Der Lauf des Mondes
Am 1. des Monats Oktober können wir die zunehmenden Sichel des Mondes in der Abenddämmerung über dem südwestlichen Horizont untergehen sehen. Am darauffolgenden Abend finden wir sie nahe Antares im Skorpion und am 3. Oktober etwas mehr als 1 ½ Grad nordwestlich des Riesenplaneten Jupiter im Schlangenträger. Am 4. des Monats hat der Mond Jupiter bereits hinter sich gelassen und befindet dann am Abend des 5. Oktober im Ersten Viertel. Gleichzeitig steht unser stiller Begleiter nur 1 Grad südwestlich des Ringplaneten Saturn im Sternbild des Schützen. In den darauffolgenden Nächten wandert der Erdtrabant weiter in östlicher Richtung durch die Sternbilder Steinbock, Wassermann und Walfisch. Am 13. Oktober wird dann schließlich die Vollmondphase im Grenzgebiet der Sternbilder Fische und Walfisch durchlaufen.
Nach der Vollmondnacht wird unser stiller Begleiter nach und nach ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 15. des Mondes finden wir ihn im Sternbild Widder und am 16. bereits im Stier, kurz vor dem Goldenen Tor der Ekliptik. Am 17. können wir ihn dann inmitten des offenen Sternhaufens der Hyaden aufspüren, knapp oberhalb von Aldebaran, dem Hauptstern des Sternbilds Stier. Am Morgen des 19. Oktobers kommt es zu einer Bedeckung des 3,0 mag hellen Sterns Zeta Tauri im Sternbild Stier. Gegen 2:40 Uhr wird der Stern von der beleuchteten Seite des Mondes bedeckt. Gegen 3:08 endet die Bedeckung an der unbeleuchteten Seite des Mondes. In der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober hat der abnehmenden Mond bereits das Sternbild Zwillinge erreicht und am 21. des Monats wird das Letzte Viertel durchlaufen. In dieser Nacht geht der Mond erst kurz vor Mitternacht über dem nordöstlichen Horizont auf und befindet sich dann im unscheinbaren Sternbild des Krebs. Nur eine Nacht entdecken wir ihn bereits im Löwen. Am 26. des Monats können wir die schmale Sichel des abnehmenden Mondes schließlich zum letzten mal im Osten aufgehen sehen, bis am 28. Oktober die Neumondphase durchlaufen wird. Nach dem Oktoberneumond wir die nun wieder zunehmende Mondsichel bereits am Abend des 29. Oktober über dem südwestlichen Horizont aufspüren, knapp 3 Grad oberhalb des Abendsterns Venus. Diese Begegnung der beiden Himmelskörper findet knapp oberhalb des Horizontes und noch in der helleren Abenddämmerung statt. Am besten verwendet man in diesem Fall ein Fernglas, um beide Objekte zu beobachten. Am letzten Abend im Oktober begegnet die Mondsichel abermals den Jupiter. Dabei steht der Mond in dieser engen Konjunktion nur 1 Grad nordöstlich des Riesenplaneten.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur ist auch im Monat Oktober unbeobachtbar. Am 3. wandert Merkur durch das Aphel seiner Bahn und befindet sich 69,8 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 20. des Monats steht er, mit 24,6 Grad Abstand, in einer größten östlichen Elongation von der Sonne. Obwohl der östliche Abstand recht groß ausfällt, reicht das leider nicht für eine Abendsichtbarkeit in unseren Breiten. Nur Beobachter südlich von 36 Grad nördlicher Breite können den innersten Planeten des Sonnensystems nach Sonnenuntergang dicht über dem Westhorizont in der Abenddämmerung entdecken. Am 31. des Monats wird Merkur stationär und nähert sich wieder der Sonne an. Am 11. November kommt er dann in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn und zieht vor der Sonnenscheibe vorüber!
Unser Schwesterplanet Venus entfernt sich immer weiter in östlicher Richtung von der Sonne und kann dann zum Monatsende hin in der Abenddämmerung als Abendstern aufgefunden werden. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung befindet sie sich allerdings nur 2 Grad hoch über dem Horizont. Ihre Elongation wächst dabei von anfangs 13 auf 21 Grad. Venus wandert zunächst noch durch die Jungfrau und wechselt ab dem 15. Oktober in die Waage. Im Teleskop zeigt sich zum Monatsende als 11 Bogensekunden und zu 94% fast voll beleuchtetes Scheibchen. Am 20. Oktober geht die ‑3,9 mag helle Venus um 17:36 Uhr unter (18:36 Uhr Sommerzeit). Am 31. des Monats sinkt sie bereits um 17:23 Uhr unter die westliche Horizontlinie.
