Der Lauf des Mondes
Am frühen Morgen des 1. Februars sehen wir unseren Erdtrabanten im Ersten Viertel im Sternbild der Jungfrau und nur 3 Grad nordwestlich unseres roten Nachbarn Mars. Der Mond wandert an den Folgetagen weiter durch die Sternbilder Waage, Skorpion und Schlangenträger und steht am 4. des Monats 6 Grad östlich von Saturn. In der Morgendämmerung des 5. Februar hat die schmale, abnehmende Sichel des Mondes bereits den Schützen erreicht. Am 6. sehen wir die Mondsichel, in der bereits schon fortgeschrittenen Morgendämmerung, nur 3 ½ Grad nordöstlich des Morgensterns Venus über dem südöstlichen Horizont. Am 7. Februar sehen wir sie dann zum letzten Mal im Südosten aufgehen, bis am 8. Februar nachmittags die Neumondphase erreicht ist.
Dank der steilen der Ekliptiklage am Abendhimmel, können wir den schmalen zunehmenden Mond am 9. Februar, nur 26 Stunden nach Neumond, über dem westlichen Horizont in der Abenddämmerung entdecken. Die Sichel steht gegen 18 Uhr noch gut 8 Grad hoch über dem Horizont. Danach steigt der Mond am Abendhimmel immer höher und wandert durch Gebiete des Himmel, die nur schwache Sterne enthalten. Die nächste interessante Begegnung mit dem Mond findet am Abend des 13. Februar statt, wenn der Erdtrabant den 4,5 mag hellen Stern Xi1 Ceti kurz nach 20:38 Uhr bedeckt. Am 15. Februar ist schließlich das Erste Viertel erreicht. Unser stiller Begleiter steht dann ca. 7 Grad westlich von Aldebaran, dem Hauptstern des Stiers. In der Nacht vom 15. auf den 16. Februar passiert der Mond das „Goldene Tor der Ekliptik“, zwischen den Sternhaufen Hyaden und Plejaden, und steht am darauffolgenden Abend nur 7 Grad östlich des Hauptsterns. Anschließend führt die Bahn des Mondes weiter durch die Sternbilder Stier, Zwillinge und Krebs. Am 21. Februar befindet sich der faste volle Mond knapp 8 Grad westlich von Regulus und am 22. Februar, wenn er die Vollmondphase durchläuft, 6 Grad südöstlich des Hauptsterns. Am Abend des 23. Februar erreicht unser stiller Begleiter Jupiter und befindet sich dann nur 3 ½ westlich des Riesenplaneten. Danach wird der Mond mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 26. des Monats können wir den abnehmenden Mond 9 ½ Grad nordwestlich von Spica in der Jungfrau aufspüren, bis dieser am letzten Morgen des Februars schließlich das Sternbild Waage erreicht.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur kann in der ersten Februarwoche noch recht günstig am Morgenhimmel aufgefunden werden. Ein Feldstecher sollte das Aufsuchen des Planeten erleichtern, vor allem, wenn man sich an der Position der Venus orientiert. Am 1. Februar ist das 7,5 Bogensekunden große Merkurscheibchen 0,0 mag hell und zur Hälfte beleuchtet, die so genannte Dichotomie tritt ein. Bis zum 7. des Monats steigt seine Helligkeit auf ‑0,1 mag. Zu diesem Zeitpunkt erreicht Merkur, mit 25°33′ Winkelabstand, auch seine größte westliche Elongation von der Sonne. Auch der Beleuchtungsgrad nimmt in dieser Zeit weiter zu. Allerdings ist er ab dem 5. Februar kaum noch freisichtig über dem südöstlichen Horizont zu erkennen. Die abnehmende Mondsichel und die Venus, am 6. des Monats, können hier aber als Aufsuchhilfe für den flinken Planeten dienen. Am 1. Februar geht Merkur um 6:25 Uhr auf. Rund eine Viertelstunde später kann er mit bloßem Auge dicht über dem Horizont aufgespürt werden. Am 21. Februar erreicht Merkur, mit 0,467 AE Abstand, schließlich das Aphel seiner Bahn.
