Im März gibt es gleich zwei interessante Himmelsereignisse für astronomisch Interessierte: Eine totale Mondfinsternis für Frühaufsteher am Morgen des 14. März und eine partielle Sonnenfinsternis in den Mittagsstunden des 29. März 2025, dem bundesweiten Tag der Astronomie.
Die totale Mondfinsternis am 14. März 2025
Leider kann die Mondfinsternis aus dem deutschsprachigen Raum nur teilweise beobachtet werden. Denn der Vollmond, der in der Morgendämmerung sich immer mehr verfinstern wird, geht vielerorts kurz vor der totalen Phase unter. Zuvor kann man beobachten, wie der Mond um 4:56 Uhr in den Halbschatten und schließlich um 6:09 Uhr in den Kernschatten der Erde eintritt. Zu diesem Zeitpunkt steht unser Erdtrabant nur noch wenige Grad über dem Westhorizont. Aus diesem Grund ist eine freie Horizontsicht in diese Richtung unerlässlich. Ein handelsübliches Fernglas reicht zur Beobachtung völlig aus. Zur Mitte der Totalität, um 7:59 Uhr Mitteleuropäischer Zeit, ist der Mond vielerorts bereits untergegangen. An meinem Standort geht der Mond um 6:26 Uhr unter. Zu diesem Zeitpunkt hat die Verfinsterung nur ein paar Prozentpunkte des scheinbaren Monddurchmessers erreicht – die südöstliche Mondkalotte erscheint leicht verfinstert. Im Pazifikraum sowie in Nord- und Südamerika kann die Mondfinsternis in ihrer Gesamtheit beobachtet werden.

Die partielle Sonnenfinsternis am 29. März 2025
Im Gegensatz zur Mondfinsternis, zu unchristlicher Zeit, kann die Sonnenfinsternis, rund zwei Wochen später, vom deutschsprachigen Raum aus vollständig beobachtet werden. Denn unser Zentralgestirn steht zur Mittagszeit hoch über dem Südhorizont. Während der Finsternisphase werden an meinem Wohnort 13,8 Prozent der sichtbaren Fläche der Sonne vom Mond bedeckt. Die Sonnenfinsternis ist global gesehen ebenfalls partiell – die Erde wird also nur vom Halbschatten des Mondes getroffen. Sie kann vom Nordosten Nordamerikas, Nordafrika, Europa und Nordrussland aus beobachtet werden.

Sonnenfinsternisse sind seltene Naturereignisse. Sie treten nur bei Neumond und in der Nähe der beiden Knotenpunkte auf. Die Knotenpunkte sind die Schnittpunkte der Mondbahn mit der scheinbaren Sonnenbahn (Ekliptik). Meist zieht der Neumond über oder unter der Sonne vorbei, da die Mondbahn gegenüber der Ekliptikebene um etwa 5° geneigt ist. Aus diesem Grund findet nicht jeden Monat eine Sonnenfinsternis statt. Der Kernschatten des Mondes ist bei totalen und ringförmigen Finsternissen nur entlang eines schmalen Streifens auf der Erdoberfläche zu beobachten, die partielle Phase der Finsternis von einem größeren Gebiet der Erde aus.
Der maximale Bedeckungsgrad und die Zeitpunkte der Verfinsterung sind standortabhängig. Der 1. Kontakt mit der Sonnenscheibe findet um 11:33 Uhr Mitteleuropäischer Zeit statt. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne 41° über dem Südsüdosthorizont. Die maximale Phase wird um 12:19 Uhr erreicht. Der Bedeckungsgrad nimmt von Nordwesten nach Südosten ab. In Norddeutschland bedeckt der Neumond zu diesem Zeitpunkt noch etwa 20 Prozent der Sonnenscheibe, im Alpenraum sind es nur noch rund 10 Prozent. Die Finsternis endet schließlich um 13:06 Uhr mit dem Austritt des Mondes von der Sonnenscheibe.
Um die verfinsterte Sonne gefahrlos beobachten zu können, sind geeignete Maßnahmen zum Schutz der Augen erforderlich. Für das bloße Auge eignet sich eine Sonnenfinsternisbrille, die für wenig Geld im Fachhandel oder im Internet erhältlich ist. Bei der Beobachtung mit einem Fernglas oder Teleskop muss das gleißende Sonnenlicht mit einem geeigneten Sonnenfilter vor dem Objektiv reduziert werden, zum Beispiel mit Hilfe von Baader-Sonnenfilterfolien. Diese Filter halten 99,5 % des sichtbaren Lichts und die nicht minder gefährliche unsichtbare Infrarotstrahlung der Sonne ab. Eine einfache und ungefährliche Methode besteht darin, das Sonnenbild hinter einem Fernglas oder einem kleinen Fernrohr auf einen weißen Karton zu projizieren.

