Der Lauf des Mondes
Zur Mittagszeit am 1. Tag des neuen Jahres ist Neumond. Am nächsten Abend können wir versuchen, die schmale Mondsichel tief über dem südwestlichen Horizont in der Abenddämmerung aufzuspüren. Die Venus befindet sich an diesem Abend etwas mehr als 2 ½ Grad vom Mond entfernt. An den Folgeabenden wandert der Mond weiter durch die Bereiche des Himmels, die nur aus schwachen Sternen bestehen. Am 8. Januar ist das 1. Viertel erreicht und wir können den zunehmenden Halbmond in den Fischen beobachten. Nachdem unser Erdtrabant das Sternbild Widder durchquert hat, steht er am 11. Januar zwischen den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im so genannten „Goldenen Tor der Ekliptik“ im Sternbild Stier. Am 14. Januar können wir unseren Erdtrabanten in der Nähe von Jupiter am Abendhimmel auffinden. Bis zum Morgen des 15. Januar, hat sich der Mond bis zu 5 Grad südlich an den Riesenplaneten angenähert. Am 16. ist dann schließlich auch die Vollmondphase mit dem kleinsten Vollmond des Jahres und sogar des Jahrhunderts erreicht.
Am 18. Januar können wir den noch fast vollen Mond nur 5 ½ Grad entfernt von Regulus im Löwen aufspüren. In den kommenden Tagen wird der Mond nach und nach ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 23. des Monats steht unser stiller Begleiter in der Jungfrau, in der Nähe von Spica und rund 4 Grad südlich unseres roten Nachbarn Mars. Am Morgen des 24. Januar ist abnehmender Halbmond (letztes Viertel). Am Morgen des 25. Januar hat der Mond schon die Waage erreicht und befindet sich nahe Saturn. Am 29. Januar können wir die abnehmende Sichel zum letzten Mal vor Neumond und knapp über dem östlichen Horizont sichten. Nur 4 Grad nördlich der Sichel befindet sich auch die Venus, die nun als Morgenstern sichtbar ist. Schließlich ist am vorletzten Tag des Monats abermals Neumond.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand am 29. Dezember 2013 in oberer Konjunktion zur Sonne und ist zu Beginn des neuen Jahres unsichtbar. Er bewegt sich aber schnell weiter in Richtung Osten und entfernt sich schnell von unserem Zentralgestirn, so dass er in der letzten Januarwoche bis Anfang Februar in der Abenddämmerung sichtbar wird. Am 31. Januar steht Merkur dann mit 18° 22′ Sonnenabstand in seiner größten östlichen Elongation. Dank der steilen Ekliptiklage am Abendhimmel, kann man am 21. Januar rund 45 Minuten nach Sonnenuntergang versuchen, ihn mit Hilfe eines Fernglases dicht über dem südwestlichen Horizont zu entdecken. An diesem Abend geht der ‑0,9 mag helle Himmelskörper um 17:41 Uhr unter. Bis zum 31. Januar verspäten sich die Untergänge auf 18:35 Uhr. Die Helligkeit sinkt auf ‑0,3 mag. Im Fernrohr erscheint der innerste Planet des Sonnensystems fast zur Hälfte beleuchtet.
Die Venus ist in der 1. Januarwoche noch tief im Südwesten am Abendhimmel sichtbar, wechselt aber schon im Januar vom Abend- an den Morgenhimmel. Am 11. Januar steht sie dann in unterer Konjunktion zur Sonne und ist unsichtbar. An diesem Tag befindet sich der Planet 0,267 AE bzw. 40 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Am 1. geht Venus um 17:37 Uhr unter. Bis zum 6. des Monats verfrühen sich ihre Untergangszeiten auf 17:11 Uhr. Dank der steilen Ekliptiklage am Morgenhimmel, und weil sich unser Schwesterplanet schnell in westlicher Richtung von der Sonne entfernt, taucht sie Mitte des Monats als ‑4,3 mag helles Objekt wieder am Morgenhimmel auf. Die Venusaufgänge erfolgen am 15. des Monats um 7:08 Uhr und Ende Januar bereits um 5:40 Uhr. Ihre Helligkeit steigt dann auf ‑4,5 mag. Im Fernrohr zeigt sie sich als extrem schmale Sichel, mit einem scheinbaren Durchmesser von 60 Bogensekunden. Am 24. erreicht der Planet auch das Perihel ihrer Bahn und ist dann 0,718 AE bzw. 107,5 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Die schmale, nur 29 Stunden alte Mondsichel kann am 2. Januar in der Nähe der Venus aufgefunden werden, wenn diese noch als Abendstern sichtbar ist. Ihr gegenseitiger Abstand beträgt 2,6 Grad. Am 29. des Monats steht die extrem schmale Sichel am Morgenhimmel und nur 4 Grad südlich vom Morgenstern entfernt.