Die Sichtbarkeit der Venus am Morgenhimmel verkürzt sich im Februar zusehends, weil sie sich der Morgenstern der Sonne immer weiter annähert und unser Zentralgestirn auch immer früher aufgeht. Somit verringert sich ihr östlicher Horizontabstand in der Morgendämmerung. Ihr westlicher Winkelabstand zur Sonne schrumpft in dieser Zeit von anfangs 31 auf 25 Grad zum Monatsende. Am 17. Februar wechselt die ‑3,9 mag helle Venus vom Sternbild Schütze in den Steinbock. Im Fernrohr zeigt sich das Venusscheibchen zum Monatsende hin nur 11,3 Bogensekunden groß und zu 91% beleuchtet. Ihre Aufgangszeiten über dem südöstlichen Horizont bleiben im gesamten Monat Februar aber nahezu konstant. Am 1. und 29. Februar erscheint Venus jeweils um 6:08 Uhr über dem südöstlichen Horizont. Am 6. Februar zieht die schmale, abnehmende Mondsichel nördlich am Morgenstern vorbei. An jenem Morgen können wir beide Gestirne nur 3,5 Grad voneinander entfernt beobachten.
Unser roter Nachbar Mars im Sternbild Waage kann in der zweite Nachthälfte beobachtet werden. Seine Helligkeit nimmt weiter stark zu von anfangs 0,8 auf 0,3 mag. Am 1. Februar zieht Mars in nur 1,2 Grad nördlichen Abstand am 2,6 mag hellen Stern Alpha Librae vorbei. Allerdings ist es noch zu früh, um auf dem 8 Bogensekunden großen Marsscheibchen Einzelheiten zu erkennen. Denn erst am 22. Mai erreicht der Mars seine, in diesem Jahr, sehr günstige Opposition zur Sonne. Allerdings steht er dann in den südlicheren Abschnitten der Ekliptik. Am 1. Februar geht der Rote Planet um 1:29 Uhr auf. Bis zum 29. Februar verfrühen sich seine Aufgänge auf 0:50 Uhr. Am 1. und 29. des Monats zieht der abnehmende Halbmond nördlich am Mars vorbei.
Der Riesenplanet Jupiter wird nun immer mehr ein Planet für die gesamte Nacht und bewegt sich weiter rückläufig durch den Löwen. Er steht kurz vor seiner Opposition, die er am 8. März erreicht. Seine Helligkeit steigt leicht um 0,1 mag auf ‑2,5 mag zum Monatsende. Somit ist Jupiter, nach dem Mond und dem Morgenstern Venus, das hellste Objekt am Nachthimmel. Außerdem erscheint er zum Monatsende hin schon in den Abendstunden. Sein Äquatordurchmesser steigt von anfangs 42,5 auf 44,3 Bogensekunden. Am 1. des Monats geht Jupiter um 20:27 Uhr auf. Am 29. Februar erscheint der Riesenplanet bereits um 18:19 Uhr über der östlichen Horizontlinie.
Der 0,5 mag helle Ringplanet Saturn ist immer besser am Morgenhimmel beobachtbar und bewegt sich immer langsamer werdend rechtläufig durch den Schlangenträger. Sein westlicher Winkelabstand zur Sonne steigt von anfangs 27 auf 38 Grad. Im Laufe des Februars geht Saturn auch immer früher auf. Der Ringplanet erscheint am 1. Februar um 4:05 Uhr über der südöstlichen Horizontlinie. Am 29. Februar erfolgt sein Aufgang bereits um 2:24 Uhr. Sein Äquatordurchmesser beträgt 16 Bogensekunden und seine Ringe sind mit 26 Grad weit geöffnet. Am Morgen des 4. Februars erhält Saturn Besuch vom abnehmenden Mond, der 6 Grad nördlich des Planeten steht.
Uranus kann noch am frühen Abendhimmel rechtläufig in den Fischen aufgefunden werden. Allerdings verkürzt er weiterhin seine Sichtbarkeit, weil er sich immer weiter der Sonne annähert. Der 5,9 mag helle Planet hält sich in der Nähe des Sterns Epsilon Piscium auf, der sehr gut als Aufsuchhilfe dienen kann. Uranus kann dann, bis ca. 1 Stunde vor seinem Untergang, schon in Ferngläsern beobachtet werden. Bis zum Monatsende verschwindet er aber zusehends schon in der Abenddämmerung. Am 1. Februar sinkt Uranus um 22:58 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Ende Februar geht der grünlich leuchtende Planet bereits um 21:14 Uhr unter.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun ist nicht beobachtbar. Er steht am 28. Februar 2016 in Konjunktion zur Sonne und hält sich mit ihr am Taghimmel auf. Am Tag der Konjunktion befindet sich der bläulich leuchtende Neptun 29,96 AE von der Sonne entfernt.
