Der Sternhimmel im Monat August 2011

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Der Lauf des Mondes

Auf­grund der fla­chen Eklip­tik­la­ge am Abend­him­mel, müs­sen wir uns nach der Neu­mond­pha­se bis zum 3. August gedul­den, um die 3 Tag alte Mond­si­chel tief über dem west­li­chen Hori­zont zu ent­de­cken. Am dar­auf­fol­gen­den Abend bil­det der Mond zusam­men mit Spika in der Jung­frau und dem Ring­pla­ne­ten Saturn ein fla­ches Drei­eck. Dabei steht der Mond mehr als 4 Grad süd­west­lich von Spika. Unser Erd­tra­bant wan­dert dann wei­ter durch die Jung­frau und Waa­ge und steht am Abend des 7. August im Kopf des Skor­pi­ons. Danach bewegt er sich wei­ter in Rich­tung Osten, bis am 13. August im Stern­bild Stein­bock die Voll­mond­pha­se erreicht ist. 
Nach der Voll­mond­pha­se wird der nun wie­der abneh­men­de Mond immer mehr ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te und wan­dert durch die Stern­bil­der Was­ser­mann und Fische. In der Nacht vom 19. auf den 20. August kön­nen wir unse­ren stil­len Beglei­ter nur 6 Grad nord­west­lich von Jupi­ter im Stern­bild Wid­der auf­spü­ren. Nur 2 Näch­te spä­ter steht der abneh­men­de Halb­mond 3 Grad süd­lich des offe­nen Stern­hau­fens der Ple­ja­den im Stier. In der dar­auf­fol­gen­den Nacht hält sich der Erd­tra­bant 5 ½ Grad nörd­lich von Alde­ba­ran im Stier auf. Am Mor­gen des 25. August gesellt sich der Mond zum Pla­ne­ten Mars in den Zwil­lin­gen. Die bei­den Gestir­ne sind dann etwas mehr als 2 ½ Grad von­ein­an­der ent­fernt. In der Mor­gen­däm­me­rung des 27. August sehen wir die schma­le Mond­si­chel dann zu letz­ten Mal tief im Osten. Dicht über dem Hori­zont und nur 11 Grad öst­lich der Sichel befin­det sich Mer­kur, der even­tu­ell mit einem Fern­glas zu ent­de­cken ist. Am 29. August ist dann schließ­lich Neumond.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur stand im Vor­mo­nat in sei­ner öst­li­chen Elon­ga­ti­on zur Son­ne und wird am 2. August schließ­lich sta­tio­när. Anschlie­ßend nähert er sich rück­läu­fig der Son­ne und steht dann am 17. August in unte­rer Kon­junk­ti­on mit ihr. Des­halb bleibt er fast den gesam­ten Monat über unsicht­bar. Dank der wie­der etwas stei­ler auf­ra­gen­den Eklip­tik am Mor­gen­him­mel, kann er aber in den letz­ten August­ta­gen tief über dem öst­li­chen Hori­zont auf­ge­spürt wer­den. Der Abstand zur Son­ne beträgt dann immer­hin 17,8 Grad.

Venus steht am 16. August in obe­rer Kon­junk­ti­on zur Son­ne und hält sich mit ihr am Tag­him­mel auf. Des­halb bleibt sie im gesam­ten Monat August unbe­ob­acht­bar. Zur Kon­junk­ti­on erreicht unser Schwes­ter­pla­net mit 259 Mil­lio­nen Kilo­me­tern (1,73 AE) auch den größ­ten Abstand zur Erde.

Mars kann am Mor­gen­him­mel auf­ge­fun­den wer­den und baut sei­ne Sicht­bar­keit wei­ter aus. Am 3. August wan­dert der Pla­net recht­läu­fig vom Stern­bild Stier in die Zwil­lin­ge. Der 1,4 mag hel­le Mars geht auch immer frü­her auf von anfangs 1:59 Uhr auf 1:33 Uhr Som­mer­zeit am Monats­letz­ten. Mit 4,6 Bogen­mi­nu­ten schein­ba­ren Durch­mes­sers, ist unser Nach­bar­pla­net aller­dings noch kein attrak­ti­ves Objekt für das Fernrohr.

Jupi­ter wird lang­sam aber sicher ein Objekt für die gan­ze Nacht und kommt am 30. August im Stern­bild Wid­der zum Still­stand. Damit beginnt auch sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Die Hel­lig­keit steigt in die­ser Zeit bis auf ‑2,7 mag und sein Durch­mes­ser auf gut 44 Bogen­se­kun­den. Jupi­ter geht zu Monats­be­ginn um 23:38 Uhr auf. Ende August erfolgt sein Auf­gang bereits um 21:43 Uhr Som­mer­zeit. Somit ist der Rie­sen­pla­net unan­ge­foch­ten das auf­fäl­ligs­te Gestirn am Nachthimmel.

