Der Lauf des Mondes
Am Morgen des 1. Februar können wir die dünne, abnehmende Mondsichel nur 6 Grad südöstlich des Morgensterns Venus aufspüren. Gegen 7 Uhr sind im selben Himmelsabschnitt auch die Planeten Saturn und Jupiter zu sehen. Nur einen Morgen später wird der Ringplanet Saturn gegen 6:40 Uhr bis 7:30 Uhr von der dünnen Mondsichel bedeckt. Leider befinden sich beide Objekte zu dem Zeitpunkt nur 4 Grad hoch über dem Horizont. Der Austritt findet dann kurz vor Sonnenaufgang statt. In der Morgendämmerung des 3. Februar sehen wir die abnehmende Mondsichel zum letzten Mal im Südosten aufgehen, bis am 4. des Monats die Neumondphase erreicht wird. Am Abend des 6. Februar taucht die dünne, zunehmende Mondsichel wieder in der Abenddämmerung im Sternbild Wassermann auf. An den Folgeabenden wandert der Mond durch Gebiete am Himmel, die nur schwache Sterne enthalte in Richtung Osten und steht dann jeden Abend etwas höher über dem Horizont. Am Abend des 10. Februar steht der zunehmende Mond 6 ½ Grad südlich unseres roten Nachbarn Mars in den Fischen. Am 12. Februar wird das Erste Viertel im Sternbild Widder erreicht. Am Abend des 13. Februar befindet sich der Halbmond kurz vor dem Sternhaufen der Hyaden. Kurz vor seinem Untergang am Morgen des 14. Februar, befindet er sich inmitten der Hyaden und knapp 2 Grad nordwestlich von Aldebaran, dem Hauptstern im Stier. Weiter geht die Tour des Erdtrabanten durch die Sternbilder Orion, Zwillinge und Krebs. Am Abend des 19. Februar steht er als Vollmond nur 5 Grad östlich von Regulus im Sternbild des Löwen. Danach werden die Sternbilder Jungfrau, Waage und Skorpion durchlaufen und der Mond wird mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 26. des Monats wird das Letzte Viertel erreicht und am Morgen des 27. Februar steht unser stiller Begleiter nur noch 5 ½ Grad nordwestlich von Jupiter im Sternbild Schlangenträger.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand im Januar in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn und entfernt sich immer weiter in östlicher Richtung von ihr. Am 27. Februar befindet sich Merkur, mit einem Abstand von 18°08′, in seiner größten östlichen Elongation von der Sonne und gleichzeitig in seiner besten Abendsichtbarkeit des Jahres. Nur zwei Tage vorher erreicht der innerste Planet des Sonnensystems, mit 46 Millionen Kilometern Abstand, auch sein Perihel. Schon ab Mitte Februar kann man zum Ende der bürgerlichen Dämmerung hin versuchen, Merkur am Abendhimmel aufzuspüren. 20 Minuten vor seinem Untergang verschwindet er dann in den dichteren horizontnahen Atmosphärenschichten. Am 26. Februar ist das 7,1 Bogensekunden große Merkurscheibchen zur Hälfte beleuchtet. Die so genannte Dichotomie tritt ein. Danach sinkt der Beleuchtungsgrad weiter ab, bei weiter größer werdenden scheinbaren Durchmesser. Schließlich verschlechtern sich die Sichtbedingungen Merkurs nach dem 27. Februar spürbar. Am 15. Februar geht der ‑1,1 mag helle Merkur um 18:26 Uhr unter. Ende des Monats erfolgt sein Untergang erst eine Stunde später. Die Helligkeit Merkurs ist dann auf ‑0,3 mag abgesunken. Nach dem 5. März wird man umsonst nach Merkur in der Abenddämmerung Ausschau halten. Am 19. Februar zieht Merkur am Planeten Uranus vorbei. Der gegenseitige Abstand beider Himmelskörper beträgt nur 46 Bogenminuten. Allerdings ist die Konjunktion beider Planeten nur in lichtstarken Instrumenten beobachtbar.
