Der Lauf des Mondes
Am Morgen des 1. September können wir die abnehmende Mondsichel im Grenzgebiet der Sternbilder Stier und Zwillinge aufspüren. Am Morgen des 2. September gegen 2:03 Uhr Sommerzeit wird der 3,1 mag helle Stern Epsilon Geminorum vom Mond bedeckt. Gegen 2:55 Uhr taucht der Stern an der unbeleuchteten Seite des Mondes wieder auf. Am Morgen des 3. September befindet sich die Mondsichel südwestlich von Pollux im Sternbild der Zwillinge. Gegen 4:40 Uhr wird der 3,6 mag helle Stern Kappa Gem von der beleuchteten Seite des Mondes bedeckt und taucht dann gegen 5:32 Uhr an der unbeleuchteten Seite wieder auf. Am Morgen des 4. September können wir unseren Erdtrabanten nur 3 Grad nördlich der Praesepe (M 44) im Sternbild Krebs auffinden. Am 6. des Monats sehen wir die sehr dünne Mondsichel zum letzten Mal in der Morgendämmerung im Sternbild Löwe, bis am 7. September die Neumondphase durchlaufen wird. Nach der Neumondphase ergibt sich erst wieder am Abend des 9. September die Gelegenheit, die dünne, zunehmende Mondsichel knapp 7 Grad nordwestlich des Abendstern Venus im Sternbild Jungfrau aufzuspüren. Am nächsten Abend finden wir die Mondsichel 7 ½ Grad nordöstlich der Venus. In den Folgenächten wandert unser stiller Begleiter weiter durch die Waage und den Skorpion. Am 13. des Monats befindet sich der zunehmenden Halbmond im ersten Viertel im Sternbild des Schlangenträgers. Danach wandert der zunehmende Mond weiter durch den Schützen und läuft in der Nacht vom 16. auf den 17. Juni nur 5 ½ Grad südlich am Ringplaneten Saturn vorbei. Am Abend des 18. September steht er 7 Grad südöstlich von Jupiter im Sternbild Wassermann. Nachdem unser Erdtrabant das Sternbild Wassermann hinter sich gelassen hat, können wir ihn in der Nacht des 20. auf den 21. September als Vollmond im Sternbild der Fische auffinden. Nach der Vollmondnacht wird unser stiller Begleiter immer mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte und zieht weiter durch die Sternbilder Fische, Walfisch und Widder. Am Abend des 25. September steht der Erdtrabant im Goldenen Tor der Ekliptik, das durch die beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier gebildet wird. Nachdem der Mond den Stier wieder verlassen hat, können wir ihn in den Folgenächten bis zum Monatsende in den Zwillingen aufspüren, wo dann am 29. September das Letzte Viertel durchlaufen wird.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur entfernt sich nach seiner Konjunktion mit der Sonne Anfang August in östliche Richtung von ihr und erreicht das Aphel seiner Bahn am 6. September. Zu diesem Zeitpunkt befindet er sich 69,8 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 14. September 2021 steht Merkur schließlich in seiner größten östlichen Elongation. Obwohl Merkur zu diesem Zeitpunkt einen maximalen Abstand von 26°46′ – seinen zweitgrößten im Jahr 2021 – von unserem Zentralgestirn erreicht, kommt es aufgrund der flachen Ekliptiklage am Abendhimmel nicht zu einer Sichtbarkeit des innersten Planeten unseres Sonnensystems in unseren Breiten. Merkur bleibt deshalb im gesamten September unsichtbar. Am 27. kommt Merkur zum Stillstand und nähert sich wieder der Sonne an.
