Der Lauf des Mondes
Am 1. April steht die abnehmende Mondsichel im Sternbild Schütze und geht erst weit nach Mitternacht auf. Am darauffolgenden Morgen hat sie bereits den Steinbock erreicht und wandert weiter in das Sternbild des Wassermann. Am 5. April können wir sie zum letzten Mal in der schon fortgeschrittenen Morgendämmerung beobachten. Am 6. April gegen 9:30 Uhr kommt es am Taghimmel zu einer Bedeckung der Venus durch den nur 2% beleuchteten Mond. Leider befindet sich unser Erdtrabant zu diesem Zeitpunkt nur 16 Grad westlich der Sonne, so dass Vorsicht geboten ist. Leider wird die Mondsichel vom hellen Licht des Taghimmels überstrahlt, so dass sie auch in Ferngläsern und Teleskopen unsichtbar bleibt. Die Bedeckung wird nur rund eine dreiviertel Stunde dauern, bis die Venus an der unbeleuchteten Seite unseres Erdtrabanten wieder austritt. Am 7. des Monats wird schließlich die Neumondphase erreicht. An diesem Tag befindet sich der Mond gleichzeitig in Erdnähe.
Dank der steilen Ekliptiklage am Abendhimmel, ergibt es sich bereits in der Abenddämmerung des 8. April die Möglichkeit, eine nur 31 Stunden alte Mondsichel über dem westlichen Horizont zu beobachten. Die zunehmende Mondsichel steigt an den Folgeabenden stetig höher über dem westlichen Horizont. Am 10. April hält sich unser stiller Erdbegleiter nur 2 ½ Grad westlich von Aldebaran, dem Hauptstern des Stiers, auf. Gegen 22 Uhr werden die 4,0 und 3,6 mag hellen Sterne Theta 1 und Theta 2 Tauri kurz hintereinander vom Mond bedeckt. Am Abend des 12. Aprils befindet sich der Mond nur 3 ½ Grad nordwestlich von Alhena (Gamma Geminorum) im Sternbild der Zwillinge. In der Folgenacht wandert unser Mond weiter durch die Zwillinge und erreicht am 14. des Monats, als zunehmender Halbmond, das Erste Viertel. Am Abend des 16. April können wir ihn nur 3 ½ südwestlich von Regulus, dem Hauptstern des Löwen, aufspüren. In dieser Nacht zieht der Erdtrabant südlich an Regulus vorbei und befindet sich am 17. April nur 5 Grad westlich des Riesenplaneten Jupiter. Am darauffolgenden Abend hat der Mond bereits den Riesenplanten hinter sich gelassen und bewegt sich danach weiter in östlicher Richtung durch die Jungfrau. In der Nacht vom 20. auf den 21. April wird der Haupstern der Jungfrau, Spica, in nur 8 Grad nördlichen Abstand passiert. Am 22. des Monats wird gegen 2:30 Uhr 51 Virginis (4,4 mag) vom Vollmond bedeckt.
Nach der Vollmondphase können wir den Erdtrabanten am besten ab der zweiten Nachthälfte beobachten. In dieser Zeit wandert er weiter nach Osten durch die Sternbilder Waage und Skorpion. Am Morgen des 25. April befindet er sich knapp 4 ½ nördlich von Mars. Dabei bilden Mond, Mars und der weiter im Osten stehenden Ringplaneten Saturn ein annähernd gleichschenkliges Dreieck. Zusammen mit dem Hauptstern des Skorpions, Antares, und Saturn bildet der Erdtrabant sogar ein annähernd gleichseitiges Dreieck, wobei Antares nur 9 Grad südlich des Mondes aufgefunden werden kann. Nur einen Morgen später hat der Mond im Sternbild Schlangenträger den Planeten Saturn bereits hinter sich gelassen. Nachdem unser natürlicher Erdsatellit das Sternbild Schütze passiert hat, steht er am am letzten Morgen des April, als abnehmender Halbmond (Letztes Viertel), im Sternbild Steinbock.