Der Sternhimmel im Monat Februar 2013

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Der Lauf des Mondes

Zu Beginn des Monats ist der Mond ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te im Stern­bild Jung­frau. Am Mor­gen des 2. Febru­ar befin­det sich unse­rer Erd­tra­bant nur 1 Grad süd­lich von Spika, dem Haupt­stern der Jung­frau. Am nächs­ten Mor­gen hat der abneh­men­de Halb­mond bereits die Waa­ge erreicht und steht dann nahe bei Saturn. In der Mor­gen­däm­me­rung des 5. Febru­ar kann unser stil­ler Beglei­ter in der Nähe von Ant­ares, dem Haupt­stern des Skor­pi­ons, auf­ge­fun­den wer­den. Einen Mor­gen spä­ter hat er bereits den Schlan­gen­trä­ger erreicht. Zum letz­ten Mal bekom­men wir die schma­le Sichel des Mon­des in der Mor­gen­däm­me­rung des 8. Febru­ar gegen 7 Uhr zu Gesicht, bis am 10. schließ­lich die Neu­mond­pha­se erreicht ist.
Nur einen Abend spä­ter kön­nen wir ver­su­chen, die schma­le Mond­si­chel über dem süd­west­li­chen Hori­zont im Stern­bild Was­ser­mann auf­zu­spü­ren. Sie hält sich dabei rechts ober­halb der bei­den Pla­ne­ten Mer­kur und Mars auf. Am 12. des Monats hat der Erd­tra­bant bereits die Fische und am 16. das Stern­bild Wid­der erreicht. Am 17. Febru­ar steht der zuneh­men­de Halb­mond nur 5 Grad süd­lich der Ple­ja­den im Stern­bild Stier. Dabei bil­den Mond, Jupi­ter und der Haupt­stern des Stiers Alde­ba­ran eine inter­es­san­te Drei­er­kon­stel­la­ti­on im so genann­ten Gol­de­nen Tor der Eklip­tik. Am 18. des Monats ist der Mond noch näher an die bei­den Gestir­ne her­an­ge­rückt. Der Erd­tra­bant steht zu die­sem Zeit­punkt ober­halb der Hya­den und Alde­ba­ran. Danach wan­dert er wei­ter durch den Stier und befin­det sich am 21. Febru­ar im Stern­bild der Zwil­lin­ge. Am 22. hat der nun fast vol­le Mond den Krebs und am 23. schließ­lich den Löwen erreicht. Am 24. Febru­ar befin­det sich der Mond nahe Regu­lus, dem Haupt­stern des Löwen, bis am dar­auf­fol­gen­den Abend Voll­mond ist. Am letz­ten Tag des Monats kön­nen wir den nun wie­der abneh­men­den Mond aber­mals in der Jung­frau und am 1. März in der Nähe von Spika aufspüren.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur erreicht am 16. Febru­ar mit 18°08′ sei­ne größ­te öst­li­che Elon­ga­ti­on von der Son­nen und ist auch auf­grund der stei­len Eklip­tik­la­ge ab dem 6. Febru­ar als ‑1,1 mag hel­les Objekt dicht über dem west­li­chen Hori­zont in der Abend­däm­me­rung sicht­bar. Am 6. begeg­net Mer­kur für uns unsicht­bar den äußers­ten Pla­ne­ten Nep­tun. Am 8. Febru­ar zieht er in einem Abstand von nur 0,3 Grad nörd­lich am Mars vor­bei. Am 11. Febru­ar steht dann noch die schma­le Mond­si­chel neben dem inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems. Am 16. erreicht der Pla­net auch das Peri­hel sei­ner Bahn und ist dann 46 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne ent­fernt. Am 17. des Monats ist das 7,2 Bogen­se­kun­den gro­ße Mer­kur­scheib­chen zur Hälf­te beleuch­tet. Der Beleuch­tungs­grad sinkt bis zum 22. des Monats auf 27%. Nach sei­ner größ­ten öst­li­chen Elon­ga­ti­on rückt Mer­kur dann immer näher an die Son­ne her­an. Am 6. Febru­ar geht Mer­kur um 18:16 Uhr unter. Bis zum 16. des Monats ver­spä­ten sich die Mer­kur­un­ter­gän­ge auf 19:06 Uhr. Die Hel­lig­keit sinkt in die­ser Zeit um eine hal­be Grö­ßen­klas­se. Danach wird es zuneh­mend schwie­ri­ger, den inners­ten Pla­ne­ten in der immer spä­ter ein­set­zen­den Abend­däm­me­rung auf­zu­spü­ren. Am 22. Febru­ar wird Mer­kur sta­tio­när und eilt dann wie­der rück­läu­fig auf die Son­ne zu. An die­sem Abend geht der nur noch 0,7 mag hel­le Pla­net um 19:07 Uhr unter. Danach wird man wohl ver­geb­lich nach Mer­kur Aus­schau halten.

