Der Lauf des Mondes
Nach dem zweiten Vollmond am 31. Januar, werden wir in diesem Monat keinen Vollmond zu Gesicht bekommen. Dieser geht in den Folgenächten nun immer später über dem östlichen Horizont auf und wird langsam ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 1. Februar finden wir ihn in der Nähe von Regulus im Löwen. Der Mond steht bei seinem Aufgang weniger als eine halbe Vollmondbreite nordöstlich des Hauptsterns. Der Mond wandert weiter durch den Löwen, in die Jungfrau und steht am Morgen des 5. Februar 8 ½ Grad nordwestlich des Hauptsterns Spica. Zum Abend hin hat der Mond den Stern schon weit hinter sich gelassen. Am 6. geht er erst kurz nach Mitternacht auf. Am 7. Februar ist das Letzte Viertel im Sternbild der Waage erreicht. Am Morgen des 8. Februar befindet sich der abnehmende Mond nur nur 5 Grad nordöstlich des Riesenplaneten Jupiter. Gegen 4:19 Uhr kommt es zu einer Bedeckung des 4,0 mag hellen Sterns Gamma Librae an der beleuchteten Seite unseres Erdtrabanten. Etwa 1 Stunde später taucht der Stern schließlich an der unbeleuchteten Seite des Mondes wieder auf. Am darauf folgenden Morgen steht die Mondsichel nur 3 ½ nördlich von Mars im Grenzgebiet der Sternbilder Schlangenträger und Skorpion. Am Morgen des 11. Februar können wir unseren Erdtrabanten nahe Saturn im Sternbild Schütze auffinden. Voraussichtlich zum letzten Mal wird die schmale Sichel des Mondes am Morgen des 13. Februar erkennbar sein, bis am 15. des Monats die Neumondphase erreicht wird. An diesem Tag findet in den Abendstunden eine partielle Sonnenfinsternis statt, die von unserem Standort aus nicht beobachtet werden kann. Die Sonnenfinsternis ist nämlich nur von der Antarktis und den südlichsten Gebieten Südamerikas aus sichtbar.
In der Abenddämmerung des 17. Februar taucht die schmale Sichel wieder über dem westlichen Horizont auf. Sie befindet sich gegen 18:00 Uhr knapp 10 Grad hoch über dem Horizont. An den Folgeabenden wandert der nun wieder zunehmende Mond durch Gebiete am Himmel, die nur schwache Sterne enthalten weiter in Richtung Osten durch die Sternbilder Fische und Walfisch. Am Abend des 22. Februar steht der Mond nahe dem „Goldenen Tor der Ekliptik“ und 10 Grad südlich der Plejaden. Am Abend des 23. Februar läuft der zunehmende Halbmond (Erstes Viertel) durch die Hyaden und es kommt noch in der hellen Abenddämmerung zur Bedeckung von Aldebaran, dem Hauptstern des Sternbilds Stier. Gegen 18:45 Uhr taucht der Stern an der beleuchteten Seite des Mondes wieder auf. Gegen 20 Uhr steht er bereits 1 Grad östlich des Sterns. Am 25. des Monats hat der Mond bereits das Sternbild Zwillinge erreicht und befindet sich nur 3 ½ Grad nördlich von Alhena (Gamma Geminorum) und am 26. Februar 9 Grad südlich von Pollux. Am letzten Abend des Monats können wir unseren stillen Begleiter abermals nahe Regulus im Löwen aufspüren.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur nähert sich weiter der Sonne und und steht schließlich am 17. Februar in oberer Konjunktion zur Sonne. Bis zum Ende des Monats entfernt sich Merkur wieder in östlicher Richtung von unserem Zentralgestirn. Dabei erreicht er am 28. Februar einen Abstand von 10 Grad, was leider noch nicht für eine Abendsichtbarkeit des innersten Planeten unseres Sonnensystems reicht. Allerdings wird er in der ersten Märzwoche am Abendhimmel auftauchen und anschließend in seiner besten Abendsichtbarkeit des Jahres nach Sonnenuntergang über dem westlichen Horizont stehen. Die Venus kann dann gut als Aufsuchhilfe für den innersten Planeten unseres Sonnensystems dienen.
