Der Sternhimmel im Monat Januar 2018

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Der Lauf des Mondes

Am Neu­jahrs­abend steht der fast vol­le Mond im Stern­bild Zwil­lin­ge und 3 ½ Grad nörd­lich von Alhe­na (Gam­ma Gemi­no­rum). Gleich­zei­tig befin­det er sich mit 356.565 Kilo­me­tern auch in Erd­nä­he. Es ist der gerings­te Abstand des Mon­des im Jahr 2018! Am 2. Janu­ar wird dann schließ­lich die Voll­mond­pha­se erreicht. Am dar­auf­fol­gen­de Abend fin­den wir unse­ren Erd­tra­ban­ten im Stern­bild Krebs, nur 5 ½ Grad west­lich von Regu­lus im Löwen. Am dar­auf­fol­gen­den Abend hat der Mond den Haupt­stern des Löwen bereits hin­ter sich gelas­sen und befin­det sich 8 ½ Grad öst­lich des Sterns. Anschlie­ßend wird unser stil­ler Beglei­ter mehr und mehr ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te, bis am 8. Dezem­ber das Letz­te Vier­tel im Stern­bild Jung­frau erreicht wird und der Mond erst nach Mit­ter­nacht auf­geht. Am 9. Janu­ar kön­nen wir ihn 6 ½ Grad nörd­lich von Spi­ca, dem Haupt­stern der Jung­frau, auf­spü­ren und am 11. und 12. des Monats nahe Jupi­ter und Mars in der Waa­ge. Am 13. Janu­ar erreicht die Mond­si­chel das Stern­bild Schlan­gen­trä­ger und steht dann nur 9 Grad nord­öst­lich des Haupt­sterns Ant­ares im Skor­pi­on. Am Mor­gen des 15. Janu­ar, kurz vor Son­nen­auf­gang, kommt es zu einer inter­es­san­ten Begeg­nung mit den Pla­ne­ten Mer­kur und Saturn dicht über dem süd­öst­li­chen Hori­zont, die aller­dings nur mit einem Fern­glas oder Tele­skop sicht­bar ist. Die sehr dün­ne Mond­si­chel, die wir hier zum letz­ten Mal vor Neu­mond erha­schen kön­nen, bil­det zusam­men mit den bei­den Pla­ne­ten ein gleich­sei­ti­ges Drei­eck. Am 17. Janu­ar ist schließ­lich Neumond.
Dank der stei­len Eklip­tik­la­ge am Abend­him­mel, taucht die dün­ne Mond­si­chel gegen 17:30 Uhr am Abend des 18. Janu­ar wie­der über dem süd­west­li­chen Hori­zont auf. Und das nur 38 Stun­den nach der Neu­mond­pha­se. An den Fol­ge­aben­den wan­dert der Mond durch Gebie­te am Him­mel, die nur schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Nach­dem unser Erd­tra­bant das Stern­bil­der Was­ser­mann hin­ter sich gelas­sen hat, ent­de­cken wir ihn am Abend des 24. Janu­ar als zuneh­men­den Halb­mond (Ers­tes Vier­tel) im Wal­fisch. Zwei Aben­de spä­ter befin­det er sich schon im Gol­de­nen Tor der Eklip­tik zwi­schen den Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den im Stier und nur 9 Grad west­lich von Alde­ba­ran. Am 27. des Monats hat der Mond Alde­ba­ran schon hin­ter sich gelas­sen und befin­det sich 5 ½ Grad öst­lich des Sterns. Am 28. Janu­ar steht der Mond aber­mals 9 Grad nörd­lich von Alhe­na in den Zwil­lin­gen und am 29. des Monats im Stern­bild des Ori­on. Am 31. Dezem­bers haben wir erneut in die­sem Monat einen Voll­mond zu ver­zeich­nen. Ein so genann­ter „Blue Moon“ fin­det statt. Gleich­zei­tig kommt es zu einer Tota­len Mond­fins­ter­nis, die von Mit­tel­eu­ro­pa aus lei­der unsicht­bar bleibt und nur in der Pazi­fik­re­gi­on, in Aus­tra­li­en, Ost­asi­en und Alas­ka zu beob­ach­ten ist.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur ist am Mor­gen­him­mel tief im Süd­os­ten sicht­bar und erreicht zum Neu­jahrs­tag mit 22°40′ Abstand sei­ne größ­te west­li­che Elon­ga­ti­on von der Son­ne. Bis zum 10. des Monats bleibt Mer­kur ein schwie­ri­ges Objekt und kann dann, gute Bedin­gun­gen vor­aus­ge­setzt, noch bis zur Mit­te des Monats und knapp 20 Minu­ten nach sei­nem Auf­gang über dem Hori­zont auf­ge­spürt wer­den. Am 1. Janu­ar geht der ‑0,3 mag hel­le Mer­kur um 6:23 Uhr auf und am 15. Janu­ar erst um 6:59 Uhr. Im Tele­skop erscheint das Mer­kur­scheib­chen zu Beginn des Monats rund 7 Bogen­mi­nu­ten groß. Der Beleuch­tungs­grad nimmt im Lau­fe des Monats wei­ter zu und beträgt am 15. Janu­ar bereits 85 %. Am 13. Janu­ar kommt es zu einer engen Kon­junk­ti­on mit Saturn, die aller­dings nur bei sehr guten Sicht­be­din­gun­gen in Fern­glä­sern beob­ach­tet wer­den kann, wobei Mer­kur nur 0,6 Grad von Saturn ent­fernt zu fin­den ist. Am 15. steht dann die sehr dün­ne Mond­si­chel nahe Mer­kur und Saturn. Am 25. des Monats erreicht der flin­ke Pla­net schließ­lich das Aphel sei­ner Bahn und befin­det sich dann 69,8 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne entfernt.

