Neues Hubble-Bild des Sternhaufens NGC 346

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Im Vor­feld des bevor­ste­hen­den 35-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Hub­ble-Welt­raum­te­le­skops der NASA/ESA eröff­net Hub­ble die Fei­er­lich­kei­ten mit einem neu­en Bild des Stern­hau­fens NGC 346, das neue Daten und Ver­ar­bei­tungs­tech­ni­ken nutzt. Die­se pro­duk­ti­ve Ster­nen­fa­brik befin­det sich in der Klei­nen Magel­lan­schen Wol­ke, einer der größ­ten Satel­li­ten­ga­la­xien der Milchstraße.

NGC 346 HST
Die­ses neue Bild zeigt NGC 346 in der Klei­nen Magel­lan­schen Wol­ke, 200.000 Licht­jah­re ent­fernt im Stern­bild Tukan. – Cre­dit: ESA/Hubble & NASA, A. Nota, P. Mas­sey, E. Sab­bi, C. Mur­ray, M. Zama­ni (ESA/Hubble)

Im Rah­men der Fei­er­lich­kei­ten zum 35-jäh­ri­gen Bestehen von Hub­ble wird eine neue Bild­se­rie ver­öf­fent­licht, in der beein­dru­cken­de Hub­ble-Zie­le, die bereits frü­her ver­öf­fent­licht wur­den, erneut gezeigt wer­den. In die­ser Bild­se­rie wer­den neue Ver­ar­bei­tungs­tech­ni­ken mit den neu­es­ten Daten von Hub­ble kom­bi­niert, um die­se kos­mi­schen Sze­nen erneut für die Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen.

Die­ses neue Bild zeigt den schil­lern­den jun­gen Stern­hau­fen NGC 346. Obwohl bereits meh­re­re Bil­der von NGC 346 ver­öf­fent­licht wur­den, ent­hält die­se Ansicht neue Daten und ist die ers­te, die Hub­ble-Beob­ach­tun­gen im infra­ro­ten, opti­schen und ultra­vio­let­ten Wel­len­län­gen­be­reich zu einer detail­lier­ten Ansicht die­ser leb­haf­ten Stern­ent­ste­hungs­fa­brik kombiniert.

NGC 346 befin­det sich in der Klei­nen Magel­lan­schen Wol­ke, einer Satel­li­ten­ga­la­xie der Milch­stra­ße, die 200.000 Licht­jah­re ent­fernt im Stern­bild Tukan liegt. Die Klei­ne Magel­lan­sche Wol­ke ist weni­ger reich an Ele­men­ten, die schwe­rer als Heli­um sind als die Milch­stra­ße. Astro­no­men spre­chen hier von Metal­len. Dadurch herr­schen in der Gala­xie ähn­li­che Bedin­gun­gen wie im frü­hen Universum.

NGC 346 beher­bergt mehr als 2.500 neu­ge­bo­re­ne Ster­ne. Die mas­se­reichs­ten Ster­ne des Stern­hau­fens, die um ein Viel­fa­ches mas­se­rei­cher sind als unse­re Son­ne, leuch­ten in die­sem Bild in inten­si­vem blau­en Licht. Der leuch­tend rosa Nebel und die schlan­gen­ar­ti­gen dunk­len Wol­ken sind Über­res­te der Geburts­stät­te der Ster­ne im Sternhaufen.

Hub­bles her­aus­ra­gen­de Emp­find­lich­keit und Auf­lö­sung tru­gen maß­geb­lich dazu bei, die Geheim­nis­se der Stern­ent­ste­hung in NGC 346 zu lüf­ten. Anhand von zwei Beob­ach­tun­gen, die im Abstand von 11 Jah­ren gemacht wur­den, ver­folg­ten die For­scher die Bewe­gun­gen der Ster­ne in NGC 346 und stell­ten fest, dass sie sich spi­ral­för­mig auf das Zen­trum des Hau­fens zube­we­gen. Die­se spi­ral­för­mi­ge Bewe­gung ent­steht durch einen Gas­strom von der Außen­sei­te des Hau­fens, der die Stern­bil­dung im Zen­trum der tur­bu­len­ten Wol­ke antreibt.

Die Bewoh­ner die­ses Hau­fens sind stel­la­re Bild­hau­er, die aus dem Nebel eine Bla­se for­men. Die hei­ßen, mas­se­rei­chen Ster­ne von NGC 346 erzeu­gen eine inten­si­ve Strah­lung und hef­ti­ge Stern­win­de, die das Gas ihres Geburts­or­tes auf­wir­beln und den ihnen umge­ben­den Nebel auf­zu­lö­sen beginnen.

Der Nebel mit der Bezeich­nung N66 ist das hells­te Bei­spiel einer H‑II-Regi­on (aus­ge­spro­chen „H‑zwei“) in der Klei­nen Magel­lan­schen Wol­ke. H‑II-Regio­nen wer­den durch das ultra­vio­let­te Licht hei­ßer jun­ger Ster­ne wie denen in NGC 346 zum Leuch­ten gebracht. Das Vor­han­den­sein des hel­len Nebels weist auf das jun­ge Alter des Stern­hau­fens hin, da eine H‑II-Regi­on nur so lan­ge leuch­tet wie die Ster­ne, die sie antrei­ben – bei den hier abge­bil­de­ten mas­se­rei­chen Ster­nen nur weni­ge Mil­lio­nen Jahre.

Die­ses Bild wur­de aus meh­re­ren Hub­ble-Beob­ach­tungs­pro­gram­men ent­wi­ckelt: #10248 (PI: Anto­nella Nota), #12940 (PI: Phil­lip Mas­sey), #13680 (PI: Ele­na Sab­bi), #15891 (PI: Clai­re Mur­ray) und #17118 (PI: Clai­re Murray).

Hintergrundinformationen

Das Hub­ble-Welt­raum­te­le­skop ist ein inter­na­tio­na­les Koope­ra­ti­ons­pro­jekt zwi­schen ESA und NASA.

Bild­quel­le: ESA/Hubble & NASA, A. Nota, P. Mas­sey, E. Sab­bi, C. Mur­ray, M. Zama­ni (ESA/Hubble)

Links

Link zur ESA-Pres­se­mit­tei­lung heic2502

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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