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur kann fast im gesamten Monat günstig am Abendhimmel beobachtet werden. Dank der steilen Ekliptiklage über dem Westhorizont, ist es auch die beste Abendsichtbarkeit von Merkur im Jahr 2016. Am 16. April erreicht er mit 12 Grad seine größte Höhe über dem Horizont und das kurz nach der Bürgerlichen Dämmerung. So kann der Merkur selbst auf 70° nördlicher Breite ohne große Schwieirgkeit aufgespürt werden. Am 18. April steht der innerste Planet unseres Sonnensystems, mit einem Winkelabstand von 19°56′, in seiner größten östlichen Elongation von der Sonne. Die günstige Sichtbarkeit von Merkur beginnt bereits am 4. April. Dann kann man den ‑1,3 mag hellen Planeten, gegen 20:30 Uhr MESZ, mit nur 4 Grad Horizontabstand, im Westen erspähen. Sein Untergang erfolgt nur eine knappe halbe Stunde später um 20:56 Uhr. Nur einen Tag später, am 5. April, erreicht Merkur das Perihel seiner Bahn. Danach nimmt die Merkurhelligkeit stetig ab und beträgt am 10. April nur noch ‑0,8 mag. Die beste Sichtbarkeit von Merkur ergibt sich zwischen dem 10. bis 19. April 2016. In dieser Zeit sinkt die Helligkeit des flinken Planeten wieder auf 0,3 Größenklassen. Nach dem 19. April wird es nun jeden Abend etwas schwieriger, Merkur über dem Horizont aufzuspüren, bis wir ihn voraussichtlich zum letzten Mal am Abend des 25. April mit bloßem Auge, als 1,5 mag helles Objekt, entdecken können. Sein Untergang erfolgt an diesem Abend um 22:05 Uhr Sommerzeit. Am 15. April zeigt sich der flinke Planet zur Hälfte beleuchtet. Die so genannte Dichotomie tritt ein. Sein scheinbarer Durchmesser beträgt 7,1 Bogensekunden. Am 25. des Monats zeigt er sich als 9,3 Bogensekunden große Sichel, mit einem Beleuchtungsgrad von nur noch 20%. Am 29. April wird Merkur stationär und eilt dann anschließend immer schneller werdend rückläufig auf die Sonne zu. Am 9. Mai steht er schließlich in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn und gleichzeitig im absteigenden Knoten seiner Bahn. Deshalb kommt es an diesem Tag zu einem seltenen Merkurtransit. Er wandert ab dem frühen Nachmittag vor der Sonnenscheibe vorüber!
Unser Schwesterplanet Venus bleibt im Monat April unbeobachtbar, weil sie fast gleichzeitig mit der Sonne aufgeht. Ihre westliche Elongation zu unserem Zentralgestirn schrumpft von anfangs 17 Grad auf nur noch 10 Grad. Allerdings kommt es am 6. April zu einer seltenen Venusbedeckung durch den abnehmenden Mond am Taghimmel. Um ca. 9:30 Uhr wird die Venus von der sehr schmalen Mondsichel bedeckt und tritt dann gegen 10:20 Uhr Sommerzeit an der unbeleuchteten Seite des Erdtrabanten wieder aus. Dieses Ereignis beobachtet man am besten mit Hilfe eines Fernglases oder Teleskops, wobei die nur 16 Grad östlich vom Mond stehende Sonne, unbedingt aus dem Gesichtsfeld gehalten werden muss!
Unser roter Nachbar Mars wird am 17. Oktober im Sternbild Schlangenträger stationär und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Anschließend bewegt er sich wieder rückläufig durch das Sternbild. Seine Helligkeit nimmt von anfangs ‑0,5 mag weiter zu und beträgt zum Ende des Monats bereits ‑1,5 mag. Das ist ein gutes Zeichen, dass die Opposition kurz bevor steht. Des Weiteren steigt der Rote Planet schon ab Mitte April kurz vor Mitternacht über dem südöstlichen Horizont. Im Teleskop zeigt sich Mars als fast vollständig und zu 98% beleuchtetes Scheibchen. Am 1. April geht Mars um 0:36 Uhr auf. Bis zum Monatsende verfrühen sich seine Aufgänge auf 22:49 Uhr Sommerzeit. Dabei nimmt auch der scheinbare Durchmesser des Mars von anfangs 12 auf 16 Bogensekunden zu, so dass er nun auch für Teleskopbeobachter ein lohnendes Objekt darstellt. Der Ringplanet Saturn zieht fast parallel, im Grenzbereich der Sternbilder Schlangenträger und Skorpion, seine Oppositionsschleife mit Mars. Am 20. April erreichen dann beide Planeten, mit 7,2 Grad, ihren geringsten Abstand zueinander. Am Morgen des 25. April ergibt sich ein faszinierender Anblick über dem Südhorizont, nördlich des „Gegenmars“ Antares im Skorpion: Der fast volle Mond gesellt sich zu Mars und Saturn und bildet mit den beiden Planeten zusammen ein nahezu gleichschenkliges Dreieck.