Die Venus stand am 9. Januar in oberer Konjunktion mit unserem Zentralgestirn und taucht nun Mitte Februar wieder am Abendhimmel auf. Allerdings ist sie mit ‑3,9 mag Helligkeit und ihrem geringen Abstand zum Horizont, zum Ende der bürgerlichen Abenddämmerung, noch kein sehr auffälliges Objekt. Allerdings nimmt ihr östlicher Winkelabstand zur Sonne von anfangs 5 auf 12 Grad im Laufe des Monats zu. Am 15. geht unser Schwesterplanet um 18:03 Uhr unter. Ende des Monats sinkt sie erst um 18:45 Uhr unter den westlichen Horizont. Im Teleskop zeigt sich das Venusscheibchen Mitte Februar fast voll beleuchtet und mit einem scheinbaren Durchmesser von knapp 10 Bogensekunden.
Mars ist nach wie vor am Morgenhimmel sichtbar und wandert rechtläufig durch den Skorpion. Am 1. Februar zieht der Rote Planet nur 0,3 Grad südlich an Beta Scorpii vorbei. Am 8. Februar wechselt der Rote Planet in das Sternbild Schlangenträger und befindet sich am 10. des Monats rund 5 Grad nördlich von Antares, dem Hauptstern des Skorpions. Seine Helligkeit steigt von anfangs 1,2 mag auf 0,8 mag. Auf dem zur Zeit nur 6 Bogensekunden großen Marsscheibchen, was einen leichten Phasendefekt von 90% zeigt, erkennt man noch kaum Einzelheiten. Am 1. Februar geht Mars um 3:13 Uhr im Südosten auf. Bis zum 28. Februar verfrühen sich seine Aufgänge auf 2:52 Uhr. Am 9. Februar erhält Mars Besuch vom abnehmenden Mond, der ihn in nur 3,5 Grad Abstand nördlich passieren wird.
Der Riesenplanet Jupiter, immer langsamer werdend rückläufig in der Waage, ist ebenfalls am Morgenhimmel sichtbar und geht zum Ende des Monats bereits kurz nach Mitternacht auf. Die Aufgänge verfrühen sich von anfangs 2:04 Uhr am 1. Februar auf 0:27 Uhr zum Monatsende. Auch seine Helligkeit steigt leicht von ‑2,0 auf ‑2,2 mag. Der scheinbare Äquatordurchmesser Jupiters wächst weiter an und erscheint zum Monatsende hin 38,9 Bogensekunden groß. Somit lohnt sich eine Beobachtung mit Teleskop auf die Wolkenbänder und Monde des Riesenplaneten. Am 7. Februar zieht der abnehmende Halbmond in nur 4 Grad nordöstlichen Abstand am Riesenplaneten vorbei. Am Morgen des 8. Februar ergibt sich außerdem ein netter Himmelsanblick mit Jupiter, Mond, Mars und Antares gegen 6 Uhr in der frühen Morgendämmerung.
Der Ringplanet Saturn ist ein Objekt für den Morgenhimmel und bewegt sich rechtläufig durch den Schützen. Er taucht jeden Morgen etwas früher über dem südöstlichen Horizont auf und ist somit länger beobachtbar. Am 1. des Monats erfolgt sein Aufgang um 5:43 Uhr und am 28. Februar bereits um 4:06 Uhr. Interessant ist die Planetenkonstellation mit Mars, Jupiter und dem Mond am Morgen des 8. bis 11. Februar. Am 11. steht dann die abnehmende Mondsichel in der Nähe des 0,5 mag hellen Saturn. Im Teleskop erscheint der 36 Bogensekunden breite Ring mit 25,8 Grad fast maximal geöffnet. Dabei beträgt Saturns scheinbarer Äquatordurchmesser knapp 16 Bogensekunden. Leider hält sich der Ringplanet in diesem Jahr weit südlich in der Ekliptik auf, so dass eine Beobachtung von unserem Breiten aus nicht optimal ist.
Uranus, rechtläufig im Sternbild Fische, kann in diesem Monat noch am Abendhimmel aufgefunden werden und beschleunigt seine scheinbare Bewegung über den Himmel. Der scheinbar 5,9 mag helle grünliche Planet verkürzt seine Sichtbarkeit drastisch und verschwindet bereits vor Mitternacht unter dem Horizont. Zu Beginn des Monats geht der Planet um 23:41 Uhr unter. Ende Februar sinkt Uranus bereits um 22 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Rund eine Stunde vor seinem Untergang muss man den Planeten vom Beobachtungsprogramm streichen. Im Teleskop erscheint das blass-bläulich leuchtende Uranusscheibchen nur 3,3 Bogensekunden groß auf der Verbindungslinie zwischen Omikron und Epsilon Piscium.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun, im Sternbild Wassermann, ist zu Beginn des Monats noch am Abendhimmel aufspürbar und sinkt am 1. Februar bereits um 19:40 Uhr unter den Horizont. Am 4. März steht der 8,0 mag helle Planet schließlich in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn und bleibt unsichtbar.