Unser roter Nachbar Mars stand Anfang September in Konjunktion zur Sonne und bewegt sich rechtläufig weiter durch die Jungfrau. Schon zu Beginn des Monats kann man versuchen, ihn in der Morgendämmerung aufzuspüren. Mars geht am 1. des Monats um 5:08 Uhr (6:08 Uhr Sommerzeit) im Osten auf und ist aber noch schwierig zu beobachten. Zum Ende des Monats hin steht der 1,8 mag helle Planet, zu Beginn der nautischen Dämmerung, bereits 6 Grad hoch über dem Horizont. Sein Aufgang erfolgt Ende Oktober bereits um 5:01 Uhr. Im Teleskop zeigt sich ein winziges 3,6 Bogensekunden großes Scheibchen, dass kaum Einzelheiten auch bei hoher Vergrößerung wahrnehmen lässt.
Der Riesenplanet Jupiter wandert immer schneller werdend rechtläufig durch den Schlangenträger und kann noch tief über dem Horizont am Abendhimmel beobachtet werden. Bei Einbruch der Nacht steht er als ‑2,0 mag helles Objekt nur noch 10 Grad hoch im Südwesten. Somit bleibt er bis Ende des Monats, nach dem Mond, das hellste Objekt am Abendhimmel, bis er im November schließlich von der Venus abgelöst wird. Die Untergänge des Riesenplaneten verfrühen sich von anfangs 20:29 Uhr (21:29 Uhr Sommerzeit) auf 18:49 Uhr. Somit kann der scheinbar 34 Bogensekunden große Planet Ende Oktober nur noch gut 1 ½? Stunden gesehen werden. Am 3. und 31. Oktober kommt es zu engen Begegnung mit dem zunehmenden Mond am Abendhimmel. Am 31. steht die Mondsichel sogar nur zwei Vollmonddurchesser östlich des Riesenplaneten.
Auch der Riesenplanet Saturn ist nur noch ein Objekt für den Abendhimmel und steht nach dem Ende der Abenddämmerung 15 Grad hoch im Südwesten. Er bewegt sich weiter rechtläufig durch den Schützen und verkürzt seine Sichtbarkeit drastisch. Am 1. Oktober geht Saturn um 22:21 Uhr (23:21 Uhr Sommerzeit) unter. Am 31. Oktober erfolgt sein Untergang bereits um 20:30 Uhr. Somit bleiben für eine Beobachtung des Ringplaneten gerade einmal 3 Stunden. Die Helligkeit des Saturn schrumpft bis Monatsende auf 0,5 mag. Im Teleskop erscheint die Planetenkugel scheinbar 16 Bogensekunden groß und sein Ringsystem ist mit 25 Grad immer noch weit geöffnet. Am 5. Oktober kommt es zu einer engen Konjunktion mit dem zunehmenden Mond. Beide Himmelskörper stehen dann nur 1,2 Grad voneinander entfernt.