Der Ring­pla­net Saturn kann immer noch am Abend­him­mel auf­ge­fun­den wer­den. Aller­dings wird es zuneh­mend schwie­ri­ger, ihn dicht über dem west­li­chen Hori­zont zu ent­de­cken. Beson­ders ab Ende August ist zumin­dest ein Fern­glas erfor­der­lich, um ihn auf­zu­spü­ren. Er wan­dert in die­sem Monat wei­ter recht­läu­fig durch die Jung­frau. Die Sicht­bar­keits­zei­ten des 0,9 mag hel­len Pla­ne­ten ver­kür­zen sich dras­tisch. Geht Saturn am 1. August noch um 23:03 Uhr Som­mer­zeit unter, ver­schwin­det er zum Monats­en­de bereits um 21:09 Uhr unter der Horizontlinie.

Ura­nus beschleu­nigt wei­ter sei­ne rück­läu­fi­ge Bewe­gung durch das Stern­bild Fische. Erst Ende Sep­tem­ber erreicht der 5,7 mag hel­le und schein­bar 3,6 Bogen­se­kun­den gro­ße grün­li­chen Pla­net die Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Ura­nus ist damit ein Objekt für die gesam­te Nacht und durch­läuft immer frü­her den Meri­di­an. Am 1. des Monats geht der Pla­net um 22:32 Uhr auf und steht um 4:44 Uhr Som­mer­zeit im Süden. Am 31. erfolgt sein Auf­gang und sein Meri­dan­durch­gang bereits zwei Stun­den früher.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun erreicht am 23. August im Stern­bild Was­ser­mann die Oppo­si­ti­on zur Son­ne und steht dann 4,338 Mrd. Kilo­me­tern bzw. 29 AE von der Erde ent­fernt. Am Tag der Oppo­si­ti­on geht Nep­tun um 20:05 Uhr auf und erreicht um 1:08 Uhr Som­mer­zeit den Meri­di­an. Am nächs­ten Mor­gen ver­schwin­det der Pla­net um 6:07 Uhr schließ­lich wie­der unter der Hori­zont­li­nie. Im Fern­rohr erkennt man lei­der nur ein 7,8 mag hel­les und schein­bar 2,5 Bogen­se­kun­den gro­ßes Scheib­chen was kei­ner­lei Ober­flä­chen­merk­ma­le zeigt.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to kann im nörd­li­chen Bereich des Schüt­zen als 14 mag hel­ler Licht­punkt auf­ge­fun­den wer­den und erreicht schon zu Beginn der Nacht sei­ne höchs­te Stel­lung im Süden.

Helle Kometen und Planetoiden

Komet C/2009 P1 Gar­radd ist schon sehr gut mit 8 bis 7 mag Hel­lig­keit in licht­star­ken Fern­glä­sern am spä­ten Abend­him­mel sicht­bar und erreicht gegen Mit­ter­nacht Höhen von mehr als 50 Grad. In der ers­ten August­wo­che hält sich der Schweif­stern noch im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Fische und Pega­sus auf und wan­dert anschlie­ßend durch die klei­nen Stern­bil­der Del­phin und Pfeil. Auch für Astro­fo­to­gra­fen inter­es­sant, wer­den die nahen Begeg­nun­gen mit den bei­den Kugel­stern­hau­fen M 15 im Pega­sus am 2. August sowie M 71 im Pfeil in der Nacht vom 26. auf den 27. August 2011. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Sicht­bar­keit von Komet Gar­radd gibt es in einem eige­nen Blog-Artikel.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres wird zu Beginn des Monats im Stern­bild Wal­fisch sta­tio­när und setzt zu sei­ner dies­jäh­ri­gen Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an. Anschlie­ßend wan­dert er wie­der rück­läu­fig durch den Stein­bock. Die Hel­lig­keit steigt von anfangs 8,4 auf 7,8 mag zum Monats­letz­ten. Damit ist der Zwerg­pla­net schon sehr leicht in Fern­glä­sern sicht­bar. Die Meri­di­an­durch­gän­ge ver­frü­hen sich spür­bar von anfangs 4:52 Uhr auf 2:44 Uhr Sommerzeit.

