In der Nacht vom 8. auf den 9. August 2019 ging der Mond bereits kurz nach Mitternacht unter. So war, knapp eine Woche vor Vollmond auch die letzte Gelegenheit, ohne störendes Mondlicht zu beobachten. Das Wetter hatte ebenfalls ein Einsehen mit mir und so packte ich meine Beobachtungs- und Fotoausrüstung ins Auto und fuhr raus zu meinem angestammten Platz in der Nähe von Radensdorf. Nebenbei wollte ich auch die erst vor wenigen Wochen umgebaute Canon EOS 600D mit dem 50 mm Objektiv am Sternhimmel testen. Am Beobachtungsort angekommen dann der Schock: der Bauer hatte an diesem Abend entschieden, sein Feld zu pflügen. So war ich gezwungen, zu meinem zweiten Standort in der Nähe von Wußwerk auszuweichen.
Dort angekommen baute ich erstmal in Ruhe die Ausrüstung auf, denn der zunehmende Mond sollte erst in 1,5 Stunden hinter den Horizont verschwinden. Als die Kameraausrüstung stand, nahm ich die Planeten Jupiter und Saturn aufs Korn und musste feststellen, dass das Seeing miserabel war. Details waren auf beiden Planeten kaum wahrzunehmen. Der Saturn sprang im Okular munter vor sich hin und auch die Mondbeobachtung war kein vergnügen. Ich vertrieb mir dann die Zeit mit dem Einstellen der Fotoausrüstung und einzelnen Testaufnahmen. Der Mond verschwand dann schließlich kurz vor 0:30 Uhr unter dem Horizont. Und so konnte ich endlich mit den Aufnahmen beginnen. Leider musste ich schon nach 15 Minuten die Aufnahme unterbrechen, weil plötzlich Wolken aufzogen, die sich im Laufe der kommenden Stunde sogar noch weiter verdichten sollten. Gleichzeitig verschlechterte sich die Durchsicht auch in Horizontnähe, so dass dort kaum noch die Milchstraße zu erkennen war. Nur in Richtung Zenit zeigte sich unsere Heimatgalaxie relativ gut strukturiert. Selbst die Beobachtung mit dem Dobson musste für längere Zeit unterbrochen werden. Erst kurz vor 2 Uhr konnte ich die Aufnahme und die Beobachtung fortsetzen. Ich beobachtete vorwiegend Deep-Sky-Objekte des Sommer- und Herbsthimmels und konnte auch einen Blick auf den Planeten Uranus im Sternbild Widder werfen. Am Ende konnte ich dann doch noch fast 2 Stunden Belichtungszeit sammeln und mehr als 20 Objekte beobachten. Beobachtungsende war dann gegen 3:30 Uhr.
Am darauffolgenden Tag bearbeitet ich die Bilder mit Astro Pixel Processor und Photoshop. Schon bei der Sichtung der Rohbilder musste ich feststellen, dass die umgebaute Kamera, jedenfalls mit dem Canon EF 50 f/1.8 STM Objektiv, deutlich sichtbare Halos um helle Sterne verursachte, was bei meiner deutlich älteren EOS 1000Da so nicht der Fall war, obwohl angeblich derselbe Baader-Filter verbaut wurde. Ob es eher am Objektiv selber liegt und andere Objektive dieses Phänomen nicht zeigen, müssen in Zukunft weitere Tests beweisen.
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