Letzten Samstag am 21. April fand das 15. Südbrandenburger Sternfreundetreffen (SBST) statt. Diesmal trafen sich die Mitglieder der Südbrandenburger Sternfreunde e.V. und weitere Teilnehmer des Teleskoptreffens in der idyllischen Spreewaldgemeinde Burg. Zeitgleich fand an diesem Samstag auch der Spreewaldmarathon statt, so dass das Programm des SBST etwas durcheinander gewirbelt wurde. Und auch das wechselhafte Wetter machten den Sternfreunden etwas zu schaffen.
Um 13 Uhr war Treffpunkt am ältesten Wirtshaus des Spreewalds, der „Pohlenzschänke“. Das Gasthaus befindet sich etwas abgelegen schon außerhalb von Burg und direkt an einem der Spreewaldfließe gelegen. Nach einer kurzen Begrüßung des Vereinsvorsitzenden André Winzer, der das Jubiläumstreffen damit eröffnete, bestiegen die Teilnehmer einen Kahn, der sie in einer anderthalbstunden langen Fahrt durch den Oberspreewald führen sollte. Gegen 15 Uhr trafen die Sternfreunde wieder am Gasthaus ein. Auf die Gefahr hin bis 19 Uhr in der Pohlenzschenke festzusitzen – denn um 16 Uhr sollten alle Hauptverkehrsstraßen in Burg für den Verkehr gesperrt werden – wurde kurzerhand umgeplant und das kalte Buffet den Vorträgen vorgezogen. Die Essenspauschale von 10 Euro pro Person und die dargebotenen Getränke fanden dann viele Teilnehmer vom Preis-Leistungs-Verhältnis überhaupt nicht angemessen.
Nach dem Essen fuhren alle Teilnehmer in einer Wagenkolonne raus zur Beobachterwiese. Bis die Straßen für den Verkehr gesperrt wurden fanden sich mehr als zwei Dutzend Teilnehmer auf dem Platz ein. Neben Sonnenbeobachtungen im Weiß- und H‑Alpha Licht, wurde wieder reichlich gefachsimpelt. Auf der Sonne, die sich hin und wieder hinter Wolken versteckte, zeigten sich zahlreiche Fleckengruppen. Nicht minder interessant war der Anblick der Sonne im Licht der Wasserstofflinie: Eine große schlaufenförmige Protuberanz war im Süden unseres Zentralgestirns sichtbar und auf der Scheibe selber, konnten zahlreiche Fackelgebiete und andere Strukturen wahrgenommen werden.
Der sicherlich auch für andere Besucher interessanteste Vortrag des Abends war der über Familie Winzers unglaublich pannenreiche Reise zum südlichen Sternenhimmel. Hier entschädigten die karge aber faszinierende Landschaft der chilenischen Atacamawüste und die zahlreichen Nächte unter dem Sternenhimmel für die entgangenen Urlaubsfreuden. Den zweiten, ebenfalls sehr interessanten Vortrag hielt Sonnenprofi Harald Paleske, der aktuelle hochauflösende Bilder der Sonnenoberfläche den Zuhörern präsentieren konnte.
Gegen Abend wurden die Sichtbedingungen langsam besser und die Venus zeigte sich am westlichen Abendhimmel. Leider brach bei fortgeschrittener Dämmerung ein Großteil der Sternfreunde den Heimweg an, was sich im Nachhinein wohl als Fehler herausstellen sollte. Denn nach und nach lockerte der Himmel über Burg auf. Für die Dagebliebenen war der Durchgang der ISS kurz nach 22 Uhr hinter den Wolkenlücken sicherlich ein Highlight. Gegen 23 Uhr waren die Wolken schließlich größtenteils verschwunden und es spannte sich ein herrlich dunkler Sternhimmel über die verbliebenen sechs Teilnehmer. Hin und wieder zog sogar ein Lyriden-Meteor quer über den Himmel. Mein SQM‑L zeigte an diesem Abend mit 21,38 mag/arcsec² recht ansehnliche Beobachtungsbedingungen an. Kurz nach Mitternacht verließ ich schließlich als letzter den Platz und trat die Heimreise in Richtung Lübben an.
Sehr tolle Bilder und klingt nach einer wunderschönen Nacht die ihr dort haben durftet. Muss echt schön gewesen sein. Beneide euch für die schönen ausblicke die ihr hattet. 🙂