Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Jahres könne wir den abnehmenden Mond am Morgenhimmel aufspüren. Am Neujahrsmorgen steht dieser nur 8 ½ Grad nordöstlich des Morgensterns Venus im Sternbild der Waage. Am nächsten Morgen hat die Mondsichel die Venus bereits hinter sich gelassen und steht 3 ½ Grad westlich unseres Nachbarplaneten. Am 3. Januar hat unser stiller Begleiter bereits den Riesenplaneten Jupiter im Sternbild Skorpion erreicht. Hier befindet sich die Mondsichel, in der schon weiter fortgeschrittenen Morgendämmerung, knapp 2 ½ Grad oberhalb des Riesenplaneten. Am Morgen des 4. Januar können wir die dünne Mondsichel schließlich zum letzten Mal im Osten aufgehen sehen, bis am 6. des Monats die Neumondphase erreicht wird. An diesem Morgen findet auch eine Partielle Sonnenfinsternis statt, die allerdings von Europa aus nicht sichtbar ist. Nur Gebiete im nordwestlichen Teil Asien bis zum westlichen Teil Alaskas sowie im Nordpazifik kommen in den Genuss dieser Finsternis.
Am Abend des 7. Januar taucht die schmale Mondsichel wieder im Westen in der Abenddämmerung auf. An den Folgeabenden wandert der Mond weiter durch die Sternbilder Steinbock, Wassermann und Walfisch und durch Gebiete am Himmel, die nur schwache Sterne enthalten. Am Abend des 12. Januar befindet er sich 6 ½ Grad südlich unseres roten Nachbarn Mars im Sternbild der Fische, und am 13. Januar 10 Grad östlich des Roten Planeten. Am 14. des Monats wird schließlich das Erste Viertel erreicht. Am Abend des 15. Januar kommt es zu einer Bedeckung des 4,3 mag helle Stern My Ceti im Sternbild Walfisch. Der Sterne wird gegen 17:55 Uhr von der dunklen Seite des Mondes bedeckt und taucht rund eine Stunde später an der beleuchteten Seite des Mondes wieder auf. Nachdem der Mond das Sternbild Fische und Widder hinter sich gelassen hat, steht unser Erdtrabant am Abend des 16. Januar vor dem Goldenen Tor der Ekliptik. Mond, Plejaden und Aldebaran mit den Hyaden, bilden dabei annähernd ein gleichschenkliges Dreieck. Nur einen Abend später befindet sich der Erdtrabant nur zwei Vollmondbreiten nordwestlich von Aldebaran. Nach dieser Zusammenkunft wandert der Mond weiter in Richtung Osten und bedeckt am Morgen des 19. Januar den 4,4 mag hellen Stern Chi1 Ori. Der Eintritt, an der unbeleuchteten Seite des Mondes, findet um 3:33 Uhr statt. Nur einen Tag später kommt es am Morgen des 20. Januar gegen 5:54 Uhr zur einer weiteren Sternbedeckung. Hier wird der 4 mag hellen veränderliche Sterns Zeta Geminorum vom Mond bedeckt. Am 21. Januar ist Vollmond und in den frühen Morgenstunden findet eine Totale Mondfinsternis statt, die auch vom deutschsprachigen Raum fast in ihrer vollen Länge sichtbar ist. Zur Mitte der Finsternis, um 6:12 Uhr, befindet sich der Mond noch 15 Grad hoch über dem Westhorizont im Sternbild Krebs. Am 23. Januar können wir den dann wieder abnehmenden Mond nur 2 Grad nordwestlich von Regulus, dem Hauptstern im Sternbild Löwe, auffinden. Am 26. finden wir ihn schließlich knapp 12 Grad nordwestlich von Spica in der Jungfrau. Nun wird der Mond ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 27. befindet sich unser stiller Erdbegleiter im Letzten Viertel. Am Morgen des 30. Januar kommt es zu einer interessanten Konstellation mit den Planeten Venus und Jupiter über dem südöstlichen Horizont und zur Bedeckung des 4,4 mag hellen Sterns Chi Oph im Schlangenträger gegen 5:58 Uhr. Nur einen Morgen später steht die Mondsichel genau zwischen den beiden Morgensternen Venus und Jupiter.