Der Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze steht ebenfalls noch zu nah bei der Sonne und ist nicht sichtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2013 US10 (Catalina) kann im Februar zirkumpolar im Sternbild Giraffe aufgefunden werden und ist mit einer Helligkeit von anfangs 6,5 bis 8,0 mag zum Monatsende hin noch ein schönes Objekt für Ferngläser und kleine Teleskope. Am 2. Februar und am 4. Februar läuft der Schweifstern an zwei 10,5 mag hellen Galaxien nördlich vorbei: NGC 2336 und NGC 2146. Zwischen dem 22. und 24. Februar hält sich Komet Catalina in der Nähe des offenen Sternhaufens NGC 1502 auf.
Ein Infoblatt mit Aufsuchkarten und Ephemeriden kann auf meiner Webseite als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Der Komet C/2013 X1 (PANSTARRS) erlitt Anfang Januar einen Helligkeitsausbruch und war dann mit deutlich vergrößerter Koma als 8,0 mag helles Objekt am Abendhimmel sichtbar. Im Februar wandert der Schweifstern weiter in Richtung Süden durch den Pegasus und anschlißend durch die Fische. Er ist dann nur noch bis Ende Februar bei Einbruch der Nacht tief im Westen beobachtbar. Im Frühjahr wechselt der Komet schließlich auf die Südhalbkugel der Erde.
Der Komet C/2014 S2 (PANSTARRS) ist zirkumpolar und wandert weiter langsam nach Norden durch den Drachen und zum Monatsende hin am Wagenkasten des Kleinen Bären vorbei. Mit einer Helligkeit zwischen 9,0 bis 9,5 mag kann er schon in kleinen Teleskopen aufgefunden werden. Die Helligkeit nimmt aber im Laufe des Monats weiterhin langsam ab.
Der Zwergplanet (1) Ceres im Sternbild Wassermann steht noch zu nah bei der Sonne und bleibt auch im Februar unbeobachtbar.
(4) Vesta kann noch rechtläufig im Sternbild Walfisch aufgefunden werden und wechselt am 12. des Monats in die Fische. Die Helligkeit des Asteroiden sinkt weiter von anfangs 8,2 auf 8,4 mag. Zu Beginn des Monats geht Vesta um 22:36 Uhr unter. Ende des Monats sinkt sie bereits um 21:49 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Am 25. Februar zieht Vesta nur 0,3 Grad südlich am Stern Ypsilon Piscium (4,4 mag) vorbei, der sehr gut als Aufsuchhilfe für den Planetoiden dienen kann.
Der Asteroid Nr. 5 Astraea kommt Mitte des Monats im Sternbild Löwe in Opposition zur Sonne und erreicht seine maximale Helligkeit von 8,7 mag. Die diesjährige Opposition von Astraea ist die günstigste zwischen den Jahren 1950 bis 2050! Am 1. Februar erreicht der 9,3 mag helle Asteroid um 1:27 Uhr den Meridian. Am 29. Februar steht der nun abermals 9,3 mag helle Himmelskörper bereits um 23:11 Uhr im Süden.
(10) Hygiea bewegt sich durch die Jungfrau und wird ab 22. Februar wieder heller als 10 mag. Bis Ende Februar steigt ihre Helligkeit auf 9,8 mag. Ihre Aufgangszeiten verfrühen sich von anfangs 21:39 Uhr auf 19:34 Uhr.
(15) Eunomia wechselt am 17. Februar vom Sternbild Fische in den Widder und wird in der letzten Februarwoche wieder schwächer als 10 mag. Am 1. Februar geht die 9,8 mag helle Eunomia um 0:30 Uhr unter. Am 29. Februar verschwindet der Asteroid bereits um 23:50 Uhr im Westen. Am 14. Februar steht der Himmelskörper nur 5,5 Bogenminuten vom 5,2 mag hellen Stern 107 Psc entfernt.
(27) Euterpe kann im Sternbild Stier aufgefunden werden. Die Helligkeit des Asteroiden fällt allerdings bereits im ersten Monatsdrittel wieder unter die 10. Größenklasse. Am 1. des Monats geht die 9,7 mag helle Euterpe um 21:07 Uhr durch den Meridian und Ende Februar bereits um 19:33 Uhr. Am 23. Februar zieht die 10,3 mag helle Euterpe nur 3 Bogenminuten an SAO 77750 (6,0 mag) nördlich vorbei.
