Der Lauf des Mondes
Am Abend des 1. Mai steht der zunehmende Mond nur 8 ½ Grad nordwestlich von Spika, dem Hauptstern des Sternbilds Jungfrau und einen Abend später nur 5 Grad östlich dieses Sterns. Am 4. des Monats ist dann auch die Vollmondphase im Sternbild Waage erreicht.
Nach der Vollmondnacht wird unser Erdtrabant jeden Tag mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. In der Nacht vom 5. auf den 6. Mai können wir ihn nur 5 ½ Grad östlich des Ringplaneten Saturn und 8 ½ Grad nördlich des Hauptsterns Antares aufspüren. Nachdem unser stiller Begleiter der Erde nacheinander die Sternbilder Schlangenträger und Schütze hinter sich gelassen hat, können wir ihn am am 11. des Monats als abnehmenden Halbmond (letztes Viertel) im Sternbild Steinbock beobachten. In den darauffolgenden Tagen durchwandert unser Mond Bereiche des Himmels, die nur schwache Sterne enthalten. Am 15. Mai können wir die dünne Mondsichel zum letzten Mal vor Neumond und niedrig im Osten in der Morgendämmerung entdecken. Am 18. des Monats ist Neumond.
Nur einen Abend später können wir versuchen, die schmale und nur 42 Stunden alte Mondsichel dicht über dem WNW Horizont in der Abenddämmerung aufzuspüren. Am 20. Mai gelingt uns das besser. Am 21. Mai befindet sich die zunehmende Sichel nur 8 ½ Grad südlich des Abendsterns Venus in den Zwillingen. Am 23. des Monats steht sie 7 ½ Grad südwestlich von Jupiter. Am Abend des 24. Mai befindet sich der Mond 8 Grad westlich und am 25. Mai 7 Grad südöstlich von Regulus im Löwen. An diesem Tag ist auch zunehmender Halbmond (erstes Viertel). Am 29. des Monats können wir den Erdtrabanten abermals in der Nähe von Spika aufspüren. Er befindet sich an diesem Abend nur 2 ½ Grad vom Hauptstern der Jungfrau entfernt. Am Monatsende steht der Mond abermals in der Waage.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur ist noch bis zum ersten Monatsdrittel hinein im Sternbild Stier sehr leicht am Abendhimmel sichtbar und kommt am 7. Mai in eine größte östliche Elongation zur Sonne. Der Abstand zur Sonne beträgt 21°11′. Damit sehen wir den innersten Planeten unseres Sonnensystems in seiner besten Abendsichtbarkeit im Jahr 2015. Denn Aufgrund der steilen Ekliptiklage am Abendhimmel und der etwas nördlichen Position Merkur auf der Ekliptik, erreicht der Planet einen ordentlichen Höhenunterschied zur Sonne über dem westlichen Horizont. Nach seiner größten Elongation nähert er sich schnell unserem Zentralgestirn und wird ab 13. Mai unsichtbar. Am 30. Mai steht Merkur in unterer Konjunktion zur Sonne und befindet sich 0,468 AE bzw. 70 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Am 2. Mai ist der scheinbar 7,1 Bogensekunden große Planet zur Hälfte beleuchtet, die so genannte Dichotomie tritt ein. Bis Mitte des Monats wächst das Planetenscheibchen auf 12 Bogensekunden. Sein Beleuchtungsgrad nimmt ab. Am 1. Mai geht der ‑0,3 mag helle Merkur um 22:35 Uhr unter. Bis zur Monatsmitte verspäten sich die Untergänge geringfügig auf 22:40 Uhr Sommerzeit. Die Helligkeit hat bis dahin auf 1,6 mag abgenommen.
Die Venus ist nach wie vor Glanzpunkt des Abendhimmels, vergrößert ihren östlichen Abstand von anfangs 41 auf 45 Grad zur Sonne weiterhin und steigert ihre Helligkeit auf ‑4,3 mag. Damit ist sie nach dem Mond das hellste Objekt am Nachthimmel und geht erst nach Mitternacht unter. Außerdem hält sie sich dabei 26 Grad nördlich des Himmelsäquators auf und ist somit am besten zu sehen. Am 1. Mai zieht der Abendstern nur 3 Grad südlich an Beta Tauri vorbei und wechselt ab 8. Mai schließlich in das Sternbild Zwillinge. Ende Mai wandert sie in nur 4,2 Grad südlichen Abstand an Pollux (Gamma Geminorum) vorbei. Zu Beginn des Monats geht die Venus um 0:33 Uhr unter. Bis Monatsende verspäten sich ihre Untergänge geringfügig auf 0:40 Uhr Sommerzeit. Bis Ende Mai wächst der scheinbare Durchmesser der Venus auf gut 22 Bogensekunden an. Dabei zeigt sich nahezu zur Hälfte beleuchtet. Am 21. Mai zieht die zunehmende Mondsichel an unserem Schwesterplaneten vorbei und steht knapp 8 Grad südlich der Venus.