Unser roter Nachbar Mars bewegt sich weiter rechtläufig durch die Jungfrau und nähert sich langsam Spica, dem Hauptstern der Jungfrau an. Er ist ein Objekt der zweiten Nachthälfte und zieht dann zum Monatsende hin nördlich an Spica vorbei. Die dichteste Annäherung erfolgt am 28. Januar, wenn Mars sich nur 4,7 Grad vom Hauptstern entfernt befindet. Im Laufe des Monats steigert der Planet seine Helligkeit von anfangs 0,8 auf 0,2 mag und seinen scheinbaren Durchmesser von 6,9 auf 8,8 Bogensekunden. Außerdem verlagert der Planet seine Aufgänge in die Zeit vor Mitternacht. Am 1. des Monats geht er um 0:18 Uhr auf. Bis Ende Januar verfrühen sich seine Aufgänge auf gut eine Stunde. Am 3. Januar steht Mars mit 1,666 AE bzw. 249 Millionen Kilometer im Aphel seiner Bahn. Am 23. Januar kann der abnehmende Mond in der Nähe des Roten Planeten aufgefunden werden.
Der Riesenplanet Jupiter – als Star des Nachthimmels – ist die ganze Nacht über als ‑2,7 mag helles strahlendes Objekt hoch am Himmel sichtbar und kommt am 5. Januar in den Zwillingen in Opposition zur Sonne. Nur einen Abend zuvor steht er mit 4,21 AE bzw. 630 Millionen Kilometer in Erdnähe. Die Oppositionszeit ist auch die beste Zeit, den abgeplatteten Planeten mit seinen Wolkenstreifen und seinen Monden zu beobachten. Im Teleskop erscheint der Planet 46,8 Bogensekunden groß. Am 1. Januar geht Jupiter um 16:16 Uhr auf und erreicht um 0:32 Uhr, mit 62 Grad Höhe, den Meridian. Am 31. des Monats geht der Planet bereits am frühen Nachmittag um 13:59 Uhr auf. Sein Meridiandurchgang erfolgt an diesem Abend schon um 22:14 Uhr. In der Nacht vom 14. auf den 15. Januar steht der fast voll beleuchtete Mond in der Nähe von Jupiter.
Saturn ist am Morgenhimmel sichtbar und bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Waage. Die Aufgänge des Ringplaneten verfrühen sich von anfangs 3:56 Uhr auf 2:10 Uhr zum Monatsende. Am 25. des Monats kommt es zu einer Bedeckung durch den nahezu halb beleuchteten Mond, die in unseren Breiten allerdings nicht sichtbar ist. Bei uns steht der Mond gegen 6 Uhr morgens nur etwas weniger als 5 Grad westlich von Saturn entfernt. Im Fernrohr zeigt sich das Ringsystem, auf das wir von Norden her blicken, 22 Grad geöffnet, mit einem scheinbaren Durchmesser von 36 Bogensekunden. Der scheinbare Äquatordurchmesser von Saturn beträgt 15,9 Bogensekunden und die Helligkeit 0,6 mag.