Die Venus ist nach wie vor Morgenstern und steht vor Sonnenaufgang gut sichtbar über dem südöstlichen Horizont im Sternbild Schütze. Allerdings verkürzt sie ihre Sichtbarkeit im Februar erheblich, da auch die Ekliptik am Morgenhimmel immer flacher zum Horizont verläuft. Das hat zur Folge, dass die scheinbare Höhe, zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung, von zunächst noch 14 Grad zum Monatsende hin auf nur noch 8 Grad abnimmt. Auch die Helligkeit des Morgensterns sinkt von anfangs ‑4,3 auf ‑4,1 Größenklassen. Im Teleskop zeigt sich die Venus zum Monatsende hin als 16 Bogensekunden großes und zu 72% beleuchtetes Scheibchen. Am 1. Februar erfolgt der Aufgang des Morgensterns um 4:58 Uhr. Ende des Monats geht die Venus erst um 5:18 Uhr im Südosten auf. Am 18. Februar kommt es schließlich zu einer engen Konjunktion mit dem Ringplaneten Saturn. Dabei zieht der Morgenstern in nur ein Grad nördlichen Abstand an Saturn vorbei.
Unser roter Nachbar Mars kann nach wie vor im Westen im Sternbild Fische am Abendhimmel aufgespürt werden. Allerdings ist er kein lohnendes Objekt mehr für das Fernrohr. Er bewegt sich weiter in Richtung Osten entlang der Ekliptik und überschreitet am 13. Februar die Grenze zum Sternbild Widder. Damit bleibt er ein Objekt für die 1. Nachthälfte. Die Untergangszeiten des Mars bleiben mit 23:25 Uhr fast konstant. Seine scheinbare Helligkeit nimmt im Laufe des Monats weiterhin ab von anfangs 0,8 auf nur noch 1,2 mag. Im Fernrohr ist nur ein 5,5 Bogensekunden großes Scheibchen erkennbar, was einen leichten Phasendefekt von 90 % zeigt. Am 13. Februar zieht Mars in nur ein Grad nördlichen Abstand am Planeten Uranus vorbei.
Der Riesenplanet Jupiter ist mit ‑2,0 mag Helligkeit am Morgenhimmel zu sehen und zieht weiter rechtläufig durch den Schlangenträger. Sein scheinbarer Äquatordurchmesser wächst bis Ende Februar auf gut 36 Bogensekunden. Zu Beginn des Monats geht der Riesenplanet um 4:29 Uhr im Südosten auf. Ende Februar erfolgt der Aufgang bereits um 3:02 Uhr. Damit baut er seine Sichtbarkeit deutlich aus. Am Morgen des 27. Februar erhält Jupiter Besuch von abnehmenden Mond. Im selben Himmelsabschnitt stehen noch Venus und Saturn über dem östlichen Horizont.
Der Ringplanet Saturn taucht nach seiner Konjunktion Anfang des Jahres Mitte Februar wieder am Morgenhimmel auf und zieht rechtläufig durch den Schützen. Seine Aufgänge verfrühen sich von anfangs 6:25 Uhr auf 4:49 Uhr. Im Teleskop erscheint der 0,6 mag helle Ringplanet 15,4 Bogensekunden groß. Am 2. Februar, gegen 6:40 Uhr, kommt es zu einer Bedeckung des Saturns durch die dünne abnehmenden Mondsichel. Leider stehen beide Objekte nur 4 Grad hoch über dem Horizont. Der Austritt, an der unbeleuchteten Seite des Mondes, findet gegen 7:36 Uhr in der hellen Morgendämmerung statt und lässt sich nur mit Hilfe eines Fernglases oder Teleskops verfolgen. Schließlich zieht der Morgenstern Venus am 18. Februar nur ein Grad nördlich an Saturn vorbei.
