Der Lauf des Mondes
Am 1. Dezember kann die nur 1,5 Tage alte dünne Mondsichel über dem südwestlichen Horizont in der Abenddämmerung aufgefunden werden. An den Folgeabenden steigt der Mond nach Sonnenuntergang immer höher über den Horizont. Am Abend des 3. Dezember steht diese nur 5 ½ Grad nördlich des Abendsterns Venus und am 4. Dezember nur 8 ½ Grad westlich von Mars. Nur einen Abend später ist unser Erdtrabant an unserem roten Nachbarplaneten vorbei gewandert und befindet sich dann nur 4 ½ Grad nordöstlich des Planeten im Sternbild Steinbock. Am 7. Dezember wird das Erste Viertel im Sternbild Wassermann erreicht. In den darauffolgenden Nächten durchläuft der Mond nun Gebiete an unserem Himmel, die nur schwache Sterne enthalten. In dieser Zeit durchwandert er nacheinander die Sternbilder Wassermann und Fische. Am 12. des Monats steht er schließlich im Goldenen Tor der Ekliptik – zwischen den Offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden – und nur noch 5 ½ Grad westlich von Aldebaran, dem Hauptstern des Stiers entfernt. Kurz vor 23 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung des 3,9 mag hellen Sterns Gamma Tauri. Nur einen Abend später steht der nun fast volle Mond 10 Grad östlich von Aldebaran. Am 14. Dezember ist dann schließlich die Vollmondphase erreicht, mit der längsten Vollmondnacht des Jahres 2016! Gleichzeitig steht unser Erdtrabant, mit 60 Grad Höhe, zur Kulminationszeit auch am höchsten über dem Horizont. Nur einen Abend später können wir den Mond nur 2 Grad nordöstlich von Alhena (Gamma Gem) im Sternbild der Zwillinge aufspüren.
In den Folgenächten wird der Erdtrabant nach und nach ein Objekt für die zweite Nachthälfte und wandert durch die Sternbilder Krebs und Löwe. Am 18. und 19. des Monats befindet er sich nahe Regulus, dem Hauptstern im Löwen, bis wir ihn am 21. Dezember, als abnehmenden Halbmond (Letztes Viertel) im Sternbild der Jungfrau auffinden können. Am 23. Dezember bildet die Mondsichel, zusammen mit Jupiter und Spica, ein annähernd gleichseitiges Dreieck am Morgenhimmel. Dabei befindet sich der Mond nur 6 Grad östlich von Jupiter und nur 5 ½ Grad nordöstlich von Spica entfernt. Nachdem der Mond auch das Sternbild Waage hinter sich gelassen hat, können wir ihn in der Morgendämmerung des 27. Dezember zum letzten Mal als schmale Sichel und nur 48h vor Neumond über dem östlichen Horizont aufspüren, bis am 29. Dezember schließlich die Neumondphase erreicht wird. Am letzten Abend des Jahres taucht unser stiller Begleiter, als schmale Sichel, wieder über dem südwestlichen Horizont in der Abenddämmerung auf.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur kann im Dezember am Abendhimmel aufgefunden werden und erreicht am 11. des Monats, mit 20°46′ Winkelabstand, seine größte östliche Elongation von der Sonne. Aufgrund der flachen Ekliptiklage am Abendhimmel, haben nur Beobachter südlich einer Linie Stuttgarts die Chance, Merkur rund eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang mit bloßem Auge und dicht über dem westlichen Horizont aufzuspüren. Der Abendstern Venus kann bei der Suche Merkurs behilflich sein. An diesem Abend sinkt der ‑0,5 mag helle Planet um 17:08 Uhr unter den Horizont. Beobachter nördlich dieser Linie, müssen für die Beobachtung des flinken Planeten einen Feldstecher benutzen. Merkur ist dann noch bis maximal 23. Dezember beobachtbar und geht an diesem Abend schon um 16:53 Uhr unter. Am 14. Dezember zeigt sich der scheinbar 7,3 Bogensekunden große Planet zur Hälfte beleuchtet. Die so genannte Dichotomie tritt ein. Danach nehmen Helligkeit und Beleuchtungsgrad weiter ab. Sein scheinbarer Durchmesser steigt in dieser Zeit auf gut 10 Bogensekunden. Am 19. Dezember wird Merkur schließlich stationär und eilt schnell rückläufig auf die Sonne zu, die er am 28. Dezember auch erreicht. Er steht dann in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Am 25. Dezember 2016 erreicht er, mit 46 Millionen Kilometer Abstand, auch das Perihel seiner Bahn.
