Zur Zeit beobachten Astronomen etwas Ungewöhnliches am Himmel: Die Helligkeit des linken oberen Schultersterns im auch für Laien bekannten Wintersternbild Orion, hat in den letzten Monaten um gut 60% abgenommen. Beteigeuze, Betelgeuse oder Alpha Orionis, so der Name des knapp 640 Lichtjahre entfernten Sterns, ist übrigens der nächste Kandidat für eine Supernovaexplosion, die heute oder erst in 1.000.000 Jahren stattfinden kann.
Als Roter Überriese am Ende seines Lebens, ist Beteigeuze in seiner Helligkeit und in seinem Durchmesser variabel und leuchtet normalerweise im Schnitt mit einer Helligkeit zwischen +0,3 und +0,6 Größenklassen. Die Helligkeit des Sterns kann in den seltensten Fällen aber auch mal 1,3 mag betragen oder bei +0,0 mag liegen. Vor wenigen Tagen wurden von Veränderlichenbeobachter allerdings +1,5 mag gemessen und offensichtlich nimmt die Helligkeit des Schultersterns weiterhin ab. Das bedeutet aber nicht, dass der Stern gleich morgen explodieren wird. Mit einer Masse von rund 20 Sonnenmassen, wird der erst 10 Millionen Jahre alte Stern bei der Supernova auch bei uns am Taghimmel zu sehen sein und danach wahrscheinlich als Neutronenstern enden.
Das Sternbild Orion ist auch von der hell erleuchteten Innenstadt aus zu sehen und steht im Dezember gegen Mitternacht in seiner höchsten Stellung im Süden.
Einen ausführlichen Artikel zur aktuellen Helligkeitsschwankung von Beteigeuze gibt es übrigens in den Scienblogs.
Danke für die Aufklärung und die sehr schönen Aufnahmen.
Ein paar kleine Gedichte zu Weltraum und Sternen:
DUNKLES UNIVERSUM
Am Anfang war der Urknall,
Um uns herum der Nachhall.
Das Weltall in Expansion
Milliarden Jahre nun schon.
Es sind dabei die Galaxien
Einander rasant zu entflie’n.
Da ist keine Wende in Sicht,
Irgendwann geht aus das Licht.
Dunkle Materie ist rätselhaft,
Dunkle Energie nicht minder.
Das Wissen ist noch lückenhaft,
Man kommt nicht recht dahinter.
Es braucht wohl wieder ein Genie,
Gar eine neue Theorie.
Den Kosmos ganz zu versteh’n,
Wird noch etwas Zeit vergeh’n.
STERNENSCHICKSAL
Wasserstoff zu Helium
Ist der Sterne Tonikum.
Im Innern die Kernfusion
Ist der Sterne Profession.
Eruption und Protuberanz
Sind oberflächlicher Tanz.
Sterne sind bis zum Ende
Geburtsort der Elemente.
Nach dem Eisen letzter Gruß,
Machen Sterne damit Schluss.
Für Elemente superschwer,
Muss eine Supernova her.
Sterne entsteh’n und vergeh’n,
Das ist im All Normalgescheh’n.
Der Mensch, ein Kind der Sterne,
Betrachtet’s aus der Ferne.
STERNENBETRACHTUNG
Deklination und Rektaszension
Bestimmen die Sternposition.
Die Parallaxe indessen
Hilft beim Entfernung messen.
Wir sehen Sterne Blau und Rot,
Neugeboren, auch kurz vorm Tod;
Oder uns’rer Sonne ähnlich,
Mittelalt und leuchtend gelblich.
Da gibt es Riesen und Zwerge
Verschiedenster Leuchtstärke.
Solisten und Mehrfachsterne,
Recht nah und in weiter Ferne.
All dieser Sonnen Profession
Ist im Innern die Kernfusion.
Eruption und Protuberanz
Sind nur oberflächlicher Tanz.
Gluthitze herrscht im Zentrum,
Etwas gemindert drum herum.