Unser Schwesterplanet Venus, im Sternbild Jungfrau, ist nach wie vor am Abendhimmel präsent. Leider verbessert sie ihre Höhe über dem Horizont und damit ihre Sichtbarkeit nach Sonnenuntergang aber kaum, weil die Venus im Laufe des Monats immer früher untergeht. Am 18. September tritt sie schließlich in das Sternbild Waage über. Die Helligkeit unseres Nachbarplaneten steigt leicht von anfangs ‑4,0 auf ‑4,2 mag. Der Durchmesser des Venusscheibchen wächst weiter an und im Teleskop erkennt man zum Monatsende hin ein 18,6 Bogensekunden großes Scheibchen, das von der Phasengestalt immer schlanker wird. Am 1. September geht der Abendstern um 20:55 Uhr Sommerzeit unter. Am 30. September verschwindet sie bereits eine Stunde früher unter dem Horizont. Die Beobachtung der Venus mit dem bloßen Auge gestaltet sich als schwierig, weil sie rund eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang nur 5 Grad über dem Westhorizont steht. Am besten sucht man unseren Schwesterplaneten mit Hilfe eines Feldstechers auf. Am Abend des 9. und 10. September kann die zunehmende Mondsichel als Aufsuchhilfe für den Abendstern dienen.
Unser Nachbarplanet Mars wandert rechtläufig durch das Sternbild Löwe und wechselt am 5. des Monats in die Jungfrau. Er nähert sich der Sonne weiter an, die er Ende des Monats fast erreicht. Am 30. September beträgt der gegenseitige Abstand zu unserem Zentralgestirn nur noch 2,5 Grad. Somit bleibt der Rote Planet im gesamten September unbeobachtbar. Am 8. Oktober erreicht Mars schließlich die Konjunktion zur Sonne.
Der Riesenplanet Jupiter stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und ist nach wie vor fast die gesamte Nacht zu beobachten. Im Laufe des Septembers zieht er sich allerdings vom Morgenhimmel zurück und kommt Ende des Monats im Sternbild Steinbock fast zum Stillstand. Gleichzeitig geht auch seine Helligkeit leicht zurück von anfangs ‑2,9 auf ‑2,7 mag. Zu Beginn des Monats steht Jupiter um 0:17 Uhr im Südwesten im Meridian. Seine Höhe über dem Südhorizont beträgt zu diesem Zeitpunkt gut 26 Grad. Ende September erfolgt der Meridiandurchgang um 22:08 Uhr Sommerzeit. Sein Untergang erfolgt an diesem Tag bereits rund 3 Stunden nach Mitternacht und damit weit vor Beginn der Morgendämmerung. Somit ist die beste Beobachtungszeit des Riesenplaneten, um seine Atmosphärenstrukturen und seiner Monde zu studieren, bereits bei Einbruch der Dunkelheit. Im Teleskop geht der Äquatordurchmesser der Planetenkugel leicht zurück und beträgt Ende September 46,3 Bogensekunden. In der Nacht vom 17. auf den 18. September passiert der zunehmende Mond den Riesenplaneten.
Der Ringplanet Saturn wandert ebenfalls immer langsamer werdend, rückläufig durch den Steinbock. Saturn stand zu Beginn des Vormonats in Opposition zur Sonne und kann nach wie vor die gesamte Nacht beobachtet werden. Bei Einbruch der Nacht steht er bereits in guter Beobachtungsposition in Richtung Südosten. Im Laufe des Septembers verabschiedet sich Saturn aber langsam vom Morgenhimmel. Er steht rund eine Stunde vor Mitternacht im Meridian und geht am 1. September um 3:26 Uhr Sommerzeit im Südwesten unter. Am 30. September erfolgt sein Untergang bereits zwei Stunden früher. Seine Helligkeit geht im Laufe des Monats leicht zurück und beträgt Ende September 0,5 mag. Im Teleskop erscheint die Planetenkugel 17,7 Bogensekunden groß. Sein Ring ist mit 18 Grad immer noch weit geöffnet. In der Nacht vom 16. auf den 17. September zieht der zunehmende Mond südlich an Saturn vorbei.