Unser Schwes­ter­pla­net Venus stand zu Beginn des Vor­mo­nats noch kurz am Mor­gen­him­mel. In die­sem Monat bleibt die Venus lei­der unsicht­bar, weil sie sich zu nah bei der Son­ne auf­hält. Ende März steht sie dann in obe­rer Kon­junk­ti­on zur Son­ne. Am 21. Febru­ar pas­siert die Venus das Aphel ihrer Bahn und ist dann 0,728 AE bzw. 109 Mil­lio­nen Kilo­me­ter von der Son­ne entfernt.

Unser roter Nach­bar Mars im Stern­bild Was­ser­mann hat sich nun end­gül­tig vom Abend­him­mel zurück­ge­zo­gen und bleibt unsicht­bar. Aller­dings kann man am 8. Febru­ar ver­su­chen, ihn mit Hil­fe eines licht­star­ken Fern­gla­ses oder Tele­skops auf­zu­spü­ren, wenn der Mer­kur an die­sem Abend am 1,2 mag hel­len Pla­ne­ten, der nur 15 Grad von der Son­ne ent­fernt steht, in einem Abstand von nur 14 Bogen­mi­nu­ten vor­bei­zieht. Aller­dings gestal­tet sich die Beob­ach­tung die­ser Kon­junk­ti­on in der hel­len Abend­däm­me­rung und dicht über dem west­li­chen Hori­zont nicht gera­de ein­fach. Am 11. Mai gesellt sich noch die dün­ne zuneh­men­de Mond­si­chel zum Pla­ne­ten­duo. Mars geht im Lau­fe des Monats immer spä­ter unter. Am 1. Febru­ar ver­schwin­det er um 18:23 Uhr und am 28. Febru­ar um 18:39 Uhr unter der west­li­chen Hori­zont­li­nie. Am 23. Febru­ar beginnt auf der Nord­halb­ku­gel des Mars der Winter.

Jupi­ter befin­det sich nach wie vor unüber­seh­bar zwi­schen den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den und bewegt sich recht­läu­fig ent­lang der Eklip­tik im Stern­bild Stier. Er steht Ende des Monats und zu Beginn der Nacht schon im Meri­di­an und ist dem­zu­fol­ge immer noch sehr gut im so genann­ten „Gol­de­nen Tor der Eklip­tik“ zu beob­ach­ten. Aller­dings ver­schiebt er sei­ne Sicht­bar­keit zuneh­mend in die ers­te Nacht­hälf­te. Sei­ne Hel­lig­keit sinkt von anfangs ‑2,5 mag auf ‑2,3 mag gegen Ende des Monats. Sein Durch­mes­ser schrumpft von 43 auf 39 Bogen­se­kun­den. Am 18. Febru­ar steht der zuneh­men­de Mond süd­lich von Jupi­ter. Im Lau­fe des Monats geht der Rie­sen­pla­net auch immer frü­her unter. Am 1. Febru­ar sinkt er um 3:37 Uhr unter die Hori­zont­li­nie. Am 28. Febru­ar erfolgt der Unter­gang des Rie­sen­pla­ne­ten bereits um 1:59 Uhr.