Vom ewig stürmischen Rand
Wird Licht und Wärme gesandt.
Sternenheimat sind Galaxien,
Die mit ihnen durchs All zieh’n.
Meist von Planeten umgeben,
Gibt’s ohne Sterne kein Leben.
DAS SCHWARZE LOCH
Es ist weder schwarz, noch ist es ein Loch;
Man sieht das obskure Objekt einfach nicht,
Der dichten Materie entkommt kein Licht.
Über Einzelheiten rätselt man noch.
Es hat zugelegt seit seinem Entsteh’n,
Wird auch demnächst nicht auf Diät geh’n.
Es will sich alles einverleiben,
Wir sollten dem Monster fernbleiben.
Im Zentrum der Galaxie zu Hause,
Saugt es Material auf ohne Pause.
Man nennt dieses hier supermassiv,
Es ist trotz seiner Fülle recht aktiv.
Es wird von Sternen rasant umkreist,
Was uns seine Existenz beweist.
Eine Strahlung, nach Hawking benannt,
Beobachtet man an Loches Rand.
Der Ereignishorizont ist Grenze,
Dahinter ist einfach Sense.
Verrinnen will dort keine Zeit,
Gefängnis für die Ewigkeit.
MONSTERCRASH 🌚⚔️🌚 😉
Zwei Schwarze Löcher im Streit,
Das kommt vor von Zeit zu Zeit.
Auch einen Neutronenstern
Rempeln diese Monster gern.
Die gewaltige Kollision
Bringt das Weltall zur Vibration,
In die Raumzeit ein paar Dellen,
Dazu Gravitationswellen.
Diese gehen auf die Reise,
Zieh’n im Kosmos ihre Kreise.
So erfährt auch unser Planet,
Was da draußen vor sich geht.
BLACK HOLE KURZVERSION
Ein kosmisches Schwergewicht,
Zu keiner Diät bereit;
Sternenstaub das Hauptgericht,
Verschmäht wird keine Mahlzeit.
Die Materie superdicht,
Stark verbogen die Raumzeit;
Dem Monster entkommt kein Licht,
Gefängnis für die Ewigkeit.
TEILCHENPHYSIK
Ewig bleibt stehn keine Mauer,
Nichts im Weltall ist von Dauer.
So zerfällt nach einem Weilchen
Auch noch das kleinste Teilchen.
Nukleonen winzig klein,
Der größte Galaxienverein;
Was am Himmel sehen wir,
Der Mensch und alles Getier;
So schön auch der Bibelbericht,
Einen Gott brauchte es dafür nicht.
EINSTEIN RELATIV LYRISCH
Zeit ist relativ,
Man hat sie leider nie.
Einstein forschte intensiv,
Offenbarte sein Genie:
Konstant das Tempo von Licht,
Schneller geht es nunmal nicht.
Ein weiteres Resultat: E = m c ²
Er brachte die Raumzeit ins Spiel,
Eine Feldgleichung war das Ziel.
Masse krümmt umgebenden Raum -
Revolutionäres war gedacht,
Wissenschaft vorangebracht.
ZODIAKALLICHT
Mit zartem Schein am Himmelszelt
Grüßt die Ekliptik uns’re Welt.
Vom Tierkreis eine Botschaft
An die Planetengemeinschaft;
Die Sonne sendet dieses Licht,
Sie vergisst ihre Kinder nicht.
ERDAUFGANG
Die Erde ist aufgegangen,
Zeigt her ihre blauen Wangen.
Diesen Anblick, sehr ungewohnt,
Genießen Menschen auf dem Mond.
Ein solch grandioses Bild zu seh’n,
Es würde uns das Herz aufgeh’n.
Bald wird man wieder landen
Auf uns’rem treuen Trabanten.
Man wird gebannt zurückschauen
Auf den Planeten, den Blauen.
Beschützen wir uns’re Erde,
Dass sie lang noch aufgeh’n werde.
Rainer Kirmse , Altenburg
Mit freundlichen Grüßen