Der Lauf des Mondes
Am ersten Abend im Monat finden wir den abnehmenden Mond im Sternbild Jungfrau und einen Tag später im Sternbild der Waage. In der Nacht vom 3. auf den 4. April können wir unseren stillen Begleiter nur 7 Grad östlich des Riesenplaneten Jupiter auffinden. Der Mond ist nun ein Objekt für die zweite Nachthälfte geworden und wandert langsam weiter entlang der Ekliptik in Richtung Osten durch die Sternbilder Skorpion, Schlangenträger und Schütze. Am Morgen des 7. April finden wir ihn nahe Saturn und Mars, wobei der westliche Winkelabstand 4 ½ bzw. 7 Grad beträgt. Am 8. befindet sich unser Mond im Letzten Viertel und nur 5 Grad nördlich von Mars sowie 7 ½ Grad nördlich des Ringplaneten Saturn. An diesem Morgen kommt es gegen 4:10 Uhr auch zu einer Bedeckung des 2,9 mag hellen Sterns Pi Sgr am hellen Mondrand. Nachdem der weiter abnehmende Mond die Sternbilder Steinbock und Wassermann hinter sich gelassen hat, können wir die schmale Sichel zum letzten Mal am Morgen des 13. April über dem östlichen Horizont aufspüren, bis am 16. des Monats die Neumondphase erreicht wird. Dank der steilen Ekliptiklage am Abendhimmel, taucht die Sichel des zunehmenden Mondes bereits am Abend des 17. April, knapp 40 Stunden nach Neumond, über dem westlichen Horizont in der Abenddämmerung auf. Am 18. des Monats befindet er sich bereist 6 Grad westlich von Aldebaran im Stier. Gegen 22 Uhr an diesem Abend bildet die Venus, zusammen mit dem Sternhaufen der Plejaden und der Mondsichel ein annähernd gleichseitiges Dreieck am Himmel. An den Folgeabenden wandert der Mond weiter in östlicher Richtung durch den nördlichen Teil des Orion, in die Zwillinge und anschließend in das Sternbild Krebs, wo am 22. April das Erste Viertel erreicht wird. Am 24. April befindet sich unser stiller Begleiter nur eine halbe Vollmondbreite nordöstlich von Regulus im Löwen. Am 26. des Monats können wir den Goldenen Henkel am Mondterminator beobachten. Bis zum Ende des Monats läuft unser Erdtrabant weiter durch die Sternbilder Jungfrau und Waage und steht dann an den letzten beiden Abenden des Monats in der Nähe des Riesenplaneten Jupiter. Am letzten Abend im April wird schließlich auch die Vollmondphase erreicht, wobei der Mond 3 ½ Grad nordöstlich von Jupiter zu finden ist.
Die Planeten
Merkur stand im Vormonat in größter östlicher Elongation von der Sonne und erreicht am 1. Tag des Monats die untere Konjunktion mit ihr. Am 14. April wird Merkur stationär und gewinnt dann einen immer größer werdenden westlichen Abstand von der Sonne. Am 29. April steht er dann mit 27°10′ Winkelabstand in seiner größten westlichen Elongation. Leider kommt es aufgrund der flachen Ekliptiklage am Morgenhimmel nicht zu einer Morgensichtbarkeit des innersten Planeten unseres Sonnensystems. Somit bleibt Merkur im gesamten Monat April unsichtbar. Sechs Tage vor der größten Elongation erreicht der flinke Planet auch das Aphel seiner Bahn und steht dann 69,8 Millionen Kilometer von unserem Zentralgestirn entfernt.