Die Venus hält sich im Janu­ar mit der Son­ne am Tag­him­mel auf und ist nicht beob­acht­bar. Sie steht am 9. Janu­ar in obe­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Am 23. des Monats durch­läuft sie das Aphel ihrer Bahn und befin­det sich dann 109 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne entfernt.

Unser roter Nach­bar Mars ist ein Objekt für den Mor­gen­him­mel und erscheint immer frü­her über dem öst­li­chen Hori­zont, wobei sei­ne Hel­lig­keit nur leicht von anfangs 1,5 auf 1,2 mag ansteigt. Er wan­dert zunächst noch durch das Stern­bild Waa­ge und wech­selt schließ­lich Ende Janu­ar in den Skor­pi­on. Am 1. Janu­ar geht der Rote Pla­net um 3:28 Uhr über dem süd­öst­li­chen Hori­zont auf. Am 31. Janu­ar erscheint er bereits eine Vier­tel­stun­de frü­her im Osten. Beob­ach­tun­gen des Pla­ne­ten­scheib­chen loh­nen zur Zeit noch nicht, da erst im Som­mer 2018 Mars sei­ne güns­ti­ge Oppo­si­ti­on zur Son­ne erreicht. Gegen­wär­tig beträgt sein schein­ba­rer Durch­mes­ser nur 5,6 Bogen­se­kun­den. Am 7. Janu­ar läuft Mars in nur 0,23 Grad Abstand süd­lich am Jupi­ter vor­bei. Am 11. Janu­ar steht dann die dün­ne abneh­men­de Mond­si­chel in der Nähe bei­der Planeten.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter ist ein Objekt für den Mor­gen­him­mel und wan­dert recht­läu­fig durch das Stern­bild Waa­ge. Die Hel­lig­keit steigt im Lau­fe des Janu­ar leicht um 0,2 mag auf ‑2,0 mag. Damit ist der Rie­sen­pla­net zur Zeit nach dem Mond das hells­te Objekt am Nacht­him­mel. Zu Beginn des Monats geht Jupi­ter um 3:42 Uhr im Süd­os­ten auf. Ende Janu­ar erfolgt sein Auf­gang bereits um 2:07 Uhr. Am 7. Janu­ar kommt es zu einer engen Kon­junk­ti­on mit Mars, wobei bei­de Gestir­ne nur 13 Bogen­mi­nu­ten von­ein­an­der ent­fernt stehen.

