Eines vorweg: Am 16. März 2013, dem deutschlandweiten Astronomietag, hatte ich leider keine Gelegenheit, C/2011 L4 PANSTARRS zu beobachten, obwohl der Himmel an diesem Abend klar gewesen ist. Wir besuchten in diesem Jahr ausnahmsweise mal das Herzberger Planetarium mit der angegliederten Sternwarte. Leider verzögerte sich der Beginn der Veranstaltung um eine Viertelstunde, so dass wir die beste Zeit den Kometen zu beobachten verpassten. Bis wir zum Wasserturm aufbrachen und endlich die Stufen bestiegen, die zur Sternwarte hinaufführten, war es auch schon zu spät: PANSTARRS war hinter einer Wolkenbank, die dicht über dem westlichen Horizont stand, verschwunden. Die schöne Aussicht vom Dach des Turms über Herzberg entschädigte aber für die verpasste Gelegenheit.
Leider konnten wir auch nicht durch das 12 Zoll Schmidt-Cassegrain Teleskop der Sternwarte schauen, weil die Montierung durch einen Defekt nicht einsatzbereit war. Allerdings hatten wir die Gelegenheit, uns mit dem Chef der Herzberger Sternfreunde zu unterhalten. Später hatten wir dann auch keine Lust mehr, auf ein Feld zu fahren und selbst zu beobachten. Die Kälte und vor allem der Hunger trieben uns dann schließlich doch in wärmere Gefilde. 😉
Meine Astrokollegen Mario und Uwe sowie Stefan von den Kirchhainer Sternfreunden, die an jenem Abend unbedingt mal einen Blick auf den Kometen erhaschen wollten, ärgerten sich zu Recht, weil sie PANSTARRS bisher noch nicht zu Gesicht bekommen haben. Entweder machte ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung, oder sie konnten ihn knapp eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang dicht über dem Westhorizont nicht auffinden. Das ist auch nicht verwunderlich, da man in der hellen Abenddämmerung keinerlei Bezugspunkt in Form von Sternen oder Sternbildern hat. Die ungefähre Höhe sowie die Richtung müssen genügen, um den nahe bei der Sonne stehenden Kometen aufzufinden. Selbst ich hatte dabei meine Schwierigkeiten. Des Weiteren blieb C/2011 L4 PANSTARRS deutlich hinter seinen Erwartungen zurück. Ich konnte ihn zwar am 13. und 15. März von Radensdorf aus beobachten, mit bloßem Auge gelang eine Sichtung des rund 2 mag hellen Schweifsterns allerdings nicht.
Selbst in meinem 10x70 Fujinon Astro-Fernglas, das ich auf ein stabiles Stativ montiert hatte, war der Komet erst gegen 19 Uhr als eher unspektakuläres Wölkchen, mit heller Koma und recht kurzem aber breitem Schweif, zu sehen. Als es endlich dunkler wurde, verbesserten sich die Bedingungen auch nicht wirklich, da der Komet im Laufe der Stunde immer weiter in Richtung Horizont hinab sank. So musste sich das Licht des Kometen durch die dichten Atmosphärenschichten in Horizontnähe kämpfen. Bereits eine Viertelstunde vor PANSTARRS Untergang, war der Schweifstern selbst im Fernglas nicht mehr oder nur noch ganz schwach zu sehen. Auf länger belichteten und vor allem nachgeführte Aufnahmen zeigte sich der Komet viel auffälliger, mit breiten Staub- und einem dünneren Gasschweif.
Abgesehen vom zunehmenden Mond, verbessern sich die Sichtbedingungen aber langsam, weil der Komet am Himmel immer höher steigt und somit länger zu beobachten ist. Leider hat PANSTARRS seinen Helligkeitszenit schon längst überschritten, so dass er ab Mitte April für das bloße Auge unsichtbar wird. Davor wird er aber noch am 4. April am Andromedanebel M 31 vorbei ziehen und auch für Fotografen ein reizvolles Motiv abgeben.
Die in diesem Artikel veröffentlichten PANSTARRS-Fotos entstanden mit meiner Canon EOS 600D und dem 70–300 mm Teleobjektiv von Tamron. Die Kamera wurde dabei nicht nachgeführt. Belichtet wurde einige Sekunden bei Offenblende und meist bei ISO 800 bzw 1600, um die Belichtungszeit so gering wie möglich zu halten. Auf den Fotos zeigt sich PANSTARRS viel deutlicher am späten Dämmerungshimmel als durch das Fernglas.
Informationen zur Sichtbarkeit von C/2011 L4 PANSTARRS gibt es in einem eigenen Blogartikel…
Schöner Bericht Andreas,
aber es handelt sich um ein 12″ SC.
MFG
Wurde geändert… 😀