Die Venus ist nach wie vor Abendstern und verbessert ihre Sichtbarkeit, aufgrund der immer früher einsetzenden Dämmerung und ihrem größer werdenden östlichen Abstand zur Sonne, zusehends. Sie steigt nach dem Ende der bürgerlichen Dämmerung, immer höher über den Horizont. Zum Jahresende steht sie bereits in einer Höhe von gut 24 Grad. Dabei zieht die Venus am 7. Dezember vom Sternbild Schütze kommend in den Steinbock und am 31. Dezember schließlich in den Wassermann. Venus ist im Dezember, zusammen mit Mars, dicht über dem südwestlichen Horizont auffindbar und besitzt zu Monatsbeginn eine Helligkeit von ‑3,9 mag, was sie zum zweithellsten Objekt – nach dem Mond – am Nachthimmel macht. Bis zum Jahresende steigt die Helligkeit auf ‑4,4 mag. Ihr Beleuchtungsgrad geht in dieser Zeit auf 57% zurück. Im Fernrohr erscheint unser Schwesterplanet 21,5 Bogensekunden groß und etwas mehr als die Hälfte beleuchtet. Ihre Untergangszeiten verspäten sich im Laufe des Monats deutlich. Am 1. Dezember geht Venus um 18:50 Uhr unter. Zum Jahresende erfolgt ihr Untergang erst um 20:13 Uhr. Am 3. Dezember ergibt sich ein netter Anblick, wenn sich die dünne, zunehmenden Mondsichel zu Venus und Mars gesellt.
Unser roter Nachbar Mars bleibt nach wie vor am Abendhimmel präsent. Er wandert weiter in Richtung Norden. Seine beste Zeit in zu beobachten, ist allerdings schon längst vorbei. Er zieht bei seiner rechtläufigen Bewegung anfangs noch durch den Steinbock und wechselt ab Mitte Dezember in das Sternbild Wassermann. Seine Untergangszeiten verspäten sich nur unwesentlich von anfangs 21:10 Uhr auf 21:25 Uhr. In Fernrohr zeigt sich der Rote Planet zu 89% beleuchtet. Seine Helligkeit geht weiter zurück von anfangs 0,3 auf nur noch 0,9 mag. In dieser Zeit schrumpft auch sein scheinbarer Durchmesser von 6,5 auf 5,7 Bogensekunden.
Der Riesenplanet Jupiter baut seine Sichtbarkeit am Morgenhimmel weiter aus und erscheint immer früher über dem Horizont. Er wandert rechtläufig durch das Sternbild Jungfrau und nähert sich Spica, dem Hauptstern der Jungfrau. Im Teleskop erscheint das Jupiterscheibchen zum Jahresende 35,5 Bogensekunden groß. Auch seine Helligkeit nimmt von anfangs ‑1,8 auf ‑1,9 mag leicht zu. Am 1. Dezember geht Jupiter um 2:52 Uhr auf. Am 31. Dezember erscheint der Riesenplanet bereits um 1:17 Uhr über der östlichen Horizontlinie. Am 22. Dezember zieht der abnehmende Halbmond am Riesenplaneten vorbei.
Der Ringplanet Saturn im Sternbild Schlangenträger steht am 10. Dezember 2016 in Konjunktion zur Sonne und bleibt den gesamten Dezember unbeobachtbar. Erst Anfang Januar taucht der Ringplanet langsam wieder in der Morgendämmerung auf. Zum Zeitpunkt der Konjunktion befindet sich Saturn 1,502 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt.
Uranus, rückläufig im Sternbild Fische, kommt am 29. Dezember – unweit des 5,2 mag hellen Sterns Zeta Psc – zum Stillstand und wandert anschließend wieder rechtläufig in Richtung Osten über den Himmel. Damit endet auch seine diesjährige Oppositionsperiode. Gleichzeitig wird er mehr und mehr ein Objekt für die 1. Nachthälfte. Geht Uranus am 1. des Monats um 3:24 Uhr unter, sinkt er am letzten Tag des Jahrs bereits zwei Stunden früher unter die westliche Horizontlinie. Am besten beobachtet man den Planeten deshalb in den Abendstunden, wenn er halbhoch im Süden kulminiert. Mit einer Helligkeit von 5,8 mag, ist der Planet theoretisch schon mit bloßem Auge sichtbar, spätestens aber mit jedem Fernglas und Teleskop. Im Fernrohr ist nur ein 3,6 Bogensekunden großes grünliches Scheibchen erkennbar, was keinerlei Einzelheiten zeigt.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bewegt sich rechtläufig durch den Wassermann und zieht sich allmählich vom Abendhimmel zurück. Rund 2 Stunden vor seinem Untergang muss man ihn deshalb vom Beobachtungsprogramm streichen. Die beste Zeit, um den Planeten zu beobachten, sind die Zeiten kurz nach der astronomischen Dämmerung am frühen Abendhimmel. Im Teleskop erscheint der 7,9 mag helle blau-grüne Planet nur 2,2 Bogensekunden groß. Am 1. Dezember geht Neptun um 23:22 Uhr unter. Am 31. Dezember sinkt der Himmelskörper bereits um 21:27 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Am Neujahrsabend des 1. Januar 2017 stehen Neptun und der Mars nur noch 20 Bogenminuten auseinander, was sehr gut in Teleskopen beobachtbar ist.
