Der Sternhimmel im Monat August 2014

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Der Lauf des Mondes

In der Abend­däm­me­rung des 2. August kön­nen wir den zuneh­men­den Mond zwi­schen Spi­ca und dem roten Pla­ne­ten Mars in der Jung­frau ent­de­cken. Am nächs­ten Abend steht er zwi­schen Mars und Saturn in der Waa­ge. Am 4. des Monats befin­det sich der Mond im ers­ten Vier­tel und nur 5 1/2 Grad vom Ring­pla­ne­ten Saturn ent­fernt. Unser stil­ler Beglei­ter wan­dert an den Fol­ge­aben­den wei­ter durch die Stern­bil­der Skor­pi­on, Schlan­gen­trä­ger und Schüt­ze, bis am 10. des Monats schließ­lich die Voll­mond­pha­se erreicht ist. In jener Nacht befin­det sich der Mond auch in Erd­nä­he, so dass wir den größ­ten Voll­mond des Jah­res, mit 33,6 Bogen­mi­nu­ten Durch­mes­ser, beob­ach­ten können.
Nach der Voll­mond­nacht durch­läuft unser Erd­tra­bant nach­ein­an­der die Stern­bil­der Was­ser­mann, Fische und Wid­der und dem­zu­fol­ge vor­ran­gig durch Him­mels­ab­schnit­te, die nur schwa­che Ster­ne ent­hal­ten. Gleich­zei­tig wird er auch mehr und mehr ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te. Am 17. August ist abneh­men­der Halb­mond (letz­tes Vier­tel). Am Mor­gen des 18. August steht der Mond zwi­schen den bei­den Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den im „Gol­de­nen Tor der Eklip­tik“ im Stern­bild Stier. Am 19. befin­det er sich dann nahe dem Haupt­stern Alde­ba­ran. Nach­dem der Erd­tra­bant das Stern­bild Zwil­lin­ge hin­ter sich gelas­sen hat, kön­nen wir ihn in der Mor­gen­däm­me­rung des 23. August als schma­le Sichel und in der Nähe von Jupi­ter und Venus im Stern­bild Krebs beob­ach­ten. Am 24. August sehen wir die Sichel dann zum letz­ten Mal am Mor­gen­him­mel, bis am 25. des Monats Neu­mond ist. Auf­grund der fla­chen Eklip­tik am Abend­him­mel, müs­sen wir uns noch bis zum 29. August gedul­den, bis wir die schma­le zuneh­men­de Mond­si­chel zum ers­ten Mal in der Abend­däm­me­rung sich­ten kön­nen. Am letz­ten Abend des Monats steht der Mond nur 31 Bogen­mi­nu­ten süd­lich von Saturn.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur ist zu Beginn des Monats unsicht­bar, da er wei­ter in Rich­tung Son­ne eilt. Am 8. August steht er in obe­rer Kon­junk­ti­on zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn. Nach sei­ner Kon­junk­ti­on wächst sein öst­li­cher Win­kel­ab­stand zur Son­ne, bis zum Ende des Monats, wie­der auf 19,5 Grad an. Auf­grund der fla­chen Eklip­tik­la­ge reicht das lei­der nicht für eine Abend­sicht­bar­keit des inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems. Auch die Begeg­nun­gen mit Jupi­ter am 2. und mit dem Stern Regu­lus am 15. August, in nur 1,3 Grad nörd­li­chen Abstand, ent­ge­hen uns.

