Der Lauf des Mondes
Am Monatsersten finden wir den zunehmenden Mond im Sternbild Zwillinge. An jenem Abend kommt es auch zu einer Sternbedeckung durch den Mond, wobei der Stern Lambda Geminorum (3,6 mag) am dunklen Mondrand bedeckt wird. Unser Erdtrabant wandert in der darauffolgenden Nacht weiter durch den Krebs und steht am 3. des Monats nur 7 ½ Grad südwestlich von Jupiter. Am darauffolgenden Abend befindet sich der volle Mond nur 6 Grad südwestlich von Regulus, dem Hauptstern des Löwen.
Nach der Vollmondphase können wir unseren stillen Begleiter im Löwen und anschließend in der Jungfrau beobachten. Außerdem wird er nach und nach ein Objekt für die 2. Nachthälfte. Am 9. Februar befindet er sich 7 Grad nordwestlich von Spika und in der darauffolgenden Nacht 6 Grad östlich vom Hauptstern der Jungfrau. Nachdem der Mond auch das Sternbild Waage hinter sich gelassen hat und am 12. des Monats das Letzte Viertel erreicht ist, steht er am Morgen des 13. Februar nur 3 Grad östlich von Saturn. Unser Erdtrabant durchläuft nun nacheinander die Sternbilder Schlangenträger und Schütze, wobei am 16. Februar noch Rho1 Sagittarii (3,9 mag) bedeckt wird, bis wir die schmale Sichel des abnehmenden Mondes zum letzten Mal am Morgen des 17. Februar und dicht über dem südöstlichen Horizont aufspüren können. Am 18. Februar ist dann auch die Neumondphase erreicht.
Am 20. Februar, und nur 41h nach Neumondmond, taucht die schmale Mondsichel im Südwesten in der Abenddämmerung auf. Zusammen mit der 4 Grad östlich stehenden Venus und Mars ergibt sich ein hübscher Anblick am Abendhimmel. In den darauffolgenden Nächten wandert die zunehmende Mondsichel durch Gebiete der Ekliptik, die nur schwache Sterne enthalten. Nachdem unser Erdtrabant die Sternbilder Fische und Widder hinter sich gelassen hat, können wir ihn am Abend des 24. Februar nur 9 ½ Grad südlich des offenen Sternhaufens der Plejaden aufspüren. Am 25. des Monats befindet sich der Halbmond (Erstes Viertel) inmitten der Hyaden und nur 1 ½ Grad westlich von Aldebaran, dem Hauptstern des Stiers. Bis zum Ende des Monats erreicht unser stiller Begleiter abermals die Zwillinge.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur taucht, nach seiner unteren Konjunktion am 30. Januar, ab der zweiten Februarwoche wieder im Osten auf. Allerdings ergibt sich, aufgrund der flachen Ekliptiklage am Morgenhimmel, keine Sichtbarkeit über dem Horizont für unsere Breiten. Am 19. Februar erscheint der Planet im Fernrohr zur Hälfte beleuchtet, die so genannte Dichotomie tritt ein. Am 24. des Monats steht Merkur, mit 26° 45′ Winkelabstand, in einer größten westlichen Elongation zur Sonne.