Der Zwergplanet (134340) Pluto befindet sich im Sternbild Schütze und ist nicht beobachtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2015 V2 (Johnson) ist weiterhin zirkumpolar und bewegt sich im Dezember durch das Sternbild Jagdhunde, südlich der Deichsel des Großen Wagens, in den nördlichen Teil des Bärenhüters. Seine Helligkeit steigt in diesem Monat auf 11 mag, so dass er bereits in mittleren Teleskopen aufgefunden werden kann. Die beste Zeit, den Schweifstern zu beobachten, ist die zweite Nachthälfte, wenn das Sternbild Großer Bär hoch am Himmel steht. Es wird erwartet, dass er Anfang Juni 2017 die 7. Größenklasse überschreitet und ein einfaches Objekt für Ferngläser wird.
Der Zwergplanet (1) Ceres kann im Sternbild Walfisch aufgefunden werden, wird schließlich stationär und beendet am 15. Dezember die Oppositionsperiode. Anschließend wandert Ceres wieder rechtläufig durch das Sternbild. Die Helligkeit geht weiter zurück von anfangs 8,1 auf 8,6 mag. In dieser Zeit geht der der Zwergplanet immer früher durch den Meridian. Am 1. Dezember steht der Himmelskörper um 20:54 Uhr im Süden und am 31. des Monats bereits zwei Stunden früher.
Der Asteroid (4) Vesta wird am 3. Dezember im Sternbild Krebs, nur 2 Grad westlich der Krippe, stationär und zieht anschließend wieder rückläufig durch das Sternbild. Damit beginnt auch ihre Oppositionsperiode. Die Helligkeit steigt von 7,3 auf 6,7 mag, so dass Vesta sehr leicht in jedem Fernglas und Teleskop aufgefunden werden kann. Die Opposition erreicht der Himmelskörper aber erst am 17. Januar 2017. Vesta steht zu Beginn des Monats um 3:56 Uhr im Süden. Bis zum Jahresende verfrühen sich ihre Meridiandurchgangszeiten auf 1:46 Uhr. Am 30. Dezember befindet sich der Himmelskörper nur 45 Bogenminuten vom 5,8 mag hellen Stern HIP 40866 entfernt.
Der Asteroid (18) Melpomene zieht durch den Walfisch und beendet Anfang Dezember die Oppositionsperiode. Anschließend läuft der Asteroid wieder rechtläufig durch den Tierkreis. Dabei geht die Helligkeit von anfangs 8,8 auf 9,6 mag zurück. Am 1. Dezember steht Melpomene um 21:23 Uhr im Süden und am 31. Dezember bereits um 19:39 Uhr.
Meteorströme
Vom 4. bis 17. Dezember macht sich der teils ergiebige ekliptikale Meteorstrom der Geminiden bemerkbar, dessen Ausstrahlungspunkt (Radiant) sich im Sternbild Zwillinge, knapp 1 Grad südwestlich vom Hauptstern Kastor entfernt, befindet. Das Maximum ist in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember zu erwarten. Leider wird der Vollmond die Beobachtung der Geminiden nachhaltig stören, weil er noch vor dem Aufgang des Radianten am Himmel erscheinen wird. Unter einem dunklen Himmel (Grenzgröße 6,5 mag und Zenitstellung des Radianten) sind im Schnitt 120 bis 140 Meteore sichtbar, die mitunter auch sehr helle Exemplare beinhalten können. Am besten beobachtet man deshalb in den Stunden nach Mitternacht, wenn der Radiant schon genügend hoch am Himmel steht, bis in die Morgenstunden hinein. Für Mitteleuropa bedeutet das, dass aufgrund des hellen Himmelshintergrundes, nur rund 30 helle Meteore pro Stunde sichtbar sind. Die Sternschnuppen der Geminiden sind relativ langsam und treten mit Geschwindigkeiten von 35 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Als Mutterkörper gilt der Asteroid (3200) Phaethon der, wie man annimmt, ein „erloschener“ Komet zu sein scheint.