Die Venus ist wei­ter­hin Mor­gen­stern und befin­det sich als ‑3,9 mag hel­les Objekt tief über dem öst­li­chen Hori­zont. Am 11. August zieht sie in das Stern­bild Zwil­lin­ge und am 27. August schließ­lich in den Löwen. Unser Schwes­ter­pla­net ver­kürzt ihre Mor­gen­sicht­bar­keit spür­bar, weil sie ihren west­li­chen Win­kel­ab­stand zur Son­ne von anfangs 22 Grad auf 14,5 Grad ver­klei­nert. So kön­nen wir sie am Ende des Monats nur noch 1 Stun­de am Mor­gen­him­mel beob­ach­ten, bis sie in der fort­schrei­ten­den Däm­me­rung zuse­hends ver­blasst. Im Fern­rohr erscheint die Venus Ende August mit 97% fast voll­stän­dig beleuch­tet. Ihr schein­ba­rer Win­kel­durch­mes­ser nimmt leicht von anfangs 11 auf 10 Bogen­se­kun­den ab. Am 1. August geht Venus um 3:25 Uhr auf. Bis zum 31. August ver­spä­ten sich ihre Auf­gän­ge auf 4:48 Uhr Som­mer­zeit. Am Mor­gen des 18. August kommt es zu einer engen Kon­junk­ti­on mit dem Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter. Der gegen­sei­ti­ge Abstand beträgt nur 13 Bogen­mi­nu­ten, so dass bei­de Gestir­ne als hel­ler „Dop­pel­stern“ über dem öst­li­chen Hori­zont erschei­nen. Auch in den Tagen vor und nach der engen Begeg­nung lohnt es sich, nach bei­den hel­len Pla­ne­ten in der Mor­gen­däm­me­rung Aus­schau zu hal­ten, wobei die schnel­le Wan­de­rung der Venus gegen­über Jupi­ter am Him­mel auf­fäl­lig wird. Am bes­ten beob­ach­tet man von 5:30 Uhr bis 6:30 Uhr. Am Mor­gen des 24. August erhält die Venus noch Besuch von der schma­len abneh­men­den Mond­si­chel. Der Mond steht dann 6 Grad süd­lich des Mor­gen­sterns. Venus Abstand zu Jupi­ter hat sich zu die­sem Zeit­punkt wie­der auf 5 Grad vergrößert.

Mars ist ein Objekt für den Abend­him­mel, bewegt sich immer schnel­ler wer­dend recht­läu­fig durch die Jung­frau und ver­kürzt wei­ter­hin sei­ne Sicht­bar­keit. Am 10. August wech­selt der Pla­net ins Stern­bild Waa­ge und pas­siert den Stern Alpha Librae, am 21. des Monats, in nur 1,6 Grad süd­li­chem Abstand. Die Hel­lig­keit sinkt von anfangs 0,4 auf 0,6 mag. Auch sein schein­ba­rer Durch­mes­ser schrumpft wei­ter­hin und beträgt Ende August nur noch 6,9 Bogen­se­kun­den. Zu Beginn des Monats geht Mars um 23:18 Uhr unter. Bis zum Ende des Monats ver­frü­hen sich sei­ne Unter­gangs­zei­ten auf 21:57 Uhr Som­mer­zeit. So blei­ben am Ende des Monats nur noch 2 Stun­den, um den Roten Pla­ne­ten in der fort­schrei­ten­den Däm­me­rung zu beob­ach­ten. Am 3. August ergibt sich ein schö­ner Anblick, wenn der abneh­men­de Mond zwi­schen Mars und Saturn steht. Am 27. August kommt es zu einer Begeg­nung mit dem Ring­pla­ne­ten Saturn nur 3,5 Grad südlich.