Saturn bewegt sich zu Beginn immer lang­sa­mer wer­dend recht­läu­fig im Stern­bild Waa­ge und ver­bes­sert sei­ne Sicht­bar­keit in der zwei­ten Nacht­hälf­te. Am 19. Febru­ar wird er schließ­lich sta­tio­när und setzt zu sei­ner Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Sei­ne Hel­lig­keit steigt auf 0,6 Magni­tu­den. Sein schein­ba­rer Äqua­tor­durch­mes­ser wächst auf 18 und der sei­ner Rin­ge auf 41 Bogen­se­kun­den. Die Auf­gän­ge des Ring­pla­ne­ten ver­frü­hen sich von anfangs 1:01 Uhr auf 23:12 Uhr. Am 3. des Monats erhält Saturn schließ­lich noch Besuch vom abneh­men­den Mond.

Ura­nus bewegt sich recht­läu­fig durch die Fische und been­det in die­sem Monat sei­ne Sicht­bar­keit am Abend­him­mel. Er steht Ende März schließ­lich in Kon­junk­ti­on mit der Son­ne. Der Pla­net befin­det sich bei Däm­me­rungs­en­de schon tief über dem süd­west­li­chen Hori­zont und kann noch in der ers­ten Monats­hälf­te mit Fern­glä­sern und Tele­sko­pen auf­ge­spürt wer­den. Nach 20 Uhr ver­blasst er schließ­lich in den dich­te­ren Atmo­sphä­ren­schich­ten über dem Hori­zont. Sei­ne Hel­lig­keit beträgt 5,9 mag und sein schein­ba­rer Durch­mes­ser 3,4 Bogen­se­kun­den. Am 1. Febru­ar geht Ura­nus um 21:49 Uhr unter. Am letz­ten Abend des Monats ver­schwin­det er bereits um 20:10 Uhr unter dem Horizont.

Nep­tun im Stern­bild Was­ser­mann hält sich mit der Son­ne am Tag­him­mel auf und ist nicht beob­acht­bar. Am 21. Febru­ar kommt der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems in Kon­junk­ti­on zur Son­ne. An die­sem Tag tren­nen uns 30,98 AE bzw. 4,634 Mrd. Kilo­me­ter von Neptun.

Der licht­schwa­che Zwerg­pla­net (134340) Plu­to befin­det sich im Stern­bild Schüt­ze und ist nicht zu beobachten.

Helle Kometen und Planetoiden

Der Komet C/2011 L4 Pan­starrs hält sich in die­sem Monats mit einer Hel­lig­keit von anfangs 7,0 bis 2,5 mag auf der Süd­halb­ku­gel der Erde auf. Erst am 13. März 2013 wird er auch von unse­ren Brei­ten aus mit wahr­schein­lich 1. Grö­ßen­klas­se im Stern­bild Fische und dicht über dem west­li­chen Hori­zont in der Abend­däm­me­rung auftauchen.

Der für ver­schol­len gehal­te­nen und erst im Novem­ber 2012 wie­der­ent­deck­te Komet 273P/­Pons-Gam­bart tauch­te Mit­te Janu­ar mit mehr als 9 mag Hel­lig­keit am Mor­gen­him­mel auf.Der Schweif­stern bewegt sich im Febru­ar vom Kopf der Schlan­ge kom­mend durch den Schlan­gen­trä­ger wei­ter in das Stern­bild Her­ku­les. Bis Ende Febru­ar sinkt die Hel­lig­keit wie­der unter die 10. Größenklasse.