Der Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze steht immer noch zu nah bei der Sonne und ist nicht sichtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2016 R2 (PanSTARRS) ist zur Zeit etwas heller als erwartet und steht zum Ende der astronomischen Dämmerung in 60 bis 70 Grad Höhe über dem Horizont. Somit ist er optimal zu beobachten. Mit einer Helligkeit von rund 10,5 mag sind mittlere Teleskope erforderlich, um den Kometen aufzuspüren. Komet PanSTARRS zieht Anfang Februar in nur wenige Grad Abstand östlich an den Plejaden im Sternbild Stier vorbei und erreicht Ende Februar die Grenze zum Sternbild Perseus. Erst Anfang Mai 2018 wird der Komet sein Perihel durchlaufen. Seine rund 3 Bogenminuten große Koma ist gut kondensiert und er zeigt interessante Schweifstrukturen auf länger belichteten Fotos.
Der Komet C/2017 T1 (Heinze) zieht durch den westlichen Teil des Pegasus steil in Richtung Süden. Aufgrund seiner Sonnennähe, die er am 21. Februar 2018 mit 0,58 AE Abstand durchlaufen wird, nimmt seine Helligkeit sogar wieder etwas zu und sollte deshalb im gesamten Februar um 10,5 mag betragen. Seine Koma erscheint groß und diffus. Er ist zunächst noch ein Objekt für den frühen Abendhimmel und erreicht Anfang Februar noch Höhen von gut 20 Grad über dem westlichen Horizont. Ab Mitte Februar verschwindet der Schweifstern vom Abendhimmel und ist dann nur noch sehr niedrig am Morgenhimmel, kurz vor Beginn der astronomischen Dämmerung, zu sehen.
Der periodische Komet 62P/Tsuchinshan kann am Morgenhimmel beobachtet werden und steht zu Beginn der Dämmerung gut 40 Grad hoch über dem Horizont. Der Schweifstern zieht durch die Jungfrau und kann mit einer Helligkeit von 11 mag in größeren Fernrohren aufgefunden werden.
Der periodische Komet 185P/Petriew ist ein Objekt für den Abendhimmel und wandert sehr schnell in östlicher Richtung durch die Fische. Er kann mit einer Helligkeit um 11 mag in größeren Teleskopen aufgesucht werden. Am 11. Februar steht der Schweifstern schließlich in Sonnennähe. Am 28. Februar kann der Stern Alpha Piscium als Aufsuchhilfe dienen, denn der Komet zieht nur 1,7 Grad nördlich am Stern vorbei.
Der Zwergplanet (1) Ceres stand Ende Januar in Opposition zur Sonne und ist nach wie vor fast die gesamte Nacht rückläufig im Sternbild Krebs beobachtbar. Allerdings geht seine Helligkeit von anfangs 6,9 auf 7,3 mag weiter zurück. Damit ist der Zwergplanet immer noch ein leichtes Objekt für Ferngläser und kleine Teleskope. Ceres Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 1:40 Uhr auf 22:19 Uhr.
Der Asteroid (2) Pallas, weit südlich der Ekliptik im Sternbild Eridanus, ist mit einer Helligkeit von 8,9 mag ein Objekt für die 1. Nachthälfte. Bis zum Ende des Monats sinkt die Helligkeit um 0,1 Größenklassen auf 9,0 mag. Die Untergänge von Pallas verfrühen sich von anfangs 22:49 Uhr auf 21:46 Uhr.
(4) Vesta kann im Sternbild Schlangenträger aufgefunden werden und ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Die Helligkeit des Asteroiden steigt leicht von 7,7 auf 7,5 mag, so dass der Himmelskörper bereits in Ferngläsern und kleinen Teleskopen beobachtet werden kann. Am 1. Februar geht Vesta um 3:33 Uhr auf. Am 28. Februar erfolgt ihr Aufgang bereits um 2:17 Uhr. Am 17. Februar wandert Vesta am 6,4 mag hellen Stern SAO 160171 vorbei. Der geringste Abstand zwischen und Stern und Asteroid beträgt dann 4,5 Bogenminuten.
(7) Iris wandert durch das Sternbild Widder und wechselt am 18. Februar in den Stier. Ihre Helligkeit geht von anfangs 9,2 auf 9,6 mag im Laufe des Monats weiter zurück. Die Untergangszeiten verfrühen sich von 2:17 Uhr auf 1:06 Uhr Ende Februar.