Der Rie­sen­pla­net Jupi­ter steht nach sei­ner Kon­junk­ti­on Ende Juli zunächst noch zu dicht bei der Son­ne, um ihn am Mor­gen­him­mel auf­spü­ren zu kön­nen. Er wan­dert recht­läu­fig durch den Krebs und taucht dann am 10. August dicht über dem Nord­ost­ho­ri­zont auf. Sein west­li­cher Abstand zur Son­ne wächst bis zum Monats­en­de auf 28 Grad an, so dass es für eine mode­ra­te Mor­gen­sicht­bar­keit reicht. Am 10. August geht Jupi­ter um 4:31 Uhr Som­mer­zeit auf. Bis zum 31. August ver­frü­hen sich sei­ne Auf­gangs­zei­ten um gut eine Stun­de. Nur 20 Minu­ten spä­ter kann man ver­su­chen, den ‑1,8 mag hel­len Pla­ne­ten dicht über dem Hori­zont zu ent­de­cken. Gegen 5:30 Uhr ver­blasst er dann in der zuneh­men­den Mor­gen­däm­me­rung. Am 18. August zieht die Venus, in nur 13 Bogen­mi­nu­ten nörd­li­chen Abstands, an Jupi­ter vor­bei, was einen inter­es­san­ten Anblick auch für Foto­gra­fen bie­tet. Am bes­ten beob­ach­tet man zwi­schen 5:00 und 5:20 Uhr. An den dar­auf­fol­gen­den Tagen bewe­gen sich bei­de Him­mels­kör­per wie­der rasch aus­ein­an­der. Am 23. August kann die schma­le abneh­men­de Mond­si­chel in der Nähe des Pla­ne­ten­du­os auf­ge­fun­den wer­den, die ihren gegen­sei­ti­gen Abstand bereits auf rund 5 Grad ver­grö­ßert haben. Die Sichel befin­det sich zu die­sem Zeit­punkt 7 Grad west­lich des Riesenplaneten.

Der Ring­pla­net Saturn bewegt sich recht­läu­fig durch die Waa­ge und ist ein Objekt für den Abend­him­mel. Er steht bei Ein­bruch der Dun­kel­heit schon im Süd­wes­ten und ver­kürzt sei­ne Sicht­bar­keits­dau­er bis zum Ende des Monats auf gut 2 Stun­den. Die Unter­gän­ge des Pla­ne­ten ver­frü­hen sich von anfangs 0:08 Uhr auf 22:12 Uhr Som­mer­zeit. Im Fern­rohr erscheint der Durch­mes­ser sei­ner Pla­ne­ten­ku­gel 16,5 Bogen­se­kun­den groß. Gleich­zei­tig bli­cken wir unter einem Win­kel von 21 Grad auf das Ring­sys­tem, was wie­der­um 38 Bogen­se­kun­den im Durch­mes­ser misst. Am 27. des Monats wird der 0,6 mag hel­le Ring­pla­net von Mars, in nur 3,5 Grad süd­li­chen Abstand, über­holt. Auch unser Erd­tra­bant begeg­net im Lau­fe des August zwei Mal den Pla­ne­ten Saturn: Am 3. steht der zuneh­men­de Mond zwi­schen Mars und dem Saturn, tief am süd­west­li­chen Him­mel. Am letz­ten Abend des Monats pas­siert der Mond den Pla­ne­ten nur 40 Bogen­mi­nu­ten südlich.

Ura­nus bewegt sich wei­ter rück­läu­fig durch die Fische und wird immer bes­ser sicht­bar. Er ver­la­gert sei­ne Auf­gän­ge in die spä­ten Abend­stun­den und strebt lang­sam sei­ner Oppo­si­ti­on ent­ge­gen, die er aber erst im Okto­ber errei­chen wird. Am 1. August geht Ura­nus um 22:51 Uhr Som­mer­zeit auf und am 31. August bereits zwei Stun­den frü­her. Im Tele­skop erscheint der blass­grün­lich leuch­ten­de und 5,8 mag hel­le Pla­net als 3,6 Bogen­se­kun­den gro­ßes Scheib­chen. In der Nacht vom 14. auf den 15. August begeg­net der abneh­men­de Mond Ura­nus. Er steht dann 4 Grad öst­lich des Planeten.

