Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats April steht der Mond im Ersten Viertel mitten im Sternbild der Zwillinge. In den Folgenächten wandert der Mond weiter in Richtung Osten und durchquert nacheinander die Sternbilder Krebs und Löwe. Am 4. des Monats befindet er sich nur 3 Grad nördlich von Regulus, dem Hauptstern des Löwen. Am 6. des Monats finden wir unseren stillen Begleiter schon im Sternbild der Jungfrau. Schließlich wird am 8. April die Vollmondphase durchlaufen.
Nach der Vollmondnacht wird der Mond immer mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 9. April finden wir ihn im Sternbild Waage und in der Nacht vom 10. auf den 11. April im Grenzgebiet der Sternbilder Waage und Skorpion. Unser Erdtrabant wandert in den Folgenächten weiter durch die Sternbilder Schlangenträger und Schütze. Am 14. des Monats wird das Letzte Viertel durchlaufen und nur einen Morgen später, können wir den abnehmenden Mond direkt unterhalb von Jupiter und Saturn auffinden. Alle drei Himmelskörper bilden dann ein Art Dreieck am Morgenhimmel. Am 16. des Monats steht der Mond nur 3 Grad südwestlich unseres roten Nachbarn Mars im Sternbild Steinbock. Zum letzten mal können wir die Sichel des abnehmenden Mondes am Morgen des 18. April im Südosten aufgehen sehen, bis am 23. April die Neumondphase durchlaufen wird.
Dank der steilen Ekliptik am Abendhimmel können wir versuchen, die schmale, zunehmende Mondsichel am Abend des 24. April über dem westlichen zu entdecken. Am nächsten Abend steht die Mondsichel inmitten des Goldenen Tor der Ekliptik, zwischen den offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier. Am 26. April finden wir sie dann 6 ½ Grad unterhalb des Abendsterns Venus und am 27. des Monats, im Grenzbereich der Sternbilder Stier, Orion und Zwillinge. Am 28. und 29. April wandert unser stiller Begleiter durch die Zwillinge und befindet sich dann am letzten Abend im Monat als zunehmender Halbmond (Erstes Viertel) im Sternbild Krebs, knapp 3 Grad östlich des Bienenstockhaufens (Messier 44).
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand im Vormonat in einer größten westlichen Elongation von der Sonne und nähert sich unserem Zentralgestirn weiter an. Am 4. Mai steht er schließlich in oberer Konjunktion zu unserem Tagesgestirn. Er bleibt somit im gesamten Monat April unsichtbar.
Unser Schwesterplanet Venus ist heller Abendstern und steht Ende April in ihrem größten Glanz. Dabei erreicht sie eine maximale Helligkeit von ‑4,8 mag. Unter sehr guten atmosphärischen Bedingungen wäre sie damit sogar am Taghimmel mit bloßem Auge erkennbar. Die Venus wandert immer langsamer werdend, weiter durch das Sternbild Stier und zieht ab dem 3. April durch die südlichen Ausläufer der Plejaden (Messier 45). Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung erreicht die Venus eine beachtliche Höhe von gut 32 Grad über dem Westhorizont. Das ist die optimale Gelegenheit, sie auch mit Hilfe eines Teleskops zu beobachten. Im Teleskop erkennt man, dass der scheinbare Durchmesser des Venusscheibchens von anfangs 25,5 Bogensekunden, Ende April, auf 38 Bogensekunden anwächst. Ihr Beleuchtungsgrad, Anfang April noch 47%, nimmt dagegen ab und beträgt am 30. April nur noch 25%. Ihr Untergang erfolgt am 1. des Monats um 0:19 Uhr. Bis Ende April verspäten sich die Untergangszeiten auf 0:32 Uhr Sommerzeit. Trotzdem verkürzt sich ihre Sichtbarkeit am Nachthimmel, weil es auch immer später dunkel wird.
Unser roter Nachbar Mars wird immer besser am Morgenhimmel sichtbar und steigert seine Helligkeit bis Ende April von 0,8 auf 0,4 mag. Er bewegt sich in dieser Zeit weiter rechtläufig durch den Steinbock und steht zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung gut 12 Grad hoch im Südosten. Auch sein scheinbarer Durchmesser wächst von anfangs 6,4 auf 7,6 Bogensekunden, so dass Ende April schon erste Einzelheiten auf der Marsoberfläche zu erkennen sind. Die Aufgänge des Roten Planeten verfrühen sich von anfangs 4:30 Uhr Sommerzeit auf gut eine Stunde. Am Morgen des 1. April kann Mars nur 57 Bogenminuten südlich von Saturn aufgefunden werden. Am 16. April kommt es zu einer interessanten Begegnung mit der abnehmenden Mondsichel. Gegen 4 Uhr morgens steht diese nur 3 Grad von Mars entfernt. Am 8. April beginnt auf der Nordhalbkugel des Mars der Herbst.