Die Venus ist nach wie vor am Abendhimmel beobachtbar und verbessert ihre Sichtbarkeit im Laufe des Monats spürbar. Ihr östlicher Winkelabstand zu unserem Zentralgestirn nimmt weiterhin zu und steigt von anfangs 24 auf 30 Grad. Sie zieht auf der Ekliptik weiter in Richtung Norden und steht bei Sonnenuntergang hoch am Himmel sowie in der Nähe des roten Planeten Mars. Davor zieht sie am 1. des Monats in nur 50′ südlichen Abstand am äußersten Planeten Neptun vorbei. Am 16. Februar wechselt sie vom Sternbild Wassermann in die Fische. Am 21./22. Februar kommt es zu einer engen Konjunktion zwischen Venus und Mars. Die ‑4,0 mag helle Venus nähert sich dem 1,2 mag hellen Mars südlich an. Ihr gegenseitiger Abstand schrumpft ab dem 15. des Monats unter 3 Grad. Am 22. Februar zieht der Abendstern in nur ¼ Grad Abstand östlich am roten Planeten. Am 20. und 21. Februar gesellt sich noch die zunehmende Mondsichel zum Planetenduo ? ein herrlicher Anblick auch für Astrofotografen. Am 1. Februar geht Venus um 19:01 Uhr unter. Ende des Monats sinkt der Abendstern erst 1 ½ Stunden später unter die westliche Horizontlinie. Der Beleuchtungsgrad unseres Schwesterplaneten nimmt zu. Zum Monatsende zeigt sich das 12 Bogensekunden große Venusscheibchen zu 86 Prozent beleuchtet.
Unserer roter Nachbar Mars ist weiterhin am Abendhimmel im Sternbild Wassermann und tief über dem westlichen Horizont sichtbar. Am 11. wechselt er in das Sternbild Fische. Seine östliche Elongation zur Sonne nimmt weiter ab von anfangs 33 auf 27 Grad. Obwohl er weiter immer nördlicheren Deklinationen entgegenstrebt und deshalb später untergeht, verkürzt er seine Sichtbarkeit am Abendhimmel, aufgrund der nun wieder kürzer werdenden Nächte. Zu Beginn des Monats geht Mars um 19:58 Uhr unter. Ende des Monats sinkt der Rote Planet um 20:12 Uhr unter den Horizont. Die Abendstern Venus holt den Mars im Laufe des Monats ein und zieht am 22. Februar, in nur 28 Bogenminuten Abstand, an Mars vorbei. Am 20. des Monats steht auch die schmale zunehmende Mondsichel mit beiden Planeten zusammen in der Abenddämmerung.
Der Riesenplanet Jupiter kommt am 6. Februar 2015, im Grenzbereich der Sternbilder Krebs und Löwe, in eine günstige Opposition. Er ist die gesamte Nacht über hoch am Himmel sichtbar und kulminiert gegen Mitternacht hoch im Süden. Zum Oppositionstermin ist Jupiter 4,346 AE bzw. 650 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Mit einer Helligkeit von ‑2,6 mag ist der Planet, nach Mond und Venus, das auffälligste Objekt am Nachthimmel. Am Tag der Opposition geht Jupiter um 16:47 Uhr auf und überschreitet um 0:19 Uhr den Meridian. Sein Untergang erfolgt am nächsten Morgen um 7:50 Uhr. Bis zum Ende des Monats verfrühen sich die Aufgänge auf 15:05 Uhr und die Meridiandurchgänge auf 22:41 Uhr. Im Teleskop erscheint der Riesenplanet unter einem Winkel von 45,4 Bogensekunden, so dass der Planet, mit seinen zahlreichen Wolkenbändern und Flecken, in jedem Teleskop einen interessanten Anblick bietet. In diesem Jahr kommt es um den Oppositionstermin herum auch zu zahlreichen gegenseitigen Bedeckungen und Verfinsterungen der 4 großen Galiläischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto. In der Nacht vom 3. auf den 4. Februar zieht noch der Vollmond südlich an Jupiter vorbei.