Der Ring­pla­net Saturn ist zu Jah­res­be­ginn noch unsicht­bar und erscheint erst Ende Janu­ar wie­der mit 37 Grad Son­nen­ab­stand in der Mor­gen­däm­me­rung. Er bewegt sich recht­läu­fig durch den Schüt­zen und stand im Vor­mo­nat in Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Die Auf­gän­ge des 0,6 mag hel­len Pla­ne­ten ver­frü­hen sich von anfangs 7:31 Uhr auf 5:47 Uhr. Am 13. Janu­ar kommt es in der schon wei­ter fort­ge­schrit­te­nen Mor­gen­däm­me­rung zu einer Begeg­nung mit dem inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems, Mer­kur, wobei Mer­kur in nur 39 Bogen­mi­nu­ten süd­li­chen Abstand am Ring­pla­ne­ten vor­bei­lau­fen wird. Die­se Kon­junk­ti­on ist aber nur mit einem Fern­glas beobachtbar.

Ura­nus zieht sich lang­sam aber sicher vom Abend­him­mel zurück, ist aber zu Beginn des Monats in der 1. Nacht­hälf­te noch gut zu beob­ach­ten. Am 2. Janu­ar kommt der Pla­net zum Still­stand und been­det auch sei­ne Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Anschlie­ßend bewegt sich Ura­nus wie­der recht­läu­fig durch das Stern­bild Fische. Sei­ne Unter­gän­ge ver­la­gert Ura­nus in die Zeit vor Mit­ter­nacht. Am 1. des Monats geht der Pla­net um 1:45 Uhr im Wes­ten unter. Am 31. Janu­ar erfolgt sein Unter­gang bereits um 23:45 Uhr. Im Fern­rohr erscheint der 5,8 mag hel­le Pla­net nur 3,5 Bogen­se­kun­den groß. Die Ster­ne Omi­kron und Epsi­lon Pisci­um kön­nen dabei als Auf­such­hil­fe für den Pla­ne­ten dienen.

Der äußers­te Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun kann unter guten Bedin­gun­gen kurz nach Ein­bruch der Nacht im Stern­bild Was­ser­mann auf­ge­spürt wer­den. Auf­grund sei­ner Hel­lig­keit von 7,8 mag Ende Janu­ar, braucht man aber schon licht­star­ke Opti­ken, um den Pla­ne­ten zu sehen. Denn schon rund zwei Stun­den vor sei­nem Unter­gang, der am 1. Janu­ar um 21:36 Uhr und am 31. Janu­ar bereits um 19:43 Uhr erfolgt, muss man den Pla­ne­ten schließ­lich end­gül­tig vom Beob­ach­tungs­pro­gramm strei­chen. Als Auf­such­hil­fe für den licht­schwa­chen und schein­bar 2,2 Bogen­se­kun­den gro­ßen Nep­tun kann der 3,7 mag hel­le Stern Lamb­da Aqua­rii die­nen, an dem der Pla­net Mit­te des Monats in knapp einem hal­ben Grad Abstand vor­bei­lau­fen wird.

Der 14,3 mag hel­le Zwerg­pla­net (134340) Plu­to im Stern­bild Schüt­ze steht am 9. Janu­ar in Kon­junk­ti­on mit der Son­ne und ist nicht beob­acht­bar. Erst am 12. Juli 2018 erreicht Plu­to wie­der sei­ne Oppositionsstellung.

