Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats März ist der Mond nicht sichtbar, weil am 2. März die Neumondphase durchlaufen wird. Aufgrund der steilen Ekliptiklage am Abendhimmel kann man am 3. März versuchen, die sehr dünne Mondsichel, knapp 24 Stunden nach Neumond, über dem westsüdwestlichen Horizont aufzuspüren. An den Folgetagen gelingt uns das deutlich leichter, weil der Mond jeden Abend etwas höher über dem Horizont steht. Unser Erdtrabant wandert an den Folgetagen weiter nach Osten durch Gebiete des Himmels, die nur schwache Sterne enthalten. Nachdem der Mond nacheinander die Sternbilder Walfisch, Fische und Widder durchlaufen hat, können wir ihn in der Nacht vom 8. auf den 9. März durch das „Goldene Tor der Ekliptik“ laufen sehen. Dieses wird aus den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden gebildet. Leider geht der Mond an diesem Abend bereits kurz nach Mitternacht im Nordwesten unter. Am 10. März wird schließlich das erste Viertel erreicht. Unser stiller Begleiter wandert weiter durch die Sternbilder Stier und Zwillinge. In der Nacht vom 12. auf den 13. März steht er nur 4 ½ Grad südwestlich von Pollux in den Zwillinge. Nachdem der Mond das Sternbild Krebs hinter sich gelassen hat, finden wir ihn anschließend in der Nacht vom 15. auf den 16. März oberhalb von Regulus, dem Hauptstern im Sternbild Löwe. Am Morgen des 18. März ist Vollmond im Sternbild Jungfrau. Nach der Vollmondphase wird unser Begleiter nach und nach ein Objekt für die zweite Nachthälfte und geht dann immer später im Osten auf. In der Nacht vom 19. auf den 20. März finden wir den nun wieder abnehmenden Mond oberhalb von Spica. Am Morgen des 21. März findet eine Sternbedeckung statt. Dabei wird der 4,5 mag helle Stern Lambda Virginis gegen 4:49 Uhr von der beleuchteten Seite des Mondes bedeckt. Das Ereignis dauert etwas mehr als eine Stunde, bis der Stern wieder an der unbeleuchteten Seite auftaucht. In der ganzen Zeit steht der Mond genügend hoch über dem Südwesthorizont. Am 22. März geht der Mond erst nach Mitternacht auf. Wir finde ihn dann im Sternbild Waage und in den darauf folgenden Nächten in den Sternbildern Skorpion und Schlangenträger, niedrig über dem Horizont. Am 25. des Monats wird das letzte Viertel im Sternbild Schütze durchlaufen. In der Morgendämmerung des 27. März steht die Mondsichel dicht über dem südöstlichen Horizont. Östlich unseres Erdtrabanten ist auch der Morgenstern Venus und unter sehr guten Sichtbedingungen, nur 5 Grad westlich von diesem, unser roter Nachbar Mars zu erkennen. Am Morgen des 28. März können wir die dünne Mondsichel zum letzten Mal vor Neumond im Südosten aufgehen sehen. An diesem Morgen steht knapp 4 Grad nördlich des Erdtrabanten auch unser roter Nachbar Mars, der allerdings nur im Feldstecher zu erkennen ist.