Der Ringplanet Saturn bewegt sich rechtläufig durch den nördlichen Bereich des Skorpions und verbessert seine Sichtbarkeit am Morgenhimmel. Er erreicht einen immer größer werdenden westlichen Winkelabstand zur Sonne von anfangs 68 Grad auf 94 Grad. Gegen Monatsende steht er schon vor Beginn der Morgendämmerung fast im Süden und erreicht Höhen von mehr als 20 Grad über dem Horizont. Im Mai steht der Ringplanet schließlich in Opposition zur Sonne. Seine Helligkeit steigt im Februar leicht um 0,1 mag auf 0,4 mag. Wir blicken zu Zeit auf die Nordseite des Rings, der 25 Grad geöffnet ist und einen scheinbaren Durchmesser von 37 Bogensekunden besitzt. Am 1. Februar geht Saturn um 3:08 Uhr im Osten auf. Bis zum Monatsende verfrühen sich seine Aufgänge auf 1:28 Uhr. Am Morgen des 13. Februar ergibt sich ein interessanter Anblick im Fernglas, wenn sich der abnehmende Mond nur etwas mehr als 2 Grad östlich von Saturn befindet.
Uranus kann noch kurz nach Einbruch der Nacht tief im Südwesten im Sternbild der Fische, knapp 3 Grad südöstlich von Delta Psc, aufgefunden werden. er befindet sich zu diesem Zeitpunkt noch gut 25 Grad hoch über dem Horizont. Allerdings verkürzt der 5,9 mag helle und scheinbar 3,4 Bogensekunden große blaugrüne Planet seine Sichtbarkeit drastisch, weil es nun auch immer später dunkel und er weiter von der Sonne eingeholt wird. Denn sein östlicher Winkelabstand zur Sonne schrumpft von anfangs 61 Grad auf 35 Grad. Zu Beginn des Monats erfolgt der Untergang von Uranus um 22:35 Uhr und Ende des Monats bereits um 20:55 Uhr.
Der 7,9 mag helle äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Wassermann und steht am 26. Februar in Konjunktion zur Sonne. Davor kommt es zu einer engen Konjunktion mit der Venus am 1. Februar, die in der hellen Abenddämmerung allerdings nicht beobachtbar werden kann. Am Tag der Konjunktion mit der Sonne befindet sich der nur in Fernrohren sichtbare und bläulich erscheinende Planet 30,96 AE bzw. 4,631 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Im Juni taucht der Planet schließlich wieder am Morgenhimmel auf.
Der Zwergplanet (134340) Pluto steht im Schützen noch zu nah bei der Sonne und ist im Februar nicht zu beobachten.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2014 Q2 (Lovejoy) erreichte Mitte Januar eine maximale Helligkeit von 3,9 mag und war demzufolge schon sehr leicht mit bloßem Auge sichtbar. Allerdings verhinderte oft das schlechte Wetter hier in Deutschland eine Beobachtung des hübschen Schweifsterns. Im Februar bewegt sich Lovejoy immer langsamer werdend durch die Sternbilder Andromeda und durch den östlichen Teil des Sternbilds Perseus und wechselt im März schließlich in die Kassiopeia. Der Komet ist zirkumpolar und befindet sich bei Einbruch der Dunkelheit sehr hoch am Himmel. Seine gut kondensierte Koma ist 15 bis 20 Bogenminuten groß und in Ferngläsern bzw. kleinen Teleskopen ist visuell ein ca. 0,5 Grad langer Schweifansatz sichtbar. Die Helligkeit sollte Anfang Februar noch 5,0 mag betragen und im Laufe des Monats auf 6,5 mag sinken, so dass er nicht mehr mit bloßem Auge aufgefunden werden kann. Allerdings bleibt der Komet ein schönes Objekt für Feldstecher und kleine Teleskop. Der Mond stört ab der 2. Februarwoche bis Ende Februar die Beobachtung des Kometen nicht mehr. Am 21. Februar kommt es noch zu einer engen Begegnung mit dem Planetarischen Nebel Messier 76 im Sternbild Perseus.
Ein umfangreiches Infoblatt als PDF-Datei mit Ephemeriden und Aufsuchkarten kann hier heruntergeladen werden.