Der äuße­re Pla­net des Son­nen­sys­tems Nep­tun erreicht am 29. August im Stern­bild Was­ser­mann die Oppo­si­ti­on zur Son­ne und kann dann die gesam­te Nacht über beob­ach­tet wer­den. Am 1. August geht der bläu­li­che Pla­net um 21:45 Uhr auf. Am Tag der Oppo­si­ti­on erscheint der 7,8 mag hel­le Nep­tun bereits um 19:54 Uhr über der öst­li­chen Hori­zont­li­nie und erreicht um 1:09 Uhr den Meri­di­an. Er ver­schwin­det am Mor­gen um 6:20 Uhr Som­mer­zeit wie­der unter dem Hori­zont. Bereits einen Tag vor der Oppo­si­ti­on erreicht Nep­tun die Erd­nä­he und steht dann 28,96 AE bzw. 4,33 Mil­li­ar­den Kilo­me­ter von der Erde ent­fernt. Im Fern­rohr erscheint Nep­tun nur 2,4 Bogen­se­kun­den groß.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to kann im Stern­bild Schüt­ze als 14,1 mag hel­les Licht­pünkt­chen auf­ge­fun­den wer­den, so dass grö­ße­re Tele­sko­pe erfor­der­lich sind, um den Zwerg­pla­ne­ten im Ster­nen­ge­wim­mel der Milch­stra­ße zu ent­de­cken. Die bes­te Beob­ach­tungs­zeit ist zwi­schen 22:30 Uhr und 1 Uhr mor­gens. Sei­ne Unter­gangs­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 3:27 Uhr auf 1:26 Uhr Sommerzeit.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2014 E2 (Jac­ques) bewegt sich im August sehr schnell am Him­mel in Rich­tung Nor­den. Dabei wan­dert er durch die Stern­bil­der Fuhr­mann, Per­seus, Kas­sio­peia und Kepheus und wird dabei zir­kum­po­lar, so dass der Schweif­stern die gan­ze Nacht über beob­ach­tet wer­den kann. Sei­ne Hel­lig­keit beträgt zwi­schen 6 und 7 mag, so dass der Komet schon in jedem Feld­ste­cher un dklei­nem Fern­rohr beob­ach­tet wer­den kann. Außer­dem begeg­net Komet Jaques, wäh­rend sei­ner Wan­de­rung am Him­mel, eini­ge Deep-Sky-Objek­te. In der Nacht vom 20. auf den 21. August kommt es zu einer engen Begeg­nung mit dem offe­nen Stern­hau­fen NGC 1027 in der Kas­sio­peia. In der Nähe ste­hen auch die bei­den Gas­ne­bel IC 1805 und IC 1848, was beson­ders für Astro­fo­to­gra­fen ein reiz­vol­les Motiv bdar­stellt. Zwi­schen dem 20. und 23. August kann der Komet in der Nähe des Dop­pel­stern­hau­fens h und Chi im Per­seus auf­ge­fun­den wer­den. Am 28. August steht der Komet nur 3 Grad vom Stern­hau­fen Mes­sier 52 entfernt.

Der bei sei­ner Ent­de­ckung als Aste­ro­id ein­ge­stuf­te Komet C/2013 UQ4 Cata­li­na kann noch bis Mit­te August im Stern­bild Bären­hü­ter am Abend­him­mel auf­ge­fun­den wer­den, bis er mehr und mehr im zuneh­men­den Hori­zont­dunst ver­schwin­den wird. Sei­ne Hel­lig­keit nimmt in die­ser Zeit von anfangs 10,0 auf 12 mag ab.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres steht im Stern­bild Jung­frau zu nah bei der Son­ne und ist im August nicht beobachtbar.

Der Aste­ro­id (3) Juno wan­dert am 21. August vom Stern­bild Ori­on kom­mend in die Zwil­lin­ge und kann ab Mit­te August wie­der am Mor­gen­him­mel, als 9,7 mag hel­les Objekt, auf­ge­fun­den wer­den. Am 15. August geht der Pla­ne­to­id um 2:31 Uhr auf. Bis zum 31. August ver­frü­hen sich sei­ne Auf­gän­ge auf 2:08 Uhr Sommerzeit.