Uranus wandert rückläufig durch das Sternbild Widder und wird zum Planeten für die gesamte Nacht. Seine Oppositionsstellung erreicht der ferne Planet allerdings erst Anfang November. Mit einer Helligkeit von 5,7 Größenklassen, ist Uranus unter einem dunklen Landhimmel bereits mit dem bloßen Auge zu erkennen. Im Teleskop sind selbst mit sehr hohen Vergrößerungen keinerlei Einzelheiten sichtbar. Denn das grünliche Planetenscheibchen erscheint nur 3,7 Bogensekunden groß. Seine Meridiandurchgänge, in der zweiten Nachthälfte, verfrühen sich im Laufe des September von anfangs 5:12 Uhr auf 3:16 Uhr Sommerzeit.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun erreicht am 14. September 2021 im Sternbild Wassermann, an der Grenze zu den Fischen, seine Oppositionsstellung und kann die gesamte Nacht beobachtet werden. Am Tag der Opposition geht Neptun um 19:19 Uhr im Osten auf und steht um 1 Uhr in seiner höchsten Stellung im Süden. Sein Untergang erfolgt um 6:44 Uhr Sommerzeit. Die Entfernung zur Erde beträgt an diesem Tag 4,326 Milliarden Kilometer. Zu Beginn des Monats erreicht Neptun um 1:56 Uhr den Meridian und Ende September bereits zwei Stunden früher. Mit einer Helligkeit von 7,8 mag, benötigt man zur Beobachtung des fernen Planeten ein Fernglas oder Teleskop. Neptun befindet sich knapp 4 Grad nordöstlich des 4,2 mag hellen Sterns Phi Aquarii. Im Fernrohr ist nur ein 2,4 Bogensekunden großes bläuliches Planetenscheibchen sichtbar, was keinerlei Einzelheiten zeigt.
Der Zwergplanet (134340) Pluto stand im Juli in Opposition zur Sonne. Der ferne Zwergplanet kann noch bei Einbruch der Nacht niedrig im Süden und im westlichen Bereich des Sternbilds Schütze aufgefunden werden. Mit einer Helligkeit von 14,3 Größenklassen, benötigt man aber große Teleskope um ihn aufzuspüren. Plutos Untergangszeiten verfrühen sich von anfangs 2:05 Uhr auf 0:09 Uhr Sommerzeit. Rund 2 Stunden vor seinem Untergang kann man den Zwergplaneten von der Beobachtungsliste streichen.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 4P/Faye ist in diesem Monat, mit rund 10 Größenklassen Helligkeit, ein Objekt für den Morgenhimmel. Der Schweifstern bewegt sich vom Sternbild Stier weiter in den nördlichen Bereich des Orion. Er ist in kleineren bis mittleren Teleskopen auffindbar.
Der kurzperiodische Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko wandert vom Sternbild Widder in den Stier und ist ebenfalls ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Er zieht ab dem letzten Monatsdrittel nördlich an den Hyaden vorbei. Die Helligkeit des Schweifstern nimmt im Laufe des Monats leicht zu und beträgt zwischen 10 und 11 mag. Damit ist der Komet ein Objekt für mittlere Teleskope.
Der Komet C/2017 K2 (PanSTARRS) soll im Mai und Juni 2022 die 6. Größenklasse erreichen. Diesen September bewegt sich der Schweifstern durch das Sternbild Herkules weiter in Richtung Süden und kann mit einer Helligkeit von 12 Größenklassen in größeren Teleskopen aufgesucht werden.
Der Komet C/2019 L3 (ATLAS) kann im nordöstlichen Bereich des Sternbilds Fuhrmann, an der Grenze zum Sternbild Luchs, aufgefunden werden und ist von unseren Breiten aus gesehen zirkumpolar. Mit 11. Größe ist der Schweifstern allerdings nur ein Objekt für mittlere Teleskope.
Der Zwergplanet (1) Ceres ist ein Objekt für den Morgenhimmel und bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Stier. Ceres wandert im September durch den offenen Sternhaufen der Hyaden und ist zu Monatsbeginn 8,9 Größenklassen hell. Mitte September wandert er in nur einem Grad Abstand südlich am Hauptstern Aldebaran vorbei. Bis zum Monatsende steigert der Zwergplanet seine Helligkeit auf 8,4 mag. Die Aufgänge des Zwergplaneten verfrühen sich von anfangs 23:23 Uhr auf 21:41 Uhr Sommerzeit. Am 18. September kann der Doppelstern Sigma 1 und 2 Tauri (4,7 & 5,1 mag) als Aufsuchhilfe dienen. Ceres wandert an diesem Tag nur 3,5 bzw. 10 Bogenminuten an den Sternen vorbei.