Unser roter Nachbar Mars nähert sich weiter von Osten her der Sonne an. Er strebt seiner Konjunktion mit ihr entgegen und bleibt im Mai unsichtbar. Mitte Juni steht Mars schließlich in Konjunktion zu unserem Zentralgestirn.
Der Riesenplanet Jupiter ist ein Objekt für die erste Nachthälfte und steht schon vor Sonnenuntergang hoch im Süden. Er bewegt sich weiter rechtläufig durch den Krebs und zieht sich im Laufe des Monats immer mehr aus der zweiten Nachthälfte zurück. Der östliche Winkelabstand zur Sonne schrumpft im Mai von anfangs 93 auf auf 67 Grad. Die Helligkeit von Jupiter nimmt von anfangs ‑2,1 auf ‑1,9 ab. Damit ist er aber nach wie vor das auffälligste Gestirn am Nachthimmel, nachdem die Venus, kurz nach Mitternacht, im Nordwesten untergegangen ist. Zu Beginn des Monats geht der Riesenplanet um 3:15 Uhr unter und Ende des Monats bereits um 1:23 Uhr Sommerzeit. Im Teleskop erscheint der Äqutordurchmesser von Jupiter Ende Mai 34,7 Bogensekunden groß. Am Abend des 21. Mai bietet Jupiter, zusammen mit Venus und der schmalen Mondsichel, einen hübschen Anblick über dem westlichen Horizont.
Saturn bewegt sich am 12. Mai vom Sternbild Skorpion kommend rückläufig in die Waage und kommt schließlich am 23. Mai in Opposition zur Sonne. Damit ist der Ringplanet die ganze Nacht zu beobachten. Er steht dabei nordwestlich vom Kopf des Skorpions. Gleichzeitig ist er, mit einer scheinbaren Helligkeit von 0,0 mag, ein auffälliges Objekt am Nachthimmel. An diesem Tag steht Saturn 8,96 AE bzw. 1,341 Mrd. Kilometer von der Erde entfernt. Am Oppositionstag geht Saturn um 20:36 Uhr auf und überschreitet um 1:03 Uhr den Meridian. Sein Untergang erfolgt am nächsten Morgen um 5:27 Uhr Sommerzeit. Sein Äquatordurchmesser erscheint unter einem Winkel von 18,5 Bogensekunden und sein mit 25 Grad weit geöffneter Ring durchmisst scheinbar 42,1 Bogensekunden. Des weiteren verfrühen sich seine Kulminationszeiten von anfangs 2:36 Uhr auf 0:25 Uhr Sommerzeit zum Monatsende. Leider steht Saturn, für mitteleuropäische Beobachter betrachtet, weit im Süden auf der Ekliptik, so dass er nie größere Höhen von knapp 20 Grad über dem Horizont erreicht. In der Nacht vom 5. auf den 6. Mai ergibt isch ein interessanter Anblick, wenn der Vollmond in der Nähe von Saturn zu finden ist.
Uranus bewegt sich rechtläufig durch die Fische und stand im Vormonat in Konjunktion mit der Sonne. Allerdings reicht ein westlicher Winkelabstand zu unserem Zentralgestirn von 49 Grad immer noch nicht aus, um ihn am Morgenhimmel sichtbar werden zu lassen. Erst im nächsten Monat taucht der grünlich leuchtende Planet wieder am Morgenhimmel auf.
Der 7,9 mag helle und äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun im Sternbild Wassermann ist ebenfalls noch nicht am Morgenhimmel beobachtbar, weil er sich noch zu nah bei der Sonne aufhält und die Ekliptik ziemlich flach über dem östlichen Horizont verläuft. Er vergrößert aber seinen westlichen Winkelabstand zu unserem Zentralgestirn von anfangs 60 auf 90 Grad.