Die Planeten
Unser Schwesterplanet Venus ist nach wie vor Morgenstern. Am 20. März 2022 erreicht sie ihre größte westliche Elongation zur Sonne. Der Winkelabstand beträgt dann stattliche 46°35′. Aufgrund der flachen Ekliptiklage am Morgenhimmel, erreicht die Venus trotzdem keine große Höhe über dem südöstlichen Horizont und präsentiert sich somit in einer eher bescheidenen Morgensichtbarkeit. Wenn man den gleichen Sonnenstand, zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung, berücksichtigt, steht die Venus Anfang März sogar noch etwas höher als am Monatsende. Im Laufe des März wandert der Morgenstern aus dem Sternbild Schütze kommend, weiter in den Steinbock. Die Helligkeit nimmt nach ihrem größten Glanz im Vormonat wieder etwas ab von anfangs ‑4,7 auf ‑4,4 Größenklassen. Damit ist sie, trotz ihrer geringen Höhe, selbst noch in der helleren Morgendämmerung ein recht auffälliges Objekt. . Am 1. März erfolgt der Venusaufgang um 4:43 Uhr. Bis zum 31. März verfrühen sich ihre Aufgänge auf 4:17 Uhr (5:17 Uhr Sommerzeit). Am 12. März wandert die Venus an unseres Nachbarplaneten Mars, in nur 4 Grad nördlichen Abstand vorbei. Für Sichtung des Roten Planeten benötigt man aber sehr gute Beobachtungsbedingungen oder ein lichtstarkes Fernglas. Am 21. des Monats zeigt sich das 24,6 Bogensekunden große Venusscheibchen halb beleuchtet. Man spricht dabei von Dichotomie. Danach nimmt ihr scheinbarer Durchmesser weiter ab und der Beleuchtungsgrad weiter zu. Am 27. des Monats kann die dünne, abnehmende Mondsichel in der Nähe der Venus gesichtet werden. Am 29. März steht der Morgenstern schließlich nur 2 Grad nördlich des Ringplaneten Saturn.
Unser roter Nachbar Mars ist bereits in der Morgendämmerung, in der Nähe des Morgensterns Venus, erkennbar und bewegt sich weiter rechtläufig durch den Tierkreis. Am 6. März wechselt er vom Sternbild Schütze in den Steinbock. Leider ist er mit einer scheinbaren Helligkeit von 1,1 mag zum Monatsende hin nur schwer zu sehen. Man benötigt ein Fernglas, denn der Planet steht zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung nur 7 Grad hoch über dem Horizont. Ab dem 12. des Monats zieht die Venus nördlich am Roten Planeten vorbei, die als Aufsuchhilfe dienen kann. Die engste Begegnung beider Himmelskörper findet am 16. März in nur 4 Grad Abstand statt. Am Morgen des 28. März kann die abnehmende Mondsichel nur 5 Grad südlich des Planeten aufgefunden werden. Die Aufgänge von Mars verfrühen sich im März von anfangs 5:20 Uhr auf 4:20 Uhr (5:20 Uhr Sommerzeit). Für eine teleskopische Beobachtung des am Monatsende nur 5 Bogensekunden großen Marsscheibchens ist es aber immer noch zu früh.
Der Riesenplanet Jupiter, im Sternbild Wassermann, hat sich vom Abendhimmel zurückgezogen und kommt am 5. März 2022 in Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Er hält sich mit der Sonne am Taghimmel auf und ist nicht beobachtbar. Zur Konjunktion befindet sich der Riesenplanet 893 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Saturn bewegt sich rechtläufig durch den Steinbock und erscheint erst in der zweiten Monatshälfte wieder am Morgenhimmel. Noch im Februar stand der Ringplanet in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn. Der Aufgang des 0,8 mag hellen Saturn erfolgt am 15. März um 5:25 Uhr und am 31. März bereits um 4:25 Uhr (5:25 Uhr Sommerzeit). Rund eine halbe Stunde nach dem Aufgang sollte man ihn zum Monatsende hin über dem südöstlichen Horizont auch ohne weitere Hilfsmittel erkennen können. Er hält sich in der Nähe der Planeten Mars und Venus auf. Am 29. März zieht der Morgenstern Venus in nur 2,1 Grad nördlichen Abstand an Saturn vorbei. Diese Begegnung beobachtet man am besten in einem lichtstarken Feldstecher.