Helle Kometen und Planetoiden

Der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 24P/Schaumasse ist ein Objekt für den Mor­gen­him­mel und wan­dert durch den nörd­li­chen Teil des Stern­bilds Waa­ge. Gegen Ende der Nacht befin­det sich Komet Schau­mas­se bereits 30 Grad hoch über dem süd­öst­li­chen Hori­zont und ist mit einer Hel­lig­keit zwi­schen 11 bis 12 mag in grö­ße­ren Tele­sko­pen beobachtbar.

Der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 62P/Tsuchinshan im Stern­bild Jung­frau kann eben­falls am Mor­gen­him­mel auf­ge­spürt wer­den und ist mit einer Hel­lig­keit um 11 Grö­ßen­klas­sen eben­falls in grö­ße­ren Tele­sko­pen sichtbar.

Der erst Ende Sep­tem­ber ent­deck­te Komet C/2017 T1 (Hein­ze) steht in der Nacht hoch am Nacht­him­mel. Er wan­dert auf­grund sei­ner Erd­nä­he sehr schnell wei­ter in Rich­tung Süden durch die Stern­bil­der Luchs, Giraf­fe, Kas­sio­peia und Eidech­se in den Pega­sus. Lei­der erreicht der Schweif­stern um sei­nen Peri­h­el­ter­min her­um nur die 10. Grö­ßen­klas­se und soll­te dann in mitt­le­ren bis grö­ße­ren Tele­sko­pen beob­acht­bar sein. Im Lau­fe des Monats geht sei­ne Hel­lig­keit schnell wie­der auf die 11. Grö­ßen­klas­se zurück. Durch die gerin­ge Ent­fer­nung zur Erde, erscheint sei­ne Koma recht dif­fus und ist nur unter einem wirk­lich dunk­len Land­him­mel und mit gerin­ger Ver­grö­ße­rung visu­ell wahrnehmbar.

Der Komet C/2017 O1 (ASASSN) befin­det sich zir­kum­po­lar im Stern­bild Kepheus nahe des nörd­li­chen Him­mels­pols. Er ist auf­grund sei­ner sehr dif­fu­sen Koma ein über­ra­schend schwie­ri­ges Objekt und kann unter opti­ma­len Bedin­gun­gen mit rund 11 Magni­tu­den in grö­ße­ren Tele­sko­pen auf­ge­spürt wer­den. Am 7. Janu­ar befin­det sich der Schweif­stern nur 7 Bogen­mi­nu­ten nord­west­lich des alten Offe­nen Stern­hau­fens NGC 188 im Kepheus!

Der Komet C/2016 R2 (Pan­STARRS) ist opti­mal am Abend­him­mel zu sehen und bewegt sich durch den Stier wei­ter in Rich­tung Nor­den. Mit­te Dezem­ber erfolg­te ein Hel­lig­keits­aus­bruch, der ihn um 1,5 Grö­ßen­klas­sen hel­ler wer­den ließ. Zu Beginn des Monats ist der Schweif­stern eini­ge Grad west­lich der Hya­den zu fin­den und steht bereits Ende Janu­ar rund 3 Grad öst­lich der Ple­ja­den. Mit einer Hel­lig­keit zwi­schen 10 und 11 mag ist auch die­ser Komet eher ein Objekt für grö­ße­re Teleskope.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres kann rück­läu­fig im Stern­bild Löwe auf­ge­fun­den wer­den. Am 19. des Monats wan­dert sie in den Krebs und steht dann am 31. Janu­ar 2018 in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Dabei erreicht sie eine Hel­lig­keit von 6,9 mag, so dass Ceres schon leicht in Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen auf­ge­spürt wer­den kann. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten des Zwerg­pla­ne­ten ver­frü­hen sich im Lau­fe des Monats von anfangs 2:56 Uhr auf 0:38 Uhr.