Die Planeten
Merkur hat seine Morgensichtbarkeit gerade hinter sich und stand im Vormont in einer größten westlichen Elongation zur Sonne. Der flinke Planet nähert sich immer weiter der Sonne an und befindet sich schließlich am 30. Januar 2019 in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Somit bleibt der innerste Planet des Sonnensystems den gesamten Monat Januar unbeobachtbar. Am Tag der Konjunktion steht Merkur 210 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Unser Schwesterplanet Venus ist nach wie vor strahlender Morgenstern und wandert vom Sternbild Waage kommend, weiter in den Skorpion und anschließend in das Sternbild Schlangenträger. Sie ist mit einer Helligkeit von ‑4,6 mag bereits deutlich vor Sonnenaufgang über dem südöstlichen Horizont erkennbar. Aufgrund der immer früher einsetzenden Morgendämmerung, verkürzt sich die Sichtbarkeit unseres Nachbarplaneten bis Monatsende um rund eine Stunde. Am 6. des Monats erreicht sie mit einem Abstand von 46° 57′ auch ihre größte westliche Elongation zur Sonne. Im Fernrohr zeigt sie sich als 25 Bogensekunden großes und halb beleuchtetes Scheibchen (Dichotomie). Am 15. zieht sie nur 8 Grad nördlich an Antares im Skorpion vorbei und am 22. des Monats kommt es zu einer engen Konjunktion mit dem Planeten Jupiter. Dabei steht sie knapp 2,5 nördlich des Riesenplaneten. Am 1. Januar geht die Venus um 4:09 Uhr auf. Bis zum 31. Januar verspäten sich ihre Aufgangszeiten auf 4:56 Uhr. Ihre Helligkeit hat dann ‑4,3 mag abgenommen und ihr Beleuchtungsgrad auf 62% zugenommen. Am 2. Januar steht die dünne Mondsichel in der Nähe der Venus. Am 31. Januar kommt es schließlich zu einer interessanten Konstellation mit der Mondsichel und dem ‑1,9 mag hellen Riesenplaneten Jupiter. Die Mondsichel befindet sich dann fast genau zwischen den Planeten Venus und Jupiter.
Unser roter Nachbar Mars ist nach wie ein auffälliges Objekt für die 1. Nachthälfte. Er bewegt sich weiter schnell rechtläufig im Sternbild Fische und strebt immer höhere Deklinationen entgegen. Am 2. Januar überschreitet Mars den Himmelsäquator in Richtung Norden und wechselt schließlich auf die nördliche Himmelsphäre. Seine Helligkeit geht aber von anfangs 0,4 auf 0,8 mag weiter zurück und auch sein scheinbarer Durchmesser schrumpft zum Monatsende auf nur noch 6,1 Bogensekunden, so dass er kein attraktives Objekt mehr für Teleskopbeobachter darstellt. Im Fernrohr zeigt sich auch einen leichter Phasendefekt von 88 %. Mars steht bei Einbruch der Nacht schon mittelhoch im Süden und geht dann kurz vor Mitternacht unter. Aufgrund seiner schnellen Wanderung Richtung Osten, sinkt er im Laufe des Monats stets gegen 23:25 Uhr unter die westliche Horizontlinie.
Der Riesenplanet Jupiter ist ein Objekt für den Morgenhimmel und wandert rechtläufig durch das Sternbild Schlangenträger. Seine Helligkeit nimmt im Laufe des Januar leicht zu von anfangs ‑1,8 auf ‑1,9 Größenklassen. Ende des Monats beträgt sein scheinbarer Äquatordurchmesser bereits wieder 33,6 Bogensekunden. Am 1. Januar geht der Riesenplanet um 6:01 Uhr im Südosten auf. Bis zum 31. Januar verfrühen sich seine Aufgänge auf 4:32 Uhr. Jupiter wird am 22. vom Morgenstern Venus eingeholt. Diese zieht dann am 22. Januar in nur 2 ½ Grad Abstand nördlich an Jupiter vorbei. Am 3. und am 31. Januar erhält der Riesenplanet außerdem noch Besuch vom abnehmenden Mondsichel. Vor allem der Anblick am 31. Januar gegen 6.30 Uhr in der Morgendämmerung ist faszinierend, denn die Mondsichel steht zu diesem Zeitpunkt fast genau zwischen den beiden Morgensternen Venus und Jupiter.