Der kur­pe­ri­odi­sche Komet 29P/Sch­wass­mann-Wach­mann zeigt gele­gent­lich Hel­lig­keits­aus­brü­che, so dass er hel­ler als 12 mag in Tele­sko­pen ab 8 Zoll Öff­nung sicht­bar wer­den könn­te. In die­sem Monat bewegt sich der Schweif­stern im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Jung­frau und Wasserschlange.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres kommt am 4. des Monats im Stern­bild Stier zum Still­stand und bewegt sich anschlie­ßend wie­der recht­läu­fig durch die­ses Stern­bild. Damit endet auch sei­ne Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Mit einer Hel­lig­keit von 7,3 mag zu Beginn des Monats, ist Ceres noch sehr leicht in Fern­glä­sern beob­acht­bar. Der Zwerg­pla­net kann süd­west­lich des Sterns Alnath (Beta Tau­ri) auf­ge­fun­den wer­den. Bis zum Ende des Monats geht die Hel­lig­keit schließ­lich auf 8,3 mag zurück. Zu Beginn der Dun­kel­heit steht der Him­mels­kör­per schon hoch im Süden. Am 1. des Monats kul­mi­niert Ceres um 20:30 Uhr und am 28. bereits um 18:52 Uhr. Am 27. Febru­ar hält sich der Zwerg­pla­net nur 4 Bogen­mi­nu­ten ent­fernt vom 6,3 mag hel­len Stern SAO 77121 auf.

(2) Pal­las kann noch im Stern­bild Wal­fisch auf­ge­fun­den wer­den. Am 1. Febru­ar geht der 9,6 mag hel­le Aste­ro­id um 21:03 Uhr unter. Am 28. Febru­ar erfolgt der Unter­gang des nun 9,7 mag hel­len Him­mels­kör­pers bereits um 20:11 Uhr.

(4) Ves­ta bewegt sich recht­läu­fig durch den Stier. Die Hel­lig­keit geht von anfangs 7,5 mag auf 7,9 mag wie­der zurück. Damit ist sie eben­falls noch sehr leicht in Fern­glä­sern zu beob­ach­ten. Die Unter­gän­ge ver­frü­hen sich von anfangs 3:46 Uhr auf 2:24 Uhr.

Aste­ro­id Nr. 9 Metis bewegt sich durch den Fuhr­mann. Bis zum Monats­en­de geht die Hel­lig­keit von anfangs 9,3 mag auf nun­mehr 10 mag wie­der zurück. Im Lau­fe des Monats geht der Aste­ro­id auch immer frü­her durch den Meri­di­an. Zu Beginn des Monats erreicht Metis um 21:41 Uhr ihre höchs­te Stel­lung im Süden und Ende Febru­ar bereits um 19:58 Uhr.

(14) Ire­ne wird am 13. Febru­ar im Stern­bild Jung­frau sta­tio­när und setzt zu ihrer Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Die Hel­lig­keit steigt leicht von anfangs 9,4 mag auf 9,1 mag. Zu Beginn des Monats erreicht sie um 3:59 Uhr den Meri­di­an. Am Ende des Monats steht sie schon um 2:12 Uhr im Süden. Am 14. Febru­ar zieht sie in einem Abstand von nur 2 Bogen­mi­nu­ten an der 9,8 mag hel­len Gala­xie Mes­sier 59 vorbei.

(15) Euno­mia kann im Stern­bild Becher auf­ge­fun­den wer­den und wird Mit­te Febru­ar wie­der hel­ler als 10 mag. Am Ende des Monats beträgt die Hel­lig­keit schon 9,8 mag. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich um gut zwei Stun­den von anfangs 3:16 Uhr auf 1:10 Uhr.

(29) Amphi­tri­te im Stern­bild Jung­frau wird zu Beginn des Monats wie­der hel­ler als 10 mag. Am 1. Febru­ar kul­mi­niert die 10,0 mag hel­le Amphi­tri­te um 3:13 Uhr. Am 28. des Monats, nun schon 9,4 mag hell, erfolgt ihr Meri­di­an­durch­gang bereits zwei Stun­den früher.