(6) Hebe kann zunächst im Stern­bild Wal­fisch auf­ge­fun­den wer­den und ist ein Objekt für den Mor­gen­him­mel. Am 18. des Monats wech­selt der Him­mels­kör­per in das Stern­bild Stier. Sei­ne Hel­lig­keit nimmt im Lau­fe des Monats von 9,5 auf 9,1 mag zu. Zu Beginn des Monats geht der Aste­ro­id um 1:03 Uhr auf und Ende August bereits um 23:59 Uhr Sommerzeit.

Der Aste­ro­id (12) Vic­to­ria wan­dert rück­läu­fig durch den Pega­sus und stei­gert ihre Hel­lig­keit von anfangs 9,5 auf 9,0 mag. Sie nähert sich ihrer Oppo­si­ti­ons­stel­lung, die sie aber erst im 1. Sep­tem­ber­drit­tel erreicht. Ihre Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 3:31 Uhr auf 1:17 Uhr Som­mer­zeit. Am 14. des Monats steht Vic­to­ria nur 6,0 Bogen­mi­nu­ten vom Stern 52 Pega­si (5,7 mag) entfernt.

Aste­ro­id Nr. 16 Psy­che steht am 7. August im Stern­bild Stein­bock in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,3 mag. Anfang des Monats geht der 9,5 mag hel­le Him­mels­kör­per um 20:49 auf und erreicht um 1:38 Uhr den Meri­di­an. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich die Auf­gän­ge auf 18:41 Uhr und die Meri­di­an­durch­gän­ge auf 23:13 Uhr Som­mer­zeit. Die Hel­lig­keit des Aste­ro­iden ist zu die­sem Zeit­punkt wie­der auf 9,8 mag gesunken.

(40) Har­mo­nia kommt am 1. Sep­tem­ber im Stern­bild Was­ser­mann in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,3 mag. Am 1. August geht die 10,1 mag hel­le Har­mo­nia um 22:34 Uhr auf. Am 31. August erscheint der Aste­ro­id bereits um 20:34 Uhr Som­mer­zeit über der öst­li­chen Horizontlinie.

(63) Aus­o­nia wird ab Mit­te August wie­der hel­ler als 10 mag und kommt am 24. des Monats im Was­ser­mann wie­der in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Sie erreicht dabei eine Hel­lig­keit von 9,7 mag. Bis zum Ende des Monats sinkt die­se wie­der unter die 10. Grö­ßen­klas­se. Am 1. August geht Aus­o­nia um 21:56 Uhr auf und erreicht um 3:03 Uhr ihre höchs­te Stel­lung im Süden. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich ihre Auf­gangs­zei­ten auf 19:35 Uhr und ihre Durch­gangs­zei­ten auf 0:33 Uhr Sommerzeit.

Der Pla­ne­to­id (80) Sap­pho ist zu Beginn des Monats 9,9 mag hell und erreicht nur drei Tage spä­ter die Oppo­si­ti­ons­stel­lung im Stern­bild Adler. Bis zum 15. August sinkt die Hel­lig­keit wie­der unter die 10. Grö­ßen­klas­se. Zum Monats­an­fang geht der Him­mels­kör­per um 18:59 Uhr auf und steht um 1:07 Uhr in sei­nem höchs­ten Punkt im Süden. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich die Auf­gangs­zei­ten auf 16:55 Uhr und die Mer­di­an­durch­gän­ge auf 22:44 Uhr Som­mer­zeit. Am Tag der Oppo­si­ti­on, am 4. August, kann der 6,2 mag hel­le Stern SAO 144632 als Auf­such­hil­fe die­nen, wenn Sap­pho gegen Mit­ter­nacht nur 6,5 Bogen­mi­nu­ten ent­fernt von die­sem auf­ge­fun­den wer­den kann.

