) Hebe bremst ihre rück­läu­fi­ge Bewe­gung im süd­li­chen Teil des Stern­bilds Was­ser­mann an der Gren­ze zum Stern­bild Süd­li­cher Fisch stark ab und wird am 4. Okto­ber sta­tio­när. Damit endet auch ihre Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Ihre schein­ba­re Hel­lig­keit nimmt von 8,3 auf 9,0 mag stark ab. Ihre Unter­gän­ge ver­frü­hen sich dabei von 2:26 Uhr MESZ auf 23:37 Uhr MEZ am Monatsende.

(89) Julia wan­dert eben­falls durch den Was­ser­mann und kul­mi­niert Anfang Okto­ber mit einer schein­ba­ren Hel­lig­keit von 9,8 mag um 21:09 Uhr MESZ. Ende des Monats erreicht sie bereits um 18:31 Uhr Win­ter­zeit den Meri­di­an. Ab dem 10. Okto­ber sinkt ihre Hel­lig­keit wie­der unter die 10. Größenklasse.

Der Aste­ro­id (471) Papa­ge­na durch­läuft das Stern­bild Stier und steht am 1. Okto­ber um 4:10 Uhr Som­mer­zeit im Meri­di­an. Am 31. Okto­ber erreicht er um 0:57 Uhr Win­ter­zeit bereits sei­ne höchs­te Stel­lung im Süden. In die­ser Zeit steigt Papa­genas schein­ba­re Hel­lig­keit deut­lich von 9,9 auf 9,2 Größenklassen.

Meteorströme

Vom 6. bis zum 10. Okto­ber sind die Dra­co­ni­den (auch Gia­co­bi­ni­den bzw. Okto­ber-Dra­co­ni­den genannt) aktiv. Ihr zir­kum­po­la­rer Radi­ant befin­det sich etwa drei Grad öst­lich von Del­ta Dra­co­nis. Sie gehen auf den Kome­ten 21P/­Gi­a­co­bi­ni-Zin­ner mit einer Umlauf­zeit von 6,5 Jah­ren zurück. Das Maxi­mum wird am Abend des 9. Okto­bers erreicht. Die Mete­or­häu­fig­keit schwankt von Jahr zu Jahr recht stark. Im Durch­schnitt ist jedoch alle 13 Jah­re mit erhöh­ten Fall­ra­ten zu rech­nen. So konn­ten im Jahr 1933 etwa 400 Meteo­re pro Minu­te beob­ach­tet wer­den. Im Jahr 2011 wur­den inner­halb von nur einer Stun­de rund 300 Meteo­re regis­triert. Auch 2012 und vor allem 2018 gab es mit jeweils 150 Stern­schnup­pen eine deut­lich erhöh­te Akti­vi­tät, die auf den Peri­hel­durch­gang des Kome­ten zurück­zu­füh­ren war. In die­sem Jahr ist aller­dings mit kei­ner erhöh­ten Akti­vi­tät zu rech­nen. Am Abend steht der Radi­ant am höchs­ten über dem Hori­zont und es sind dann auch die meis­ten Stern­schnup­pen sicht­bar. Aller­dings stört in die­sem Jahr der Voll­mond die Beob­ach­tung. Bei den Dra­co­ni­den han­delt es sich um extrem lang­sa­me Stern­schnup­pen mit einer Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit von 21 km/s, sodass sie sich gut von spo­ra­di­schen Meteo­ren unter­schei­den lassen.

Die Okto­ber-Came­lo­pard­a­li­den sind ein rela­tiv unbe­kann­ter, da neu­er Strom. Der zir­kum­po­la­re Strom aus dem Stern­bild Giraf­fe wur­de erst­mals im Jahr 2005 per Video regis­triert. Im Jahr 2018 konn­te eine Zeni­tra­te von fünf Meteo­ren pro Stun­de nach­ge­wie­sen wer­den. Der Radi­ant befin­det sich an der Posi­ti­on RA 164° und Dec +79° und liegt damit im Grenz­be­reich der Stern­bil­der Giraf­fe und Dra­che. Der Strom ist nur zwi­schen dem 5. und 6. Okto­ber aktiv. Der zuneh­men­de Mond wird die Beob­ach­tung der Meteo­re nach­hal­tig stö­ren. Mit einer Geschwin­dig­keit von 47 Kilo­me­tern pro Sekun­de sind die Okto­ber-Came­lo­pard­a­li­den mit­tel­schnel­le Meteo­re. Die Her­kunft des Stroms ist noch unbekannt.

