Auch im Februar konnte ich den Kometen C/2014 Q2 (Lovejoy) von meinem Heimatstandort Lübben aus beobachten, wenn das Wetter mitspielte. Und da es bis Mitte Februar eher bescheiden mit dem Wetter war, musste man sich jede sich bietende Gelegenheit nutzen. Am 8. Februar war es wieder so weit. Nach wochenlangen wolkenverhangenden Nächten, klarte es endlich mal wieder auf. Leider hatte ich an diesem Sonntag Nachtdienst, so dass ich unseren Nachbarn fragte, ob ich meine Astrotrac bei ihm auf dem Grundstück aufbauen könnte. Denn dieser hat eine größere Wiese, mit guten Blick Richtung Süden. Denn das Wetter war an diesem Abend mehr als unbeständig. Bis kurz nach 19:30 Uhr zogen ständig Wolkenfelder durch, so dass ich die Einnordung der Astrotrac zwischen einer schmalen Wolkenlücken durchführen musste. Schließlich riss der Himmel doch noch vollständig auf und aufgrund der Rückseitenwetterlage, war der Himmel sehr schön klar. Lovejoy war knapp mit bloßem Auge, etwas nördlich von Gamma Andromedae zu sehen. Die Helligkeit schätzte ich auf 4,8 mag und seinen Komadurchmesser auf 15′. Im 8x42 Fernglas war ein rund 3 Grad langer Schweif zu erkennen. Um 20:45 Uhr musste ich die Belichtung wegen meines Dienstes unterbrechen.
Für die Aufnahme verwendete ich das 200 mm Pentacon Auto Objektiv bei eine Blende von 5.6. 26 Bilder á 2 Minuten Belichtungszeit bei ISO-1600 wurden für das Bild verwendet.
Auch am Abend des 13. Februar 2015 baute ich wieder die Astrotrac zur selben Zeit auf dem Nachbargrundstück auf. Leider waren die Sichtbedingungen an diesem Abend deutlich schlechter als 5 Tage zuvor. Lovejoy war diesmal nicht mit bloßem Auge sichtbar. Im 7x50 Fernglas war nur seine rundliche Koma zu erkennen. Auch machte sich störendes Streulicht der Stadt in Richtung Norden bemerkbar. Diesmal wollte ich aber eine Weitfeldaufnahme, die den Kometen im Grenzgebiet der Sternbilder Andromeda, Perseus und Kassiopeia zeigt, anfertigen. Deshalb verwendete ich das Canon EF 50mm f/1.8 Objektiv. Etwas eigentümlich an meinem Bild ist der breite, bläuliche „Streifen“ der sich fast über das gesamte Bild, in Richtung des Alpha-Persei-Sternhaufens (Melotte 20), zieht und etwas unterhalb von Lovejoys Schweifende beginnt. Könnte es sich dabei um den zerstreuten Überrest des Kometenschweifs handeln? Ich vermute ja.
Für die Aufnahme wurden 31 Bilder á 3 Minuten Belichtungszeit bei ISO-800 und einer Blendenöffnung von f/4.0 verwendet. Auf dem Foto sind noch einige Deep-Sky Objekte zu erkennen. Neben dem Alpha-Per Sternhaufen und NGC 1245, erkennt man noch den Doppelsternhaufen h und Chi Per, die offenen Sternhaufen Trümpler 2 und NGC 957 sowie die HII-Region IC 1848 & IC 1805.