Vom 3. bis 15. Dezember tauchen die Sigma-Hydriden auf, die am besten vor allem an südlicheren Standorten zu beobachten sind. Ihr Radiant, im Kopf der Wasserschlange, steht um 23 Uhr in mitteleuropäischen Breiten gerade einmal 20 Grad über dem Horizont. Das Maximum der Sigma-Hydriden findet am 11. Dezember statt, mit einer stündlichen Zenitrate von nur 3 bis 5 Sternschnuppen. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Teilchen beträgt 58 Kilometer pro Sekunde, so dass die Meteore, ähnlich wie bei den Perseiden im August, recht schnell sind. Ein Mutterkörper der Sigma-Hydriden ist nicht bekannt.
Der relativ unbekannte Strom der Coma Bereniciden tritt zwischen dem 12. Dezember bis 23. Januar in Erscheinung, mit einem schwach ausgeprägten Maximum von 5 bis 10 Meteoren pro Stunde am 19. Dezember. Der Radiant verlagert sich im Aktivitätszeitraum zunächst vom Sternbild Löwe in das Haar der Berenike. Die Teilchen der Coma Bereniciden sind mit 65 Kilometern pro Sekunde sehr schnell.
Vom 17. bis 26. Dezember tauchen die Ursiden auf, dessen zirkumpolarer Radiant sich im Sternbild Kleiner Bär befindet. Damit sind die Ursiden die ganze Nacht über zu beobachten. Das scharfe Maximum, mit einer im diesen Jahr womöglich etwas höheren Aktivität, findet am 22. Dezember gegen 11 Uhr statt und damit unbeobachtbar für uns am Taghimmel. In der Regel sind 10 bis 20 Sternschnuppen pro Stunde beobachtbar, die eine Geschwindigkeit von 33 Kilometern pro Sekunde besitzen. Als Ursprungskörper gilt der periodische Komet 8P/Tuttle.
Der nördliche Zweig der Tauriden wird ab dem 10. Dezember zur ekliptikalen Aktivität der Anthelionquelle gezählt. Das breite Radiantenzentrum der Anthelionquelle befindet sich aber auch in den Zwillingen, so dass diese Meteore sehr leicht mit den Geminiden verwechselt werden können. Die wenigen Teilchen treten dabei mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Atmosphäre ein und verursachen recht langsame Meteorspuren.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr befindet sich die Figur des Großen Wagens – ein Teil des Sternbilds Großer Bär – nahezu senkrecht mit der Deichsel nach unten über dem Nordosthorizont. Verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist der Hauptstern des Kleinen Bären, der nun mit dem darunter liegenden Sternbild des Drachen seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont erreicht hat. Weiter östlich, sehr hoch und oberhalb des Großen Bären gelegen, sehen wir in einer dunklen mondscheinlosen Nacht die schwachen Sterne der Sternbilder Giraffe und Luchs, die nun fast den Zenit erreicht haben.
Hoch im Nordwesten steht die Kassiopeia, die im Volksmund auch als „Himmels‑W“ bekannt ist. Darunter erkennt man das Sternbild des Kepheus, das die Form eines schiefen Hausdaches besitzt, und nun wieder Richtung Nordhorizont hinabsteigt. Dicht über dem Horizont im Nordwesten funkelt noch der helle Stern Wega im Sternbild Leier gemächlich vor sich hin. Noch weiter östlich davon sehen wir das Sternbild Schwan, mit seinem hellen Hauptstern Deneb, noch vollständig über dem Horizont stehend. Diese beiden typischen Sternbilder des Sommerhimmels werden in der nächsten halben Stunde nun endgültig von der Himmelsbühne abtreten und unter dem Horizont im Norden verschwinden.
Im Osten
Der südöstliche Himmel wird nun praktisch von den hellen Wintersternbildern dominiert. Die hellsten Sterne dieser Sternbilder bilden das so genannte Wintersechseck. Zum Wintersechseck gehören die Sterne Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen. Hoch am Himmel in Richtung Osten steht die gelblich leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann. Darunter sind die beiden Sternketten der Zwillinge sichtbar, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Westlich vom Fuhrmann gelegen entdecken wir den Stier, mit dem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden, die bereits mit bloßem Auge sichtbar sind. Unterhalb des Stiers befindet sich der Himmelsjäger Orion noch recht niedrig über dem Horizont. Es ist das bekannteste und auffälligste Wintersternbild an unserem Himmel.