Die Venus ist nach wie vor auffälliger Abendstern und baut ihre Sichtbarkeit über dem westlichen Horizont weiter aus. Dabei zieht sie entlang der Ekliptik durch den Widder weiter in Richtung Osten und überschreitet am 19. April die Grenze zum Sternbild Stier. Zum Monatsende hin kann man den Abendstern rund 3 ½ Grad südlich des Offenen Sternhaufens der Plejaden im Sternbild Stier beobachten. Ihre Helligkeit bleibt mit ‑3,9 mag den ganzen Monat April über konstant. Im Fernrohr ist ein fast voll beleuchtetes und 12 Bogensekunden großes Venusscheibchen sichtbar. Im Laufe des Monats wächst der scheinbare Durchmesser unseres Schwesterplaneten von anfangs 10,6 auf 11,5 Bogensekunden. Gleichzeitig nimmt ihre Beleuchtungsphase weiterhin ab und beträgt Ende April 89%. Zu Beginn des Monats steht der Abendstern knapp eine Stunde nach Sonnenuntergang gut 6 Grad und Ende April bereits 12 Grad hoch über dem Westhorizont. Ihre Untergänge verspäten sich weiter, obgleich es auch immer später dunkel wird, so dass ihre Sichtbarkeit am Abendhimmel nahezu gleich bleibt. Am 1. April geht Venus um 21:30 Uhr Sommerzeit im Westen unter. Am 30. April erfolgt ihr Untergang erst um 23:03 Uhr.
Unser roter Nachbar Mars ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte und im Sternbild Schütze auffindbar. Die Helligkeit des Roten Planeten steigt von anfangs 0,3 auf ‑0,4 mag. Im Teleskop wächst das Marsscheibchen, was einen leichten Phasendefekt von 88% zeigt, von 8,5 auf 11,1 Bogensekunden an, so dass eine Beobachtung der zahlreichen Oberflächendetails unseres Nachbarplaneten bei gutem Seeing schon lohnt. Zu Beginn des Monats geht Mars um 3:13 Uhr auf und Ende April bereits um 2:17 Uhr Sommerzeit. Interessant ist die Begegnung mit dem Kugelsternhaufen Messier 22, an dem der Planet zu Beginn des Monats in nur 0,4 Grad nördlichen Abstand vorbeilaufen wird. Zwischen dem 2. und 3. April wandert Mars in nur 1,3 Grad Abstand südlich am Ringplaneten Saturn vorbei. Des Weiteren ist die enge Zusammenkunft mit dem abnehmenden Halbmond und Saturn am Morgen des 7. und 8. April noch erwähnenswert.
Der Riesenplanet Jupiter wird Ende April zum Planeten für die gesamte Nacht. Er wandert weiter rückläufig durch die Waage und steht am 9. Mai in Opposition zur Sonne. Mit einer Helligkeit von ‑2,5 mag ist Jupiter am Himmel unübersehbar. Nach Mond und Venus ist der Riesenplanet das auffälligste Gestirn am Nachthimmel. Auch sein scheinbarer Äquatordurchmesser wächst auf 44,6 Bogensekunden zum Monatsende hin weiter an. Am 1. April geht Jupiter um 23:14 Uhr im Osten auf und kulminiert um 3:48 Uhr. Am 30. April erfolgt sein Aufgang bereits um 21:03 Uhr und der Meridiandurchgang um 1:43 Uhr Sommerzeit.
Der Ringplanet Saturn ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte und wandert immer langsamer werdend rechtläufig durch den Schützen. Am 18. April wird Saturn stationär und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Seine Helligkeit steigt im Laufe des Aprils von anfangs 0,5 auf 0,3 mag. Zu Beginn des Monats geht Saturn um 3:07 Uhr im Südosten auf. Am Endes des Monats erfolgt sein Aufgang bereits um 1:14 Uhr Sommerzeit. Saturn hält sich sehr niedrig auf der Ekliptik in der Nähe des roten Planten Mars auf, so dass die Nähe zum Horizont die Beobachtung des Ringplaneten nachhaltig beeinträchtigt. Im Teleskop erscheint das Saturnscheibchen 17 Bogensekunden groß und mit einem zu 25 ½ Grad geöffneten Ring. Am 2. April wandert Mars in nur 1,3 Grad Abstand südlich am Ringplaneten vorbei.
Uranus, im Sternbild Fische, steht am 18. April 2018 in Konjunktion mit der Sonne und ist nicht beobachtbar. Am 28. April wechselt der Planet in das Sternbild Widder.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun, im Sternbild Wassermann, stand Anfang März in Konjunktion mit der Sonne. Sein westlicher Abstand zu unserem Zentralgestirn wächst zum Monatsende hin auf gut 53 Grad, was aber noch nicht reicht, um den 7,9 mag hellen Planeten in der Morgendämmerung aufzuspüren.