Uranus bewegt sich rechtläufig durch die Fische und verlagert seine Untergänge in die Zeit vor Mitternacht. Bis ungefähr eine Stunde vor seinem Untergang kann Uranus in Ferngläsern und Teleskopen aufgefunden werden. Am 1. Januar geht der 5,9 mag helle Planet um 00:13 Uhr unter. Bis zum Monatsende verfrühen sich seine Untergänge auf 22:16 Uhr. Im Fernrohr ist ein 3,5 Bogensekunden großes grünliches Scheibchen sichtbar, was keinerlei Einzelheiten zeigt.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun kann noch zu Beginn des Monats mit lichtstarken Optiken gesehen werden. Bei Einbruch der Nacht steht er schon tief im Südwesten im Sternbild Wassermann. Allerdings verkürzt er seine Sichtbarkeit im Laufe des Januars drastisch. Zu Beginn des Monats geht Uranus um 20:47 Uhr unter. Zum Ende des Monats hin verschwindet der Planet bereits um 18:55 Uhr unter der westlichen Horizontlinie. Im Fernrohr erscheint das bläulich-grüne Scheibchen nur 2,3 Bogensekunden groß und scheinbar 8,0 mag hell. Im Februar steht Neptun dann in Konjunktion zur Sonne.
Der Zwergplanet (134340) Pluto steht am 1. Januar im Schützen in Konjunktion zur Sonne und ist demzufolge nicht sichtbar. Er befindet sich an diesem Tag 33,56 AE bzw. 5,02 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Erst am 4. Juli 2014 kommt Pluto wieder in Opposition zur Sonne.
Helle Kometen und Planetoiden
Der von den Medien als „Jahrhundertkomet“ titulierte C/2012 S1 ISON hat seine dichte Annäherung an die Sonne am 28. November 2013 nicht überstanden und hat sich aufgelöst. Auch Versuche, die Reste des Kometen mit Langzeitbelichtung aufzufinden, scheiterten, so dass wir ihn nun endgültig von der Beobachtungsliste streichen können.
Der Komet C/2013 R1 Lovejoy erreichte Ende November/Anfang Dezember 2013 mit 4,5 mag seine größte Helligkeit und war damit schon mit bloßem Auge sichtbar. Besonders seine große Koma und sein mehrere Grad langer schmaler Schweif begeisterten visuell sowie fotografisch. Der Schweifstern ist immer noch am Morgenhimmel sichtbar und wandert am 14. Januar vom Sternbild Herkules kommend in den Schlangenträger. Am 27. Januar zieht er nur wenige Bogenminuten südlich an 72 Oph vorbei. Die Helligkeit geht im Laufe des Monats von anfangs 6 auf 8 mag weiter zurück.
Der Komet C/2012 X1 LINEAR erlitt im Oktober einen Ausbruch, der die Helligkeit des Kometen stark ansteigen ließ. Im Januar geht die Helligkeit aber langsam weiter zurück und sollte um 10 Magnituden betragen. Seine Koma ist sehr groß und diffus. Damit ist der Komet immer noch ein Objekt für mittlere Teleskope. Er ist am Morgenhimmel im Sternbild Schlangenträger sichtbar.
Der Komet C/2013 V3 Nevski erlitt bei seiner Entdedckung im November 2013 ebenfalls einen Helligkeitsausbruch, der ihn heller als 10 mag werden ließ. Komet Nevski ist im Sternbild Großer Bär sichtbar und steht schon am späten Abendhimmel in ausreichender Beobachtungsposition. Die Helligkeit liegt zwischen 10 und 11 mag. Allerdings ist die Koma sehr diffus und schwer visuell wahrnehmbar.
Die Helligkeit des periodischen Kometen 154P/Brewington geht im Januar weiter zurück. Er zieht durch das Pegasusquadrat und Andromeda und erreicht zum Monatsende den nördlichen Bereich des Sternbilds Fische. Zu Beginn des Monats noch 11 mag hell, beträgt die Helligkeit am 31. Januar nur noch 12 mag. Damit ist der Komet ein Objekt für mittlere bis große Teleskope.