Uranus, rechtläufig in den Fischen, kann noch am Abendhimmel aufgespürt werden. Am 6. des Monats zieht der Planet weiter in das Sternbild Widder. Anfang Februar geht Uranus um 0:08 Uhr unter. Bis zum Monatsende verfrühen sich seine Untergänge auf 22:23 Uhr. Im Teleskop ist allerdings nur ein 3,4 Bogensekunden großes und 5,9 mag helles grünliches Scheibchen erkennbar, was keinerlei Einzelheiten zeigt. Als Aufsuchhilfe kann der 4,3 mag helle Stern Omikron Psc dienen, der 1,5 Grad südwestlich von Uranus zu finden ist. Vom 12. bis 14. Februar zieht unser rote Nachbar Mars in nur ein Grad Abstand nördlich an Uranus vorbei. Um die Konjunktion zu beobachten, benötigt man aber ein Fernglas oder ein kleines Teleskop.
Der äußere Planet des Sonnensystems Neptun zieht rechtläufig durch das Sternbild Wassermann. Er ist Anfang Februar, kurz nach dem Ende der Dämmerung, als 8,0 mag helles Objekt niedrig im Westen beobachtbar. Am 1. des Monats sinkt er um 19:53 Uhr unter die westliche Horizontlinie. Ende Februar geht Neptun bereits um 18:12 Uhr unter. Nach der Monatsmitte hält er sich schließlich zu nahe bei der Sonne auf und ist nicht mehr beobachtbar. Anfang März steht Uranus dann in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn.
Der Zwergplanet (134340) Pluto steht nach wie vor zu nah bei der Sonne und bleibt in der Morgendämmerung unbeobachtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der seit Dezember 2018 von unseren Breiten aus beobachtbare kurzperiodische Komet 46P/Wirtanen, steht als zirkumpolares Objekt hoch an unserem Himmel und ist demzufolge ein Objekt für die gesamte Nacht. Im Laufe des Monats bewegt sich der Komet weiter in Richtung Südosten durch das Sternbild Großer Bär. Zu Beginn des Monats ist der Schweifstern noch 8 mag hell und leicht in lichtstarken Ferngläsern und kleinen Teleskopen auffindbar. Bis zum Ende des Monats sinkt seine Helligkeit auf die 10. Größenklasse.
Der kurzperiodische Komet 38P/Stephan-Oterma ist ebenfalls zirkumpolar und befindet sich gegen Mitternacht nahe des Zenits im Sternbild Luchs. Mit einer Helligkeit von immer noch 11 mag, ist der Schweifstern in mittleren bis größeren Teleskopen beobachtbar.
Der kurzperiodische Komet 64P/Swift-Gehrels zieht durch den nördlichen Bereich des Sternbilds Stier weiter in Richtung Osten und ist bereits am Abendhimmel ein dankbares Objekt. Der Schweifstern ist mit einer fast konstanten Helligkeit um 9,5 bis 10 mag bereits in kleineren und mittleren Teleskopen auffindbar.
Der erst Anfang Dezember 2018 entdeckte Komet C/2018 Y1 (Iwamoto) wird im Februar zum Objekt für die gesamte Nacht und wandert, aufgrund seiner Erdnähe, sehr schnell durch die Sternbilder Jungfrau, Löwe, Krebs, Zwillinge und Fuhrmann. Dabei steigert er seine Helligkeit von 8,5 mag, zu Beginn des Monats, auf voraussichtlich 6,5 mag zum Zeitpunkt seiner Erdnähe am 12. Februar. Damit wäre er schon einfach in Ferngläsern und kleinen Teleskopen auffindbar. Am 6. Februar erreicht er mit 1,28 AE Abstand das Perihel seiner Bahn. Bereits bis Ende Februar wird Komet Iwamoto sehr schnell schwächer werden und im Frühjahr schließlich außer Sicht geraten. Auf seiner Wanderung über den Himmel begegnet der Schweifstern zahlreichen Deep-Sky-Objekten. In der Nacht vom 10. auf den 11. Februar befindet sich der Komet nahe dem Galaxientrio M95, M96 und M 105 im Sternbild Löwe. In den Mittagsstunden des 13. Februar überstreicht der Komet die 8,8 mag helle Galaxie NGC 2903, was von Mitteleuropa leider nicht beobachtet werden kann. In der Nacht vom 17. auf den 18. Februar steht Iwamoto in der Nähe von Castor in den Zwillingen. Ende Februar kann man ihn schließlich der Nähe der Sternhaufen M 36 und M38 im Sternbild Fuhrmann auffinden, was zusammen mit dem Nebelkomplex IC 405 und NGC 1893, ein interessantes Fotomotiv abgeben wird.