Der Zwergplanet (134340) Pluto wird am 23. April im Sternbild Schütze stationär und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Er ist somit am Morgenhimnmel bis Dämmerungsbeginn beobachtbar. Allerdings erreicht der ferne und nur 14,2 mag helle Zwergplanet erst am 12. Juli 2018 die Oppositionsstellung. Am 1. April geht Pluto um 3:54 Uhr auf und am 30. des Monats bereits um 2:01 Uhr Sommerzeit.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 21P/Giacobini-Zinner bewegt sich inmitten der Sommermilchstraße durch das Sternbild Adler weiter in den Pfeil und ist mit einer Helligkeit um 12 Magnituden in mittleren bis größeren Teleskopen am Morgenhimmel auffindbar. Bei seiner Sonnennähe im September 2018 könnte der Komet sogar eine Helligkeit von 7 mag erreichen und wäre dann ein einfaches Feldstecherobjekt. Ende April steht der Schweifstern in der Nähe von Alpha Sge, der gut als Aufsuchhilfe für den Kometen dienen kann.
Der Komet C/2016 R2 (PanSTARRS) ist ein Objekt für den Abendhimmel. Zum Ende der astronomischen Dämmerung befindet er sich noch gut 30 Grad hoch im Nordwesten. Er wandert im Laufe des Aprils durch den südöstlichen Teil des Perseus weiter in den nördlichen Bereich des Fuhrmanns und wird schließlich zirkumpolar. Die Koma des Kometen ist mit 1,5 Bogenminuten recht klein und erscheint diffus (DC 2–3), so dass ein dunkler Himmel erforderlich ist. Seine Helligkeit bleibt um 11 Größenklassen nahezu konstant, so dass PanSTARRS in mittleren Teleskopen aufgefunden werden kann.
Der Komet C/2016 N2 (PanSTARRS) steht nach Einbruch der Dunkelheit hoch am Himmel und kann mit einer Helligkeit von 11 mag in mittleren Teleskopen aufgefunden werden. Er bewegt sich im Laufe des Aprils an der westlichen Grenze der Sternbilder Großer Bär und Giraffe entlang in Richtung Süden.
Der Komet C/2016 M1 (PanSTARRS) wandert durch den südlichen Bereich des Sternbilds Adler und ist am Morgenhimmel sichtbar. Mit einer Helligkeit um 11,5 mag ist der Schweifstern ein Objekt für mittlere bis größere Teleskope.
Der Zwergplanet (1) Ceres wandert weiter rechtläufig durch das Sternbild Krebs. Im Laufe des Monats geht ihre Helligkeit von anfangs 7,9 auf 8,4 mag zurück. Am 1. April steht Ceres um 21:09 Uhr im Süden und am 30. April bereits um 19:35 Uhr Sommerzeit. Am 5. April steht der Zwergplanet in nur 3 Bogenminuten Abstand bei 46 Cnc (6,1 mag).
(2) Pallas zieht durch das Sternbild Eridanus und ist nur noch kurz am Abendhimmel sichtbar. Am 1. April geht die 9,1 mag helle Pallas um 22:08 Uhr unter und am Ende des Monats bereits um 21:35 Uhr Sommerzeit. Am 2. April steht der Asteroid nur 5 ½ Bogenminuten von Delta Eri (5,8 mag) entfernt der gut als Aufsuchhilfe dienen kann.
Der Asteroid (4) Vesta kann rechtläufig im Sternbild Schütze aufgefunden werden. Sie bewegt sich dabei immer langsamer werdend über den Himmel und kommt Ende des Monats fast zum Stillstand. Die Helligkeit steigt von anfangs 7,0 auf 6,5 mag, so dass sie bereits sehr leicht in Ferngläsern und kleinen Teleskopen aufgefunden werden kann. Ihre Aufgänge verfrühen sich von anfangs 1:57 Uhr auf 0:23 Uhr Sommerzeit.
(15) Eunomia bewegt sich durch die nördlichen Bereiche des Sternbilds Zentaur und wird ab 22. April wieder heller als 10 mag. Bis zum Monatsende steigt die Helligkeit auf 9,8 mag. Die Beobachtung ist aufgrund des sehr geringen Horizontabstandes schwierig, da Eunomia bei ihrer Kulmination nur 5 Grad Höhe über dem Südhorizont erreicht. Zu Beginn des Monats steht Eunomia um 3:39 Uhr im Meridian und Ende des Monats bereits um 1:23 Uhr Sommerzeit.