Uranus, rechtläufig im Sternbild Widder, kann noch am Abendhimmel beobachtet werden. Die Sichtbarkeitsdauer über dem westlichen Horizont verkürzt sich aber drastischen, weil es immer später dunkel wird und sich der Planet immer schneller der Sonne annähert. Aus diesem Grund sind Beobachtungen zu Monatsbeginn zielführender. Er befindet sich ungefähr 11 Grad südöstlich von Alpha Arietis. Sinkt der ferne Eisriese am 1. März um 23:27 Uhr unter den Horizont, erfolgt sein Untergang Ende des Monats bereits um 21:36 Uhr (22:36 Uhr Sommerzeit). Mit einer Helligkeit von 5,9 Größenklassen ist Uranus theoretisch schon mit dem bloßen Auge, spätestens aber in jedem Feldstecher und Teleskop erkennbar. Auch mit hoher Vergrößerung erscheint sein 3,4 Bogensekunden großes blassgrünes Scheibchen ohne weiterer Details.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun, im Sternbild Wassermann, kommt am 13. März ebenfalls in Konjunktion zur Sonne und bleibt im gesamten Monat unsichtbar. Am Tag der Konjunktion steht Neptun 4624 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Der 14,3 mag helle Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze steht nach wie vor zu nah bei der Sonne und ist noch nicht beobachtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 19P/Borrelly wandert im März vom Sternbild Widder in den südlichen Bereich des Sternbilds Perseus und kann nach wie vor am Abendhimmel beobachtet werden. Er stand Anfang Februar im Perihel. Seine scheinbare Helligkeit geht im Laufe des März leicht zurück von anfangs 9,5 auf 10,5 mag. Somit kann der Schweifstern noch in kleineren bis mittleren Teleskopen aufgespürt werden. Ende März hält sich der Komet südlich des Californianebels (NGC 1499) und ist auch für Astrofotografen ein lohnendes Ziel.
Der Komet C/2017 K2 (PanSTARRS) ist im März ein Objekt für den Morgenhimmel und wandert vom Sternbild Schlangenträger in den Adler. Vor Beginn der Morgendämmerung steht der Komet bereits 30 Grad hoch im Südosten in guter Beobachtungsposition. Seine scheinbare Helligkeit steigt in dieser Zeit von 10,5 auf 10 mag leicht an. Mit dieser Helligkeit ist der PanSTARRS bereits in kleineren bis mittleren Teleskopen beobachtbar. Der Komet bleibt dann noch bis in den Frühherbst hinein sichtbar und entwickelt sich in den nächsten Monaten zu einem schönen Fernglaskometen. Am 19. März kann der Komet in der Nähe des offenen Sternhaufens NGC 6709 aufgefunden werden.
Der Komet C/2019 L3 (ATLAS) kann im Sternbild Zwillinge aufgesucht werden und ist ebenfalls ein Objekt für den Abendhimmel. Seine scheinbare Helligkeit beträgt Anfang März noch 10 Größenklassen, fällt dann aber bis zum Ende des Monats leicht auf rund 10,5 mag. Damit kann der Schweifstern noch in kleineren bis mittleren Teleskopen aufgesucht werden. Ende des Monats befindet sich ATLAS ca. 2,5 Grad nordöstlich von Gamma Geminorum entfernt.
Der Zwergplanet (1) Ceres kann, rechtläufig im Sternbild Stier, in der 1. Nachthälfte aufgefunden werden. Zu Monatsbeginn hält sich der Himmelskörper noch im „Goldenen Tor der Ekliptik“ auf, das aus den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden gebildet wird. Die Helligkeit von Ceres geht im Laufe des März weiter zurück von anfangs 8,8 auf 9,0 mag. Am 1. März sinkt der Zwergplanet um 1:45 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Bis zum 31. März verfrühen sich die Untergangszeiten auf 0:42 Uhr (1:42 Uhr Sommerzeit). Am 7. März kann Ceres nur 6,5 Bogenminuten vom 6,1 mag hellen Stern SAO 76505 aufgefunden werden.
Der Asteroid (7) Iris wandert durch die Zwillinge und kann fast die gesamte Nacht beobachtet werden. Die Helligkeit des Himmelskörpers geht im Laufe des Monats von 9,2 auf 9,9 mag stark zurück. Die Untergangszeiten von Iris verfrühen sich von anfangs 4:11 Uhr auf 2:32 Uhr (3:32 Uhr Sommerzeit). Am 8. März steht Iris in der Nähe des 5,0 mag hellen Stern 51 Geminorum. Der gegenseitige Abstand beider Himmelskörper beträgt dann nur 2 Bogenminuten.
(10) Hygiea kann im Sternbild Waage aufgefunden werden und wird erst Ende März wieder heller als 10 mag. Zu Beginn des Monats liegt ihre Helligkeit noch bei 10,5 Größenklassen. Am 1. März steht Hygiea um 4:10 Uhr im Süden. Am 31. des Monats überschreitet sie bereits um 2:09 Uhr (3:09 Uhr Sommerzeit) den Meridian.
