Leuchtende Nachtwolken zum Höhepunkt der Saison 2022

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Ende Juni/Anfang Juli ist immer der Höhe­punkt der jähr­li­chen som­mer­li­chen NLC-Sai­son. Am Mor­gen des 5. Juli 2022 konn­te ich ein wei­te­res Feld Leuch­ten­der Nacht­wol­ken, von mei­nem Stand­ort im Spree­wald aus, beob­ach­ten und foto­gra­fie­ren. Über den Tag zeig­ten sich auf dem OSWIN-Meso­sphä­ren­ra­dar des IAP in Küh­lungs­born star­ke Echos, die bis in die frü­hen Abend­stun­den regis­triert wur­den. Star­ke Echos sind stets ein gutes Zei­chen, aber natür­lich kei­ne 100% Garan­tie für das Auf­tau­chen von NLC in der kom­men­den Nacht.

NNÖ NLC-Feld um 2:13 Uhr Sommerzeit

Kurz nach 23:30 Uhr sah ich im AKM-Forum nach, ob Sich­tun­gen von NLC im Nor­den der Repu­blik vor­la­gen. Denn bei einem kur­zen Blick aus mei­nem Bade­zim­mer­fens­ter, konn­te ich noch kei­ne Leuch­ten­den Nacht­wol­ken regis­trie­ren. In Feh­marn wur­den tat­säch­lich ein klei­nes NLC-Feld gemel­det. Die­ses Feld ver­stärk­te sich bis Mit­ter­nacht. So fass­te ich den Ent­schluss, nach Raden­s­dorf zu fahren.

NNW NLC-Feld um 2:43 Uhr Sommerzeit

Die Aus­rüs­tung war schnell zusam­men­ge­packt und so stand ich kurz vor 1 Uhr auf dem Feld. Zum Zeit­punkt der loka­len Mit­ter­nacht lag das Gebiet der NLC dicht über dem Hori­zont. Mit blo­ßem Auge und im 10x42 Feld­ste­cher, waren bereits eini­ge inter­es­san­te Struk­tu­ren zu sehen. Im Lau­fe der Nacht nah­men die NLC an Inten­si­tät und Hel­lig­keit zu. Der Höhe­punkt der Aus­deh­nung war schließ­lich gegen 3:30 Uhr erreicht. Das Feld war im gesam­ten NNW bis NO sicht­bar und erstreck­te sich bis in eine Höhe von knapp 50 Grad über dem Horizont. 

NLC Pano 1
Voll­stän­di­ges NLC-Mor­gen­dis­play um 3:20 Uhr Sommerzeit

Vor allem in Rich­tung NNW war die Struk­tu­ren am Inter­es­san­tes­ten. In die­ser Rich­tung erkann­te man ein aus­ge­präg­tes Wel­len­mus­ter. In Rich­tung Nor­den zeig­ten sich hel­le, hori­zon­ta­le Strei­fen. Ober­halb der hel­le­ren Wol­ken erkann­te man ein schwa­che Rip­pen­mus­ter. Die Leuch­ten­den Nacht­wol­ken wur­den in jener Nacht nur durch weni­ge tro­po­sphä­ri­sche Wol­ken gestört. Eine etwas grö­ße­re Wol­ken­bank zeig­te sich nur im Nord­os­ten in Rich­tung des Son­nen­auf­gangs­punk­tes. Mit zuneh­men­der Mor­gen­däm­me­rung ver­blass­ten die Wol­ken lang­sam, waren aber immer noch bis kurz vor Son­nen­auf­gang sichtbar.

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Letz­te Auf­nah­me des Fel­des Leuch­ten­der Nacht­wol­ken um 3:49 Uhr MESZ

Kurz vor 4 Uhr pack­te ich die Aus­rüs­tung wie­der ins Auto und fuhr nach Hau­se. Nur 24 Stun­den spä­ter gab es eine wei­te­re spek­ta­ku­lä­re NLC-Nacht. Lei­der spiel­te an mei­nem Stand­ort dies­mal das Wet­ter nicht mit. Die Nacht war im Spree­wald über­wie­gend bewölkt. Die ein­drucks­vol­len Bil­der, die in der Nacht vom 5. auf den 6. Juli vom ande­ren Beob­ach­tern auf­ge­nom­men wur­den, kön­nen in einem wei­te­ren Thread im AKM-Forum bestaunt werden.

Der Höhe­punkt der NLC-Sai­son 2022 ist noch nicht vor­bei. Auch in den kom­men­den Näch­ten soll­ten inter­es­sier­te Beob­ach­ter nach Leuch­ten­den Nacht­wol­ken Aus­schau halten. 🙂

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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