(2) Pal­las ist zunächst noch im Stern­bild Che­mi­scher Ofen (For­nax) beob­acht­bar, wech­selt aber am 13. des Monats in den Wal­fisch und am 22. Janu­ar in den Eri­danus. Die Hel­lig­keit des Klein­pla­ne­ten geht wei­ter zurück von anfangs 8,7 auf 8,9 mag. Am 1. Janu­ar steht Pal­las um 19:54 Uhr im Süden und sein Unter­gang erfolgt um 23:27 Uhr. Am 31. des Monats erreicht der Aste­ro­id bereits um 18:14 Uhr den Meri­di­an und die west­li­che Hori­zont­li­nie um 22:26 Uhr. Am 24. Janu­ar steht Pal­las in nur 4 ½ Bogen­mi­nu­ten Abstand beim 6,5 mag hel­len Stern SAO 168045.

(4) Ves­ta ist ein Objekt für den Mor­gen­him­mel und zunächst noch im Stern­bild Waa­ge beob­acht­bar. Am 18. Janu­ar wech­selt der Aste­ro­id in den Skor­pi­on und am 30. des Monats schließ­lich in den Schlan­gen­trä­ger. Dabei steigt ihre Hel­lig­keit von anfangs 7,9 auf 7,7 mag. Damit ist Ves­ta ein leich­tes Objekt für Fern­glä­ser und klei­ne Tele­sko­pe. Ihre Auf­gän­ge über dem süd­öst­li­chen Hori­zont ver­frü­hen sich von anfangs 3:57 Uhr auf 3:12 Uhr Ende Janu­ar. Am 16. Janu­ar kann der 6,1 mag hel­le Stern SAO 159587 als Auf­such­hil­fe die­nen, wenn Ves­ta in nur 7 Bogen­mi­nu­ten Abstand am Stern vor­bei­lau­fen wird.

(7) Iris Hel­lig­keit geht im Lau­fe des Monats von anfangs 8,5 auf 9,2 mag wei­ter zurück. Sie bewegt sich recht­läu­fig durch den Wid­der und steht zu Beginn des Monats um 19:30 Uhr im Meri­di­an. Ende Janu­ar erreicht sie bereits um 18:14 Uhr ihren höchs­ten Punkt im Süden. Auch die Unter­gän­ge von Iris ver­frü­hen sich von anfangs 2:59 Uhr auf 1:51 Uhr.

Aste­ro­id Nr. 8 Flo­ra erreicht am 2. Janu­ar 2018 ihre Oppo­si­ti­ons­stel­lung im Stern­bild der Zwil­lin­ge und wird 8,2 mag hell. Ende des Monats geht ihre Hel­lig­keit wie­der auf 9,1 mag zurück. Auf­grund ihrer stark ellip­ti­schen Bahn, steht Flo­ra aller­dings schon am 27. Dezem­ber 2017 in Erd­nä­he. Am 1. Janu­ar erreicht Flo­ra um 0:17 Uhr den Meri­di­an. Am 31. Janu­ar steht der Klein­pla­net bereits um 2:47 Uhr in sei­ner höchs­ten Stel­lung im Süden und erreicht eine maxi­ma­le Höhe über dem Hori­zont von gut 60 Grad. Am 13. Janu­ar befin­det sich Flo­ra nur 8,5 Bogen­mi­nu­ten vom 6,0 mag hel­len Stern SAO 78586 entfernt.

(11) Par­then­ope wan­dert durch den Krebs und kommt am 26. Janu­ar 2018 in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Dabei erreicht nur für weni­ge Tage eine maxi­ma­le Hel­lig­keit von 9,9 mag. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten des Aste­ro­iden ver­frü­hen sich von anfangs 2:21 Uhr auf 23:51 Uhr.