Ein klei­ner Erd­bahn­kreu­zer des Apol­lo-Typs mit der Bezeich­nung 2012 DA14 wird der Erde am 15. Febru­ar 2013 gegen 20:30 Uhr bis auf 9 Pro­zent der Mond­ent­fer­nung nahe kom­men und damit inner­halb des geo­sta­tio­nä­ren Orbits an unse­rem Hei­mat­pla­ne­ten vor­bei­zie­hen. Der gerings­te Abstand zur Erde beträgt dabei 28.572 Kilo­me­ter. Damit wird er uns noch näher als (99942) Apophis im Jahr 2029 kom­men, der am 9. Janu­ar 2013 in nur 14,5 Mil­lio­nen Kilo­me­tern an der Erde vor­bei­flog. Zum Zeit­punkt der gerings­ten Annä­he­rung wird der 57 Meter gro­ße Aste­ro­id pro Minu­te eine Stre­cke am Him­mel zurück­le­gen, die dem 1,5‑fachen des Voll­mond­durch­mes­sers ent­spricht. Er bewegt sich dabei vom Stern­bild Jung­frau in das Haar der Bere­ni­ke und wei­ter durch die Stern­bil­der Jagd­hun­de, Gro­ßer Bär, Dra­che und Klei­ner Bär. Der Vor­bei­flug lässt sich dabei gut von Deutsch­land aus ver­fol­gen. Die Hel­lig­keit wird zwi­schen 7 und 8 Grö­ßen­klas­sen betra­gen, so dass man mit Fern­glä­sern und klei­nen Tele­sko­pen beob­ach­ten kann. Bis zum Mor­gen­grau­en nimmt die Hel­lig­keit auf 13 mag ab. Eine topo­zen­tri­sche Eph­eme­ri­de kann mit einem Online-Tool des Minor Pla­net Cent­re (MPC) erstellt wer­den. Denn auf­grund der gerin­gen Ent­fer­nung zur Erde, beträgt die Par­al­la­xe inner­halb Deutsch­lands mehr als ein hal­bes Grad!

Meteorströme

Erst vor kur­zer Zeit wur­de der Mete­or­strom der Febru­ar-Eta-Dra­co­ni­den nach­ge­wie­sen. Der Radi­ant liegt in der Nähe von Eta Dra­co­nis an der Posi­ti­on RA = 240° und Dec = +62° und steht zum Mor­gen­grau­en rund 70 Grad hoch über dem Hori­zont. Zwi­schen dem 3. und 5. Febru­ar sind nur eini­ge weni­ge Meteo­re sicht­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 37 Kilo­me­tern in der Sekun­de in die Atmo­sphä­re ein­drin­gen. Im Jahr 2011 wur­den 7 bis 13 Meteo­re die­ses Stroms regis­triert. Ein Ursprungs­kör­per der Febru­ar-Eta-Dra­co­ni­den ist nicht bekannt.

Zwi­schen dem 15. Febru­ar und dem 10. März ist der nicht sehr aus­ge­präg­te Strom der Del­ta-Leo­ni­den zu erwar­ten. Der Radi­ant wan­dert in die­ser Zeit durch das gesam­te Stern­bild Löwe. Zum Maxi­mums­zeit­punkt am 25. Febru­ar liegt der Aus­strah­lungs­punkt knapp 4 Grad süd­lich von Del­ta Leo­nis. Es han­delt sich bei den Del­ta-Leo­ni­den um lang­sa­me Meteo­re, die mit einer Geschwin­dig­keit von 23 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Im Schnitt sind aber nur 2 Meteo­re pro Stun­de sicht­bar. Als Mut­ter­kör­per gilt der Aste­ro­id (4450) Pan.

Ein mög­lich schwa­cher Mete­or­strom sind die Beta-Her­cu­li­den, die zwi­schen dem 11. bis 15. Febru­ar aktiv sind. Sie tre­ten mit einer Geschwin­dig­keit von 56 Kilo­me­tern pro Sekun­de in die Erd­at­mo­sphä­re und erzeu­gen mit­tel­schnel­le Sternschnuppen.