Der Riesenplanet Jupiter ist ebenfalls ein Objekt für den Morgenhimmel und nähert sich langsam dem Planeten Saturn an. Er bremst seine rechtläufige Bewegung durch den Schützen merklich ab und kommt Ende April fast zum Stillstand. Mitte nächsten Monats beginnt Jupiter dann seine diesjährige Oppositionsperiode. Seine Helligkeit steigt Ende April auf ‑2,3 mag und sein scheinbarer Äquatordurchmesser von 37 auf 41 Bogensekunden. Am 1. April geht der Riesenplanet um 4:05 Uhr im Südosten auf. Am 30. April erfolgt sein Aufgang bereits um 2:19 Uhr Sommerzeit. Am 7. des Monats zieht Jupiter in nur 0,7 Grad Abstand nördlich am Zwergplaneten Pluto vorbei. Pluto ist aber ein Objekt für große Teleskope und aufgrund seines niedrigen Standes über dem Horizont, in der beginnenden Morgendämmerung nur sehr schwer zu erkennen. Am 15. erhält Jupiter noch Besuch vom abnehmenden Mond. Der gegenseitige Abstand beider Himmelskörper beträgt hier nur 3 ½ Grad.
Der Ringplanet Saturn ist ebenfalls ein Objekt für den Morgenhimmel. Der Planet wandert immer langsamer werdend, rechtläufig durch das Sternbild Schütze und kann nur 5 Grad östlich von Jupiter aufgefunden werden. Seine Helligkeit steigt zum Monatsende auf 0,6 mag. Am 1. April überschreitet Saturn um 4:23 Uhr die südöstliche Horizontlinie. An diesem Tag erhält er auch Besuch von unserem roten Nachbarn Mars. Am 30. April erfolgt der Aufgang bereits um 2:32 Uhr Sommerzeit. Im Fernrohr erkennt man, dass sein Ringsystem immer noch zu 20,6 Grad geöffnet ist. Sein scheinbarer Äquatordurchmesser beträgt 16,5 Bogensekunden. Am 15. April steht der abnehmende Halbmond knapp 5 Grad südwestlich von Saturn entfernt.
Uranus steht am 26. April 2020 im Sternbild Widder in Konjunktion zur Sonne. Somit hält sich Uranus den gesamten Monat unsichtbar am Taghimmel auf. Am Tag der Konjunktion befindet sich der Planet 2,963 Milliarden Kilometer von unserem Zentralgestirn entfernt.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun stand letzten Monat in Konjunktion zu unserem Zentralgestirn und befindet sich noch zu nahe bei der Sonne, um beobachtet zu werden. Er bleibt somit auch im April vor uns verborgen.
Der Zwergplanet (134340) Pluto, im Sternbild Schütze, wird am 25. April stationär und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Mit einer Helligkeit von 14,3 mag, ist der Zwergplanet nur sehr großen Teleskopen vorbehalten. Seine Aufgänge verfrühen sich von anfangs 4:12 Uhr auf 2:18 Uhr Sommerzeit.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2017 T2 (PanSTARRS) ist zirkumpolar und wandert im April vom Sternbild Kassiopeia in die Giraffe. Mit 8,5 mag Helligkeit kann der gut kondensierte Komet schon in lichtstarken Ferngläsern und kleinen Teleskopen beobachtet werden. Am besten beobachtet man den Kometen kurz vor Mitternacht, wenn der Schweifstern halbhoch in Richtung Nordwesten am Himmel zu sehen ist. Es wird erwartet, dass er im Mai sogar noch etwas heller werden wird.
Der Komet C/2019 Y1 (ATLAS) ist momentan etwas heller als erwartet und kann mit 9 Magnituden bereits in kleinen Teleskopen aufgesucht werden. Er wandert im April durch das Sternbild Kassiopeia und bleibt zirkumpolar. Ab dem 26. April zieht der Komet weiter in das Sternbild Kepheus. Die beste Zeit zur Beobachtung ist bei Einbruch der Nacht. Denn dann steht der Schweifstern halbhoch in Richtung Nordwesten.