(20) Mas­sa­lia kann im Stern­bild Stier auf­ge­fun­den wer­den und steht zu Beginn des Jah­res um 22:46 Uhr im Meri­di­an. Bis Ende Janu­ar ver­frü­hen sich die Meri­di­an­durch­gän­ge von Mas­sa­lia auf 20:36 Uhr. Die Hel­lig­keit geht im Lau­fe des Monats deut­lich zurück und sinkt von anfangs 8,8 auf nur noch 9,6 mag am 31. Januar.

Meteorströme

Vom 1. bis 5. Janu­ar sind die Qua­dran­ti­den aktiv, deren Aus­strah­lungs­punkt (Radi­ant) sich im Stern­bild Bären­hü­ter an der Posi­ti­on RA 15h 20m und Dec +49° befin­det. Ihr Name geht auf das nicht mehr exis­tie­ren­de Stern­bild Mau­er­qua­drant (Qua­drans Mura­lis) zurück. Das spit­ze Maxi­mum fin­det in der Nacht vom 3. auf den 4. Janu­ar statt und der abneh­men­de Mond wir die Beob­ach­tung die­ses Mete­or­stroms nach­hal­tig stö­ren. Am bes­ten beob­ach­tet man nach Mit­ter­nacht bis zur Mor­gen­däm­me­rung hin­ein, weil zu die­sem Zeit­punkt der Radi­ant genü­gend hoch am Him­mel steht und der Anstieg der Akti­vi­tät dann leich­ter zu beob­ach­ten ist. Zum Maxi­mums­zeit­punkt tau­chen bis zu 120 Meteo­re pro Stun­de auf, die mit mitt­le­ren Geschwin­dig­kei­ten von 41 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­tau­chen. In man­chen Jah­ren wur­den sogar über 200 Stern­schnup­pen beob­ach­tet. Damit gehö­ren die Quand­tran­ti­den zu den aktivs­ten Strö­men des Jah­res. Gegen Mor­gen kann dann unge­fähr mit 80 bis 100 Qua­dran­ti­den pro Stun­de gerech­net wer­den. Durch den Ein­fluss des Mon­des redu­ziert sich Rate aller­dings auf rund 30 Stern­schnup­pen pro Stun­de. Ein Ursprungs­kör­per der Qua­dran­ti­den ist nicht bekannt. Seit 2003 wird aller­dings ver­mu­tet, dass der Aste­ro­id 2003 EH1 als Ursprung die­ses Mete­or­stroms in Fra­ge kommt und ein inak­ti­ver Rest des zer­fal­le­nen Kome­ten C/1490 Y1 zu sein scheint. Auch der peri­odi­sche Komet 96P/Machholz könn­te als Erzeu­ger der Qua­dran­ti­den in Fra­ge kommen.

Einen sehr schwa­chen Strom stel­len die Gam­ma-Ursae-Mino­ri­den dar, die zwi­schen dem 10. bis 22. Janu­ar beob­acht­bar sind. Das nicht sehr aus­ge­präg­te Maxi­mum fin­det am 18. Janu­ar statt und ist Dank der Abwe­sen­heit des Mon­des deut­lich bes­ser zu beob­ach­ten. Am Mor­gen erreicht der Radi­ant eine Höhe von gut 70 Grad, so dass rund 3 Meteo­re sicht­bar sind, die mit einer Geschwin­dig­keit von 31 Kilo­me­tern pro Sekun­de in die Atmo­sphä­re eindringen.

Über das Jahr ver­teilt gibt es eine Häu­fung an Meteo­ren in der Eklip­tik­re­gi­on, in der Nähe des Gegen­son­nen­punkts. Die­ser als Ant­he­l­ionquel­le bezeich­ne­te Strom kommt im Janu­ar aus der Rich­tung der Stern­bil­der Zwil­lin­ge und Krebs. Es han­delt sich dabei um Teil­chen mit gerin­gen Bahn­nei­gun­gen und kur­zen Umlauf­zei­ten. Im Mit­tel sind hier nicht mehr als 4 bis 6 Stern­schnup­pen zu erwar­ten, die eine rela­tiv lang­sa­me Geschwin­dig­keit von 30 km/s besitzen.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Sternhimmel im Januar 2018

