Totale Mondfinsternis Impressionen

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Die letz­te von Deutsch­land aus gut sicht­ba­re tota­le Mond­fins­ter­nis ist vor­über – zumin­dest bis zum Jahr 2028. Dank des guten Wet­ters konn­ten vie­le Men­schen sie in der fort­ge­schrit­te­nen Abend­däm­me­rung beob­ach­ten. Dies­mal stör­ten vie­ler­orts auch kei­ne hori­zont­na­hen Wol­ken. Ent­spre­chend gab es zahl­rei­che Impres­sio­nen in den sozia­len Medi­en, so auch von unse­rer klei­nen Beob­ach­ter­grup­pe, der HTT-Süd­kur­ve auf Whats­app, die wäh­rend der Beob­ach­tung beein­dru­cken­de Bil­der teilte.

Standort
Am Beob­ach­tungs­ort in Lindenberg

Ich hat­te mich dies­mal in Lin­den­berg (Land­kreis Oder-Spree) pos­tiert. Denn an die­sem Abend hat­te ich noch Nacht­dienst. Von die­sem Stand­ort aus war der rest­li­che Weg zur Arbeit, auch von der Fahrt­zeit her, ent­spre­chend kür­zer. Die Erde, der Mond und die Son­ne stan­den an die­sem Abend in per­fek­ter Linie. Dadurch tauch­te der Mond kom­plett in den Schat­ten unse­res Hei­mat­pla­ne­ten ein – das typi­sche Sze­na­rio einer tota­len Mond­fins­ter­nis. Der Erd­tra­bant erschien den Beob­ach­tern am dun­kel­blau­en Him­mel in einem tief­ro­ten bis kup­fer­far­be­nen Licht.

Mondfinsternis Mitte
Der durch den Kern­schat­ten der Erde kom­plett ver­fins­ter­te Voll­mond um 20:19 Uhr weni­ge Minu­ten nach der Mit­te der Finsternis

Als Beob­ach­tungs­in­stru­men­te dien­ten mir an die­sem mil­den aber mücken­rei­chen Herbst­abend mein Ome­gon 66/400 Refrak­tor sowie ein Nikon 10x50 Feld­ste­cher, den ich auf ein sta­bi­les Sta­tiv mon­tiert hat­te. Zusätz­lich war die Canon EOS 100D mit dem 70–200 mm L‑Objektiv griff­be­reit, um das Natur­schau­spiel auch foto­gra­fisch zu dokumentieren.

Mondfinsternis Abenddämmerung
Tota­le Mond­fins­ter­nis in der Abend­däm­me­rung um 20:42 Uhr

Für mich über­ra­schend war, dass sich der bereits gänz­lich ver­fins­ter­te Voll­mond erst gut eine hal­be Stun­de nach sei­nem Auf­gang, der gegen 19:34 Uhr Mit­tel­eu­ro­päi­scher Som­mer­zeit statt­fand, aus der dun­kel­blau­en Abend­däm­me­rung her­aus­schäl­te. Man muss­te schon sehr genau hin­schau­en, um den „Blut­mond” ober­halb einer Baum­grup­pe zu ent­de­cken. Dem­entspre­chend kon­trast­arm prä­sen­tier­te sich die Fins­ter­nis in den ers­ten paar Minu­ten nach der ers­ten Sichtung.

Blutmond
„Blut­mond“ um 20:55 Uhr kurz nach dem Ende der tota­len Verfinsterung

Spä­ter war der total ver­fins­ter­te Voll­mond ohne Pro­ble­me zu sehen – selbst für Men­schen, die an die­sem Abend nichts davon wuss­ten. Die Medi­en hat­ten jedoch im Vor­feld sehr viel Rekla­me dafür gemacht, sodass vie­le Leu­te über das sel­te­ne Natur­schau­spiel einer tota­len Mond­fins­ter­nis infor­miert waren. Die Tota­li­tät, also der Zeit­punkt, an dem der Mond voll­stän­dig im Kern­schat­ten der Erde ein­ge­taucht war, dau­er­te von 19:31 Uhr bis 20:53 Uhr. Danach war die par­ti­el­le Pha­se der Fins­ter­nis eben­falls gut zu sehen. Lei­der muss­te ich die Beob­ach­tung kurz nach 21:30 Uhr been­den, um noch pünkt­lich zum Dienst erschei­nen zu kön­nen. In die­ser Zeit wan­der­te der Mond voll­stän­dig aus dem Kern­schat­ten der Erde her­aus, was um 21:57 Uhr abge­schlos­sen war.

Partielle Phase
Par­ti­el­le Pha­se mit dem Aus­tritt aus dem Kern­schat­ten kurz vor dem Ende der Beob­ach­tung um 21:35 Uhr

Die nächs­te (par­ti­el­le) Mond­fins­ter­nis wird am Mor­gen des 28. August 2026 wie­der von Deutsch­land aus sicht­bar sein. Mehr Infor­ma­tio­nen gibt es dann wie immer auf mei­ner Web­sei­te.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

6 Kommentare:

  1. Tol­ler Bericht ☝️
    mir ging es ähn­lich, sicht­bar wur­de er erst als er sich schon ein gutes Stück vom Hori­zont ver­ab­schie­det hat­te. Somit war mein Plan den Auf­gang über der Augus­tus­burg zu foto­gra­fie­ren vereitelt.
    Also zusam­men gepackt und ab ins Auto. Zum Glück hat­te ich die Mög­lich­keit noch ins Tal zu fah­ren und somit wie­der eine Per­spek­ti­ve zu bekom­men mit Bau­werk, auch wenn es nicht das Schloss war.
    Die Bil­der auf mei­nem You­Tube Kanal unter Uwe Asmus

  2. Hal­lo Andreas,

    Ein tol­ler Bericht, wie immer top.
    Ich konn­te auch ein paar klas­se Bil­der machen.

    Vie­le Grüße
    Stefan

  3. Pingback:Allgemeines Live-Blog vom 30. 8. bis 7. 9. 2025 | Skyweek Zwei Punkt Null

  4. @Uwe: Dein Video habe ich unter dem Arti­kel eingefügt…

  5. Super Andre­as 👍😜

  6. Das Inter­es­se bei den Leu­ten war merk­lich, so war auch mein Beob­ach­tungs­stand­ort gut besucht. Jedoch leer­te die­ser sich fast gänz­lich noch bevor das eigent­li­che Schau­spiel begann. Der schwa­che bzw dif­fu­se Mond und die Käl­te auf der Anhö­he haben bei den meis­ten Beob­ach­tern den Rück­zug antre­ten las­sen. Eine hal­be Stun­de spä­ter war dann kal­te Sicht und nie­mand lief mehr vor mei­ner Kame­ra herum.…

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