Als regelrechter Überraschungskomet hat sich C/2019 Y4 (ATLAS) herausgestellt, der erst am 28. Dezember 2019 vom Asteroid Terrestrial-Impact Last Alert System (ATLAS) auf Hawaii entdeckt wurde. Im Februar erfolgte ein starker Helligkeitsausbruch. Falls dieser weiter anhält, könnte Komet ATLAS im letzten Aprildrittel die Sichtbarkeitsgrenze für das bloße Auge überschreiten. Jedenfalls ist der Komet ein Objekt für Ferngläser und kleine Teleskope. Leider verschwindet der Komet nach seiner Erdnähe, im letzten Maidrittel, bereits von der Himmelsbühne. Aufgrund der schnell ansteigenden Helligkeit, kann er zu diesem Zeitpunkt bereits negative Helligkeiten erreichen und wäre Ende Mai sogar am Taghimmel freisichtig, mit der Helligkeit des Vollmondes und rund 12 Grad neben der Sonnen erkennbar! Andere Prognosen gehen aber von einem deutlich schwächeren Anstieg der Helligkeit aus, mit einem Maximum von 1 bis ‑2 mag zum Perihelzeitpunkt. Der Schweifstern zieht im April durch das Sternbild Giraffe in Richtung Süden und könnte dann Ende des Monats mit 3 Größenklassen Helligkeit ein leichtes Objekt für das bloße Auge werden. Bei Einbruch der Nacht steht er noch genügend hoch in Richtung Nordwesten. Leider verschlechtern sich die Sichtbedingungen ab Mai Tag für Tag, weil sein Winkelabstand zur Sonne immer weiter abnimmt. Der Komet scheint übrigens ein Bruchstück des Großen Kometen von 1844 (C/1844 Y1) zu sein, weil er sich auf derselben Bahn wie dieser Schweifstern bewegt. Der Komet von 1844 war vor allem auf der Südhalbkugel der Erde aus sichtbar und war mit einer Helligkeit von ‑1 mag und einen mehr als 10 Grad langen Schweif, eine sehr auffällige Erscheinung am Nachthimmel.
Ein umfangreiches Infoblatt für die Sichtbarkeit des Kometen C/2019 Y4 (ATLAS) als PDF kann hier im Blog heruntergeladen werden.
Der periodische Komet 88P/Howell kann im Sternbild Jungfrau aufgefunden werden und ist am besten in den Stunden um Mitternacht zu beobachten. Seine Helligkeit steigt zum Monatsende auf 12 mag. Somit ist der Schweifstern ein Objekt für große Teleskope. Es wird erwartet, dass der Komet im Sommer eine Helligkeit von 8 bis 9 mag erreicht.
Der Asteroid (3) Juno kommt am 2. April 2020 im Sternbild Jungfrau in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,5 mag. Ende April sinkt die Helligkeit wieder auf unter 10 Größenklassen. Am 1. April erreicht Juno um 1:29 Uhr den Meridian. Am 30. April steht der Asteroid bereits um 23:10 Uhr Sommerzeit im Süden.
(4) Vesta kann noch am Abendhimmel im Sternbild Stier aufgefunden werden. Ihre Helligkeit sinkt leicht von anfangs 8,4 auf 8,5 mag. Ihre Untergänge verfrühen sich von anfangs 0:21 Uhr auf 23:30 Uhr Sommerzeit.
Der Asteroid mit der Nummer (40) Harmonia erreicht ihre Oppositionsstellung wieder am 23. April 2020 im Sternbild der Jungfrau und wird 9,8 mag hell. Bereits Mitte April überschreitet diese die 10. Größenklasse. Am Monatsende sinkt sie die Helligkeit wieder unter diesen Wert. Die Kulminationszeiten von Harmonia verfrühen sich von anfangs 2:59 Uhr auf 0:39 Uhr Sommerzeit.