Der Stern­him­mel am 15. Janu­ar 2018 um 22:00 MEZ

Im Norden

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der bekann­ten Figur des Gro­ßen Wagens, nahe­zu senk­recht im Nord­os­ten. Die Wagen­deich­sel zeigt dabei direkt in Rich­tung Hori­zont. Das Stern­bild wird im Lau­fe der Nacht lang­sam wei­ter in Rich­tung Zenit empor­stei­gen. Ver­län­gern wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens um das Fünf­fa­che, trifft man auf den Polar­stern, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Polar­stern befin­det sich am Ende der Deich­sel des Klei­nen Wagens bzw. Klei­nen Bären, der nun sei­ne die tiefs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont – auch unte­re Kul­mi­na­ti­on genannt – über­schrit­ten hat. Dar­un­ter hat auch der mar­kan­te Kopf des Stern­bilds Dra­che sei­ne tiefs­te Stel­lung über dem Hori­zont erreicht. Die übri­gen Ster­ne des Dra­chen schlän­geln sich ent­ge­gen dem Uhr­zei­ger­sinn um die Figur des Klei­nen Wagens her­um. Tief im Nord­wes­ten, etwas links unter­halb des Dra­chens gele­gen, soll­te bei guter Hori­zont­sicht noch Deneb im Schwan erkenn­bar sein. Dar­über befin­det sich das Stern­bild Kepheus und noch wei­ter höher die Kas­sio­peia, die im Volks­mund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Die Zenit­ge­gend wird aus dem kaum auf­fäl­li­gen Stern­bild der Giraf­fe gebil­det, das nur aus äußerst schwa­chen Ster­nen besteht. Die Ster­ne der Giraf­fe sind des­halb nur unter einem wirk­lich dunk­len Land­him­mel zu erkennen.

Im Osten

Genau über dem Ost­ho­ri­zont ist soeben das Stern­bild Löwe voll­stän­dig auf­ge­gan­gen. Es kün­digt vom nahen­den Früh­ling. Ein wei­te­res Stern­bild des Früh­lings­him­mels ist der unschein­ba­re Krebs, der sich nord­west­lich des Löwen­kop­fes befin­det. In die­sem Stern­bild erkennt man unter einem dunk­len Land­him­mel einen blas­sen Nebel­fleck. Hier­bei han­delt es sich um den offe­nen Stern­hau­fen der Prae­se­pe (Mes­sier 44), auch Krip­pe genannt. Direkt unter­halb des Kreb­ses sind eben­falls schon Kopf und Hals der Was­ser­schlan­ge erschie­nen. Hoch im Süd­os­ten ent­de­cken wir die Stern­ket­te der Zwil­lin­ge, mit den bei­den hel­len Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Dar­un­ter befin­det sich der Klei­ne Hund, mit sei­nem hel­len Haupt­stern Pro­kyon. Genau gegen­über im Nord­os­ten steigt nun auch der Gro­ße Bär immer höher und wird gegen Mor­gen die Zenit­re­gi­on errei­chen. Unter­halb der Deich­sel des Gro­ßen Wagens befin­det sich das klei­ne aber unschein­ba­re Stern­bild der Jagd­hun­de. Zwi­schen den Vor­der­pran­ken des Bären und den Zwil­lin­gen befin­det sich noch der unschein­bar Luchs, der aller­dings nur aus äußerst schwa­chen Ster­nen besteht.