Aste­ro­id Nr. 2 Pal­las tritt am 6. August vom Stern­bild Pfeil in den Adler. Die Hel­lig­keit steigt bis zum Ende des Monats um 0,2 Grö­ßen­klas­sen auf nun­mehr 9,5 mag. Pal­las erreicht im Lau­fe des August auch immer frü­her den Meri­di­an. Zu Beginn steht der Aste­ro­id um 00:19 Uhr im Süden und am letz­ten Tag bereits um 22:04 Uhr Som­mer­zeit. Am 22. August steht Pal­las nur 3 Bogen­mi­nu­ten nord­öst­lich von QS Aqui­lae (6,0 mag).

(4) Ves­ta kommt am 5. August im Stein­bock in eine güns­ti­ge Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 5,6 mag. Damit ist sie theo­re­tisch von dunk­len Stand­or­ten aus schon mit blo­ßem Auge sicht­bar. Auch wenn es für eine Sich­tung mit dem blo­ßen Auge nicht reicht, ist sie zumin­dest in jedem klei­nen Fern­glas ein auf­fäl­li­ges Objekt. Die bei­den Ster­ne Zeta (3,8 mag) und 24 Capri­cor­ni (4,5 mag) kön­nen hier sehr gut als Auf­such­hil­fe die­nen. Bis zum Monats­en­de ist die Hel­lig­keit des Aste­ro­iden wie­der auf 6,2 mag abge­sun­ken. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 1:40 Uhr auf 23:12 Uhr Som­mer­zeit. In der Nacht vom 30. auf den 31. August steht Ves­ta nur 10 Bogen­mi­nu­ten vom 4,1 mag hel­len Stern Psi Capri­cor­ni entfernt.

(9) Metis wan­dert am 11. August vom Stern­bild Stein­bock kom­mend in den Schüt­zen. Zu Anfang des Monats ist der Aste­ro­id noch 9,6 mag hell. Bis Ende August ist die Hel­lig­keit schließ­lich wie­der auf unter 10 mag gesun­ken. Zu Beginn des Monats erreicht Metis um 00:53 Uhr ihre höchs­te Stel­lung im Süden. Am letz­ten Tag des Monats kul­mi­niert sie bereits um 22:30 Uhr Sommerzeit.

(15) Euno­mia wan­dert am 9. August vom Stern­bild Stier in den Per­seus und stei­gert ihre Hel­lig­keit von anfangs 9,7 auf 9,4 mag. Die Auf­gän­ge des Aste­ro­iden ver­frü­hen sich von anfangs 22:20 Uhr auf 20:15 Uhr Sommerzeit.

(192) Nau­si­kaas Hel­lig­keit steigt im Lau­fe des Monats spür­bar von 9,7 auf 8,4 mag. Damit wird der Him­mels­kör­per Ende August bereits gur in Fern­glä­sern sicht­bar. Der Aste­ro­id wan­dert durch den Was­ser­mann und steht dann Anfang Sep­tem­ber in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Am 1. August erfolgt der Meri­di­an­durch­gang um 3:35 Uhr. Ende des Monats steht Nau­si­kaa bereits um 1:17 Uhr Som­mer­zeit im Süden.

Aste­ro­id Nr. 349 Dem­bows­ka kommt am 12. August im Stern­bild Süd­li­cher Fisch in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und erreicht eine Hel­lig­keit von 9,7 mag. Zu Beginn des Monats ist der Aste­ro­id noch 9,8 mag und Ende August wie­der 9,9 mag hell. Die Kul­mi­na­ti­ons­zei­ten ver­frü­hen sich von anfangs 2:22 Uhr auf 23:54 Uhr Sommerzeit.

Meteorströme

Die mil­den Som­mer­näch­te im August sind prä­de­sti­niert für den bekann­tes­ten Mete­or­strom des Jah­res, die Per­sei­den, deren maxi­ma­le Akti­vi­tät zwi­schen dem 10. und 14. August liegt. Im güns­tigs­ten Fall sind in den frü­hen Mor­gen­stun­den bis zu 110 Stern­schnup­pen pro Stun­de sicht­bar, die mit einer Geschwin­dig­keit von 60 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Lei­der fällt das Maxi­mum in die­sem Jahr mit dem Voll­mond am 13. August zusam­men. Der Radi­ant liegt rund 2 Grad öst­lich von Eta Pers­ei und steht kurz vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung recht hoch am Him­mel. So kann man trotz Voll­mond noch mit 20 bis 40 Meteo­ren rech­nen. Dar­un­ter sind auch eini­ge sehr hel­le Exem­pla­re mit bis zu 0 mag Hel­lig­keit und dar­über hin­aus. Der Ursprung der Per­sei­den geht auf den peri­odi­schen Kome­ten 109P/S­wift-Tuttle zurück, der eine Umlauf­zeit von 120 Jah­ren besitzt.