Wir wenden uns nun wieder dem Sternbild Zwilling in mittlerer Höhe über dem Horizont zu. Unterhalb der Zwillinge, in Richtung Horizont, steht der unscheinbare Krebs. Östlich davon befindet sich der Stern Prokyon im Kleinen Hund. Unterhalb des Kleinen Hundes ist auch schon das unscheinbare Sternbild Einhorn über dem Horizont erschienen. Am Auffälligsten unter den hellen Sternen in diesem Himmelsabschnitt ist aber Sirius, der hellste Stern an unserem Himmel. Er ist der Hauptstern des Sternbildes Großer Hund und befindet sich momentan noch dicht über dem Horizont im äußersten Südosten. Auf der anderen Seite des Ostpunktes gelegen geht gerade das Frühlingssternbild Löwe auf. Der Kopf des Löwen mit seinem Hauptstern Regulus, steht bereits über dem Horizont. Oberhalb des Löwen befinden sich noch die Sternbilder Kleiner Löwe, Luchs und Großer Bär.
Im Süden
Blicken wir in Richtung Süden und senkrecht über unseren Köpfen in Richtung Zenit, sehen wir das Sternbild Perseus in seiner höchsten Stellung am Himmel. Hier lohnt ein Blick auf den Doppelsternhaufen h und Chi im Perseus, der im Fernglas prächtig erscheint und schon mit bloßem Auge als kleines, ausgedehntes Wölkchen erkannt werden kann. Weiter östlich wird auch das Sternbild Fuhrmann, mit der hell leuchtenden Kapella, bald den Meridian überschreiten. In diesem Sternbild befinden sich ebenfalls zahlreiche helle offene Sternhaufen für das Fernglas. Unterhalb der beiden Sternbilder steht der Stier, mit dem rötlichen Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die schon mit bloßem Auge zu erkennen sind. Darunter fällt der mächtige Himmelsjäger Orion auf, der aus zahlreichen hellen Sternen besteht. Auffällig an diesem Sternbild sind insbesondere die drei markanten Gürtelsterne. Auch der obere und rötlich leuchtende Schulterstern Beteigeuze und der bläuliche erscheinende Fußstern Rigel, stechen hervor. Im Schwertgehänge des Orion befindet sich der berühmte Orionnebel (Messier 42), der zu den beeindruckendsten Nebeln des Himmels zählt.
Unterhalb des Himmelsjägers Orion ist das Sternbild Hase erkennbar. Auch der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, Sirius, ist soeben über dem Südosthorizont erschienen. Westlich vom Orion gelegen geht gerade der Fluss Eridanus durch den Meridian, dessen heller Hauptstern Archernar nur von der Südhalbkugel aus zu sehen ist. Noch weiter in Richtung Westen steht das ausgedehnte Herbststernbild des Walfisches. In mittlerer Höhe im Südwesten befinden sich noch die Fische und östlich davon die eher unscheinbar erscheinenden Sternbilder Widder, Dreieck und Andromeda.
Im Westen
Der Westhimmel wird noch vom mächtigen Pegasus dominiert. Allerdings versinken seine Sterne im Laufe der Nacht langsam aber sicher unter den westlichen Horizont. Senkrecht über dem Pegasusquadrat gelegen, finden wir noch die Sternenkette der Andromeda. Hier können wir in genügend großer Beobachtungshöhe noch das am weitesten entfernte Objekt beobachten, das wir noch mit unbewaffnetem Auge erkennen können, die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie erscheint unter einem dunklen Landhimmel im Fernglas als rund 3 Grad ausgedehnter Nebelfleck.
Hoch im Südwesten, und östlich der Andromeda gelegen, stehen die kleinen Sternbilder Dreieck und Widder. Unterhalb der beiden Sternbilder befinden sich die eher unscheinbaren und nur aus schwachen Sternen bestehenden Fische. Blicken wir hoch in den Nordwesten, entdecken wir das auffällige Sternbild der Kassiopeia, die die Form des Buchstaben „W“ besitzt und demzufolge im Volksmund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Weiter in Richtung Nordosten entdecken wir den Kepheus. Links unterhalb des Kepheus befindet sich die unscheinbare Eidechse. Dicht über dem nordwestlichen Horizont sollte noch das Sommersternbild Schwan, mit seinem hellen und weiß erscheinenden Hauptstern Deneb, erkennbar sein.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.