Im Süden

Der Süden wird jetzt von den hel­len und beson­ders auf­fäl­li­gen Win­ter­stern­bil­dern domi­niert. Der beein­dru­cken­de Him­mels­jä­ger Ori­on, mit sei­nen drei mar­kan­ten Gür­tel­ster­nen, dem röt­lich leuch­ten­den Stern Betei­geu­ze, an der lin­ken Schul­ter, und dem bläu­lich erschei­nen­den Rigel, am rech­ten Fuß, befin­det sich nun in mitt­le­rer Höhe und hat soeben den Meri­di­an erreicht. In die­sem Stern­bild befin­det sich auch der beein­dru­cken­de Ori­on­ne­bel (Mes­sier 42), der im Schwert­ge­hän­ge des Ori­ons leicht erkenn­bar ist. Unter­halb des Him­mels­jä­gers befin­det sich das unschein­ba­re Stern­bild des Hasen und links dane­ben der Gro­ße Hund, mit dem hel­len Siri­us. Siri­us ist der hells­te Stern am irdi­schen Fir­ma­ment. Dar­über erkennt man – einen dunk­len Stand­ort vor­aus­ge­setzt – die schwa­chen Ster­ne des Ein­horns und noch wei­ter höher, den unschein­ba­ren Klei­nen Hund mit sei­nem hel­len Haupt­stern Pro­kyon. Ober­halb des Him­mels­jä­gers ste­hen eben­falls noch wei­te­re typi­sche Win­ter­stern­bil­der: Zum einen sind das die Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Rechts ober­halb vom Ori­on ent­de­cken wir den Stier, mit sei­nem röt­lich leuch­ten­den Haupt­stern Alde­ba­ran und den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den. Die Zenit­re­gi­on wird vom Stern­bild Fuhr­mann, mit der hel­len und gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la, sowie dem Per­seus ein­ge­nom­men. Die hells­ten Ster­ne die­ser Him­mels­re­gi­on bil­den auch das so genann­te Win­ter­sechs­eck, das durch die Ster­ne Alde­ba­ran, Rigel, Siri­us, Pro­kyon und Pol­lux gebil­det wird. Vom rech­ten Fuß­punkt des Ori­ons aus­ge­hend schlän­gelt sich noch der Fluss Eri­danus lang­sam zum Süd­ho­ri­zont herab.

Im Westen

Im Wes­ten ver­schwin­den nun auch die letz­ten Ster­ne des Herbst­him­mels. Das mar­kan­te Pega­sus­qua­drat, mit der unmit­tel­bar öst­lich dar­an anschlie­ßen­den Andro­me­da, steht schon sehr nied­rig über dem West­ho­ri­zont. Der Kopf des geflü­gel­ten Pfer­des ist zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit aber schon längst unter dem Hori­zont ver­schwun­den. In einer dunk­len und mond­schein­lo­sen Nacht ent­de­cken wir im Stern­bild Andro­me­da die 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­re ent­fern­te Andro­me­da­ga­la­xie. Noch wei­ter höher befin­det sich das Stern­bild Per­seus. Auch hier soll­te unmit­tel­bar an der Spit­ze der Y‑förmigen Figur ein läng­li­cher Nebel­fleck erkenn­bar sein. Hier­bei han­delt es sich um den Dop­pel­stern­hau­fen h und Chi Pers­ei. Schau­en wir hoch in Rich­tung Süd­wes­ten, ent­de­cken wir den öst­li­chen Teil des Stern­bilds Stier, mit den bei­den Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den. Rechts unter­halb des Stiers, direkt west­lich der Stern­ket­te der Andro­me­da gele­gen, befin­den sich die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Drei­eck und Wid­der. Dar­un­ter erkennt man eini­ge Ster­ne der Fische. Auch der Wal­fisch, im Süd­wes­ten, befin­det sich noch halb hoch über dem Hori­zont. Auf der ande­ren Sei­te des West­punk­tes, noch hoch im Nord­wes­ten, sinkt nun auch die Kas­sio­peia lang­sam zum Hori­zont her­ab. Unmit­tel­bar ober­halb der Vor­der­läu­fe des Pega­sus und damit schon recht nied­rig im Nord­wes­ten, steht noch das unschein­ba­re Stern­bild der Eidechse.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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