Meteorströme

Die mil­den und hof­fent­lich auch kla­ren Som­mer­näch­te im August sind prä­de­sti­niert für den bekann­tes­ten Mete­or­strom des Jah­res: Die Per­sei­den. Sie tau­chen in jedem Jahr zwi­schen Mit­te Juli bis zum 25. August auf. Die maxi­ma­le Akti­vi­tät die­ses Mete­or­stroms ist in die­sem Jahr zwi­schen dem 10. und 14. August zu erwar­ten. Dabei tre­ten in den frü­hen Mor­gen­stun­den bis zu 100 Stern­schnup­pen pro Stun­de auf, die mit einer Geschwin­dig­keit von 60 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Neben den nor­mal hel­len Stern­schnup­pen, gibt es auch eini­ge sehr hel­le Exem­pla­re mit bis zu 0 mag Hel­lig­keit und dar­über hin­aus. In die­sem Jahr fin­det das Maxi­mum in der Nacht vom 12. auf den 13. August gegen 23 Uhr statt. Lei­der wer­den die Per­sei­den Opfer des Mon­des, weil am 10. August Voll­mond ist, so dass deut­lich weni­ger Stern­schnup­pen als ange­ge­ben zu beob­ach­ten sind. Die Meteo­re schei­nen dabei aus einem Gebiet zu kom­men, das sich ca. 2 Grad öst­lich vom Stern Eta Pers­ei ent­fernt befin­det. Um 22 Uhr steht der Radi­ant 30 Grad und kurz vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung bereits 70 Grad hoch am Him­mel. Auf­grund des noch fast vol­len Mon­des, wer­den bei einer Radi­an­ten­hö­he von 60 Grad nur noch 30 Stern­schnup­pen sicht­bar sein. Der Ursprung der Per­sei­den geht auf den peri­odi­schen Kome­ten 109P/S­wift-Tuttle zurück, der eine Umlauf­zeit von 120 Jah­ren besitzt.

In der ers­ten August­hälf­te kön­nen auch die Süd­li­chen-Del­ta-Aqua­ri­den sowie die hori­zont­na­hen Capri­corn­i­den beob­ach­tet wer­den, die Ein­tritts­ge­schwin­dig­kei­ten von 41 bzw. 21 Kilo­me­ter pro Sekun­de zei­gen. Bei­de Strö­me zei­gen nur eine gerin­ge Akti­vi­tät von 2 bis 3 Stern­schnup­pen pro Stunde.

Erwäh­nens­wert sind in die­sem Monat noch die Kap­pa-Cyg­ni­den, deren Radi­ant sich im Stern­bild Schwan befin­det. Die­ser mit rund 3 bis 5 Stern­schnup­pen pro Stun­de nicht gera­de rei­che Strom ist vom 3. bis 25. August aktiv, mit einem Maxi­mum in der Nacht vom 17. auf den 18. August und güns­ti­ge­rer Mond­pha­se. Die Meteo­re sind mit 25 km/s Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit sehr lang­sam, so dass sie sich gut von ande­ren Strö­men unter­schei­den. Es kön­nen aber auch eini­ge hel­le Exem­pla­re dabei sein. Am 13. August 2007 konn­ten zum Bei­spiel zahl­rei­che Boli­den zwi­schen ‑4 und ‑5 mag Hel­lig­keit beob­ach­tet wer­den. Der Radi­ant steht in den Abend­stun­den fast im Zenit. Der Ursprungs­kör­per der Kap­pa-Cyg­ni­den hat sich ver­mut­lich aufgelöst.

Zwi­schen dem 25. August und 5. Sep­tem­ber sind außer­dem noch die Alpha-Auri­gi­den sicht­bar, deren Maxi­mum am 31. August zu erwar­ten ist. Der Radi­ant befin­det sich süd­lich des Sterns Capel­la im Stern­bild Fuhr­mann. Mit 6 bis 10 Stern­schnup­pen pro Stun­de, ist die­ser Strom eben­falls nicht sehr aus­ge­prägt. Aller­dings wur­den in der Ver­gan­gen­heit schon Raten zwi­schen 30 und 40 Meteo­ren pro Stun­de regis­triert. Als Ursprungs­kör­per der Alpha-Auri­gi­den gilt der Komet C/1911 N1 Kiess, der eine Umlauf­zeit von unge­fähr 2500 Jah­ren besitzt. Im Jahr 2007 kam es zu einer engen Pas­sa­ge zwi­schen der Erde und der Umlauf­bahn des Kome­ten, wodurch eine Zeni­tra­te von ca. 120 Stern­schnup­pen pro Stun­de beob­ach­tet wer­den konnte.