Der Planet Uranus erreicht am 28. Oktober 2019 im Sternbild Widder seine Oppositionsstellung und ist somit die gesamte Nacht beobachtbar. Er steht dann 2.966 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Mit einer Helligkeit von 5,7 mag, kann man ihn unter einem dunklen Landhimmel schon mit bloßem Auge sehen. Er befindet sich dabei knapp 11 Grad südlich von Alpha Ari in einer eher sternarmen Umgebung. Ein einfaches Fernglas sollte aber helfen, den fernen Planeten aufzuspüren. Am 1. Oktober steht Uranus um 1:41 Uhr (2:41 Uhr Sommerzeit) im Süden. Am Oppositionstag geht der Planet um 16:38 Uhr im Osten auf und erreicht schließlich um 23:51 Uhr den Meridian, in einer Höhe von gut 50 Grad über dem Horizont. Sein Untergang erfolgt um 7 Uhr. Bis zum Monatsende verfrühen sich die Merdiandurchgänge auf 23:38 Uhr. Im Teleskop erscheint das grünliche Scheibchen nur 3,7 Bogensekunden und lässt keinerlei Einzelheiten erkennen.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bewegt sich weiter rückläufig durch den Wassermann und stand im Vormonat in Opposition zur Sonne. Er ist anfangs noch weit über Mitternacht beobachtbar und wird zum Monatsende hin langsam ein Objekt für die erste Nachthälfte. Im Teleskop zeigt das grünlich-blaue Neptunscheibchen, was? einen scheinbaren Durchmesser von 2,3 Bogensekunden besitzt, keinerlei Einzelheiten. Mit einer Helligkeit von 7,8 mag, ist der ferne Planet nur in Ferngläsern und Teleskopen auffindbar. Dabei kann der Stern Phi Aqr dienen. Denn Neptun steht Mitte des Monats knapp 1 Grad von diesem Stern entfernt, auf der Verbindungslinie zwischen Lambda Aqr und Phi Aqr. Am 1. Oktober geht Neptun um 22:36 Uhr (23:36 Uhr Sommerzeit) durch den Meridian und um 4:11 Uhr unter. Am 31. Oktober steht der Planet bereits um 20:36 Uhr im Süden und berührt um 2:10 Uhr die westliche Horizontlinie.
Der Zwergplanet (134340) Pluto beendet am 2. des Monats seine Oppositionsperiode und wird wieder rechtläufig. Mit einer Helligkeit von 14,3 mag, lässt sich der Zwergplanet im Sternbild Schütze nur in großen Instrumenten aufspüren. Die Untergangsszeiten von Pluto verfrühen sich von anfangs 22:51 Uhr (23:51 Uhr Sommerzeit) auf zwei Stunden.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2018 W2 (Africano) stand im Vormonat in Sonnennähe. Er bewegt sich weiter steil nach Süden und kann mit einer Helligkeit um 10 mag noch in kleineren bis mittleren Teleskopen aufgefunden werden. Der Komet wandert dabei vom Sternbild Fische kommend, durch den Wassermann und weiter in den Südlichen Fisch, wo wir ihn dann ab etwa der Monatsmitte außer Sicht verlieren. Der Schweifstern wird dann mehr und mehr ein Objekt für die Südhalbkugel der Erde. Davor können wir die enge Begegnung mit Neptun am 4. Oktober, sowie die Konjunktion mit dem hellen Planetarischen Nebel NGC 7252 am 11. Oktober beobachten.
Der Komet C/2018 N2 (ASASSN) kann am Abendhimmel aufgefunden werden und bewegt sich vom Sternbild Dreieck kommend in die Andromeda. Mit einer scheinbaren Helligkeit um 11 mag, ist der Schweifstern ein Objekt für mittlere bis größere Teleskope. Am 20. Oktober steht er sehr nahe beim Stern Mirach in der Andromeda und nahe der Galaxie NGC 404. Ende Oktober befindet sich der Komet knapp 3 Grad südöstlich der Andromedagalaxie (Messier 31).
Der Komet C/2017 T2 (PanSTARRS) erreicht im Frühling 2020 voraussichtlich die 7. Größenklasse und befindet sich im Oktober zunächst noch im östlichen Bereich des Sternbilds Stier, nahe Beta Tauri, und wechselt am 4. Oktober in den Fuhrmann. Er wandert dabei steil in Richtung Norden und kommt Ende Oktober/Anfang November an den beiden Offenen Sternhaufen Messier 36 & Messier 38 im Fuhrmann vorbei. Mit einer Helligkeit von 11 mag, ist der Schweifstern ebenfalls ein Objekt für mittlere bis größere Teleskope.
Der kurzperiodische Komet 260P/McNaught wandert weiter durch das Sternbild Perseus und ist von unseren Breiten aus gesehen zirkumpolar. Er steht um Mitternacht in der Nähe des Zenits und ist somit optimal und die ganze Nacht beobachtbar. Mit einer Helligkeit von 12 mag, benötigt man allerdings größere Teleskope, um den Schweifstern am Himmel aufzuspüren.
Der Asteroid (4) Vesta wandert weiter rückläufig durch den Stier und steht kurz vor ihrer Oppositionsstellung, die sie aber erst im November erreicht. Das bemerkt man vor allem an ihrem Helligkeitsanstieg von anfangs 7,2 auf 6,6 mag. Damit ist Vesta ein leichtes Objekt für das Fernglas und jedes Teleskop. Ihre Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 3:16 Uhr (4:16 Uhr Sommerzeit) auf 1 Uhr zum Monatsende.