Der Asteroid mit der Nummer (2) Pallas erreicht am 11. September 2021 im Sternbild Fische die Opposition zur Sonne und kann mit einer Helligkeit von 8,6 Größenklassen aufgefunden werden. Ab dem 24. September bewegt sich Pallas durch das Sternbild Wassermann. Zu Beginn und am Ende des Monats beträgt die scheinbare Helligkeit 8,8 bzw. 8,9 mag. Am 1. September steht Pallas um 1:41 Uhr im Süden. Am 30. September erfolgt der Meridiandurchgang des Asteroiden bereits um 23:22 Uhr Sommerzeit.
(6) Hebe wandert durch den Schützen und ist zu Beginn des Monats 9,1 Größenklassen hell. Bis Ende September geht ihre scheinbare Helligkeit auf 9,6 mag zurück. Die Untergangszeiten des Asteroiden verfrühen sich von anfangs 2:01 Uhr Sommerzeit auf Mitternacht.
Der Asteroid (7) Iris kann in den Zwillingen aufgefunden werden und ist ein Objekt für den Morgenhimmel. Die Helligkeit von Iris steigt leicht von anfangs 9,8 auf 9,6 mag. Am 1. September geht der Asteroid um 23:55 Uhr im Osten auf. Am 30. September erfolgt ihr Aufgang bereits um 23:14 Uhr Sommerzeit.
(12) Victoria wandert durch das Sternbild Wassermann und ist zu Beginn des Monats noch 9,5 mag hell. Am 18. September sinkt ihre Helligkeit wieder unter die 10. Größenklasse. Die Kulminationszeiten des Asteroiden verfrühen sich von anfangs 22:26 auf 20:48 Uhr Sommerzeit.
(40) Harmonia wird am 12. September wieder heller als 10 mag und kann im Sternbild Walfisch aufgefunden werden. Am 1. Oktober 2021 steht der Asteroid in Opposition zur Sonne und erreicht dabei eine scheinbare Helligkeit von 9,5 mag. Zu Beginn des Monats steht Harmonia um 3:30 Uhr in ihrer höchsten Stellung im Süden und Ende September bereits um 1:15 Uhr Sommerzeit.
Die 9,9 mag helle (43) Adriane bewegt sich durch den Wassermann und ist noch zu Beginn des Monats heller als 10 mag. Ihre Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 23:54 Uhr Sommerzeit um zwei Stunden.
(89) Julia kann ebenfalls im Sternbild Wassermann aufgefunden werden. Im Laufe des Monats geht ihre Helligkeit stark zurück von anfangs 9,1 auf 9,8 mag. Am 1. September erreicht Julia um 0:18 Uhr den Meridian. Am 30. September steht der Asteroid bereits um 21:58 Uhr Sommerzeit im Süden.
Meteorströme
Die Alpha-Aurigiden sind vom 25. August bis zum 10. September aktiv. Das nicht sehr ausgeprägte Maximum ist am Morgen des 1. September gegen 5 Uhr zu erwarten. Der abnehmende Mond wir nur in den ersten Morgenstunden stören. Der Radiant steht kurz vor der Morgendämmerung rund 50 Grad hoch im Osten und befindet sich in der Nähe von Capella und nordöstlich von Theta Aurigae im Sternbild Fuhrmann. Im Schnitt sind in der Maximumsnacht 5 bis 10 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar, die mit hohen Geschwindigkeiten von 66 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Im Jahr 2007 gab es einen kurzen Aktivitätsausbruch mit korrigierten Raten von über 130 Meteoren pro Stunde während eines Zeitraums von 45 Minuten, wobei die hellsten Aurigiden eine Helligkeit von ‑2 mag erreichten. Im Jahr 2019 wurden zum Maximum 20 Meteore pro Stunde gezählt. Weitere Aktivitätsausbrüche wurden in den Jahren 1935, 1986 und 1994 registriert. Die Alpha-Aurigiden gehen auf den Kometen C/1911 N1 Kiess zurück, der eine Umlaufzeit von rund 2500 Jahren besitzt.