Der periodische Komet 15P/Finlay hatte am 17. Januar 2015 erneut einen Ausbruch erlitten, so dass dessen Helligkeit bis auf knapp 7,0 mag angestiegen ist. Er bewegt sich weiter in Richtung Osten durch die Fische und ist bei Einbruch der Nacht im Westen beobachtbar. Am 22. Februar zieht er knapp 1 Grad südlich an der Galaxie Messier 74 vorbei. Ende des Monats erreicht er schließlich das Sternbild Widder. Zu diesem Zeitpunkt ist seine Helligkeit vermutlich schon wieder auf unter 10 Magnituden gesunken.
Der Zwergplanet (1) Ceres bewegt sich durch das Sternbild Schütze und ist nicht beobachtbar.
Der Asteroid (2) Pallas wird am 13. Februar wieder heller als 10 mag und kann im Sternbild Schlangenträger aufgefunden werden. Am 1. Februar geht Pallas um 1:53 Uhr auf. Am 28. Februar erfolgt der Aufgang des nun 9,9 mag hellen Himmelskörpers bereits um 0:19 Uhr.
(3) Juno bewegt sich rückläufig durch die Wasserschlange und kulminiert zu Beginn des Monats um 23:47 Uhr. Am 16. Februar wechselt der Asteroid in das Sternbild Krebs. Bis zum Monatsende verfrühen sich die Meridiandurchgangszeiten auf 2 Stunden. Seine Helligkeit nimmt um eine halbe Größenklasse ab von anfangs 8,2 auf 8,7 mag.
(4) Vesta hält sich ebenfalls im Schützen auf und bleibt unsichtbar.
(6) Hebe kann im Sternbild Stier aufgefunden werden und wird im letzten Monatsdrittel wieder schwächer als 10 mag. Am 1. Februar geht die 9,6 mag helle Hebe um 1:24 Uhr unter. Am 28. Februar sinkt der Himmelskörper bereits um 0:38 Uhr unter die westliche Horizontlinie.
Asteroid Nr. 7 Iris bewegt sich durch den Löwen. Sie geht zu Beginn des Monats um 20:59 Uhr auf und steht um 2:42 Uhr im Süden. Am Monatsletzten verfrühen sich die Aufgänge auf 18:43 Uhr und der Asteroid erreicht um 0:34 Uhr ihre höchste Stellung im Süden. Am 6. März 2015 steht Iris dann in Opposition zur Sonne. Ihre Helligkeit steigt von anfangs 9,4 auf 8,9 mag.
(8) Flora kommt am 15. Februar 2015 im Sternbild Löwe wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,0 mag. Zu Beginn des Monats geht die 9,3 mag helle Flora um 18:03 Uhr auf und steht um 1:38 Uhr im Meridian. Bis zum Ende des Monats verfrühen sich die Aufgänge auf 15:27 Uhr und die Meridiandurchgänge auf 23:20 Uhr. Ihre Helligkeit hat zu diesem Zeitpunkt wieder auf 9,3 mag abgenommen.
(44) Nysa steht im Sternbild Jungfrau und wird Mitte Februar wieder heller als 10 mag. Am 1. Februar geht Nysa um 3:56 Uhr durch den Meridian. Am 28. Februar steht der nun 9,7 mag helle Asteroid bereits zwei Stunden früher in seiner höchsten Stellung im Süden.
Asteroid Nr. 354 Eleonora bewegt sich durch den Löwen und wird am 10. Februar wieder heller als 10 mag. Ende des Monats hat die Helligkeit des Asteroiden auf 9,7 mag zugenommen. Eleonoras Meridiandurchgänge verfrühen sich von anfangs 3:00 Uhr auf 1:02 Uhr.