Der Zwergplanet (1) Ceres bewegt sich rechtläufig durch die Jungfrau und ist ein Objekt der zweiten Nachthälfte. Der Zwergplanet steht in der Nähe von (4) Vesta und wird zusammen mit dem Asteroiden Mitte April die Opposition zur Sonne erreichen. Die Helligkeit steigt von anfangs 8,6 auf 8,2 mag. Die Aufgangszeiten des Zwergplaneten verfrühen sich von 0:51 Uhr auf 23:25 Uhr.
(2) Pallas wird am 8. Januar 2014 in der Wasserschlange stationär und setzt zu ihrer Oppositionsschleife an. Anschließend zieht sie wieder rückläufig durch das Sternbild. Die Opposition zur Sonne erreicht sie aber erst im Februar. Am 1. Januar geht die 8,0 mag helle Pallas um 23:31 Uhr auf. Bis zum Monatsende verfrühen sich die Aufgangszeiten auf 21:05 Uhr. Die Helligkeit steigt bis auf 7,3 mag, so dass der Asteroid sehr leicht in Ferngläsern und kleinen Teleskopen beobachtet werden kann.
Asteroid (4) Vesta bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Jungfrau und kann zusammen mit dem Zwergplaneten (1) Ceres beobachtet werden. Ihr gegenseitiger Abstand beträgt zu Beginn des Monats gerade einmal 5,2 Grad. Ende Januar beträgt der Abstand nur noch 4,2 Grad. Am 1. Januar geht Vesta um 0:42 Uhr auf. Am 31. Januar kreuzt der Himmelskörper schon um 23:22 Uhr die östliche Horizontlinie. Ihre Helligkeit steigt von anfangs 7,7 auf 7,2 mag, so dass auch sie sehr leicht in Ferngläsern und Teleskopen beobachtet werden kann. Am Morgen des 1. Januar steht Vesta nur 3 Bogenminuten von SAO 139264 (6,4 mag) und am 8. Januar sogar nur 1 Bogenminute vom 6,0 mag hellen Stern SAO 139337 entfernt.
(7) Iris kann im Sternbild Fische aufgefunden werden. Ihre Helligkeit sinkt leicht von anfangs 9,7 auf 9,8 mag. Die Untergangszeiten des Asteroiden verfrühen sich von anfangs 22:19 Uhr auf 21:52 Uhr.
Asteroid Nr. 11 Parthenope kommt am 11. Januar 2014 in den Zwillingen in Opposition zur Sonne und wird nur wenige Tage heller als 9,9 mag. Am 1. des Monats geht der Asteroid um 1:01 Uhr durch den Meridian. Bis zum Ende des Monats verfrühen sich die Meridiandurchgänge auf 22:29 Uhr. Am 16. Januar steht die 10,1 mag helle Parthenope nur 5,5 Bogenminuten vom 5,1 mag hellen Stern 56 Geminorum entfernt.
(18) Melpomene kommt am 28. Januar im Sternbild Krebs in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,3 mag. Zu Beginn des Monats beträgt die Helligkeit 9,8 und Ende des Monats wieder 9,4 mag. Am 1. Januar steht Melpomene um 2:23 Uhr im Süden. Am 31. Januar erreicht sie bereits um 23:52 Uhr ihre höchsten Position am Himmel.
(19) Fortuna steht am 8. Januar in den Zwillingen der Sonne genau gegenüber und erreicht eine maximale Helligkeit von 9,7 mag. Zur Monatsmitte hin wird der Asteroid wieder schwächer als 10 mag. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 0:45 Uhr auf 22:14 Uhr.
(532) Herculina kann zunächst noch im Sternbild Orion aufgefunden werden. Am 14. Januar wechselt der Asteroid in das Sternbild Zwillinge. Die Helligkeit sinkt von anfangs 9,5 mag auf unter 10 mag zum Monatsende. Am 1. Januar steht Herculina um 23:21 Uhr im Süden und am 31. Januar bereits um 21:00 Uhr.