Asteroid Nr. 40 Harmonia steht am 5. Februar 2016 im Sternbild Löwe der Sonne genau gegenüber und erreicht eine Helligkeit von 9,8 mag. Diese sinkt zur Monatsmitte wieder unter die 10. Größenklasse. Die Kulminationszeiten von Harmonia verfrühen sich von anfangs 0:47 Uhr auf 22:25 Uhr Ende Februar. Am 10. Februar kann der 6,5 mag helle Stern SAO 80702 als Aufsuchhilfe dienen. Harmonia steht dann nur 4,5 Bogenminuten vom Stern entfernt.
(52) Europa kommt am 13. Februar im Sternbild Löwe ebenfalls in Opposition zur Sonne, erreicht allerdings nur eine Helligkeit von 10,0 mag. Am 1. Februar steht Europa um 1:20 Uhr im Süden und am 29. Februar bereits um 23:04 Uhr.
Meteorströme
Erst vor kurzer Zeit wurde der Meteorstrom der Februar-Eta-Draconiden nachgewiesen. Der Radiant liegt in der Nähe von Eta Draconis an der Position RA = 240° und Dec = +61° und steht zum Morgengrauen rund 70 Grad hoch über dem Horizont. Deshalb beobachtet man am besten in den Stunden nach Mitternacht. Zwischen dem 3. und 4. Februar sind nur einige wenige Meteore sichtbar, die mit einer Geschwindigkeit von 37 Kilometern in der Sekunde in die Atmosphäre eindringen und demzufolge eher langsame Sternschnuppen erzeugen. Im Jahr 2011 wurden 7 bis 13 Meteore dieses Stroms registriert. Der dünne abnehmende Mond wird die Sichtbarkeit in der zweiten Nachthälfte nicht stören. Ein Ursprungskörper dieses neuen Meteorstroms ist nicht bekannt.
Die Beta-Herculiden sind zwischen dem 13. bis 16. Februar aktiv und zeigen nur vereinzelte Meteore, die mit Geschwindigkeiten von 55 Kilometern pro Sekunde recht schnell in die Erdatmosphäre eindringen. Ihr Radiant liegt an der Position RA = 246° und Dec = +24° und befindet sich erst in der zweiten Nachthälfte hoch genug über dem Horizont.
Am deutlichsten macht sich in diesem Monat die Anthelionquelle bemerkbar. Es ist ein ganzjähriger Meteorstrom aus der Ekliptikregion, dessen Radiant sich etwas östlich des Gegensonnenpunktes befindet. Der Radiant nimmt ein großes Gebiet von mindestens 30 x 20 Grad am Himmel ein. Das Zentrum wandert im Februar durch das gesamte Sternbild Löwe. Die wenigen Meteore der Anthelionquelle sind mit 30 km/s nicht sehr schnell.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit finden wir das Sternbild des Großer Bären, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, in mittlerer Höhe und senkrecht mit der Deichsel nach unten im Nordosten. Das Sternbild wird im Laufe der Nacht noch höher steigen und schließlich gegen Morgen die Zenitregion erreichen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, finden wir auch den Polarstern im Sternbild Kleinen Bär, der exakt die Nordrichtung angibt.
Direkt unterhalb des Kleinen Bären hat der Drache soeben seine tiefsten Punkt im Norden, die untere Kulmination, überschritten und steigt nun langsam wieder höher. Dabei schlängelt sich der Drache um die Figur des Kleinen Wagens herum. In mittlerer Höhe über dem Horizont, und westlich des Drachens gelegen, fällt noch das Sternbilds Kepheus auf, das annähernd wie das Dach eines Hauses erscheint. Halbhoch im Nordwesten steht auch die Kassiopeia, die aufgrund ihrer einprägsamen Form auch „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwachen Sterne der Giraffe kaum auszumachen. Bei optimaler Sicht zum Nordhorizont sollte noch in geringer Höhe der Stern Deneb im Schwan erkennbar sein.
Im Osten
Unser Blick in Richtung Osten führt uns wieder zum Großen Wagen. Seine zwei letzten Deichselsterne weisen auf einen sehr hellen rötlich leuchtende Stern direkt über dem Horizont: Hierbei handelt es sich um Arktur, den Hauptstern des Sternbilds Bärenhüter. Zwischen diesen beiden Sternbildern befinden sich die unscheinbaren Jagdhunde und die schwachen Sterne des Haar der Berenike. Noch weiter in Richtung Osthorizont sind soeben die ersten Sterne der Jungfrau aufgegangen, die vom nahenden Frühling künden.