Der Ringplanet Saturn bewegt sich rechtläufig durch den Schützen und kommt am 2. Januar in Konjunktion mit der Sonne. Somit hält sich der Planet am Taghimmel auf und ist nicht beobachtbar. Zum Zeitpunkt der Konjunktion befindet sich der Ringplanet 1,652 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Uranus zieht durch die Fische und wird am 7. Januar stationär. Damit endet auch seine Oppositionsperiode. Anschließend bewegt er sich wieder rechtläufig durch das Sternbild Richtung Osten. Der ferne Planet ist vor allem in der 1. Nachthälfte beobachtbar und ist mit einer Helligkeit von 5,8 mag theoretisch schon mit bloßem Auge auffindbar. Im Teleskop erscheint Uranus als 3,6 Bogensekunden großes grünliches Scheibchen. Die Untergänge verfrühen sich im Laufe des Januars von anfangs 2:08 Uhr auf genau zwei Stunden. Als Aufsuchhilfe kann der 4,3 mag helle Stern Omikron Psc dienen, der knapp 1,2 Grad südlich des Planeten aufzufinden ist.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bewegt sich rechtläufig durch den Wassermann und sollte zu Monatsbeginn schon bei Einbruch der Dunkelheit angegangen werden. Am 1. Januar geht Neptun um 21:50 Uhr im Westen unter. Bis zum 31. Januar verfrühen sich seine Untergangszeiten auf 19:56 Uhr. Da man den fernen Planeten bis 1 ½ Stunden vor dessen Untergang beobachten sollte, verabschiedet sich Uranus bereits zum Ende des Monats hin vom Abendhimmel. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,9 mag, ist Neptun bereits in Ferngläsern und kleinen Teleskopen beobachtbar. Hier zeigt sich der Planet als 2,2 Bogensekunden großes blaugrünes Scheibchen.
Der Zwergplanet (134340) Pluto steht am 11. Januar in Konjunktion mit unserem Zentralgestirn. Erst am 14. Juli 2019 erreicht der ehemalige Planet wieder die Opposition zur Sonne, ist dann aber mit einer Helligkeit von 14,2 mag nur großen Teleskopen auffindbar. Am Tag der Konjunktion trennen und 5,191 Milliarden Kilometer vom Zwergplaneten.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 46P/Wirtanen erreichte im Vormonat mit 4 mag seine größte Helligkeit. Er wandert zu Beginn des Monats sehr schnell über den Himmel und ist am besten um Mitternacht hoch am Nordhimmel zu beobachten. Dabei zieht der Schweifstern vom Sternbild Luchs kommen weiter in den westlichen Bereich des Sternbilds Großer Bär. Die Helligkeit geht im Laufe des Januar von anfangs 5 auf 7 mag weiter zurück, so dass er nach wie vor in Ferngläsern und kleinen Teleskopen aufgefunden werden kann. Im Fernglas ist eine scheinbar mondgroße und nahezu kreisrunde Koma erkennbar.
Ein Informationsblatt zur Sichtbarkeit von 46P/Wirtanen, mit Ephemeriden und Aufsuchkarten, kann hier heruntergeladen werden.
Der kurzperiodische Komet 38P/Stephan-Oterma kann im Sternbild Luchs aufgefunden werden und ist mit einer Helligkeit um 10 mag in mittleren Teleskopen beobachtbar. Er bleibt auch im Januar zirkumpolar, wobei die beste Beobachtungszeit gegen Mitternacht ist.
Der kurzperiodische Komet 64P/Swift-Gehrels ist ein Objekt für den Abendhimmel und bewegt sich vom Sternbild Widder kommend weiter in das Sternbild Stier. Mit einer Helligkeit von 9 bis 10 mag ist der Schweifstern bereits in kleinen und mittleren Teleskopen erkennbar.
Der erst am 18. Dezember von Masayuki Iwamoto entdeckte Komet C/2018 Y1 (Iwamoto) überschreitet Mitte Januar die 10. Größenklasse und wird dadurch auch in kleinen Teleskopen erkennbar. Am 27. Januar kommt Iwamoto, mit 1,14 AE Abstand, in Sonnennähe. Bis Ende Januar steigert der Komet seine Helligkeit auf 7,5 mag, so dass er sehr leicht in Ferngläsern aufgefunden werden kann. Der Schweifstern kommt am 5. Februar der Erde mit 25 Millionen Kilometer sehr nahe und wird voraussichtlich eine Helligkeit von 6 bis 7 mag erreichen. Aufgrund der Erdnähe, beschleunigt der Komet noch seine Wanderung über den Sternenhimmel. Anfang des Jahrs ist der 11,5 mag helle Komet noch im Sternbild Wasserschlange kurz vor Dämmerungsbeginn tief über dem südöstlichen Horizont am Morgenhimmel auffindbar, zieht dann aber sehr schnell in den südöstlichen Teil des Sternbilds Jungfrau.
Der Komet C/2018 L2 (ATLAS) erlitt Mitte Oktober einen Helligkeitsausbruch und ist im Januar ein Objekt für den frühen Abendhimmel. Die Helligkeit beträgt ebenfalls um 11 mag, so dass der Komet in mittleren Teleskopen auffindbar ist. Komet ATLAS wandert im Laufe des Monats durch das Sternbild Füchschen weiter in den Schwan und steht zu Beginn der Dunkelheit noch 20 Grad hoch über dem Nordwesthorizont.