Meteorströme
Vom 16. bis 25. April tauchen die Lyriden auf, deren Ausstrahlungspunkt sich rund 7 Grad südwestlich von Wega im Sternbild Leier befindet. Mit 49 km/s handelt es sich um mittelschnelle Meteore, mit einem nicht sehr ausgeprägten Maximum am 22. gegen 20 Uhr. Die beste Beobachtungszeit des Meteorstroms zum Maximumszeitpunkt liegt in den Stunden zwischen 22 Uhr und 4 Uhr morgens, wenn der Radiant der Lyriden in guter Beobachtungshöhe am Himmel steht. Zum Maximumszeitpunkt sind im Schnitt etwa 10 bis 15 Sternschnuppen zu erwarten – darunter auch einige helle Exemplare. Der zunehmende Halbmond wir die Beobachtung der Lyriden bis 3 Uhr morgens stören. Die Lyriden sind immer wieder für Überraschungen gut: Im Jahr 1982 wurden zum Beispiel 90 Meteore pro Stunde beobachtet. Ein weiterer Ausbruch fand im Jahr 1922 statt, als 100 Meteore pro Stunde registriert wurden. Als Ursprungskörper des Meteorstroms gilt der langperiodische Komet C/1961 G1 Thatcher, der eine Umlaufzeit von 415 Jahren besitzt.
Die sporadischen Meteore aus der Ekliptikregion, auch Anthelionquelle genannt, sind ebenfalls im gesamten Monat April zu beobachten. Die Radiantenposition bewegt sich in diesem Monat vom Sternbild Jungfrau in die Waage. Durch die südliche Deklination des Radianten sind im Schnitt nicht mehr als 1 bis 2 Meteore pro Stunde sichtbar, die Eintrittsgeschwindigkeiten von 30 km/s besitzen.
Die Alpha-Viginiden, deren Radiant sich rund 20 Grad westlich der Anthelionquelle befindet, sind ebenfalls um den 22. April herum sichtbar und zeigen nur wenig Meteore, die mit Geschwindigkeiten von 21 Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre eindringen und damit ebenfalls sehr langsam sind.
Im letzten Aprildrittel tauchen auch schon die ersten Eta-Aquariden auf, die eine Eintrittsgeschwindigkeit von 66 Kilometern pro Sekunde aufweisen. Aufgrund der niedrigen Radiantenstellung über dem Horizont, erzeugen die Eta-Aquariden lange Spuren am Nachthimmel.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Blicken wir zu unserer Standardbeobachtungszeit senkrecht nach oben in Richtung Zenit, entdecken wir das Sternbild des Großen Bären mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens. Das bekannteste aller Sternbilder der Nordhalbkugel hat nun seine höchste Stellung hoch über unseren Köpfen erreicht. Um den Polarstern aufzufinden – und damit die Nordrichtung zu bestimmen – verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache. Der Polarstern ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, dessen Kastensterne in der nächsten Stunde ihre höchste Stellung im Norden einnehmen werden. Weiter östlich schlängelt sich das Sternbild Drache um den Kleinen Wagen herum. Weiter westlich vom Kleinen Bären gelegen können aufmerksame Beobachter noch die schwachen Sterne der unscheinbaren Sternbilder Giraffe und Luchs ausmachen. Unterhalb des Polarsterns hat soeben der Kepheus seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont überschritten. Westlich vom Kepheus entdecken wir noch die Kassiopeia, das „Himmels‑W“. Im Nordwesten steht der Perseus und etwas oberhalb dieses Sternbilds der helle Stern Capella im Fuhrmann. Im Nordosten steigen die Sommersternbilder Schwan und Leier, mit den hellen Hauptsternen Deneb und Wega, ebenfalls langsam wieder höher und aus dem Horizontdunst hervor.