Meteorströme
Erst vor kurzer Zeit wurde der Meteorstrom der Februar-Eta-Draconiden nachgewiesen. Der Radiant liegt in der Nähe von Eta Draconis an der Position RA = 240° und Dec = +61° und steht zum Morgengrauen rund 70 Grad hoch über dem Horizont. Deshalb beobachtet man am besten in den Stunden nach Mitternacht. Zwischen dem 3. und 4. Februar sind nur einige wenige Meteore sichtbar, die mit einer Geschwindigkeit von 37 Kilometern in der Sekunde in die Atmosphäre eindringen und demzufolge eher langsame Sternschnuppen erzeugen. Im Jahr 2011 wurden 7 bis 13 Meteore dieses Stroms registriert. Leider werden die Februar-Eta-Draconiden ein Opfer des Vollmondes. Ein Ursprungskörper dieses Meteorstroms ist nicht bekannt.
Zwischen dem 15. Februar und dem 10. März ist der nur sehr schwache Strom der Delta-Leoniden zu erwarten. Der Radiant wandert in dieser Zeit durch das gesamte Sternbild Löwe. Zum Maximumszeitpunkt, am 25. Februar, liegt der Ausstrahlungspunkt knapp 4 Grad südlich von Delta Leonis. Es handelt sich bei den Delta-Leoniden um langsame Meteore, die mit einer Geschwindigkeit von 23 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Im Schnitt sind aber nur 2 Meteore pro Stunde sichtbar. In den letzten Jahren wurde dieser Strom aber nicht mehr beobachtet, so dass er vermutlich versiegt ist. Als Mutterkörper der Delta-Leoniden gilt der Asteroid (4450) Pan.
Am deutlichsten macht sich in diesem Monat die Anthelionquelle bemerkbar. Es ist ein ganzjähriger Meteorstrom aus der Ekliptikregion, dessen Radiant sich etwas östlich des Gegensonnenpunktes befindet. Der Radiant nimmt ein großes Gebiet von mindestens 30 x 20 Grad am Himmel ein. Die wenigen Meteore der Anthelionquelle sind mit 30 km/s nicht sehr schnell.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit finden wir das Sternbild des Großer Bären, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, in mittlerer Höhe und senkrecht mit der Deichsel nach unten im Nordosten. Das Sternbild wird im Laufe der Nacht noch höher steigen und schließlich gegen Morgen die Zenitregion erreichen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, finden wir auch den Polarstern im Sternbild Kleinen Bär, der exakt die Nordrichtung angibt.
Direkt unterhalb des Kleinen Bären hat der Drache soeben seine tiefste Stellung im Norden, auch untere Kulmination genannt, überschritten und steigt nun langsam wieder höher. Der Drache schlängelt sich um die Figur des Kleinen Wagens herum. In mittlerer Höhe über dem Horizont, und westlich des Drachens gelegen, fällt noch das Sternbilds Kepheus auf, das annähernd wie das Dach eines Hauses erscheint. Halbhoch im Nordwesten steht auch die Kassiopeia, die aufgrund ihrer einprägsamen Form auch „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwachen Sterne der Giraffe kaum auszumachen. Bei optimaler Sicht zum Horizont sollte, in geringer Höhe und nun nahezu im Norden, der Stern Deneb im Schwan erkennbar sein.
Im Osten
Unser Blick in Richtung Osten führt uns wieder zum Großen Wagen. Seine zwei letzten Deichselsterne weisen auf einen hellen rötlichen Stern direkt über dem Horizont. Hierbei handelt es sich um Arktur, den Hauptstern des Sternbilds Bärenhüter. Zwischen diesen beiden Sternbildern befinden sich noch die unscheinbaren Jagdhunde und die schwachen Sterne des Haar der Berenike. Noch weiter in Richtung Osthorizont sind soeben die ersten Sterne der Jungfrau aufgegangen, die vom nahenden Frühling künden.