Der nur 14,1 mag helle Zwergplanet (134340) Pluto bewegt sich rückläufig durch das Sternbild Schütze. Er ist ein Objekt für die zweite Nachthälfte und kulminiert schon zu Beginn der nautischen Dämmerung niedrig im Süden. Die Aufgänge verfrühen sich von anfangs 1:26 Uhr auf 23:23 Uhr Sommerzeit.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2014 Q2 (Lovejoy) wandert in diesem Monat vom Sternbild der Kassiopeia kommend durch den Kepheus weiter in das Sternbild Kleiner Bär. Am 29. Mai zieht er in nur 1 Grad Entfernung am Polarstern und somit dicht am nördlichen Himmelspol vorbei. Mit einer Helligkeit von 7,5 mag Anfang Mai, ist er aber immer noch ein interessantes Objekt für das Fernglas und kleine Teleskope und die gesamte Nacht über dem Horizont sichtbar. Seine Helligkeit sinkt aber im Laufe des Monats auf 9,0 mag ab. Ab 20. Mai zieht Komet Lovejoy in geringem Abstand am offenen Sternhaufen NGC 188 im Sternbild Kepheus vorbei.
Der erst am 29. März 2015 entdeckte Komet C/2015 F5 (SWAN-Xingming) wird nach seinem Helligkeitsmaximum Mitte April rapide schwächer und wandert durch die Sternbilder Fuhrmann und Drache. Der Schweifstern kann noch bis ins erste Monatsdrittel visuell in mittleren Teleskopen aufgefunden werden.
Der Zwergplanet (1) Ceres kann im Steinbock aufgefunden werden und steigert seine Helligkeit von anfangs 8,8 auf 8,4 mag. Damit ist Ceres schon in Ferngläsern und kleinen Teleskopen am Morgenhimmel beobachtbar. Die Aufgänge verfrühen sich von anfangs 3:30 Uhr auf 1:46 Uhr Sommerzeit. Am 3. Mai befindet sich Ceres nur 7,5 Bogenminuten vom 6,4 mag hellen Stern SAO 189549 entfernt.
Asteroid Nr. 2 Pallas kann rückläufig im Sternbild Herkules aufgefunden werden. Ihre Helligkeit steigt nur leicht von anfangs 9,5 auf 9,4 mag. Mitte nächsten Monats steht Pallas in Opposition zur Sonne. Am 1. Mai geht Pallas um 20:24 Uhr auf und kulminiert um 4:30 Uhr. Am 31. Mai erfolgt ihr Aufgang bereits um 17:40 Uhr und die Kulmination um 2:15 Uhr Sommerzeit. Am 10. Mai steht der Asteroid nur 4 Bogenminuten vom 5,6 mag hellen Stern SAO 85552 entfernt.
(11) Parthenope wandert durch die Jungfrau und wird schon in der 1. Maiwoche wieder schwächer als 10 mag. Zu Beginn des Monats steht der Asteroid um 0:34 Uhr im Süden und Ende des Monats bereits um 22:16 Uhr Sommerzeit.
(20) Massalia bewegt sich ebenfalls durch das Sternbild Jungfrau uns ist zu Beginn des Monats noch 9,7 mag hell. Am 10. Mai sinkt die Helligkeit wieder unter die 10. Größenklasse. Am 1. des Monats steht Massalia um 0:08 Uhr im Meridian. Am 31. Mai kulminiert der Himmelskörper bereits um 21:54 Uhr Sommerzeit.
Asteroid Nr. 532 Herculina kommt am 18. Mai 2015 im Sternbild Kopf der Schlange wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine maximale Helligkeit von 9,1 mag. Zu Beginn des Monats steht die jeweils 9,2 mag helle Herculina um 2:42 Uhr im Süden und am Ende des Monats bereits um 0:13 Uhr Sommerzeit.