(20) Massalia bewegt sich durch das Sternbild Krebs und ist zu Beginn des Monats noch 9,4 mag hell. Am 21. März sinkt ihre Helligkeit wieder unter die 10 Größenklasse. Zu Beginn des Monats geht Hygiea um 22:20 Uhr durch den Meridian. Ende März steht der Asteroid bereits um 20:21 Uhr (21:21 Uhr Sommerzeit) im Süden.
Meteorströme
Im gesamten Monat März sind die Meteore aus der Ekliptikregion am besten zu beobachten, die ihren ausgedehnten Ausstrahlungspunkt in den Sternbildern Löwe und Jungfrau haben. Zu dieser so genannten Anthelionquelle werden nach neueren Meteorlisten auch die Virginiden gezählt. Das Gebiet erstreckt sich rund 30 Grad parallel und 20 Grad senkrecht zur Ekliptik in leicht östlicher Richtung des Gegensonnenpunkts. Im Mittel sind hier nicht mehr als 5 Meteore pro Stunde zu erwarten, die mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von rund 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen.
Seit neustem sind die Eta-Virginiden, als ein eigener Teilstrom der Anthelionquelle, identifiziert, die ihr schwaches Maximum am 18. März erreichen. Der Radiant befindet sich ungefähr an der Position RA: 184° und Dec: +4°. Als Ursprungskörper gilt der Komet D/1766 G1 (Helfenzrieder).
Die von unseren Breiten aus zirkumpolaren Chi-Herculiden sind ein schwacher und relativ neuer Strom, der seinen Aktivitätszeitraum zwischen dem 11. bis 16. März entfaltet. Das Maximum findet in der Nacht vom 12. zum 13. März statt. Der Mond wird die Beobachtung stören, da er erst in der Morgendämmerung untergehen wird. Der Radiant befindet sich an der Position RA: 254° und Dec: +48°. Die Teilchen dieses Stroms treten mit einer Geschwindigkeit von 37 Kilometern in der Sekunde in die Erdatmosphäre ein und erzeugen langsame Sternschnuppen.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat der Große Bär schon fast die Zenitregion erreicht und befindet sich im Nordosten hoch über unseren Köpfen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun auf ungefähr 3 Uhr Position befindet. Unterhalb dieses Sternbilds steht der Drache, der sich um den Wagenkasten des Kleinen Bären herumschlängelt. Gleichzeitig hat der Kopf des Drachen seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont schon längst überschritten und wird bis zum Morgengrauen langsam am Himmel emporsteigen. Unterhalb des Polarsterns fällt noch die Raute des Sternbilds Kepheus auf. Diese steht nun in seiner tiefsten Stellung über dem Nordhorizont, auch untere Kulmination genannt. Direkt westlich davon schließt sich die Kassiopeia an, die die Form des Buchstaben „W“ besitzt und deshalb auch als „Himmels‑W“ bezeichnet wird. Bei sehr guter Horizontsicht über dem Nordpunkt des Horizonts kann man noch den Hauptstern Deneb im Schwan erkennen, der gerade seine untere Kulmination überschritten hat. Weiter östlich davon entdecken wir die helle Wega im Sternbild der Leier. Auf der anderen Seite des Nordpunktes steht das unscheinbare Sternbild Eidechse und noch weiter westlich, die Andromeda. Oberhalb der Andromeda gelegen befindet sich der Perseus. Gehen wir weiter in Richtung Zenit, stoßen wir auf das unscheinbare Sternbild der Giraffe, das allerdings nur äußerst schwache Sterne enthält und sehr schwer zu erkennen ist.