Zwi­schen dem 10. und 18. Okto­ber ist der schwa­che Strom der Del­ta-Auri­gi­den sicht­bar, des­sen Radi­ant sich im nörd­li­chen Teil des Stern­bilds Fuhr­mann befin­det. In der Nacht vom 10. auf den 11. Okto­ber ist mit einer höhe­ren Akti­vi­tät zu rech­nen, wobei dann maxi­mal zwei Stern­schnup­pen pro Stun­de sicht­bar sind. Die­se zei­gen mit einer Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit von 64 km/s sehr schnel­le Meteo­re am Him­mel. Lan­ge Zeit wur­den die Del­ta-Auri­gi­den und die Sep­tem­ber-Per­sei­den als ein Mete­or­strom betrach­tet. Es kris­tal­li­sier­te sich jedoch her­aus, dass es sich in Wahr­heit um zwei Teil­strö­me han­delt. Ein Ursprungs­kör­per der Del­ta-Auri­gi­den ist eben­falls nicht bekannt.

Vom 2. Okto­ber bis zum 7. Novem­ber sind die Orio­ni­den aktiv. Das brei­te Akti­vi­täts­ma­xi­mum mit einer stünd­li­chen Zeni­tra­te von 20 bis 30 Meteo­ren fin­det in der Nacht vom 21. auf den 22. Okto­ber zwi­schen Mit­ter­nacht und 5 Uhr mor­gens statt – pünkt­lich zur Neu­mond­zeit. Auch die­ser Mete­or­strom ist in sei­ner Fre­quenz varia­bel und zeigt zwei Tage um das Akti­vi­täts­ma­xi­mum her­um eine erhöh­te Stern­schnup­pen­ra­te mit meh­re­ren Maxi­ma. In den Jah­ren 2006 bis 2009 wur­den über drei Tage hin­weg mehr als 45 bis 70 Stern­schnup­pen regis­triert. Der Radi­ant befin­det sich rund 10 Grad nord­öst­lich von Betei­geu­ze im Ori­on und steht zu Beginn der Mor­gen­däm­me­rung etwa 50 Grad hoch über dem Hori­zont. Bei den Orio­ni­den han­delt es sich um schnel­le Stern­schnup­pen, die mit einer Geschwin­dig­keit von 66 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen und oft lan­ge Nach­leucht­spu­ren hin­ter­las­sen. Mit­un­ter sind auch hel­le Feu­er­ku­geln dabei. Sie gehen auf den berühm­ten Kome­ten 1P/Halley zurück.

Zusam­men mit den Orio­ni­den kann auch der schwa­che Strom der Epsi­lon-Gemi­ni­den beob­ach­tet wer­den. Sie tau­chen zwi­schen dem 14. und 27. Okto­ber auf und sind mit einer Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit von 70 km/s sehr schnel­le Objek­te. Das Maxi­mum fin­det am 18. Okto­ber mit einer Zeni­tra­te von ledig­lich drei Stern­schnup­pen pro Stun­de statt. Der abneh­men­de Mond wird die Beob­ach­tung die­ses Stroms nicht stö­ren. Der Radi­ant liegt nur 15 Grad süd­lich des Radi­an­ten der Orio­ni­den. Es bedarf daher eini­ger Erfah­rung, um die Meteo­re die­ses Stroms von denen der Orio­ni­den zu unterscheiden.

Die Leo­nis-Mino­ri­den sind ein noch rela­tiv unbe­kann­ter Strom, des­sen Radi­ant sich bei RA 162° und Dec +37° befin­det. Ihr Akti­vi­täts­zeit­raum liegt zwi­schen dem 19. und 27. Okto­ber mit einem schwa­chen Maxi­mum am 24. Okto­ber. Zu die­sem Zeit­punkt sind höchs­tens fünf Meteo­re zu erwar­ten, die mit einer Geschwin­dig­keit von 62 Kilo­me­tern pro Sekun­de am Him­mel recht schnell sind. Der Ursprungs­kör­per die­ses Stroms ist ver­mut­lich der Komet C/1739 K1 (Zanot­ti).