Die Ant­he­l­ionquel­le ist über das gesam­te Jahr aktiv und pro­du­zie­ren lang­sa­me Meteo­re aus der Eklip­tik­re­gi­on, öst­lich des Gegen­son­nen­punkts. Auch hier sind nicht mehr als 1 bis 2 Meteo­re pro Stun­de zu erwarten.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Sternhimmel im August 2014

Der Stern­him­mel am 15. August 2014 um 23:00 MESZ

Im Nor­den

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir das Stern­bild Gro­ßer Bär, mit der ein­präg­sa­men Figur des Gro­ßen Wagens, schon recht nied­rig aber immer noch gut sicht­bar über dem Nord­west­ho­ri­zont. Die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens zei­gen fünf­mal ver­län­gert direkt auf den Polar­stern, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Wagen­kas­ten des Klei­nen Bären steigt nun eben­falls lang­sam wie­der her­ab. Immer tie­fer sinkt auch der Dra­che, des­sen auf­fäl­li­ger Kopf jetzt west­lich des Zenits zu fin­den ist. Sein lan­ger Kör­per schlän­gelt sich um die Figur des Klei­nen Wagens her­um. Dage­gen steigt das Stern­bild Kepheus, rechts ober­halb des Klei­nen Bären gele­gen, immer höher und erreicht in der kom­men­den Stun­de schließ­lich die Zenitregion.
Bei guter Hori­zont­sicht fun­kelt nied­rig im Nord­os­ten die hell leuch­ten­de Kapel­la im Stern­bild Fuhr­mann auf­fäl­lig vor sich hin. Ober­halb des Fuhr­manns sind die schwa­chen Ster­ne des Stern­bilds Giraf­fe nur schwer aus­zu­ma­chen. Eben­falls im Nord­os­ten ist auch schon der Per­seus voll­stän­dig über dem Hori­zont erschie­nen. Halb­hoch am Him­mel ent­de­cken wir schließ­lich noch das W‑förmige und auf­fäl­li­ge Stern­bild der Kassiopeia.

Im Osten

Genau im Osten steht nun das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat als auf­fäl­ligs­te Figur des nahen­den Herbs­tes über dem Hori­zont. Die Ster­nen­ket­te der Andro­me­da schließt sich unmit­tel­bar öst­lich an den Pega­sus an. Dabei gehört der lin­ke obe­re Stern des Pega­sus­qua­drats bereits zum Stern­bild Andro­me­da. In der Andro­me­da befin­det sich auch die nächst grö­ße­re Nach­bar­ga­la­xie unse­rer eige­nen Milch­stra­ße, die Andro­me­da­ga­la­xie in 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­ren Ent­fer­nung. Die­se kann unter einem rela­tiv dunk­len Him­mel schon mit blo­ßem Auge als aus­ge­dehn­ter Licht­fleck erkannt wer­den. Unter­halb des Pega­sus sind die Fische und noch wei­ter im Süd­os­ten bereits der Was­ser­mann über dem Hori­zont erschienen.
Öst­lich der Fische, direkt unter­halb der Andro­me­da gele­gen, kön­nen wir die bei­den Stern­bil­der Drei­eck und Wid­der erken­nen, die aller­dings noch dicht über dem Ost­ho­ri­zont ste­hen. Direkt im Nord­os­ten fin­den wir den Per­seus und dar­über des ein­präg­sa­me Stern­bild Kas­sio­peia. Noch wei­ter höher in Rich­tung Zenit ent­de­cken wir schließ­lich noch den Kepheus und das Stern­bild Schwan.