Der Komet C/2018 L2 (ATLAS) ist ein Objekt für den frühen Abend- und späten Morgenhimmel und wandert im Laufe des Monats Februar vom Sternbild Schwan kommend in die Eidechse. Leider steht er bei uns sehr nahe am Horizont und erreicht zur astronomischen Dämmerung am Morgenhimmel nur eine maximale Horizonthöhe von 15 bis 20 Grad. Mit einer Helligkeit um 11 Größenklassen, ist der Schweifstern in mittleren Teleskopen beobachtbar.
Der Zwergplanet (1) Ceres zieht am 17. Februar vom Sternbild Skorpion weiter in den Schlangenträger und ist ein Objekt für den Morgenhimmel. Seine Helligkeit steigt im Februar von anfangs 8,8 auf 8,6 mag leicht an. Die Aufgangszeiten von Ceres verfrühen sich von 2:38 Uhr auf 1:30 Uhr. Am 10. Februar kann der 6,1 mag helle Stern SAO 159821 als Aufsuchhilfe dienen. Der Zwergplanet steht dann 9,5 Bogenminuten von dem Stern entfernt.
(2) Pallas ist ebenfalls am Morgenhimmels im Sternbild Jungfrau beobachtbar und geht Anfang Februar um 23:23 Uhr im Osten auf. Ende des Monats erfolgt sein Aufgang bereits um 21:15 Uhr. Die scheinbare Helligkeit steigt von 8,6 auf 8,2 mag.
(3) Juno wandert weiter durch den Stier. Seine Helligkeit sinkt im Laufe des Monats von anfangs 8,8 auf 9,3 mag. Die Untergangszeiten des Asteroiden verfrühen sich von 1:32 Uhr, zu Beginn des Monats, auf 0:45 Uhr. Am 20. Februar kann der 6,3 mag helle Stern SAO 111698 als Aufsuchhilfe dienen. Beide Objekte stehen dann 6,5 Bogenminuten voneinander entfernt.
(6) Hebe ist ein Objekt für den Abendhimmel und bewegt sich weiter durch den Orion. Am 1. Februar steht der 9,2 mag helle Asteroid um 21:16 Uhr im Süden und am 28. Februar bereits um 19:35 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt ist die Helligkeit von Hebe bereits auf 9,9 mag zurückgegangen. Am 4. Februar befindet sich Hebe nur 5 Bogenminuten vom 5,9 mag hellen Stern 109 Tauri entfernt.
Der Amor-Asteroid (433) Eros wandert weiter durch den Stier und wechselt am 16. Februar in das Sternbild Einhorn. Zu Beginn des Monats kulminiert Eros um 20:31 Uhr. Ende Februar steht der Asteroid bereits eine halbe Stunde früher im Süden. Seine scheinbare Helligkeit beträgt zu Monatsbeginn noch 9,4 mag. Am 22. Februar sinkt die Helligkeit wieder unter die 10. Größenklasse. Leider wird Eros erst im Jahr 2049 wieder heller als 10 mag werden! Am 4. Februar befindet sich der Kleinplanet nur 7 Bogenminuten von 109 Tauri (4,9 mag) entfernt. Am 10. Februar kann der 5,5 mag helle Stern 122 Tauri als Aufsuchhilfe dienen. Der gegenseitige Abstand beträgt dann nur 1,5 Bogenminuten.
Der Asteroid (532) Herculina erreicht am 6. Februar die Oppositionsstellung im Sternbild Löwe und wird 8,9 mag hell. Bis zum Monatsende sinkt diese wieder auf 9,1 mag ab. Am 1. Februar steht Herculina um 1:02 Uhr im Süden. Am 28. Februar erfolgt der Meridiandurchgang bereits um 22:49 Uhr.