Am deut­lichs­ten macht sich in die­sem Monat die Ant­he­l­ionquel­le bemerk­bar. Es ist ein ganz­jäh­ri­ger Mete­or­strom aus der Eklip­tik­re­gi­on, des­sen Radi­ant sich in der Nähe des Gegen­son­nen­punk­tes befin­det. Der Radi­ant nimmt ein gro­ßes Gebiet von min­des­tens 30 x 20 Grad am Him­mel ein. Die weni­gen Meteo­re der Ant­he­l­ionquel­le sind mit 30 km/s nicht sehr schnell.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Sternhimmel am 15. Februar 2013 um 22:00 MEZ

Der Stern­him­mel am 15. Febru­ar 2013 um 22:00 MEZ

Im Nor­den

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir den Gro­ßen Bären mit der Figur des Gro­ßen Wagens senk­recht mit der Deich­sel nach unten im Nord­os­ten. Er wird im Lau­fe der Nacht noch höher stei­gen und schließ­lich gegen Mor­gen die Zenit­re­gi­on errei­chen. Ver­län­gern wir die hin­te­ren Kas­ten­ster­ne um das Fünf­fa­che, fin­den wir auch den Polar­stern im Stern­bild Klei­nen Bär, der exakt die Nord­rich­tung angibt.
Direkt unter­halb des Klei­nen Bären hat der Dra­che soeben sei­ne tiefs­te Stel­lung im Nor­den – auch unte­re Kul­mi­na­ti­on genannt ? über­schrit­ten. Die­ser schlän­gelt sich um die Figur des Klei­nen Wagens her­um. West­lich des Dra­chens, in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont, fällt noch die Rau­te des Stern­bilds Kepheus auf. Links dane­ben und halb­hoch im Nord­wes­ten steht auch die Kas­sio­peia, die auf­grund ihrer ein­präg­sa­men Form auch „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe kaum aus­zu­ma­chen. Bei opti­ma­ler Sicht zum Hori­zont soll­te in gerin­ger Höhe und nahe­zu genau im Nor­den Deneb im Stern­bild Schwan erkenn­bar sein.

Im Osten

Unser Blick zum Ost­teil des Him­mels führt uns wie­der zum Gro­ßen Wagen. Sei­ne zwei letz­ten Deich­selster­ne wei­sen auf einen hel­len röt­li­chen Stern direkt über dem Hori­zont. Hier­bei han­delt es sich um Ark­tur, den Haupt­stern des Stern­bilds Bären­hü­ter. Zwi­schen die­sen bei­den Stern­bil­dern befin­den sich noch die unschein­ba­ren Jagd­hun­de und die schwa­chen Ster­ne des Haar der Bere­ni­ke. Noch wei­ter in Rich­tung Ost­ho­ri­zont sind soeben die ers­ten Ster­ne der Jung­frau auf­ge­gan­gen und kün­den vom nahen­den Frühling.
In mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont fin­den wir das mäch­ti­ge Stern­bild des Löwen. Nord­west­lich des Löwen­kop­fes befin­den sich die schwa­chen Ster­ne des Kreb­ses. Hier kann in einer dunk­len Nacht der offe­ne Stern­hau­fen Prae­se­pe (Mes­sier 44), der auch als Krip­pe oder Bie­nen­stock bekannt ist, als unschein­ba­res Licht­fleck­chen erkannt werden.