Zwischen dem 5. und 17. September sind die September-Epsilon-Perseiden aktiv. Das Maximum ist in den Mittagsstunden des 9. September zu erwarten. Zu diesem Zeitpunkt, und einige Stunden später, durchläuft die Erde dichtere Bereiche des Stroms. Am besten beobachtet man in den Morgenstunden des 9. und 10. September. Der Mond wir die Beobachtung dieses Meteorstroms nicht stören, weil am 7. September Neumond ist. Der Radiant, in der Nähe von Algol gelegen, erreicht zu Beginn der Morgendämmerung Höhen von 80 Grad über dem Horizont. Im Schnitt sind aber nur 5 bis 10 Meteore pro Stunde sichtbar, die Geschwindigkeiten von 64 km/s besitzen und damit sehr schnell sind. Im Jahr 2008 und 2013 wurde eine deutlich höhere Aktivität mit rund 30 Sternschnuppen und einer Vielzahl von sehr hellen Meteoren registriert.
Die Delta-Aurigiden sind ein relativ neuer Strom, der früher mit den September-Perseiden als gemeinsamer Meteorstrom betrachtet wurde. Der Strom ist ab dem 17. September bis zum 9. Oktober aktiv, mit einem geringen Maximum von 3 bis 5 Sternschnuppen pro Stunde um den 3. Oktober. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Teilchen ist mit 60 km/s ähnlich hoch wie die der Alpha-Aurigiden.
Der vermutlich auf den periodischen Kometen 2P/Encke zurückgehende Südliche Tauridenstrom ist vom letzten Septemberdrittel bis Ende November hinein aktiv. Ihr Radiant liegt im September noch in den Fischen, so dass dieser Teilstrom mit der Anthelionquelle zusammenfällt. Die Meteore besitzen Geschwindigkeiten von 27 km/s und erscheinen deshalb sehr langsam am Himmel. Man unterscheidet die Südlichen Tauriden und die Nördlichen Tauriden. Die Aktivität der Nördlichen Tauriden beginnt aber erst im Oktober.
Die Meteore der Anthelionquelle kommen in diesem Monat aus dem Sternbild Fische. Mit ihrer relativ niedrigen Eintrittsgeschwindigkeit von im Durchschnitt 30 km/s, lassen sie sich recht gut von den in diesem Monat sichtbaren Sternschnuppen anderer Ströme unterscheiden.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, hat zu unserer Standardbeobachtungszeit schon fast seine niedrigste Stellung über dem Nordhorizont eingenommen. Diese Stellung wird untere Kulmination genannt. Den Polarstern finden wir, indem wir die hinteren beiden Kastensterne des Großen Bären fünfmal nach oben hin verlängern. Damit haben wir auch exakt die Nordrichtung gefunden. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun auf 9 Uhr Position befindet. Dieser wird im Laufe der Nacht weiter hinabsteigen. Weiter westlich des kleinen Wagenkastens erkennt man den Drachen, der sich um den Kleinen Bären herum schlängelt. Sein einprägsamer rautenförmiger Kopf befindet sich dabei immer noch in guter Beobachtungsposition hoch im Nordwesten. Oberhalb des Kleinen Bären hat das Sternbild Kepheus nun seine höchste Stellung im Zenit erreicht. Rechts daneben finden wir die Kassiopeia, die im Volksmund auch als „Himmels‑W“ bezeichnet wird. Diese steigt ebenfalls langsam immer höher. Recht niedrig im Nordosten erkennen wir noch den hell leuchtenden Stern Kapella im nun wieder vollständig über dem Horizont erschienen Sternbild Fuhrmann. Zwischen Fuhrmann und Großer Bär gelegen befindet sich der unscheinbare Luchs. Seine schwachen Sterne sind nahe am Horizont aber kaum auszumachen. Schwierig zu erkennen sind auch die schwachen Sterne der Giraffe, die sich in mittlerer Höhe zwischen Fuhrmann und Kleiner Bär befindet.