Meteorströme
Erst vor relativ kurzer Zeit wurde die Februar-Eta-Draconiden als neuer Meteorstrom nachgewiesen, die zwischen dem 2. bis 5. Februar aktiv sind. Der zirkumpolare Radiant liegt in der Nähe von Eta Draconis an der Position RA = 240° und Dec = +61° und steht zum Morgengrauen rund 70 Grad hoch über dem Horizont. Deshalb beobachtet man am besten in den Stunden nach Mitternacht. Zum Maximumszeitpunkt sind nur einige wenige Meteore sichtbar, die mit einer Geschwindigkeit von 31 Kilometern in der Sekunde in die Atmosphäre eindringen und demzufolge eher langsame Sternschnuppen erzeugen. Im Jahr 2011 wurden 7 bis 13 Meteore dieses Stroms registriert. Beobachtungen aus den zurückliegenden Jahren zeigen, dass das Maximum voraussichtlich am 4. Januar um 15 Uhr stattfinden wird. Der zunehmende Mond wir die Beobachtung der Februar-Eta-Draconiden nicht stören weil er gegen 21 Uhr untergehen wird. Ein Ursprungskörper dieses neuen Meteorstroms ist nicht bekannt.
Die Beta-Herculiden sind zwischen dem 13. bis 16. Februar aktiv und zeigen nur vereinzelte Meteore, die mit Geschwindigkeiten von 55 Kilometern pro Sekunde recht schnell in die Erdatmosphäre eindringen. Ihr Radiant liegt an der Position RA = 246° und Dec = +24° und befindet sich erst in der zweiten Nachthälfte hoch genug über dem Horizont.
Am deutlichsten macht sich in diesem Monat die Anthelionquelle bemerkbar. Es ist ein ganzjähriger Meteorstrom aus der Ekliptikregion, dessen Radiant sich etwas östlich des Gegensonnenpunktes befindet. Der Radiant nimmt ein großes Gebiet von mindestens 30 x 20 Grad am Himmel ein. Das Zentrum wandert im Februar durch das gesamte Sternbild Löwe. Die wenigen Meteore der Anthelionquelle sind mit 30 km/s nicht sehr schnell.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit finden wir das Sternbild des Großer Bären, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, in mittlerer Höhe und senkrecht mit der Deichsel nach unten im Nordosten. Das Sternbild wird im Laufe der Nacht noch höher steigen und schließlich gegen Morgen die Zenitregion erreichen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, finden wir auch den Polarstern im Sternbild Kleinen Bär, der exakt die Nordrichtung angibt. Direkt unterhalb des Kleinen Bären hat der Drache soeben seine tiefsten Punkt im Norden, die untere Kulmination, überschritten und steigt nun langsam wieder höher. Dabei schlängelt sich der Drache um die Figur des Kleinen Wagens herum. In mittlerer Höhe über dem Horizont, und westlich des Drachens gelegen, fällt noch das Sternbilds Kepheus auf, das annähernd wie das Dach eines Hauses erscheint. Halbhoch im Nordwesten steht auch die Kassiopeia, die aufgrund ihrer einprägsamen Form auch „Himmels‑W“ genannt wird. Noch etwas höher sind die schwachen Sterne der Giraffe kaum auszumachen. Bei optimaler Sicht zum Nordhorizont sollte noch in geringer Höhe der Stern Deneb im Schwan erkennbar sein.
Im Osten
Unser Blick in Richtung Osten führt uns wieder zum Großen Wagen. Seine zwei letzten Deichselsterne weisen auf einen sehr hellen rötlich leuchtende Stern direkt über dem Horizont: Hierbei handelt es sich um Arktur, den Hauptstern des Sternbilds Bärenhüter. Zwischen diesen beiden Sternbildern befinden sich die unscheinbaren Jagdhunde und die schwachen Sterne des Haar der Berenike. Noch weiter in Richtung Osthorizont sind soeben die ersten Sterne der Jungfrau mitsamt ihren reichen Galaxiengebieten aufgegangen, die vom nahenden Frühling künden. In mittlerer Höhe über dem Horizont finden wir das mächtige Sternbild des Löwen. Nordwestlich des Löwenkopfes stehen die schwachen Sterne des Krebses. Hier kann in einer dunklen, mondscheinlosen Nacht der wunderschöne offene Sternhaufen der Krippe (Praesepe, Messier 44), der auch als Bienenstockhaufen bekannt ist, als unscheinbares Lichtfleckchen erkannt werden. In Ferngläsern und in kleinen Teleskopen bietet dieser Sternhaufen einen prächtigen Anblick.