Die Nörd­li­chen und Süd­li­chen Tau­r­i­den kön­nen von Sep­tem­ber bis Dezem­ber beob­ach­tet wer­den. Die Akti­vi­tät der Süd­li­chen Tau­r­i­den beginnt am 10. Sep­tem­ber und endet am 20. Novem­ber. Das Maxi­mum der Süd­li­chen Tau­r­i­den ist um den 10. Okto­ber zu erwar­ten. Die Nörd­li­chen Tau­r­i­den sind zwi­schen dem 20. Okto­ber und dem 10. Dezem­ber aktiv, mit einem Maxi­mum am 12. Novem­ber. Unter opti­ma­len Bedin­gun­gen sind zum Maxi­mums­zeit­punkt bei bei­den Teil­strö­men rund 5 Meteo­re pro Stun­de sicht­bar, die mit Geschwin­dig­kei­ten von 30 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Sie zei­gen dem­nach recht lang­sa­me Meteo­re. Mit­un­ter sind auch hel­le Feu­er­ku­geln zu beob­ach­ten. Der Mut­ter­kör­per des Tau­r­i­den­stroms ist der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 2P/Encke.

Der abendliche Fixsternhimmel

Sternhimmel
Der Stern­him­mel am 15. Okto­ber 2025 um 23:00 Uhr MESZ

Im Norden

Das Stern­bild Gro­ßer Bär mit der ein­präg­sa­men Figur des Gro­ßen Wagens hat zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit gera­de den unte­ren Kul­mi­na­ti­ons­punkt über dem Nord­ho­ri­zont erreicht. Wenn wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che nach oben hin ver­län­gern, fin­den wir auch den Polar­stern und damit genau die Nord­rich­tung. Der Polar­stern gehört zum Stern­bild Klei­ner Bär, des­sen Kas­ten nun eben­falls lang­sam in Rich­tung Nord­ho­ri­zont absinkt, bis auch er die tiefs­te Posi­ti­on im Nor­den erreicht hat. Der­zeit befin­det er sich noch in der 7‑Uhr-Posi­ti­on. West­lich des Klei­nen Bären ent­de­cken wir das Stern­bild des Dra­chen mit sei­nem auf­fäl­li­gen rau­ten­för­mi­gen Kopf. Ober­halb des Dra­chen hat der Kepheus gera­de den Zenit über­schrit­ten. Öst­lich des Kepheus steht das Stern­bild Kas­sio­peia hoch am Him­mel. Die­ses Stern­bild, auch „Himmels‑W“ genannt, wird in der nächs­ten Stun­de eben­falls den Zenit errei­chen. Senk­recht dar­un­ter befin­det sich im Nord­os­ten der Per­seus und noch wei­ter Rich­tung Nord­ho­ri­zont das Stern­bild Fuhr­mann mit der hel­len Capel­la. Direkt über dem Nord­ost­ho­ri­zont sind gera­de die Zwil­lin­ge auf­ge­gan­gen und kün­di­gen den nahen­den Win­ter an. Öst­lich die­ser drei Stern­bil­der befin­den sich die unschein­ba­ren Stern­bil­der Giraf­fe und Luchs. Die­se bestehen jedoch nur aus sehr schwa­chen Ster­nen. Bei guter Hori­zont­sicht erkennt man tief im Nord­wes­ten die Nörd­li­che Kro­ne und noch den nörd­li­chen Teil des Stern­bil­des Bärenhüter.

Im Osten

Wenn wir nach Osten bli­cken, kön­nen wir bereits die ers­ten Stern­bil­der des nahen­den Win­ters beob­ach­ten. Genau im Osten steht der rot leuch­ten­de Alde­ba­ran, der Haupt­stern des Stiers, mit dem offe­nen Stern­hau­fen der Hya­den. In die­sem Stern­bild ent­de­cken wir auch die Ple­ja­den, auch Sie­ben­ge­stirn genannt. Es ist ein wei­te­rer offe­ner Stern­hau­fen, der sich etwa auf hal­ber Höhe über dem Hori­zont befin­det und in dem wir mit blo­ßem Auge 6 bis 8 Ster­ne erken­nen kön­nen. Unter­halb des Stiers gehen bereits die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Win­ter­stern­bil­des Ori­on auf. Direkt im Nord­os­ten erkennt man bei guter Hori­zont­sicht das Stern­bild Zwil­lin­ge. Die Zwil­lin­ge bestehen aus zwei Ster­nen­ket­ten, an deren öst­li­chen Enden sich die bei­den hel­len Haupt­ster­ne Kas­tor und Pol­lux befin­den. Über den Zwil­lin­gen steht noch der Fuhr­mann mit der gelb­lich leuch­ten­den Capel­la. Dar­über ent­de­cken wir den Per­seus, der sich inmit­ten schö­ner Stern­fel­der zwi­schen Andro­me­da und Fuhr­mann erstreckt. In die­ser Kon­stel­la­ti­on kön­nen wir den berühm­ten Dop­pel­stern­hau­fen h und Chi Pers­ei beob­ach­ten, der schon mit blo­ßem Auge leicht zu erken­nen ist. Er bie­tet in jedem Fern­glas einen beein­dru­cken­den Anblick. Wenn wir in Rich­tung Zenit schau­en, sehen wir das „Himmels‑W“, die Kas­sio­peia. Auf der ande­ren Sei­te des Ost­punkts schlie­ßen sich Andro­me­da, die Fische, das nörd­li­che Drei­eck und der Wid­der an. Unter­halb des Wid­ders kön­nen wir das Stern­bild Wal­fisch beob­ach­ten. Wei­ter in Rich­tung Hori­zont tau­chen bereits die ers­ten Ster­ne des Flus­ses Eri­danus über dem Hori­zont auf.