Im Süden

Der Süden wird bis in die Zenit­re­gi­on von zahl­reich hel­len Ster­nen des Win­ter­him­mels ein­ge­nom­men. Siri­us, der hells­te Stern des Him­mels und Haupt­stern des Gro­ßen Hun­des, hat soeben den Meri­di­an über­schrit­ten. Links davon erkennt man die nörd­li­chen Aus­läu­fer des Stern­bilds Hin­ter­deck und dar­über die äußerst schwa­chen Ster­ne des Ein­horns. Dar­über befin­det sich der klei­ne Hund und noch wei­ter höher, genau im Meri­di­an, die Zwil­lin­ge, mit den bei­den Haupt­ster­nen Kas­tor und Pol­lux. Die Zenit­re­gi­on wird vom unschein­ba­ren Stern­bild Luchs eingenommen.
Das auf­fäl­ligs­te Stern­bild die­ser Him­mels­re­gi­on ist aber der ein­drucks­vol­le Him­mels­jä­ger Ori­on, in mitt­le­rer Höhe im Süd­wes­ten, mit sei­nem lin­ken und röt­lich erschei­nen­den Schul­ter­stern Betei­geu­ze und dem weiß leuch­ten­den Fuß­stern Rigel. Dar­über befin­den sich der öst­li­che Teil des Stern­bild Stiers, mit dem Haupt­stern Alde­ba­ran, und noch wei­ter höher das Stern­bild Fuhr­mann, mit der gelb­lich leuch­ten­den Kapel­la. Unter­halb des Ori­ons ent­de­cken wir noch das unschein­ba­re Stern­bild des Hasen. Rechts vom Meri­di­an befin­den sich schon die ers­ten Ster­ne des Früh­lings­him­mels. Zum einen das nur aus schwa­chen Ster­nen bestehen­de Stern­bild Krebs und direkt dar­un­ter der Kopf der Was­ser­schlan­ge, die sich bis zum süd­öst­li­chen Hori­zont hin­ab schlängelt.

Im Wes­ten

Hoch am Him­mel und genau im Wes­ten steht Kapel­la, der Haupt­stern des Stern­bilds Fuhr­mann. Rechts ober­halb davon sind an dunk­len Stand­or­ten noch die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe sicht­bar. Dar­un­ter steht in mitt­le­rer Höhe der Per­seus und links davon das Stern­bild Stier, mit dem röt­lich erschei­nen­den Haupt­stern Alde­ba­ran und den bei­den offe­nen Stern­hau­fen Hya­den und Ple­ja­den. Zur­zeit befin­det sich auch der Rie­sen­pla­net Jupi­ter in die­sem Stern­bild, der als hells­tes und gelb­lich leuch­ten­des Gestirn in die­sem Him­mels­ab­schnitt zu erken­nen ist. In mitt­le­rer Höhe im Nord­os­ten befin­det sich das Stern­bild Kas­sio­peia, auch bekannt als „Himmels‑W“.
Die letz­ten Ster­ne des Herbst­him­mels ste­hen nun eben­falls kurz vor ihrem Unter­gang. Direkt im Nord­wes­ten ver­sinkt gera­de das Stern­bild Andro­me­da und die letz­ten Ster­ne des Pega­sus unter den Hori­zont. Wei­ter in Rich­tung Wes­ten fol­gen die Stern­bil­der Drei­eck, Wid­der und eini­ge Ster­ne der Fische. Über dem West­ho­ri­zont schaut gera­de noch der Kopf des Wal­fi­sches her­vor, der aber auf­grund sei­ner Hori­zont­nä­he kaum erkannt wer­den kann. Im Süd­wes­ten sehen wir den Him­mels­jä­ger Ori­on und den nörd­li­chen Aus­läu­fer des Flus­ses Eri­danus, der direkt neben Rigel, dem weiß leuch­ten­den Fuß­stern des Him­mels­jä­gers, entspringt.

Wei­te­re, aus­führ­li­che­re Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stern­him­mel gibt es auf der Sei­te Stern­him­mel.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

Ein Kommentar:

  1. Zwei inter­es­san­te Arti­kel mit einer Über­sichts­kar­te zum Vor­bei­flug des Aste­ro­iden 2012 DA14 am 15. Febru­ar gibt es auf der Sei­te von Ster­ne und Welt­raum sowie bei Raumfahrer.net.

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