(8) Flora wandert weiter durch die Zwillinge und kann bei Einbruch der Nacht hoch am Himmel beobachtet werden. Ihre Helligkeit geht im Februar stark zurück von anfangs 9,2 auf 9,9 mag. Am 1. Februar steht Flora um 22:47 Uhr im Meridian. Am 28. Februar erreicht der Asteroid bereits um 20:00 Uhr ihre höchste Stellung im Süden.
Die Helligkeit (20) Massalia sinkt ab dem 17. Februar wieder unter die 10. Größenklasse. Zu Beginn des Monats noch 9,6 mag hell, steht sie um 21:28 Uhr im Süden. Ende Februar erreicht sie bereits um 19:05 Uhr den Meridian. Sie wandert durch den Stier und passiert am 12. des Monats den 4,9 mag hellen Stern 109 Tauri in nur 1 Bogenminute Abstand. Am 26. Februar steht Massalia nur 8,5 Bogenminuten von SAO 77220 (6,4 mag) entfernt.
(51) Nemausa wandert durch das Sternbild Sextant und wird am 21. Februar wieder heller als 10 mag. Am 26. Februar steht der Asteroid in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,8 mag. Am 1. Februar geht Nemausa um 21:04 Uhr im Südosten auf und befindet sich um 3:04 Uhr Süden. Bis zum 28. Februar verfrühen sich die Aufgänge und Meridiandurchgänge auf 17:33 Uhr bzw. 23:55 Uhr.
Meteorströme
Erst vor relativ kurzer Zeit wurde die Februar-Eta-Draconiden als neuer Meteorstrom nachgewiesen, die zwischen dem 2. bis 5. Februar aktiv sind. Der zirkumpolare Radiant liegt in der Nähe von Eta Draconis an der Position RA = 240° und Dec = +61° und steht zum Morgengrauen rund 70 Grad hoch über dem Horizont. Deshalb beobachtet man am besten in den Stunden nach Mitternacht. Zwischen dem 3. und 4. Februar sind nur einige wenige Meteore sichtbar, die mit einer Geschwindigkeit von 37 Kilometern in der Sekunde in die Atmosphäre eindringen und demzufolge eher langsame Sternschnuppen erzeugen. Beobachtungen aus den zurückliegenden Jahren zeigen, dass der Maximumszeitpunkt voraussichtlich am 4. Januar um 9 Uhr morgens stattfinden wird. Der abnehmende Mond wir die Beobachtung der Februar-Eta-Draconiden leider etwas stören. Im Jahr 2011 wurden 7 bis 13 Meteore dieses Stroms registriert. Ein Ursprungskörper dieses neuen Meteorstroms ist nicht bekannt.
Die Beta-Herculiden sind zwischen dem 13. bis 16. Februar aktiv und zeigen nur vereinzelte Meteore, die mit Geschwindigkeiten von 55 Kilometern pro Sekunde recht schnell in die Erdatmosphäre eindringen. Ihr Radiant liegt an der Position RA = 246° und Dec = +24° und befindet sich erst in der zweiten Nachthälfte hoch genug über dem Horizont.
Am deutlichsten macht sich in diesem Monat die Anthelionquelle bemerkbar. Es ist ein ganzjähriger Meteorstrom aus der Ekliptikregion, dessen Radiant sich etwas östlich des Gegensonnenpunktes befindet. Der Radiant nimmt ein großes Gebiet von mindestens 30 x 20 Grad am Himmel ein. Das Zentrum wandert im Februar durch das gesamte Sternbild Löwe. Die wenigen Meteore der Anthelionquelle sind mit 30 km/s nicht sehr schnell.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit finden wir das Sternbild des Großer Bären, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, in mittlerer Höhe und senkrecht mit der Deichsel nach unten im Nordosten. Das Sternbild wird im Laufe der Nacht noch höher steigen und schließlich gegen Morgen die Zenitregion erreichen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, finden wir auch den Polarstern im Sternbild Kleinen Bär, der exakt die Nordrichtung angibt. Direkt unterhalb des Kleinen Bären hat der Drache soeben seine tiefsten Punkt im Norden, die untere Kulmination, überschritten und steigt nun langsam wieder höher. Dabei schlängelt sich der Drache um die Figur des Kleinen Wagens herum. In mittlerer Höhe über dem Horizont, und westlich des Drachens gelegen, fällt noch das Sternbilds Kepheus auf, das annähernd wie das Dach eines Hauses erscheint. Halbhoch im Nordwesten steht auch die Kassiopeia, die aufgrund ihrer einprägsamen Form auch „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwachen Sterne der Giraffe kaum auszumachen. Bei optimaler Sicht zum Nordhorizont sollte noch in geringer Höhe der Stern Deneb im Schwan erkennbar sein.