Asteroid Nr. 9 Metis erreicht am 25. Oktober 2019 im Sternbild Walfisch wieder die Opposition zur Sonne und wird 8,6 mag hell. Zu Beginn des Monats beträgt die Helligkeit noch 9,2 mag. Am 26. Oktober wechselt der Himmelskörper in das Sternbild Fische. Am 1. Oktober steht Metis um 1:56 Uhr (2:56 Uhr Sommerzeit) im Süden. Bis zum 31. Oktober verfrühen sich seine Meridiandurchgänge auf 23:32 Uhr.
(15) Eunomia kann im Sternbild Wassermann aufgefunden werden. Ihre Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von anfangs 9,0 auf 9,5 mag weiter ab. Die Untergänge verfrühen sich von anfangs 1:49 Uhr (2:49 Uhr Sommerzeit) auf 0:10 Uhr.
Der Asteroid (21) Lutetia stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und ist noch die gesamte Nacht im Sternbild Fische beobachtbar. Allerdings sinkt ihre Helligkeit von anfangs 9,5 mag zur Monatsmitte hin auf unter 10 mag. Zu Beginn des Monats erreicht Lutetia um 23:51 Uhr (0:51 Uhr Sommerzeit) den Meridian und Ende Oktober bereits um 21:30 Uhr.
Der Asteroid mit der Nummer (29) Amphitrite erreicht am 13. Oktober 2019 seine Oppositionsstellung im Sternbild Fische und wird 8,7 mag hell. Zu Beginn des Monats beträgt die Helligkeit noch 9,0 mag. Bis Monatsende schrumpft diese wieder auf 9,1 mag. Am 1. Oktober steht Amphitrite um 0:46 Uhr (1:46 Uhr Sommerzeit) im Süden. Am 31. Oktober erreicht der Asteroid bereits um 22:16 Uhr den Meridian.
Meteorströme
Zwischen dem 6. und 10. Oktober sind die Draconiden (auch Giacobiniden bzw. Oktober-Draconiden genannt) aktiv, dessen zirkumpolarer Radiant sich etwa 3 Grad östlich von Delta Draconis befindet. Sie gehen auf den Kometen 21P/Giacobini-Zinner zurück, der eine Umlaufzeit von 6,5 Jahren besitzt. In diesem Jahr wird das Maximum voraussichtlich am Morgen des 9. Oktober stattfinden. Die Meteorhäufigkeit schwankt recht stark von Jahr zu Jahr. Im Schnitt sind aber alle 13 Jahre mit erhöhten Fallraten zu rechnen. So konnte im Jahr 1933 ungefähr 400 Meteore pro Minute (!) beobachtet werden. Im Jahr 2011 wurden innerhalb von einer Stunde rund 300 Meteore registriert. Auch 2012 gab es eine erhöhte Aktivität, die auf den Periheldurchgang des Kometen zurückzuführen war. In diesem Jahr ist mit keiner erhöhten Aktivität zu rechnen. Der zunehmende Mond wird in diesem Jahr die Sichtbarkeit des Stroms bis ca. 2 Uhr stören. Bei den Draconiden handelt es sich um extrem langsame Sternschnuppen mit einer Eintrittsgeschwindigkeit von 21 km/s, so dass sie sich gut von sporadischen Meteoren unterscheiden.
Zwischen dem 10. bis 18. Oktober sind die Delta-Aurigiden sichtbar, die nur eine schwache Aktivität zeigen und dessen Radiant sich im nördlichen Teil des Sternbilds Fuhrmann befindet. In der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober ist mit einer erhöhten Aktivität zu rechnen, wobei dann maximal nur zwei Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sind. Diese zeigen, mit einer Eintrittsgeschwindigkeit von 64 km/s, sehr schnelle Meteore am Himmel. Lange Jahre wurden die Delta-Aurigiden und die September-Perseiden als ein Meteorstrom betrachtet. Dann kristallisierte sich aber heraus, dass es sich in Wahrheit um zwei Teilströme handelt. Ein Ursprungskörper der Delta-Aurigiden ist nicht bekannt.