Meteorströme
Zwischen dem 19. April bis 28. Mai sind die Eta-Aquariden (auch Mai-Aquariden genannt) sichtbar. Ihre maximale Aktivität wird zwischen dem 5. und 6. Mai erwartet, wenn unter optimalen Bedingungen bis zu 60 Meteore pro Stunde sichtbar sind. Diese Anzahl wird in unseren Breiten allerdings nicht erreicht, da sich der Radiant vor Beginn der Morgendämmerung in Horizontnähe aufhält und sich gegen 1:30 Uhr sogar noch unter dem Horizont befindet. Die Aktivität des Sternschnuppenstroms ist von Jahr zu Jahr recht variabel. Zuletzt kam es im Jahr 2013 zu einer deutlich höheren Aktivität mit über 100 Meteoren pro Stunde. Durch den niedrigen Radiantenstand, im Nordteil des Sternbilds Wassermann gelegen, zeigen die Sternschnuppen, die mit 66 km/s in die Erdatmosphäre eindringen, sehr lange Leuchtspuren. Eine südliche Position, z.B. auf den Kanarischen Inseln oder besser auf der Südhalbkugel der Erde, ist für die erfolgreiche Beobachtung dieses Meteorstroms unabdingbar. Allerdings wird der noch fast volle Mond mit seinem hellen Licht die Beobachtung des Meteorstroms nachhaltig stören. Der Ursprungskörper der Mai-Aquariden ist kein geringerer als der Komet 1P/Halley!
Vom 3. bis 14. Mai sind die Eta-Lyriden sichtbar, dessen Radiant sich rund 8 Grad nordöstlich von Wega befindet. Der Ausstrahlungspunkt der Eta-Lyriden befindet sich die ganze Nacht über dem Horizont und steht, besonders in den Stunden nach Mitternacht, hoch an unserem Himmel. Das schwach ausgeprägte Maximum wird in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai erwartet. Dann sind rund 5 Meteore pro Stunde sichtbar, die mittlere Geschwindigkeiten von 43 km/s zeigen. Auch bei diesem Meteorstrom stört in diesem Jahr der abnehmende Mond die Beobachtung. Als Mutterkörper der Eta-Lyriden gilt der Komet C/1983 H1 IRAS-Araki-Alcock, der im Mai 1983 an der Erde vorbei zog.
Die im ganzen Jahr sichtbaren wenigen ekliptiknahen Meteore der Anthelionquelle kommen aus einer Region etwas östlich des Gegensonnenpunktes aus dem Bereich der Sternbilder Scorpius und Sagittarius. Sie besitzen Eintrittsgeschwindigkeiten um 30 Kilometer pro Sekunde, so dass sie sich leicht von übrigen Meteorströmen in diesem Monat unterscheiden.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat das Sternbild Großer Bär, der im Volksmund auch als Großer Wagen bekannt ist, seine höchste Stellung im Zenit gerade überschritten. Dieser wird bis zum Morgengrauen hin langsam wieder in Richtung Nordwesthorizont hinabsteigen. Ebenso gut zu beobachten ist auch die große Spiralgalaxie Messier 81 im Großen Bären, die schon in einem Fernglas zu sehen ist und im Teleskop einen prächtigen Anblick bietet. Verlängern wir die beiden hinteren Sterne des Wagenkastens um das Fünffache, finden wir den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt und gleichzeitig den letzten Deichselstern des Sternbilds Kleiner Bär markiert. Der Wagenkasten des Kleinen Bären befindet sich nun fast in seiner höchsten Stellung über dem Nordhorizont. Das Sternbild Drache, das sich entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn um den Kleinen Bären herumschlängelt, befindet sich ebenfalls hoch oben am Nordhimmel. Das Sternbild Kassiopeia, auch als „Himmels W“ bekannt, durchläuft gerade ihre untere Kulmination über dem Nordpunkt. Zwischen Polarstern, Drache und Kassiopeia befindet sich noch in mittlerer Höhe das Sternbild des Kepheus.
Niedrig im Nordwesten können wir noch die nördlichen Ausläufer des Sternbilds Perseus erkennen. Weiter westlich funkelt die gelblich leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann gemächlich vor sich hin. Oberhalb von Perseus und Fuhrmann stehen die nur aus schwachen Sternen bestehende Giraffe und ein Teil des unscheinbaren Sternbilds Luchs.
Im Osten
In Richtung Osten sind schon einige typische Sternbilder der kommenden Sommermonate aufgegangen. Am auffälligsten sind die Hauptsterne Wega in der Leier und Deneb im Schwan, die sich über dem nordöstlichen Horizont aufhalten. Bei guter Horizontsicht, dicht über dem Osthorizont, entdecken wir auch Atair im Sternbild Adler. Die drei Sterne bilden zusammen das so genannte Sommerdreieck.