In mittlerer Höhe über dem Horizont finden wir das mächtige Sternbild des Löwen. Nordwestlich des Löwenkopfes stehen die schwachen Sterne des Krebses. Hier kann in einer dunklen, mondscheinlosen Nacht der offene Sternhaufen Praesepe (Messier 44), der auch als Krippe oder Bienenstock bekannt ist, als unscheinbares Lichtfleckchen erkannt werden. Im Fernglas bietet dieser einen prächtigen Anblick. Zwischen diesen beiden Sternbildern steht ein sehr helles Objekt. Hierbei handelt es sich um den Riesenplaneten Jupiter, der zu dieser Zeit das hellste Objekt, nach dem Mond, am Himmel ist.
Im Süden
Der Süden wird bis in die Zenitregion von zahlreich hellen Sternen des Winterhimmels eingenommen. Sirius, der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, hat soeben den Meridian überschritten. Östlich des Südpunktes erkennen wir bei guter Horizontsicht die nördlichen Ausläufer des Sternbilds Hinterdeck und darüber die äußerst schwachen Sterne des Einhorns. Noch weiter höher finden wir mit dem Hauptstern Prokyon das Sternbild des Kleinen Hundes und darüber, genau im Meridian, die Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Die Zenitregion wird vom unscheinbaren Sternbild Luchs eingenommen.
Das auffälligste Sternbild dieser Himmelsregion ist aber der eindrucksvolle Himmelsjäger Orion, in mittlerer Höhe im Südwesten, mit den auffälligen Gürtelsternen, seinem linken und rötlich erscheinenden Schulterstern Beteigeuze und dem weiß leuchtenden Fußstern Rigel. Der Orionnebel, im Schwertgehänge des Himmelsjägers, ist schon mit bloßem Auge sichtbar und bietet in jedem Fernglas und Teleskop einen prächtigen Anblick. Oberhalb des Himmelsjägers entdecken wir den östlichen Teil des Sternbilds Stier, mit dem Hauptstern Aldebaran, und noch weiter höher das Sternbild des Fuhrmanns, mit der gelblich leuchtenden Kapella. Im Fuhrmann können wir die drei hellen Sternhaufen M 36, M 37, und M 38 auffinden, die keinesfalls auf unserer Beobachtungsliste fehlen dürfen. Unterhalb des Orions entdecken wir noch das unscheinbare Sternbild des Hasen.
Wir wenden uns wieder rechts des Meridians zu. Hier können wir schon die ersten Sterne des Frühlingshimmels beobachten. Zum einen finden wir dort das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Krebs und direkt darunter der Kopf der Wasserschlange, die sich bis zum südöstlichen Horizont hinab schlängelt. Zwischen dem Löwenkopf und dem Krebs gelegen steht auch unübersehbar der Planet Jupiter hoch an unserem Himmel.
Im Westen
Hoch am Himmel und genau im Westen steht Kapella, der Hauptstern des Sternbilds Fuhrmann. Rechts oberhalb davon sind an dunklen Standorten noch die schwachen Sterne der Giraffe sichtbar. Darunter steht in mittlerer Höhe der Perseus und links davon das Sternbild Stier, mit dem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Weiter östlich vom Stier aus gesehen befinden sich der Orion und darüber die Zwillinge. Auf der gegenüberliegenden Seite, in mittlerer Höhe im Nordosten, befindet sich das Sternbild Kassiopeia, auch bekannt als „Himmels‑W“.
Die letzten Sterne des Herbsthimmels stehen nun ebenfalls kurz vor ihrem Untergang. Direkt im Nordwesten versinkt gerade das Sternbild Andromeda und die letzten Sterne des Pegasus unter den Horizont. Weiter in Richtung Westen folgen die Sternbilder Dreieck, Widder und die schwachen Sterne der Fische. Über dem Westhorizont schaut gerade noch der Kopf des Walfisches hervor, der aber aufgrund seiner Horizontnähe kaum erkannt werden kann. Im Südwesten stehen, unterhalb des Himmelsjägers Orion, noch die nördlichen Ausläufer des Flusses Eridanus, der direkt neben Rigel, dem weiß leuchtenden Fußstern des Himmelsjägers, entspringt.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.