Volkssternwarten und astronomische Vereine öffnen an diesem Tag ihre Türen und laden zum gemeinsamen Beobachten ein. Geeignete Instrumente zur gefahrlosen Sonnenbeobachtung sind dort die Regel und in ausreichender Zahl vorhanden. Der deutschlandweite Astronomietag am Samstag steht zudem ganz im Zeichen der beiden Planeten Mars und vor allem Jupiter, die am Abendhimmel zu beobachten sind. An diesem Tag findet auch ein interessantes Jupitermondereignis statt. Ab 19:20 Uhr zieht der Jupitermond Europa vor der Scheibe des Jupiters vorbei und wirft ab 21:43 Uhr auch seinen Schatten auf diese. Diese Art von Minisonnenfinsternissen, als winzige schwarze Punkte auf der Planetenscheibe, kann man schon mit kleinen Teleskopen und hoher Vergrößerung beobachten. Deshalb hoffe ich auf gutes Wetter am 29. März. Denn dann trifft sich die HTT-Südkurve wieder in Finsterwalde zur gemeinsamen Beobachtung dieses interessanten Himmelsereignisses.
Kontaktzeiten zur partiellen Sonnenfinsternis am 29. März 2025 für ausgewählte OrteOrt | Beginn | Mitte | Ende | Größe |
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Berlin | 11:32 Uhr | 12:20 Uhr | 13:08 Uhr | 15,4% |
Dresden | 11:32 Uhr | 12:18 Uhr | 13:04 Uhr | 13,0% |
Frankfurt/Main | 11:21 Uhr | 12:11 Uhr | 13:01 Uhr | 17,3% |
Hamburg | 11:25 Uhr | 12:17 Uhr | 13:09 Uhr | 20,9% |
München | 11:27 Uhr | 12:12 Uhr | 12:56 Uhr | 11,1% |
Rostock | 11:29 Uhr | 12:20 Uhr | 13:11 Uhr | 19,3% |
Salzburg | 11:31 Uhr | 12:13 Uhr | 12:55 Uhr | 9,0% |
Wien | 11:40 Uhr | 12:18 Uhr | 12:56 Uhr | 6,3% |
Zürich | 11:20 Uhr | 12:07 Uhr | 12:54 Uhr | 13,5% |
Die nächste vom deutschsprachigen Raum aus sichtbare Sonnenfinsternis findet bereits nächstes Jahr am 12. August 2026 statt. Diese Sonnenfinsternis ist von Spanien aus gesehen sogar total!
Weiterführende Links
Astrofan80’s Astroseite – Finsternisse | Sonnenfinsternis.org – Infoseite zu Sonnenfinsternissen | Wikipedia – Allgemeine Infos zu Sonnenfinsternissen | BRAlpha – Sonnenscheibe über Deutschland teilweise verdeckt
Hallo und schönen guten Tag, der Bericht gefällt mir sehr gut ! Befinde mich zur Zeit in Chile und habe…