Meteorströme
Vom 1. bis 5. Januar sind die Quadrantiden aktiv, deren Ausstrahlungspunkt (Radiant) sich im Sternbild Bärenhüter an der Position RA 15h 20m und Dec +49° befindet. Der Name geht auf das nicht mehr existierende Sternbild Mauerquadrant (Quadrans Muralis) zurück. Das spitze Maximum findet am 3. Januar gegen 21 Uhr statt. Zum Maximumszeitpunkt tauchen bis zu 120 Meteore pro Stunde auf, die mit mittleren Geschwindigkeiten von 41 km/s in die Erdatmosphäre eintauchen. In manchen Jahren wurden sogar über 200 Sternschnuppen beobachtet. Damit gehören die Quandtrantiden zu den aktivsten Strömen des Jahres. Der Mond wird die Beobachtung der Quandrantiden diesmal nicht stören. In Mitteleuropa beobachtet man am besten in den Stunden nach Mitternacht des 4. Januar, wenn der Radiant genügend hoch am Himmel steht. Gegen Morgen kann man dann ungefähr 20 bis 30 Quadrantiden pro Stunde beobachten. Ein Ursprungskörper der Quadrantiden ist nicht bekannt. Seit 2003 wird allerdings vermutet, dass der Asteroid 2003 EH1 als Ursprung dieses Meteorstroms in Frage kommt und ein inaktiver Rest des zerfallenen Kometen C/1490 Y1 ist.
Über das Jahr verteilt gibt es eine Häufung an Meteoren in der Ekliptikregion, in der Nähe des Gegensonnenpunkts. Dieser als Anthelionquelle bezeichnete Strom kommt im Januar aus der Richtung der Sternbilder Zwillinge und Krebs. Im Mittel sind hier nicht mehr als 4 bis 6 Sternschnuppen zu erwarten, die eine relativ langsame Geschwindigkeit von 30 km/s besitzen.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit finden wir das Sternbild Großer Bär, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, nahezu senkrecht im Nordosten. Die Wagendeichsel zeigt dabei direkt nach unten in Richtung Horizont. Er wird im Laufe der Nacht langsam weiter in Richtung Zenit emporsteigen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, trifft man auf den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern befindet sich am Ende der Deichsel des Kleinen Wagens bzw. Kleinen Bären, dessen Kasten nun die tiefste Stellung über dem Nordhorizont – auch untere Kulmination genannt – überschritten hat. Darunter hat auch der markante Kopf des Sternbilds Drache seine tiefste Stellung über dem Horizont erreicht. Die übrigen Sterne des Drachen schlängeln sich entgegen dem Uhrzeigersinn um die Figur des Kleinen Wagens herum.
Tief im Nordwesten, etwas links unterhalb des Drachens, sollte bei guter Horizontsicht noch Deneb im Schwan erkennbar sein. Darüber befindet sich das Sternbild Kepheus und noch weiter höher die Kassiopeia, das im Volksmund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Die Zenitgegend wird aus dem kaum auffälligen Sternbild der Giraffe gebildet, das nur aus äußerst schwachen Sternen besteht und das nur unter einem wirklich dunklen Landhimmel zu erkennen ist.
Im Osten
Genau über dem Osthorizont ist soeben das Sternbild Löwe vollständig aufgegangen. Es kündigt vom nahenden Frühling. Ein weiteres Sternbild des Frühlingshimmels ist der unscheinbare Krebs, der sich nordwestlich des Löwenkopfes befindet. In diesem Sternbild erkennt man unter einem dunklen Landhimmel einen blassen Nebelfleck. Hierbei handelt es sich um den offenen Sternhaufen der Praesepe (Messier 44), auch Krippe genannt. Direkt unterhalb des Krebses sind ebenfalls schon Kopf und Hals der Wasserschlange erschienen.
Hoch im Südosten entdecken wir die Sternkette der Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. In diesem Sternbild hält sich auch der Riesenplanet Jupiter auf, der momentan mit Abstand das hellste Gestirn an unserem Himmel ist. Darunter befindet sich der Kleine Hund, mit seinem hellen Hauptstern Prokyon. Genau gegenüber im Nordosten steigt nun auch der Große Bär immer höher und wird gegen Morgen die Zenitregion erreichen. Unterhalb der Deichsel des Großen Wagens befindet sich das kleine aber unscheinbare Sternbild der Jagdhunde. Zwischen den Vorderpranken des Bären und den Zwillingen befindet sich noch der unscheinbar Luchs, der allerdings nur aus äußerst schwachen Sternen besteht.