Im Osten
Unser Blick in Richtung Osten führt uns wieder zum Großen Wagen. Seine zwei letzten Deichselsterne weisen auf einen sehr hellen rötlich leuchtende Stern direkt über dem Horizont: Hierbei handelt es sich um Arktur, den Hauptstern des Sternbilds Bärenhüter. Zwischen diesen beiden Sternbildern befinden sich die unscheinbaren Jagdhunde und die schwachen Sterne des Haar der Berenike. Noch weiter in Richtung Osthorizont sind soeben die ersten Sterne der Jungfrau mitsamt ihren reichen Galaxiengebieten aufgegangen, die vom nahenden Frühling künden. In mittlerer Höhe über dem Horizont finden wir das mächtige Sternbild des Löwen. Nordwestlich des Löwenkopfes stehen die schwachen Sterne des Krebses. Hier kann in einer dunklen, mondscheinlosen Nacht der wunderschöne offene Sternhaufen Praesepe (Messier 44), der auch als Krippe oder Bienenstockhaufen bekannt ist, als unscheinbares Lichtfleckchen erkannt werden. In Ferngläsern und in kleinen Teleskopen bietet dieser Sternhaufen einen prächtigen Anblick.
Im Süden
Der Süden wird bis in die Zenitregion von zahlreich hellen Sternen des Winterhimmels dominiert. Sirius, der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, hat soeben den Meridian überschritten. Östlich des Südpunktes erkennen wir bei guter Horizontsicht die nördlichen Ausläufer des Sternbilds Hinterdeck und darüber die äußerst schwachen Sterne des Einhorns. Noch weiter höher finden wir mit dem Hauptstern Prokyon das Sternbild des Kleinen Hundes und darüber, genau im Meridian, die doppelte Sternenkette der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Die Zenitregion wird vom unscheinbaren Sternbild Luchs eingenommen. Das auffälligste Sternbild dieser Himmelsregion ist aber der eindrucksvolle Himmelsjäger Orion, in mittlerer Höhe im Südwesten. Die auffälligen Gürtelsternen, der rötliche erscheinende linke Schulterstern Beteigeuze und der blauweiße Stern Riegel, springen hier sofort ins Auge. Der Orionnebel, im Schwertgehänge des Himmelsjägers, ist schon mit bloßem Auge sichtbar und bietet in jedem Fernglas und Teleskop einen prächtigen Anblick. Oberhalb des Himmelsjägers entdecken wir den östlichen Teil des Sternbilds Stier, mit dem Hauptstern Aldebaran, und noch weiter höher das Sternbild Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella. Im Fuhrmann können wir die drei hellen Sternhaufen M 36, M 37, und M 38 auffinden, die keinesfalls auf unserer Beobachtungsliste fehlen dürfen. Unterhalb des Orions entdecken wir noch das unscheinbare Sternbild des Hasen. Wir wenden uns wieder den östlichen Teil des Meridians zu. Hier können wir schon die ersten Sterne des Frühlingshimmels beobachten. Zum einen finden wir dort das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Krebs und direkt darunter der Kopf der Wasserschlange, die sich bis zum südöstlichen Horizont hinab schlängelt.
Im Westen
Genau über dem Westpunkt und noch hoch am Himmel steht Kapella, der Hauptstern des Sternbilds Fuhrmann. Rechts oberhalb des Fuhrmann sind an dunklen Standorten noch die schwachen Sterne der Giraffe auszumachen. Darunter steht der Perseus, in mittlerer Höhe über dem Horizont. Unterhalb von Fuhrmann und Perseus entdecken wir auch den Stier, mit seinem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die schon mit bloßem Auge zu erkennen sind. Östlich des Stiers befindet sich der Orion und direkt über dem Himmelsjäger, das Sternbild der Zwillinge. Auf der gegenüberliegenden Seite in mittlerer Höhe im Nordosten, befindet sich das Sternbild Kassiopeia, auch bekannt als „Himmels‑W“. Die letzten Sterne des Herbsthimmels stehen nun ebenfalls kurz vor ihrem Untergang. Direkt im Nordwesten versinkt gerade das Sternbild Andromeda und die letzten Sterne des Pegasus unter dem Horizont. Weiter in Richtung Westen folgen die Sternbilder Dreieck, Widder und das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild der Fische. Über dem Westhorizont schaut gerade noch der Kopf des Walfisches hervor, der aber aufgrund seiner Horizontnähe kaum erkannt werden kann. Im Südwesten stehen noch die nördlichen Ausläufer des Flusses Eridanus, der direkt neben Rigel entspringt, dem weiß leuchtenden Fußstern des Himmelsjägers Orion.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.