Meteorströme
Vom 16. bis 25. April tauchen die Lyriden auf, deren Ausstrahlungspunkt sich rund 7 Grad südwestlich von Wega im Sternbild Leier befindet. Mit 49 km/s Eintrittsgeschwindigkeit in die Erdatmosphäre handelt es sich bei den Lyriden um mittelschnelle Meteore, mit einem nicht sehr ausgeprägten Maximum in der Nacht vom 21. auf den 22. April. Die beste Beobachtungszeit des Meteorstroms zum Maximumszeitpunkt liegt in den Stunden zwischen 22 Uhr und 4 Uhr morgens, wenn der Radiant der Lyriden in guter Beobachtungshöhe am Himmel steht. Für das Jahr 2020 wurde der Zeitpunkt des Maximums auf 9 Uhr Sommerzeit am Morgen des 22. April berechnet. Dieser Wert kann natürlich auch um mehrere Stunden abweichen. Zum Maximum sind im Schnitt etwa 10 bis 15 Sternschnuppen zu erwarten – darunter auch einige helle Exemplare. Der Mond wird die Beobachtung der Lyriden nicht stören, weil am 23. April Neumond ist. Die Meteorstrom der Lyriden ist auch immer wieder für Überraschungen gut: Im Jahr 1982 wurden zum Beispiel 90 Meteore pro Stunde beobachtet. Ein weiterer Ausbruch fand im Jahr 1922 statt, als 100 Meteore pro Stunde registriert wurden. Als Ursprungskörper der Lyriden gilt der langperiodische Komet C/1961 G1 Thatcher, der eine Umlaufzeit von 415 Jahren besitzt.
Die sporadischen Meteore aus der Ekliptikregion, auch Anthelionquelle genannt, sind ebenfalls im gesamten Monat April zu beobachten. Die Radiantenposition bewegt sich in diesem Monat vom Sternbild Jungfrau in die Waage. Aufgrund der südlichen Deklination des Radianten sind im Schnitt nicht mehr als 1 bis 2 Meteore pro Stunde sichtbar, die Eintrittsgeschwindigkeiten von 30 km/s besitzen.
Die Alpha-Virginiden, deren Radiant sich rund 20 Grad westlich der Anthelionquelle befindet, sind ebenfalls um den 22. April herum sichtbar und zeigen nur wenig Meteore, die mit Geschwindigkeiten von 21 Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre eindringen und damit ebenfalls sehr langsam erscheinen.
Im letzten Aprildrittel tauchen auch schon die ersten Eta-Aquariden auf, die eine Eintrittsgeschwindigkeit von 66 Kilometern pro Sekunde aufweisen. Aufgrund der niedrigen Radiantenstellung über dem Horizont, erzeugen die Eta-Aquariden lange Spuren am Nachthimmel.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Blicken wir zu unserer Standardbeobachtungszeit senkrecht nach oben in Richtung Zenit, entdecken wir das Sternbild des Großen Bären mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens. Das bekannteste aller Sternbilder der Nordhalbkugel hat nun seine höchste Stellung hoch über unseren Köpfen erreicht. Um den Polarstern aufzufinden – und damit die Nordrichtung zu bestimmen – verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache. Der Polarstern ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, dessen Kastensterne in der nächsten Stunde ihre höchste Stellung im Norden einnehmen werden. Weiter östlich schlängelt sich das Sternbild Drache um den Kleinen Wagen herum. Weiter westlich vom Kleinen Bären gelegen können aufmerksame Beobachter noch die schwachen Sterne der unscheinbaren Sternbilder Giraffe und Luchs ausmachen. Unterhalb des Polarsterns hat soeben der Kepheus seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont, die untere Kulmination, überschritten. Westlich vom Kepheus entdecken wir noch die Kassiopeia, das „Himmels‑W“. Im Nordwesten steht der Perseus und etwas oberhalb dieses Sternbilds der helle Stern Capella im Fuhrmann. Im Nordosten steigen die Sommersternbilder Schwan und Leier, mit den hellen Hauptsternen Deneb und Wega, ebenfalls langsam wieder höher und aus dem Horizontdunst hervor.