Erwäh­nens­wert sind in die­sem Monat noch die Kap­pa-Cyg­ni­den, deren Radi­ant im Stern­bild Schwan liegt. Die­ser mit rund 3 bis 5 Stern­schnup­pen pro Stun­de nicht gera­de rei­che Strom ist vom 3. bis 25. August aktiv, mit einem Maxi­mum um den 18. August. Mit 25 km/s Ein­tritts­ge­schwin­dig­keit han­delt es sich dabei um eher lang­sa­me Meteore.

Zwi­schen dem 25. August und 5. Sep­tem­ber sind außer­dem noch die Alpha-Auri­gi­den sicht­bar, deren Maxi­mum am 1. Sep­tem­ber zu erwar­ten ist und des­sen Radi­ant sich süd­lich des Sterns Capel­la befin­det. Mit 6 bis 10 Stern­schnup­pen pro Stun­de ist die­ser Strom eben­falls nicht sehr aus­ge­prägt. Aller­dings wur­den in der Ver­gan­gen­heit schon Raten zwi­schen 30 und 40 Meteo­ren pro Stun­de regis­triert. Als Ursprungs­kör­per der Alpha-Auri­gi­den gilt der Komet C/1911 N1 Kiess, der eine Umlauf­zeit von unge­fähr 2500 Jah­ren besitzt. Im Jahr 2007 kam es zu einer engen Pas­sa­ge zwi­schen der Erde und der Umlauf­bahn des Kome­ten, wodurch eine Zeni­tra­te von ca. 120 Stern­schnup­pen pro Stun­de beob­ach­tet wer­den konnte.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Stern­him­mel am 15. August 2011 um 23:00 MESZ

Im Nor­den

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir die Figur des Gro­ßen Wagens, der ein Teil des Stern­bilds Gro­ßer Bär ist, noch halb­hoch über dem Nord­west­ho­ri­zont. Sei­ne bei­den hin­te­ren Kas­ten­ster­ne zei­gen fünf­mal ver­län­gert direkt auf den Polar­stern, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Wagen­kas­ten des Klei­nen Bären steigt nun eben­falls wie­der lang­sam her­ab. Immer tie­fer sinkt auch der Dra­che, des­sen ein­präg­sa­mer Kopf jetzt west­lich des Zenits zu fin­den ist und des­sen Kör­per sich um die Figur des Klei­nen Wagens her­um schlän­gelt. Dage­gen steigt rechts ober­halb des Klei­nen Bären das Stern­bild Kepheus immer höher und erreicht im Lau­fe der Nacht die Zenitregion.
Bei guter Hori­zont­sicht fun­kelt nied­rig im Nord­os­ten die hell leuch­ten­de Kapel­la im Stern­bild Fuhr­mann auf­fäl­lig vor sich hin. Ober­halb des Fuhr­manns sind die schwa­chen Ster­ne des Stern­bilds Giraf­fe kaum aus­zu­ma­chen. Eben­falls im Nord­os­ten ist auch schon der Per­seus voll­stän­dig über dem Hori­zont erschie­nen. Noch wei­ter höher ent­de­cken wir schließ­lich noch das W‑förmige Stern­bild der Kassiopeia.

Im Osten

Genau im Osten steht das mäch­ti­ge Pega­sus­qua­drat. Die Stern­ket­te der Andro­me­da schließt sich unmit­tel­bar öst­lich davon an. Dabei gehört der lin­ke obe­re Stern des Pega­sus­qua­drats bereits zum Stern­bild Andro­me­da. In die­sem Stern­bild befin­det sich auch die nächst grö­ße­re Nach­bar­ga­la­xie der Milch­stra­ße, die Andro­me­da­ga­la­xie in 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­ren Ent­fer­nung. Die­se kann unter einem dunk­len Him­mel schon mit blo­ßem Auge erkannt wer­den. Unter­halb des Pega­sus sind die Fische und noch wei­ter im Süd­os­ten bereits der Was­ser­mann über dem Hori­zont erschienen.
Der hel­le Rie­sen­pla­net Jupi­ter im Stern­bild Wid­der geht soeben über dem Ost­ho­ri­zont auf. Er wird im Lau­fe der Nacht immer höher stei­gen und ist in jedem Fern­rohr ein loh­nens­wer­tes Objekt. Zwi­schen Wid­der und Fische befin­det sich noch die ein­präg­sa­me Figur des Stern­bilds Drei­eck. Direkt im Nord­os­ten, öst­lich der Andro­me­da, steht der Per­seus und dar­über die Kas­sio­peia. Noch wei­ter höher in Rich­tung Zenit ent­de­cken wir schließ­lich das Stern­bild Kepheus.