Im Osten
Der Osthimmel wird nun nahezu vollständig von den Herbststernbildern dominiert. In großer Höhe im Südosten steht das mächtige Pegasusquadrat. Östlich davon schließt sich die Andromeda an, in der man unter einem relativ dunklen Himmel und ohne Mondschein die Andromedagalaxie als länglichen Nebelfleck erkennen kann. Sie ist unsere nächst größere Nachbargalaxie. Unterhalb der Sternbilder Pegasus und Andromeda befinden sich die schwachen Sterne der Fische. Noch weiter in Richtung Horizont haben soeben die schwachen Sterne des Walfisch die Horizontlinie überschritten. Östlich der Fische entdecken wir noch die eher unscheinbaren Sternbilder Nördliches Dreieck und den Widder. In großer Höhe im Nordosten fällt das W‑förmige Sternbild der Kassiopeia auf. Unterhalb der Kassiopeia steht der Perseus. Noch weiter in Richtung Horizont ist ein Teil des Sternbilds Stiers bereits über dem östlichen Horizont aufgegangen. Dort erkennen wir auch den offenen Sternhaufen der Plejaden selbst sehr einfach mit bloßem Auge. Bei guter Horizontsicht sollten wir auch den hellen rötliche Hauptstern des Stiers, Aldebaran, sowie die Hyaden entdecken können. Ebenfalls noch sehr niedrig im Nordosten steht der Fuhrmann, mit der hell und gelblich leuchtenden Kapella.
Im Süden
Hoch im Südwesten erkennen wir das Sommerdreieck, das aus den hellen Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet wird. Darunter steht das unscheinbare Sternbild Schild sowie das Sternbild Schütze, mit dem hellsten Teil unserer Milchstraße. Die zumeist klaren und endlich wieder dunklen Spätsommernächte sind nun ideal, die mit hellen Deep-Sky-Objekten gesegnete Sommermilchstraße zu beobachten. Vom Sternbild Schütze aus gesehen, in dem sich auch das helle Zentrum unserer eigenen Galaxie befindet, zieht sie mitten durch das Sommerdreieck und steigt dann in Richtung Zenitregion empor. Auf der anderen Seite des Meridians befindet sich das mächtige Pegasusquadrat. Zwischen dem Kopf des Pegasus und dem Sommerdreieck können wir die deutlich kleineren Sternbilder Füllen, Delphin, Pfeil und Füchschen auffinden, die sich wie auf einer imaginären Kette nacheinander in Richtung Nordwesten aufreihen. Unterhalb des Pegasus erkennt man auch den westlichen Teil der Fische sowie das Sternbild Wassermann, das in der nächsten halben Stunde in seiner höchsten Stellung im Süden stehen wird. Noch weiter in Richtung Horizont befindet sich der nur aus schwachen Sternen bestehende Steinbock, der den Meridian gerade überschritten hat. In diesen beiden Sternbildern stehen zur Zeit die beiden Planeten Jupiter und Saturn. Der deutlich lichtschwächere Ringplanet hat bereits den Meridian überschritten. Der Riesenplanet Jupiter erreicht in diesen Minuten seine höchste Stellung im Süden. Bei guter Horizontsicht sollte tief im Südosten noch der helle Stern Fomalhaut im Sternbild Südlicher Fisch erkennbar sein.
Im Westen
Hoch im Südwesten steht mit den hellen Sternen Wega, Deneb und Atair das auffällige Sommerdreieck. Zwischen den Sternbildern Schwan, der im Volksmund auch als Kreuz des Nordens bezeichnet wird, und Adler entdecken wir die kleinen Sternbilder Pfeil und Füchschen. Die helle Sommermilchstraße verläuft in diesen Sternbildern zum südwestlichen Horizont herab. In der Leier können wir den Ringnebel mit Hilfe eines Teleskops beobachten, der uns wie ein heller Rauchring vor der Dunkelheit des Alls erscheint. Und auch der Blick auf den Hantelnebel im Sternbild Füchschen ist lohnenswert, beobachten wir hier doch einen der größten und hellsten Planetarischen Nebel an unserem Himmel. Westlich vom einprägsamen Sommerdreieck gelegen befindet sich der Drache. Darunter sinkt das Sternbild Herkules nun ebenfalls wieder in Richtung Horizont herab. Über dem westlichen Horizont stehen ein Teil des Schlangenträgers, mit der Schlange, sowie das Halbrund der Nördlichen Krone. Rechts daneben bereitet sich gerade der Bärenhüter für den Untergang vor. Sein heller und orange erscheinender Hauptstern Arktur berührt dabei schon fast die Horizontlinie.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.