Der Riesenplanet Jupiter stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und beherrscht mit seiner Helligkeit von ‑2,3 mag nach wie vor den Nachthimmel. Er steht bei Einbruch der Dunkelheit schon hoch im Südosten. Somit können seine interessanten Atmosphärenbänder und die Stellung seiner Monde bei ruhiger Luft in Teleskopen immer noch gut verfolgt werden. Er verlangsamt allerdings zusehends seine rückläufige Bewegung im Sternbild Löwe und kommt bis zum Ende des Monats fast zum Stillstand. Des Weiteren zieht er sich immer mehr aus der zweiten Nachthälfte zurück. Zu Beginn des Monats geht Jupiter um 6:14 Uhr Sommerzeit unter. Bis zum Ende des Monats verfrühen sich seine Untergänge auf gut zwei Stunden. Am 18. April zieht der Mond an Jupiter vorbei.
Der Ringplanet Saturn bewegt sich rückläufig durch den südlichen Bereich des Schlangenträger. Er ist nach wie vor ein Objekt für die zweite Nachthälfte und geht Ende des Monats bereits vor Mitternacht auf. Seine Helligkeit steigt leicht von anfangs 0,4 auf 0,2 mag. Sein Äquatordurchmesser und sein Ringdurchmesser betragen zum Monatsende hin 18,1 bzw. 40,9 Bogensekunden. Damit ist Saturn ein auffälliges Objekt am Nachthimmel. Allerdings erreicht er erst Anfang Juni seine Oppositionsstellung zur Sonne. Seine Aufgänge verfrühen sich in diesem Monat von anfangs 1:20 Uhr auf 23:17 Uhr Sommerzeit. Am 25. April steht der abnehmende Mond nur 3,5 Grad neben dem Ringplaneten.
Uranus kommt am 9. April in den Fischen in Konjunktion zur Sonne und bleibt unbeobachtbar. Am Tag der Konjunktion befindet sich Uranus 20,97 AE bzw. 3,137 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Erst Mitte Oktober erreicht der Planet seine Opposition zur Sonne.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Fische und wird erst im Mai langsam wieder am Morgenhimmel sichtbar, weil er sich mit 45° Grad westlichem Winkelabstand noch nicht vollständig aus den hellen Strahlen der Sonne befreien kann. Deshalb bleibt der rund 7,8 mag helle Planet auch in diesem Monat noch unsichtbar.
Der 14,2 mag helle Zwergplanet (134340) Pluto wird am 18. April im Sternbild Schütze stationär und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Allerdings erreicht der ehemalige Planet erst am 7. Juli seine Opposition zur Sonne. Pluto kann aber bereits Ende April in der zweiten Nachthälfte und kurz vor Beginn der Morgendämmerung in großen Teleskopen aufgefunden werden.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2014 S2 (PanSTARRS) zieht im April durch den Wagenkasten des Großen Bären hindurch und ist mit einer Helligkeit knapp heller als 10 mag in kleineren bis mittleren Teleskopen sichtbar. Weil der Große Bär im Frühjahr noch hoch am Himmel steht, sind die Beobachtungsbedingungen am Abendhimmel optimal. Vom 19. bis 20. April zieht der Schweifstern am Eulennebel (M 97) und an der Galaxie M 108 sehr nahe vorbei. Leider stört zu diesem Zeitpunkt der zunehmende Mond.
Die Helligkeit des Kometen C/2013 US10 (Catalina) sinkt schon Anfang April unter die 10. Größenklasse. Allerdings ist er nach wie vor am Abendhimmel im Sternbild Perseus sichtbar und steht zu Dämmerungsende noch 40 Grad hoch über dem westlichen Horizont. Ende April ist seine Helligkeit auf 11 mag abgesunken, so dass nur noch in mittelgroßen Teleskopen beobachtet werden kann. Auch die Sichtbedingungen am Abendhimmel verschlechtern sich zusehends, weil es immer später dunkel wird.
Der Komet C/2014 W2 (PanSTARRS) ist momentan etwas heller als erwartet und bewegt sich mit einer Helligkeit um 11,5 mag nordwärts durch das Sternbild des Drachen. Damit ist der Schweifstern am besten am Morgenhimmel sichtbar und in mittelgroßen Instrumenten beobachtbar. Am 18. April zieht der Komet an Epsilon Draconis (3,8 mag) in nur 0,5 Grad Abstand vorbei.
Der Zwergplanet (1) Ceres, im Grenzbereich der Sternbilder Wassermann, Fische und Walfisch, steht zu nah bei der Sonne und bleibt unbeobachtbar.