Im Osten
In mittlerer Höhe im Osten befindet sich das Sternbild Bärenhüter, dessen rötlicher Hauptstern Arktur der auffälligste Stern in diesem Himmelsabschnitt ist. Er ist ein Wegweiser für die Frühlingssternbilder. Vom Bärenhüter ausgehend steht oberhalb dieses Sternbilds die Figur des Großen Wagens, dessen Deichsel nun genau in Richtung Ostpunkt zeigt. Die Kastensterne befinden sich noch weiter höher in Richtung Zenit. Rechts von der Deichsel ausgehend befinden sich die Jagdhunde und noch weiter im Südosten, und westlich von Arktur gelegen, das Haar der Berenike. In diesem Sternbild, das nur aus schwachen Sternen besteht, kann man in einer klaren mondlosen Nacht den Coma-Sternhaufen Melotte 111 erkennen. Unterhalb des Bärenhüters befinden sich das Halbrund des Sternbilds Nördliche Krone, der unscheinbare Herkules, die Leier, mit der Wega, sowie direkt im Osten der Kopf der Schlange, die vom mächtigen Schlangenträger getragen wird. Die Sterne des Schlangenträgers befinden sich aber noch zum größten Teil unter dem Osthorizont. Dicht über dem Südhorizont zieht ein weiterer Stern unsere Blicke auf sich. Hierbei handelt es sich um den Riesenplaneten Jupiter, der zur Zeit im Sternbild Waage zu finden ist.
Im Süden
Die Frühlingssternbilder haben nun zu unser Standardbeobachtungszeit endlich den gesamten Südhimmel eingenommen. Der hellste Stern in diesem Himmelsabschnitt ist der auf halber Höhe stehende Arktur im Bärenhüter. Arktur zeigt auf einen weiteren hellen Stern in geringer Höhe über dem Südosthorizont: Es ist der helle und weißlich leuchtende Hauptstern Spica im Sternbild der Jungfrau. Das auffälligste Sternbild in diesem Himmelabschnitt ist aber der mächtige Löwe, der soeben seinen höchsten Punkt im Süden eingenommen hat. Die zahlreichen Galaxien des Virgo-Galaxienhaufens, etwas weiter östlich vom Schwanz des Löwen gelegen, befinden sich nun ebenfalls in optimaler Beobachtungsposition im Süden. Oberhalb des Löwen steht der unscheinbare Kleine Löwe. In mittlerer Höhe im Südwesten und rechts vom Löwen gelegen, sind die schwachen Sterne des Krebses nur unter einem wirklich dunklen Himmel auszumachen. Oberhalb der Jungfrau und östlich vom Löwen, können wir noch das unscheinbare Sternbild Haar der Berenike mit dem Coma-Sternhaufen entdecken. Noch weiter höher in Richtung Zenit befinden sich die unscheinbaren Jagdhunde. Blicken wir in Richtung Südhorizont, direkt unterhalb der Sternbilder Jungfrau und Löwe, erkennen wir das Sternbild Becher und westlich davon das Sternbild des Raben. Das eher unscheinbare und nur aus schwachen Sterne bestehende aber sehr ausgedehnte Sternbild der Wasserschlange, schlängelt sich vom Südwesten in mittlerer Höhe ausgehend in Richtung Südosthorizont herab.
Im Westen
Im Westen stehen noch einige helle Sterne und Sternbilder des Winterhimmels über dem Horizont. Zu den auffälligsten Sternbildern gehören die Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Castor und Pollux, die in der nächsten Stunde den Westhorizont erreichen werden. Rechts von den Zwillingen gelegen bereitet sich auch der Fuhrmann, mit der hellen und gelblich leuchtenden Capella, zum Untergang vor. Im Nordwesten sinkt nun endlich auch der Perseus langsam zum Horizont herab. Bei optimaler Horizontsicht fallen noch Beteigeuze, der linke Schulterstern des Orion, sowie Aldebaran im Stier auf. Auf der anderen Seite des Westpunktes erkennt man noch Prokyon im Sternbild Kleiner Hund und darüber den Krebs. Hier können wir in einer mondscheinlosen Nacht den Sternhaufen der Praesepe, auch Krippe genannt, erkennen. Oberhalb vom Krebs befindet sich der Kopf des mächtigen Löwen. In Zenitnähe können wir das Sternbild Großer Bär entdecken. Zwischen Zwillinge, Fuhrmann und Großer Bär befindet sich noch die unscheinbare Sternenkette des nur aus schwachen Sternen bestehenden Sternbild des Luchs.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.