Im Osten
In mittlerer Höhe im Osten befindet sich das Sternbild Bärenhüter, dessen rötlicher Hauptstern Arktur der auffälligste Stern in diesem Himmelsabschnitt ist. Er ist ein Wegweiser für die Frühlingssternbilder. Vom Bärenhüter ausgehend steht oberhalb dieses Sternbilds die Figur des Großen Wagens, dessen Deichsel nun genau in Richtung Ostpunkt zeigt. Die Kastensterne befinden sich noch weiter höher im Zenit. Rechts von der Deichsel ausgehend befinden sich die Jagdhunde und noch weiter im Südosten, und westlich von Arktur gelegen, das Haar der Berenike. In diesem Sternbild, das nur aus schwachen Sternen besteht, kann man in einer klaren mondlosen Nacht den Coma-Sternhaufen Melotte 111 mit bloßem Auge erkennen. Unterhalb des Bärenhüters befinden sich das Halbrund des Sternbilds Nördliche Krone, der unscheinbare Herkules, die Leier, mit der Wega, sowie direkt im Osten der Kopf der Schlange, die vom mächtigen Schlangenträger getragen wird. Die Sterne des Schlangenträgers befinden sich aber noch zum größten Teil unter dem Osthorizont. Dicht über dem Südosthorizont geht soeben das Sternbild Waage auf.
Im Süden
Die Frühlingssternbilder haben nun zu unser Standardbeobachtungszeit endlich den gesamten Südhimmel eingenommen. Der hellste Stern in diesem Himmelsabschnitt ist der Stern Arktur im Sternbild Bärenhüter hoch im Südosten. Verlängern wir die Figur des Bärenhüters über Arktur hinaus, zeigt dieser auf einen weiteren hellen Stern in geringer Höhe über dem Südosthorizont: dabei handelt es sich um den weißlich leuchtende Hauptstern Spica im Sternbild der Jungfrau. Das auffälligste Sternbild in diesem Himmelabschnitt ist aber der mächtige Löwe, der soeben seinen höchsten Punkt im Süden eingenommen hat. Die zahlreichen Galaxien des Virgo-Galaxienhaufens, etwas weiter östlich vom Schwanz des Löwen gelegen, befinden sich nun ebenfalls in optimaler Beobachtungsposition im Süden. Oberhalb des Löwen steht der unscheinbare Kleine Löwe. In mittlerer Höhe im Südwesten und rechts vom Löwen gelegen, sind die schwachen Sterne des Krebses nur unter einem wirklich dunklen Himmel auszumachen. Oberhalb der Jungfrau und östlich vom Löwen, können wir noch das unscheinbare Sternbild Haar der Berenike mit dem Coma-Sternhaufen entdecken. Noch weiter höher in Richtung Zenit befinden sich die unscheinbaren Jagdhunde. Blicken wir in Richtung Südhorizont, direkt unterhalb der Sternbilder Jungfrau und Löwe, erkennen wir das Sternbild Becher und westlich davon das Sternbild des Raben. Das eher unscheinbare und nur aus schwachen Sterne bestehende aber sehr ausgedehnte Sternbild der Wasserschlange, schlängelt sich vom Südwesten in mittlerer Höhe ausgehend in Richtung Südosthorizont herab.
Im Westen
Im Westen stehen noch einige helle Sterne und Sternbilder des Winterhimmels über dem Horizont. Zu den auffälligsten Sternbildern gehören die Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Castor und Pollux, die in der nächsten Stunde den Westhorizont erreichen werden. Rechts von den Zwillingen gelegen bereitet sich auch der Fuhrmann, mit der hellen und gelblich leuchtenden Capella, zum Untergang vor. Im Nordwesten sinkt nun endlich auch der Perseus langsam zum Horizont herab. Bei optimaler Horizontsicht fallen noch Beteigeuze, der linke Schulterstern des Orion, sowie Aldebaran im Stier auf. Oberhalb von Aldebaran entdecken wir den Abendstern Venus. Dieser Planet ist nach unserem Mond zur Zeit das hellste Objekt am Nachthimmel. Die Venus wird in der nächsten halben Stunde die nordwestliche Horizontlinie erreichen. Auf der anderen Seite des Westpunktes erkennt man auch Prokyon im Sternbild Kleiner Hund und darüber den Krebs. Hier können wir in einer mondscheinlosen Nacht den Sternhaufen der Praesepe (Messier 44), auch Krippe genannt, erkennen. Oberhalb vom Krebs befindet sich der Kopf des mächtigen Löwen. In Zenitnähe können wir das Sternbild Großer Bär entdecken. Zwischen Zwillinge, Fuhrmann und Großer Bär befindet sich noch die unscheinbare Sternenkette des nur aus schwachen Sternen bestehenden Sternbild des Luchs.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.
Guten Tag,
Schöner Blog-Beitrag. Sehr informativ. Vielen Dank, dass Sie diese wunderbaren Informationen mit uns geteilt haben. Wir profitieren sehr davon und hoffen, mehr von Ihrem informativen Beitrag lesen zu können.