Der Asteroid (3) Juno kann im Sternbild Jungfrau aufgefunden werden, nachdem sie am 14. des Monats das Sternbild Waage verlassen hat. Am 27. April steht der Himmelskörper, mit nur 10 Größenklassen, in Opposition zur Sonne und ist dann die gesamte Nacht über sichtbar. Vor dem 19. April bis 1. Mai beträgt ihre Helligkeit noch unter 10 mag. Am 1. des Monats steht Juno um 3:21 Uhr im Süden. Ende des Monats erfolgt ihr Meridiandurchgang bereits um 1:06 Uhr Sommerzeit.
Die 9,7 mag helle (10) Hygiea wandert weiter durch den Löwen und steht Anfang April um 23:45 Uhr Sommerzeit im Meridian. Ende April erreicht sie bereits zwei Stunden früher ihre höchste Stellung im Süden. Die Helligkeit hat dann wieder auf 10,3 mag abgenommen.
Meteorströme
Vom 16. bis 25. April tauchen die Lyriden auf, deren Ausstrahlungspunkt sich rund 7 Grad südwestlich von Wega im Sternbild Leier befindet. Mit 49 km/s handelt es sich um mittelschnelle Meteore, mit einem nicht sehr ausgeprägten Maximum am 22. April gegen 8 Uhr MESZ. Die beste Beobachtungszeit des Meteorstroms zum Maximumszeitpunkt liegt in den Stunden zwischen 22 Uhr und 4 Uhr morgens, wenn der Radiant der Lyriden in guter Beobachtungshöhe am Himmel steht. Zum Maximumszeitpunkt sind im Schnitt etwa 10 bis 20 Sternschnuppen zu erwarten – darunter auch einige helle Exemplare. Leider steht zum Zeitpunkt des Maximums der Vollmond an unserem Himmel und wird die Beobachtung der Lyriden nachhaltig stören. Die Lyriden sind immer wieder für Überraschungen gut: Im Jahr 1982 wurden zum Beispiel 90 Meteore pro Stunde beobachtet. Ein weiterer Ausbruch fand im Jahr 1922 statt, als 100 Meteore pro Stunde registriert wurden. Als Ursprungskörper des Meteorstroms gilt der langperiodische Komet C/1961 G1 Thatcher, der eine Umlaufzeit von 415 Jahren besitzt.
Die sporadischen Meteore aus der Ekliptikregion, auch Anthelionquelle genannt, sind ebenfalls im gesamten Monat April zu beobachten. Die Radiantenposition bewegt sich in diesem Monat vom Sternbild Jungfrau in die Waage. Durch die südliche Deklination des Radianten sind im Schnitt nicht mehr als 1 bis 2 Meteore pro Stunde sichtbar, die Eintrittsgeschwindigkeiten von 30 km/s besitzen.
Im letzten Aprildrittel tauchen auch schon die ersten Eta-Aquariden auf, die eine Eintrittsgeschwindigkeit von 66 Kilometern pro Sekunde aufweisen. Aufgrund der niedrigen Radiantenstellung über dem Horizont, erzeugen die Eta-Aquariden lange Spuren am Nachthimmel.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Blicken wir zu unserer Standardbeobachtungszeit senkrecht nach oben in Richtung Zenit, entdecken wir das Sternbild des Großen Bären mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens. Das bekannteste aller Sternbilder der Nordhalbkugel hat nun seine höchste Stellung hoch über unseren Köpfen erreicht. Um den Polarstern aufzufinden – und damit die Nordrichtung zu bestimmen – verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache. Der Polarstern ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, dessen Kastensterne in der nächsten Stunde ihre höchste Stellung im Norden einnehmen werden. Weiter östlich schlängelt sich das Sternbild Drache um den Kleinen Wagen herum. Weiter westlich vom Kleinen Bären gelegen, können aufmerksame Beobachter noch die schwachen Sterne der unscheinbaren Sternbilder Giraffe und Luchs ausmachen.
Unterhalb des Polarsterns hat soeben der Kepheus seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont überschritten. Westlich vom Kepheus entdecken wir noch die Kassiopeia, das „Himmels‑W“. Im Nordwesten steht der Perseus und etwas oberhalb davon der helle Stern Capella im Sternbild Fuhrmann. Im Nordosten steigen die Sommersternbilder Schwan und Leier, mit den hellen Hauptsternen Deneb und Wega, ebenfalls langsam wieder höher.