Genau im Osten, in mittlerer Höhe über dem Horizont, steht noch etwas oberhalb von der Leier gelegen das unscheinbare Sternbild des Herkules, wo unter einem dunklen Himmel der Kugelsternhaufen Messier 13 als schwacher Lichtfleck erkannt werden kann. Rechts oberhalb vom Herkules funkelt das Halbrund der Nördlichen Krone und noch weiter höher der mächtige Bärenhüter, mit dem hellen und orange gefärbten Hauptstern Arktur. Blicken wir auf die weiter östlich liegende Seite des Ostpunkts, befindet sich hoch im Nordosten das Sternbild des Drachen. Vom Sternbild Herkules ausgehend steht unterhalb im Südosten der Schlangenträger mit der Schlange. Die beiden Sternbilder sind gerade eben vollständig über dem Horizont erschienen und werden im Laufe der Nacht noch weiter an Höhe gewinnen.
Im Süden
Der Süden wird immer noch von einem Großteil der Frühlingssternbilder dominiert, in dem sich auch die reichen Galaxienfelder des Frühlingshimmels befinden. Das Sternbild Jungfrau, mit ihrem hellen und weiß erscheinenden Hauptstern Spika, hat gerade die höchste Stellung im Süden eingenommen. In der Jungfrau befindet sich der Virgo-Galaxienhaufen, wo einige Dutzend Galaxien selbst mit kleinen Teleskopen leicht beobachtet werden können. Oberhalb der Jungfrau entdecken wir das Sternbild Bärenhüter mit seinem hellen Hauptstern Arktur. Weiter östlich vom Bärenhüter gelegen steht die Nördliche Krone. Westlich vom Bärenhüter entdecken wir das unscheinbare Sternbild Haar der Berenike und noch weiter höher die Jadhunde. In mittlerer Höhe im Nordwesten befindet sich der mächtige Löwe, der seinen höchsten Punkt im Süden schon längst überschritten hat und in den nächsten Stunden im Westen untergehen wird.
Vom Sternbild Jungfrau ausgehend befindet sich unterhalb davon die schwachen Sterne der Wasserschlange, der Becher und der Rabe, die den Meridian schön längst überschritten haben. Sie bereiten sich langsam aber sicher schon zum Untergang vor. Dicht über dem Südosthorizont erkennt man schon die Waage und ein Teil des Sternbilds Skorpion. Im Sternbild Skorpion steht ein gelblich und ruhig leuchtender „Stern“, der normalerweise dort nicht hingehört. Hierbei handelt es sich um den Ringplaneten Saturn. Oberhalb von Skorpion und Waage steht noch ein Teil des Schlangenträgers mit dem Kopf der Schlange.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun auch die letzten Sterne des Winterhimmels unter dem Horizont. Prokyon im Sternbild des Kleinen Hundes steht wahrscheinlich schon zu tief über dem Westhorizont, um ihn sicher erkennen zu können. Deutlich auffälliger sind die beiden Sternenketten der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. In den Zwillingen steht momentan unser heller Schwesterplanet Venus, der kurz nach Mitternacht unter dem nordwestlichen Horizont verschwinden wird, Die Venus ist auch das hellste Objekt nach dem Mond. Tief im Westen befindet sich noch der unscheinbare Krebs, wo sich momentan der Riesenplanet Jupiter aufhält. Der Jupiter ist nach der Venus das zweithellste Objekt am Himmel. Dicht und nahezu parallel über dem südwestlichen Horizont befindet sich das Sternbild der Wasserschlange. Darüber steht der mächtige Löwe und noch weiter höher die Sternbilder Jagdhunde und Großer Bär. Sie befinden sich nahe des Zenits und demnach in ausgezeichneter Beobachtungsposition. Deutlich schwieriger auszumachen ist der unscheinbare Luchs, der sich unterhalb der Vorderpfoten der Bärin in mittlerer Höhe befindet und nur unter einem wirklich dunklen Himmel zu erkennen ist.
Auf der anderen Seite des Westpunktes gelegen, rechts von den Zwillingen, entdecken wir noch den Fuhrmann mit dem hellen Hauptstern Capella, noch vollständig über dem Horizont, der aber nun immer weiter in Richtung Nordhorizont hinabsteigen wird.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.