Im Süden

Der Süd­him­mel wird nun von der hel­len Som­mer­milch­stra­ße und dem auf­fäl­li­gen Som­mer­drei­eck domi­niert. Gebil­det wird das Drei­eck aus den hel­len Haupt­ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler. Deneb befin­det sich dabei nahe­zu in Zenit­nä­he und über­schrei­tet soeben den Meri­di­an. Die Wega hat ihren Meri­di­an­durch­gang bereits hin­ter sich. Ata­ir steht nun fast genau im Süden und in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont. West­lich der Lei­er schließt sich der Her­ku­les und dar­un­ter der Schlan­gen­trä­ger mit dem Schwanz der Schlan­ge an.
Inmit­ten der Milch­stra­ße gele­gen erken­nen wir zwi­schen Schwan und Adler die eher unschein­ba­ren Stern­bil­der Füchs­chen und Pfeil. Unmit­tel­bar öst­lich davon ste­hen noch Del­phin und Fül­len. Unter einem dunk­len und kla­ren Land­him­mel fällt unter­halb des Adlers die hel­le Schild­wol­ke, ein hel­le­rer Teil der Milch­stra­ße, im Stern­bild Schild auf. Dar­un­ter ent­de­cken wir den Schüt­zen, der die recht ein­präg­sa­me Form einer Tee­kan­ne besitzt und in dem sich das Zen­trum unse­res eige­nen Milch­stra­ßen­sys­tems befin­det. Die­ser hat vor unge­fähr einer hal­ben Stun­de sei­nen höchs­ten Punkt über­schrit­ten und ver­sinkt nun wie­der unter dem Hori­zont. Dicht über dem Süd­west­ho­ri­zont ste­hen noch eini­ge Ster­ne des Skor­pi­ons. Bli­cken wir auf die gegen­über­lie­gen­de Sei­te des Meri­di­ans, sehen wir den Stein­bock, schon voll­stän­dig über dem Süd­ost­ho­ri­zont, sowie ein Teil des Stern­bilds Wassermann.

Im Wes­ten

Bli­cken wir genau in Rich­tung Wes­ten fällt in nied­ri­ger Höhe der oran­ge leuch­ten­de Stern Ark­tur im Stern­bild Bären­hü­ter auf. Der Bären­hü­ter besitzt annä­hernd die Form eines Kin­der­dra­chens. Links ober­halb die­ses Stern­bilds erken­nen wir das mar­kan­te Stern­bild der Nörd­li­chen Kro­ne. Ober­halb der Kro­ne steht der eher unauf­fäl­li­ge Her­ku­les. In die­sem Stern­bild soll­te unter einem dunk­len Land­him­mel der hel­le Kugel­stern­hau­fen Mes­sier 13 als unschar­fes Stern­chen, unter­halb des rech­ten obe­ren Kas­ten­stern des Her­ku­les erkenn­bar sein. Süd­lich der Nörd­li­chen Kro­ne befin­det sich der Kopf der Schlan­ge, der vom mäch­ti­gen Schlan­gen­trä­ger im Süd­wes­ten getra­gen wird und der im Lau­fe der Nacht im Wes­ten ver­schwin­den wird.
Rechts vom Bären­hü­ter im Nord­wes­ten ent­de­cken wir das Stern­bild Gro­ßer Bär mit der bekann­ten Figur des Gro­ßen Wagens. Dar­über befin­det sich der lang gezo­ge­ne Kör­per des Dra­chen, des­sen auf­fäl­li­ger und annä­hernd rau­ten­för­mi­ger Kopf sich noch in der Nähe des Zenits befin­det. Unter­halb der Deich­sel des Gro­ßen Wagens ent­de­cken wir die Jagd­hun­de und noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont das nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild Haar der Bere­ni­ke. Auf­grund der hori­zont­na­hen Stel­lung ver­schwin­den die­se Ster­ne aller­dings schon im Horizontdunst.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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