Im Süden

Der gesam­te süd­li­che Teil unse­res Him­mels wird nun voll­stän­dig vom geflü­gel­ten Pferd, dem Pega­sus, beherrscht. Der lin­ke obe­re Kas­ten­stern des Pega­sus­qua­drats gehört aller­dings nicht mehr zu die­sem Stern­bild. Denn direkt dane­ben befin­det sich das Stern­bild Andro­me­da. In einer dunk­len, mond­lo­sen Nacht soll­te über die­ser Ster­nen­ket­te ein läng­li­cher Nebel­fleck zu sehen sein. Dies ist das am wei­tes­ten ent­fern­te Objekt, das wir mit blo­ßem Auge sehen kön­nen. Der Andro­me­da­ne­bel steht 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­re von der Erde ent­fernt und ist die uns am nächs­ten lie­gen­de grö­ße­re Nach­bar­ga­la­xie der Milch­stra­ße. In Fern­glä­sern und Tele­sko­pen bie­tet die­ser bei gerin­ger Ver­grö­ße­rung einen fan­tas­ti­schen Anblick. Unter­halb von Andro­me­da ent­de­cken wir die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Drei­eck und Wid­der, die wei­ter west­lich von den Fischen begrenzt wer­den. Ein Teil die­ses Stern­bil­des, der ring­för­mi­ge Aste­ris­mus des Cir­clets, hat gera­de sei­ne höchs­te Posi­ti­on im Süden erreicht. Die Fische ent­hal­ten jedoch nur sehr schwa­che Ster­ne und zur Zeit den Ring­pla­ne­ten Saturn, der als auf­fäl­li­ges Gestirn in die­sem Him­mels­ab­schnitt kurz vor sei­nem Meri­di­an­durch­gang steht. Unter­halb der Fische ent­de­cken wir den Wal­fisch. West­lich vom Wal­fisch befin­det sich das unschein­ba­re Stern­bild Was­ser­mann. Bei guter Hori­zont­sicht soll­te dar­un­ter Fomal­haut, der hel­le Haupt­stern des süd­li­chen Fisches, tief über dem Hori­zont zu sehen sein. Die­ser Stern hat erst vor kur­zem den Meri­di­an über­schrit­ten. Tief im Süd­wes­ten steht noch das unschein­ba­re Stern­bild des Steinbocks.

Im Westen

Lang­sam aber sicher müs­sen wir uns von den letz­ten Som­mer­stern­bil­dern ver­ab­schie­den. Genau in mitt­le­rer Höhe im Wes­ten steht das mar­kan­te Som­mer­drei­eck, das von den hel­len Ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Alta­ir im Adler gebil­det wird. Von den drei hel­len Ster­nen steht Deneb noch am höchs­ten über dem West­ho­ri­zont. Ober­halb des Adlers erkennt man nach­ein­an­der die deut­lich klei­ne­ren und daher eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Fül­len, Del­phin, Pfeil und Füchs­chen. Von der Spit­ze des Som­mer­drei­ecks fällt die hel­le Som­mer­milch­stra­ße senk­recht zum West­ho­ri­zont her­ab. In Rich­tung Zenit erkennt man die unschein­ba­re Eidech­se und das Stern­bild Kepheus. Eben­falls hoch im Nord­wes­ten steht der mäch­ti­ge Dra­che, der nun im Lau­fe der Nacht immer wei­ter in Rich­tung Nord­west­ho­ri­zont absin­ken wird. Unter sei­nem auf­fäl­li­gen, rau­ten­för­mi­gen Kopf liegt das Stern­bild Her­ku­les und noch wei­ter zum Hori­zont hin das Halb­rund der Nörd­li­chen Krone.

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Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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