Im Süden

Der Süd­him­mel wird nun von der hel­len Som­mer­milch­stra­ße und dem auf­fäl­li­gen Som­mer­drei­eck domi­niert. Gebil­det wird das Drei­eck aus den hel­len Haupt­ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler. Deneb befin­det sich dabei nahe­zu in Zenit­nä­he und über­schrei­tet soeben den Meri­di­an. Die Wega hat ihren Meri­di­an­durch­gang bereits hin­ter sich. Ata­ir steht nun fast genau im Süden und in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont. West­lich der Lei­er schließt sich der Her­ku­les und dar­un­ter der Schlan­gen­trä­ger mit dem Schwanz der Schlan­ge an.
Zwi­schen Schwan und Adler ? und inmit­ten der Milch­stra­ße gele­gen – erken­nen wir die eher unauf­fäl­li­gen Stern­bil­der Füchs­chen, Pfeil und unmit­tel­bar öst­lich davon noch Del­phin und Fül­len. Unter dunk­lem Him­mel fällt unter­halb des Adlers die hel­le Schild­wol­ke, ein hel­le­rer Teil der Milch­stra­ße, im Stern­bild Schild auf. Dar­un­ter ent­de­cken wir den Schüt­zen, das die recht ein­präg­sa­me Form einer Tee­kan­ne besitzt und in dem sich das Zen­trum unse­res eige­nen Milch­stra­ßen­sys­tems befin­det. Dicht über dem Süd­west­ho­ri­zont ste­hen noch eini­ge Ster­ne des Skor­pi­ons. Bli­cken wir auf die gegen­über­lie­gen­de Sei­te des Meri­di­ans, sehen wir den Stein­bock und ein Teil des Stern­bilds Wassermann.

Im Wes­ten

Genau im Wes­ten fällt in nied­ri­ger Höhe der oran­ge leuch­ten­de Stern Ark­tur auf. Er ist der Haupt­stern des Stern­bilds Bären­hü­ter. Der Bären­hü­ter sel­ber besitzt annä­hernd die Form eines Kin­der­dra­chens, an des­sen lin­ker obe­rer Ecke sich das Stern­bild Nörd­li­che Kro­ne anschließt. Ober­halb davon erkennt man auch den Her­ku­les. Unter­halb die­ser bei­den Stern­bil­der steht der Kopf der Schlan­ge, der vom mäch­ti­gen Schlan­gen­trä­ger im Süd­wes­ten getra­gen wird.
Rechts vom Bären­hü­ter im Nord­wes­ten steht das Stern­bild Gro­ße Bär, mit der ein­präg­sa­men Figur des Gro­ßen Wagens. Dar­über befin­det sich der lang gezo­ge­ne Kör­per des Dra­chen, des­sen auf­fäl­li­ger und annä­hernd rau­ten­för­mi­ger Kopf sich noch in der Nähe des Zenits auf­hält. Unter­halb der Deich­sel des Gro­ßen Wagens ent­de­cken wir die Jagd­hun­de und noch wei­ter in Rich­tung Hori­zont das Haar der Bere­ni­ke. Auf Grund der hori­zont­na­hen Stel­lung ver­schwin­den die schwa­chen Ster­ne die­ses Stern­bilds aller­dings schon im Horizontdunst.

Wei­ter­füh­ren­de Links:

Der Stern­him­mel im aktu­el­len Monat

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

3 Kommentare:

  1. Vie­len Dank für die­sen aus­führ­li­chen Bericht. Das man viel aus den Mond­pha­sen lesen kann hät­te ich als Laie nie gedacht. Kann man dadurch Aus­wir­kun­gen aus­ma­chen die rele­vant sind? Auf wel­chen wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen pas­siert so eine Mond­pha­sen Berechnung?

  2. Auf wel­chen wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen pas­siert so eine Mond­pha­sen Berechnung?

    Auf dem Gra­vi­ta­ti­ons­ge­setz von New­ton und den Kep­ler­schen Geset­zen wenn ich mich nicht irrre… 😉

  3. Natür­lich 😉 Vie­len Dank für Dei­ne Ant­wort. Wer­de mich mal wei­ter in Dei­nem Blog umschau­en. Die­ses The­ma inter­es­siert mich sehr.

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