Im Süden
Der Süden wird jetzt von den hellen und besonders auffälligen Wintersternbildern dominiert. Der beeindruckende Himmelsjäger Orion, mit seinen drei markanten Gürtelsternen, dem rötlich leuchtenden Stern Beteigeuze an der linken Schulter und dem bläulich erscheinenden Rigel am rechten Fuß, befindet sich in mittlerer Höhe und hat soeben den Meridian erreicht. Darunter befindet sich das unscheinbare Sternbild des Hasen und links daneben der Große Hund, mit dem hellen Sirius, der hellste Stern des irdischen Firmaments. Darüber erkennt man – einen dunklen Standort vorausgesetzt – die schwachen Sterne des Einhorns und noch weiter höher, den unscheinbaren Kleinen Hund mit seinem hellen Hauptstern Prokyon.
Oberhalb des Himmelsjägers stehen ebenfalls noch weitere typische Wintersternbilder: Zum einen sind das die Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Fast genau zwischen den beiden Sternketten der Zwillinge steht auch der Jupiter, der zusammen mit Sirius das auffälligste Gestirn in diesem Himmelsabschnitt ist. Rechts oberhalb vom Orion entdecken wir den Stier, mit den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden und seinem rötlichen Hauptstern Aldebaran. Die Zenitregion wird vom Sternbild Fuhrmann, mit der hellen und gelblich leuchtenden Kapella, sowie dem Perseus eingenommen. Die hellsten Sterne dieser Himmelsregion bilden auch das so genannte Wintersechseck, das durch die Sterne Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen markiert wird. Vom rechten Fußpunkt des Orions ausgehend schlängelt sich noch der Fluss Eridanus langsam zum Südhorizont herab.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun auch die letzten Sterne des Herbsthimmels. Das markante Pegasusquadrat, mit der unmittelbar östlich daran anschließenden Andromeda, steht schon sehr niedrig über dem Westhorizont. Der Kopf des geflügelten Pferdes ist zu unserer Standardbeobachtungszeit aber schon längst unter dem Horizont verschwunden. In einer dunklen und mondscheinlosen Nacht entdecken wir im Sternbild Andromeda die 2,5 Millionen Lichtjahre entfernte Andromedagalaxie. Noch weiter höher befindet sich das Sternbild Perseus. Auch hier sollte unmittelbar an der Spitze der Y‑förmigen Figur ein länglicher Nebelfleck erkennbar sein. Hierbei handelt es sich um den Doppelsternhaufen h und Chi Persei.
Schauen wir hoch in Richtung Südwesten, entdecken wir den östlichen Teil des Sternbilds Stier, mit den beiden Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Rechts unterhalb des Stiers und westlich der Sternkette der Andromeda gelegen, befinden sich die eher unscheinbaren Sternbilder Dreieck und Widder. Darunter erkennt man einige Sterne der Fische. Auch der Walfisch, im Südwesten, befindet sich noch halb hoch über dem Horizont. Auf der anderen Seite des Westpunktes und noch hoch im Nordwesten, sinkt nun auch die Kassiopeia langsam zum Horizont herab. Unmittelbar oberhalb der Vorderläufe des Pegasus und damit schon recht niedrig im Nordwesten, steht noch das unscheinbare Sternbild der Eidechse.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.
Wirklich sehr interessant zu lesen. Bin ja recht neu und unbeholfen in diesem Thema aber sehr wissbegierig. Seitdem meine letzten Horoskope immer wie die Faust aufs Auge gepasst haben sauge ich nahe zu alles was um Astronomie und Sternenhimmel geht auf ^^ wahrscheinlich nur ein vorübergehender Trend von mir aber Momentan total spannend 🙂
Lg, Monika