Im Süden
Der Süden wird bis in die Zenitregion von zahlreich hellen Sternen des Winterhimmels dominiert. Sirius, der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, hat soeben den Meridian überschritten. Östlich des Südpunktes erkennen wir bei guter Horizontsicht die nördlichen Ausläufer des Sternbilds Hinterdeck und darüber die äußerst schwachen Sterne des Einhorns. Noch weiter höher finden wir mit dem Hauptstern Prokyon das Sternbild des Kleinen Hundes und darüber, genau im Meridian, die doppelte Sternenkette der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Die Zenitregion wird vom unscheinbaren Sternbild Luchs eingenommen. Das auffälligste Sternbild dieser Himmelsregion ist aber der eindrucksvolle Himmelsjäger Orion, in mittlerer Höhe im Südwesten. Die auffälligen Gürtelsternen, der rötliche erscheinende linke Schulterstern Beteigeuze und der blauweiße Stern Riegel, springen hier sofort ins Auge. Der Orionnebel, im Schwertgehänge des Himmelsjägers, ist schon mit bloßem Auge sichtbar und bietet in jedem Fernglas und Teleskop einen prächtigen Anblick. Oberhalb des Himmelsjägers entdecken wir den östlichen Teil des Sternbilds Stier, mit dem Hauptstern Aldebaran, und noch weiter höher das Sternbild Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella. Im Fuhrmann können wir die drei hellen Sternhaufen M 36, M 37, und M 38 auffinden, die keinesfalls auf unserer Beobachtungsliste fehlen dürfen. Unterhalb des Orions entdecken wir noch das unscheinbare Sternbild des Hasen. Wir wenden uns wieder den östlichen Teil des Meridians zu. Hier können wir schon die ersten Sterne des Frühlingshimmels beobachten. Zum einen finden wir dort das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Krebs und direkt darunter der Kopf der Wasserschlange, die sich bis zum südöstlichen Horizont hinab schlängelt sowie das nur aus sehr schwachen Sterne bestehende Sternbild Sextant.
Im Westen
Genau über dem Westpunkt und noch hoch am Himmel steht Kapella, der Hauptstern des Sternbilds Fuhrmann. Rechts oberhalb des Fuhrmann sind an dunklen Standorten noch die schwachen Sterne der Giraffe auszumachen. Darunter steht der Perseus, in mittlerer Höhe über dem Horizont. Unterhalb von Fuhrmann und Perseus entdecken wir auch den Stier, mit seinem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die schon mit bloßem Auge zu erkennen sind. Östlich des Stiers befindet sich der Orion und direkt über dem Himmelsjäger, das Sternbild der Zwillinge. Auf der gegenüberliegenden Seite in mittlerer Höhe im Nordosten, befindet sich das Sternbild Kassiopeia, auch bekannt als „Himmels‑W“. Die letzten Sterne des Herbsthimmels stehen nun ebenfalls kurz vor ihrem Untergang. Direkt im Nordwesten versinkt gerade das Sternbild Andromeda und die letzten Sterne des Pegasus unter dem Horizont. Weiter in Richtung Westen folgen die Sternbilder Dreieck, Widder und das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild der Fische. Dort finden wir auch noch unseren roten Nachbarn Mars über dem Horizont. Über dem Westhorizont schaut gerade noch der Kopf des Walfisches hervor, der aber aufgrund seiner Horizontnähe kaum erkannt werden kann. Im Südwesten stehen noch die nördlichen Ausläufer des Flusses Eridanus, der direkt neben Rigel entspringt, dem weiß leuchtenden Fußstern des Himmelsjägers Orion.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.