Vom 2. Oktober bis 7. November sind die Orioniden aktiv. Das Aktivitätsmaximum, mit einer stündlichen Zenitrate von 15 bis 30 Meteoren pro Stunde, findet in diesem Jahr in der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens statt. Auch dieser Meteorstrom ist in seiner Frequenz variabel und zeigt 2 Tage um das Aktivitätsmaximum vermehrte Sternschnuppenraten. So kann man auch am 23. und 24. Oktober morgens nach den Orioniden Ausschau halten. Im Jahr 2007 wurden mehr als 45 und 2008 bis zu 70 Sternschnuppen registriert. Der Radiant befindet sich rund 10 Grad nordöstlich von Beteigeuze im Orion und steht zu Beginn der Morgendämmerung etwa 50 Grad hoch über dem Horizont. Der abnehmende Mond geht nach Mitternacht auf, so dass er die Beobachtung dieses Meteorstroms stört. Bei den Orioniden handelt es sich um schnelle Sternschnuppen, die mit einer Geschwindigkeit von 66 km/s in die Erdatmosphäre eindringen und oft lange Nachleuchtspuren hinterlassen. Mitunter sind auch helle Feuerkugeln dabei. Sie gehen auf den berühmten Kometen 1P/Halley zurück.
Ein noch relativ unbekannter Strom stellen die Leo-Minoriden dar, dessen Radiant sich bei RA 162° und Dec +37° befindet. Ihr Aktivitätszeitraum liegt zwischen dem 19. bis 27. Oktober, mit einem nur geringen Maximum am 24. Oktober. Zu diesem Zeitpunkt sind wahrscheinlich nicht mehr als 2 Meteore sichtbar, die eine Geschwindigkeit von 62 Kilometer pro Sekunde besitzen und demnach am Himmel recht schnell sind. Der Ursprungskörper dieses Stroms ist wahrscheinlich der Komet C/1739 K1 (Zanotti).
Die Nördlichen und Südlichen Tauriden können von September bis in den Dezember hinein beobachtet werden. Die Aktivität der Südlichen Tauriden beginnt schon am 10. September und endet um den 20. November. Das Maximum der Südlichen Tauriden ist um den 10. Oktober zu erwarten. Die Nördlichen Tauriden sind zwischen dem 20. Oktober und 10. Dezember aktiv, mit einem Maximum am 12. November. Zum Maximumszeitpunkt sind bei beiden Teilströmen rund 5 Meteore pro Stunde sichtbar, die mit Geschwindigkeiten von 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Sie zeigen demnach recht langsame Meteore. Mitunter sind auch helle Feuerkugeln zu beobachten. Der Mutterkörper des Tauridenstroms ist der kurzperiodische Komet 2P/Encke.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens, hat zu unserer Standardbeobachtungszeit soeben die untere Kulmination über dem Nordhorizont erreicht. Verlängern wir nun die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, finden wir auch den Polarstern und damit exakt die Nordrichtung. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Kasten nun ebenfalls langsam in Richtung Nordhorizont hinabsteigen wird, bis auch er die niedrigste Stellung im Norden erreicht hat. Momentan befindet sich dieser aber noch auf 7 Uhr Position. Westlich vom Kleinen Bären gelegen entdecken wir noch das Sternbild des Drachen, mit seinem auffälligen rautenförmigen Kopf, und oberhalb davon den Kepheus, der gerade die Zenitregion überschritten hat. Östlich des Kepheus steht das W‑förmige Sternbild der Kassiopeia in sehr guter Beobachtungshöhe. Das Himmels‑W wird in der nächsten Stunde den Zenit erreichen. Senkrecht darunter im Nordosten finden wird den Perseus und noch weiter darunter den Fuhrmann, mit der hellen Kapella. Direkt über dem Nordosthorizont sind soeben die Zwillinge aufgegangen und künden schon vom nahenden Winter. Östlich dieser drei Sternbilder befinden sich die unscheinbaren Sternbilder Giraffe und Luchs. Diese bestehen aber nur aus sehr schwachen Sternen. Bei guter Horizontsicht und niedrig im Nordwesten erkennen wir die Nördliche Krone und noch den nördlichsten Teil des Sternbilds Bärenhüter.