Im Osten
Der Osthimmel wird von einem hellen, orangefarbenen Stern dominiert. Hierbei handelt es sich um Arktur, der Hauptstern des Sternbilds Bärenhüter, der jetzt genau den Ostpunkt dieses Himmelsabschnitts markiert, allerdings noch recht tief über dem Horizont steht. Direkt über dem Bärenhüter in großer Höhe fällt das Sternbild Großer Bär auf. Seine Kastensterne haben schon fast den Zenit erreicht. Nun ist auch die beste Zeit, die beiden hellen Galaxien Messier 81 und Messier 82 im Großen Bären zu beobachten. Zwischen Bärenhüter und Wagenkasten, in halber Höhe über dem Horizont, befinden sich die unscheinbaren Sternbilder Jagdhunde sowie das Haar der Berenike, mit dem ausgedehnten Coma-Sternhaufen (Melotte 111), der aber nur unter einem dunklem Himmel und ohne störendes Mondlicht mit bloßem Auge sichtbar ist. Am besten benutzt man hier einen Feldstecher, um den Sternhaufen zu beobachten. Bei guter Horizontsicht, niedrig im Nordosten, können wir bereits das Sternbild Herkules und den Sternenhalbkreis der nördlichen Krone erkennen. Auf der anderen Seite des Ostpunktes, im Südosten, sind auch schon die reichen Galaxienfelder im Sternbild Jungfrau aufgegangen. Der weiß erscheinende Hauptstern der Jungfrau, Spika, befindet sich aber noch sehr tief über dem Südosthorizont. Oberhalb der Jungfrau strebt auch der mächtige Löwe schon seiner höchsten Stellung am Himmel entgegen.
Im Süden
In mittlerer Höhe über dem Südhorizont hat soeben das unscheinbare Sternbild Krebs den Meridian überschritten. Hier kann man in einer dunklen und mondscheinlosen Nacht den offenen Sternhaufen Messier 44, der auch als Praesepe bzw. Krippe bekannt ist, als matten Lichtfleck erkennen. Weiter in westlicher Richtung befinden sich die beiden Sternenketten der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Auf der gegenüberliegenden Seite des Meridians steht der Löwe, der in der nächsten Stunde seine höchste Stellung im Süden überschreiten wird. Weiter in Richtung Zenit sind die unscheinbaren Sternbilder Kleiner Löwe und die unscheinbare Sternenkette des Luchs kaum auffällig. Direkt unterhalb des Krebses finden wir den Kopf und ein Teil des Rumpfes der Wasserschlange, die sich zum Südosthorizont hinab schlängelt. Dort befinden sich auch die beiden deutlich kleineren Sternbilder Rabe und Becher. Auf der anderen Seite des Meridians steht in gleicher Höhe der hellste Stern an unserem Himmel, Sirius im Sternbild Großer Hund. Darüber sollten aufmerksame Beobachter das unscheinbare Sternbild Einhorn erkennen können. Noch weiter höher, unterhalb der Zwillinge, befindet sich der helle Stern Prokyon im Sternbild des Kleinen Hundes.
Im Westen
In westlicher Richtung haben sich nun fast alle Sternbilder des Winterhimmels versammelt. Deshalb wird dieser Abschnitt des Himmels von einer Vielzahl heller Stern geprägt, die im weiteren Verlauf der Nacht alle untergehen werden. Die hellsten Sterne dieser Himmelsregion bilden das so genannte Wintersechseck, das durch die Sterne Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen gebildet wird. Das Sternbild Stier, mit den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, befindet sich nun in geringer Höhe über dem westlichen Horizont. Die Plejaden sind sehr leicht mit bloßem Auge erkennbar und bieten einen herrlichen Anblick in jedem Fernglas. Links neben dem Stier sinkt nun auch der Himmelsjäger Orion langsam immer tiefer zum Horizont herab. Oberhalb des Himmelsjägers stehen die Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Oberhalb des Stiers entdecken wir noch den Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella und noch weiter höher die unscheinbaren Sternbilder Luchs und die Giraffe, die allerdings nur aus sehr schwachen Sternen bestehen und demzufolge schwierig zu erkennen sind. Im Nordwesten sinkt nun auch das Sternbild Perseus immer weiter Richtung Horizont herab. Hier stellt der Doppelsternhaufen h und Chi Persei ein interessantes Objekt für die Beobachtung dar. Auch mit bloßem Auge ist der Doppelsternhaufen als heller Lichtfleck zu erkennen. Mit Andromeda, Dreieck und Widder, tief im Nordwesten, verschwinden nun auch die letzten Boten des vergangenen Herbsthimmels.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.