In mittlerer Höhe über dem Horizont finden wir das mächtige Sternbild des Löwen. Direkt unterhalb des Löwen steht momentan der Riesenplanet Jupiter, der zu unserer Beobachtungszeit, nach dem Mond, das hellste Objekt am Himmel ist. Nordwestlich des Löwenkopfes stehen die schwachen Sterne des Krebses. Hier kann in einer dunklen, mondscheinlosen Nacht der wunderschöne offene Sternhaufen Praesepe (Messier 44), der auch als Krippe oder Bienenstock bekannt ist, als unscheinbares Lichtfleckchen erkannt werden. In Ferngläsern und in kleinen Teleskopen bietet dieser einen prächtigen Anblick.
Im Süden
Der Süden wird bis in die Zenitregion von zahlreich hellen Sternen des Winterhimmels geprägt. Sirius, der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, hat soeben den Meridian überschritten. Östlich des Südpunktes erkennen wir bei guter Horizontsicht die nördlichen Ausläufer des Sternbilds Hinterdeck und darüber die äußerst schwachen Sterne des Einhorns. Noch weiter höher finden wir mit dem Hauptstern Prokyon das Sternbild des Kleinen Hundes und darüber, genau im Meridian, die doppelte Sternenkette der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Die Zenitregion wird vom unscheinbaren Sternbild Luchs eingenommen.
Das auffälligste Sternbild dieser Himmelsregion ist aber der eindrucksvolle Himmelsjäger Orion, in mittlerer Höhe im Südwesten. Die auffälligen Gürtelsternen, der rötliche erscheinende linke Schulterstern Beteigeuze und der blauweiße Stern Riegel, springen hier sofort ins Auge. Der Orionnebel, im Schwertgehänge des Himmelsjägers, ist schon mit bloßem Auge sichtbar und bietet in jedem Fernglas und Teleskop einen prächtigen Anblick. Oberhalb des Himmelsjägers entdecken wir den östlichen Teil des Sternbilds Stier, mit dem Hauptstern Aldebaran, und noch weiter höher das Sternbild Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella. Im Fuhrmann können wir die drei hellen Sternhaufen M 36, M 37, und M 38 auffinden, die keinesfalls auf unserer Beobachtungsliste fehlen dürfen. Unterhalb des Orions entdecken wir noch das unscheinbare Sternbild des Hasen.
Wir wenden uns wieder den östlichen Teil des Meridians zu. Hier können wir schon die ersten Sterne des Frühlingshimmels beobachten. Zum einen finden wir dort das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Krebs und direkt darunter der Kopf der Wasserschlange, die sich bis zum südöstlichen Horizont hinab schlängelt.
Im Westen
Genau über dem Westpunt und noch hoch am Himmel steht Kapella, der Hauptstern des Sternbilds Fuhrmann. Rechts oberhalb des Fuhrmann sind an dunklen Standorten noch die schwachen Sterne der Giraffe auszumachen. Darunter steht der Perseus, in mittlerer Höhe über dem Horizont. Unterhalb von Fuhrmann und Perseus entdecken wir auch den Stier, mit seinem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die schon mit bloßem Auge zu erkennen sind. Östlich des Stiers befindet sich der Orion und direkt über dem Himmelsjäger, das Sternbild der Zwillinge. Auf der gegenüberliegenden Seite, in mittlerer Höhe im Nordosten, befindet sich das Sternbild Kassiopeia, auch bekannt als „Himmels‑W“.
Die letzten Sterne des Herbsthimmels stehen nun ebenfalls kurz vor ihrem Untergang. Direkt im Nordwesten versinkt gerade das Sternbild Andromeda und die letzten Sterne des Pegasus unter dem Horizont. Weiter in Richtung Westen folgen die Sternbilder Dreieck, Widder und das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Fische. Über dem Westhorizont schaut gerade noch der Kopf des Walfisches hervor, der aber aufgrund seiner Horizontnähe kaum erkannt werden kann. Im Südwesten stehen noch die nördlichen Ausläufer des Flusses Eridanus, der direkt neben Rigel entspringt, dem weiß leuchtenden Fußstern des Himmelsjägers Orion.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.