Im Osten
Blicken wir in Richtung Osten, können wir schon die ersten Sternbilder des nahenden Winters beobachten. Genau im Osten steht der rot leuchtende Aldebaran, der Hauptstern des Stiers, mit dem offenen Sternhaufen der Hyaden. In diesem Sternbild entdecken wir auch die Plejaden, auch Siebengestirn genannt. Es ist ein weiterer offener Sternhaufen, der sich ungefähr in mittlerer Höhe über dem Horizont befindet und in dem wir 6 bis 8 Sterne mit bloßem Auge erkennen können. Unterhalb des Stiers gehen soeben die nördlichen Ausläufer des Wintersternbilds Orion auf. Direkt im Nordosten erkennen wir bei guter Horizontsicht das Sternbild der Zwillinge. Die Zwillinge bestehen aus zwei Ketten von Sternen, an deren östlichen Enden sich die beiden hellen Hauptsterne Kastor und Pollux befinden. Oberhalb der Zwillinge steht noch der Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella. Darüber befindet sich der Perseus, der sich inmitten schöner Sternenfelder zwischen Andromeda und Fuhrmann befindet. In diesem Sternbild befindet sich auch der berühmte Doppelsternhaufen h und Chi Persei, der schon leicht mit bloßem Auge erkannt werden kann und der im Fernglas einen beeindruckenden Anblick bietet. Blicken wir in Richtung Zenit, entdecken wir das „Himmels‑W“, die Kassiopeia. Auf der anderen Seite Ostpunktes befindet sich das Sternbild Andromeda. Unterhalb der Andromeda sehen wir das Nördliche Dreieck, den Widder und ein Teil der Fische. Darunter schließt sich auch der Walfisch an. Noch weiter in Richtung Horizont sind schon die ersten Sterne des Flusses Eridanus über dem Horizont erschienen.
Im Süden
Der gesamte südliche Abschnitt unseres Himmels wird nun komplett vom mächtigen Pegasus dominiert. Der linke obere Kastenstern des Pegasusquadrats gehört aber nicht mehr zu diesem Sternbild. Denn direkt daneben schließt sich das Sternbild Andromeda an. In einer dunklen und mondscheinlosen Nacht sollte oberhalb der Sternenkette der Andromeda auch ein länglicher Nebelfleck erkennbar sein. Hierbei handelt es sich um das am weitesten entfernte Objekt, das man noch mit unbewaffneten Auge erkennen kann: Die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Es ist die nächst größerer Nachbargalaxie und eine Schwester unseres eigenen Milchstraßensystems. Mit Fernglas und Teleskop, bei niedriger Vergrößerung ergibt sich ein fantastischer Anblick. Unterhalb der Andromeda befinden sich die eher unscheinbaren Sternbilder Dreieck und Widder, die weiter westlich von den Fischen begrenzt werden. Die Fische enthalten aber nur sehr schwache Sterne. Ein Teil dieses Sternbilds, der den ringförmigen Asterismus des Circlets bildet, hat soeben die höchste Stellung im Süden erreicht. Unterhalb der Fische entdecken wir noch den Walfisch und westlich davon, das eher unscheinbare Sternbild des Wassermanns. Bei guter Horizontsicht sollte Fomalhaut, der helle Hauptstern des Südlichen Fisches, noch niedrig über dem Horizont erkennbar sein, der vor kurzem den Meridian überschritten hat. Niedrig im Südwesten steht noch das unscheinbare Sternbild des Steinbocks.
Im Westen
So langsam aber sicher müssen wir uns von den letzten Sommersternbilder verabschieden. Genau in mittlerer Höhe im Westen steht das Sommerdreieck, das aus den hellen Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler gebildet wird. Deneb befindet sich dabei von allen drei Sternen noch am höchsten über dem westlichen Horizont. Oberhalb des Adlers erkennen wir nacheinander die deutlich kleineren und deshalb eher unauffälligen Sternbilder Füllen, Delphin, Pfeil und Füchschen. Die helle Sommermilchstraße verläuft von der Spitze des Sommerdreieck aus gesehen senkrecht in Richtung Westhorizont herab. In Richtung Zenit erkennen wir die unscheinbare Eidechse sowie das Sternbild Kepheus. Ebenfalls hoch im Nordwesten steht der mächtige Drache, der jetzt im Laufe der Nacht immer weiter in Richtung Nordwesthorizont hinabsteigen wird. Unterhalb seines auffälligen rautenförmigen Kopfes, befindet sich das Sternbild Herkules und noch weiter in Richtung Horizont gelegen und kurz vor ihrem Untergang, das Halbrund der Nördlichen Krone.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.