Im Osten
In mittlerer Höhe im Osten befindet sich das Sternbild Bärenhüter, dessen rötlicher Hauptstern Arktur der auffälligste Stern in diesem Himmelsabschnitt ist. Er ist ein Wegweiser für die Frühlingssternbilder. Vom Bärenhüter ausgehend steht oberhalb dieses Sternbilds die Figur des Großen Wagens, dessen Deichsel nun genau in Richtung Ostpunkt zeigt. Die Kastensterne befinden sich noch weiter höher in Richtung Zenit. Rechts von der Deichsel ausgehend befinden sich die Jagdhunde und noch weiter im Südosten, und westlich von Arktur gelegen, das Haar der Berenike. In diesem Sternbild, das nur aus schwachen Sternen besteht, kann man in einer klaren mondlosen Nacht den Coma-Sternhaufen Melotte 111 erkennen.
Unterhalb des Bärenhüters befinden sich das Halbrund des Sternbilds Nördliche Krone, der unscheinbare Herkules sowie der Kopf der Schlange, die vom mächtigen Schlangenträger getragen wird. Die Sterne des Schlangenträgers befinden sich aber noch zum größten Teil unter dem Osthorizont. Ein weiterer Stern, dicht über dem Nordosthorizont, zieht unsere Blicke auf sich. Hierbei handelt es sich um den hellen und weiß leuchtenden Hauptstern Wega im Sternbild der Leier. Noch weiter höher steht der rautenförmige Kopf des lang gezogenen Sternbilds des Drachen.
Im Süden
Die Frühlingssternbilder haben nun zu unser Standardbeobachtungszeit endlich den gesamten Südhimmel übernommen. Der hellste Stern in diesem Himmelsabschnitt ist der auf halber Höhe stehende Arktur im Bärenhüter. Arktur zeigt auf einen weiteren hellen Stern in geringer Höhe über dem Südosthorizont: Es ist der helle und weißlich leuchtende Hauptstern Spica im Sternbild der Jungfrau. Das auffälligste Sternbild in diesem Himmelabschnitt ist aber der mächtige Löwe, der soeben seinen höchsten Punkt im Süden eingenommen hat. In diesem Sternbild steht der helle Jupiter, der nach dem Mond zur Zeit das hellste Objekt an unserem Himmel ist. Die zahlreichen Galaxien des Virgo-Galaxienhaufens, etwas weiter östlich vom Schwanz des Löwen gelegen, befinden sich nun ebenfalls in optimaler Beobachtungsposition im Süden. Oberhalb des Löwen steht der unscheinbare Kleine Löwe. In mittlerer Höhe im Südwesten und rechts vom Löwen gelegen, sind die schwachen Sterne des Krebses nur unter einem wirklich dunklen Himmel auszumachen. Oberhalb der Jungfrau und östlich vom Löwen, können wir noch das unscheinbare Sternbild Haar der Berenike mit dem Coma-Sternhaufen entdecken. Noch weiter höher in Richtung Zenit befinden sich die unscheinbaren Jagdhunde.
Blicken wir in Richtung Südhorizont, direkt unterhalb der Sternbilder Jungfrau und Löwe, erkennen wir das Sternbild Becher und westlich davon das Sternbild des Raben. Das eher unscheinbare und nur aus schwachen Sterne bestehende aber sehr ausgedehnte Sternbild der Wasserschlange, schlängelt sich vom Südwesten ausgehend in Richtung Südosthorizont herab.
Im Westen
Im Westen stehen noch einige helle Sterne und Sternbilder des Winterhimmels über dem Horizont. Zu den auffälligsten Sternbildern gehören die Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Castor und Pollux, die in der nächsten Stunde den Westhorizont erreichen werden. Rechts von den Zwillingen gelegen bereitet sich auch der Fuhrmann, mit der hellen und gelblich leuchtenden Capella, zum Untergang vor. Im Nordwesten sinkt nun endlich auch der Perseus langsam zum Horizont herab. Bei optimaler Horizontsicht fallen noch Beteigeuze, der linke Schulterstern des Orion, sowie Aldebaran im Stier auf. Auf der anderen Seite des Westpunktes erkennt man noch Prokyon im Sternbild Kleiner Hund und darüber den Krebs. Hier können wir in einer mondscheinlosen Nacht den Sternhaufen der Praesepe, auch Krippe genannt, erkennen.
Oberhalb vom Krebs befindet sich der Kopf des mächtigen Löwen. In Zenitnähe können wir das Sternbild Großer Bär entdecken. Zwischen Zwillinge, Fuhrmann und Großer Bär befindet sich noch die unscheinbare Sternenkette des nur aus schwachen Sternen bestehenden Sternbilds Luchs.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.