Der Zwergplanet (1) Ceres zieht zunächst noch durch die Waage und wechselt am 30. Januar in den Skorpion. Der 8,9 mag helle Himmelskörper ist ein Objekt für den Morgenhimmel und geht am 1. Januar um 3:42 Uhr im Südosten auf. Bis zum 31. Januar verfrühen sich seine Aufgangszeiten um genau zwei Stunden.
Der Asteroid (2) Pallas kann im Sternbild Jungfrau am Morgenhimmel aufgefunden werden. Ihre Helligkeit steigt im Laufe des Januars von anfangs 9,0 auf 8,7 mag. Die Aufgangszeiten von Pallas verfrühen sich von anfangs 1:14 Uhr auf 23:27 Uhr.
(3) Juno ist noch zu Beginn des Monats ein Objekt für Ferngläser und kleine Teleskope und wandert vom Sternbild Eridanus kommend am 8. Januar rechtläufig in den Stier. Seine Helligkeit geht von anfangs 8,2 mag weiter zurück und beträgt Ende des Monats noch 8,8 mag. Anfang Januar steht Juno um 20:54 Uhr im Süden und Ende Januar bereits um 19:15 Uhr.
(6) Hebe kann im östlichen Teil des Sternbilds Orion aufgefunden werden. Am 1. Januar steht Hebe mit einer Helligkeit von 8,5 mag um 23:38 Uhr im Süden. Bis zum Monatsende verfrühen sich die Meridiandurchgangszeiten auf 21:20 Uhr. Die Helligkeit hat dann wieder auf 9,2 mag abgenommen.
Der Erdnahe Amor-Asteroid (433) Eros erreicht am 15. Januar im Sternbild Perseus, mit 31,3 Millionen Kilometer Abstand, die Erdnähe und zieht recht schnell über den Himmel. Am 18. Januar wandert er weiter in den Fuhrmann und am 27. des Monats in den Stier. Seine Helligkeit sinkt leicht von anfangs 9,1 auf 9,3 mag. Damit ist er immer noch heller als zur Zeit seiner Opposition im Dezember 2018! Zu Beginn des Monats steht Eros gegen 21:34 Uhr im Zenit. Ende Januar kulminiert der Himmelskörper bereits um 20:31 Uhr.
Der Asteroid mit der Nummer 532 Herculina zieht durch das Sternbild Löwe und steigert ihre Helligkeit von anfangs 9,6 auf 8,9 mag. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 3:17 Uhr auf 1:07 Uhr. Am 6. Februar erreicht Herculina wieder die Opposition zur Sonne.
Meteorströme
Vom 1. bis 5. Januar sind die Quadrantiden aktiv, deren Ausstrahlungspunkt (Radiant) sich im Sternbild Bärenhüter an der Position RA 15h 20m und Dec +49° befindet. Ihr Name geht auf das nicht mehr existierende Sternbild Mauerquadrant (Quadrans Muralis) zurück. Das spitze Maximum findet in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar gegen 3 Uhr morgens statt. Unser Erdtrabant wird kurz vor Neumond die Beobachtung dieses Meteorstroms nicht stören. Am besten beobachtet man nach Mitternacht bis zur Morgendämmerung hinein, weil zu diesem Zeitpunkt der Radiant zum Ende der Nacht mit 70 Grad genügend hoch am Himmel steht und der Anstieg der Aktivität dann leichter zu beobachten ist. Zum Maximumszeitpunkt tauchen bis zu 120 Meteore pro Stunde auf, die mit mittleren Geschwindigkeiten von 41 km/s in die Erdatmosphäre eintauchen. In manchen Jahren wurden sogar über 200 Sternschnuppen beobachtet. Damit gehören die Quandtrantiden zu den aktivsten Strömen des Jahres. Gegen Morgen kann dann ungefähr mit 80 bis 100 Quadrantiden pro Stunde gerechnet werden. Ein Ursprungskörper der Quadrantiden ist nicht bekannt. Seit 2003 wird allerdings vermutet, dass der Asteroid 2003 EH1 als Ursprung dieses Meteorstroms in Frage kommt und ein inaktiver Rest des zerfallenen Kometen C/1490 Y1 zu sein scheint. Auch der periodische Komet 96P/Machholz könnte als Erzeuger der Quadrantiden in Frage kommen.
Einen sehr schwachen Strom stellen die Gamma-Ursae-Minoriden dar, die zwischen dem 10. bis 22. Januar beobachtbar sind. Das nicht sehr ausgeprägte Maximum findet in der Nacht vom 18. zum 19. Januar statt. Der zunehmende Mond steht zum Ende der Nacht schon genügend tief und der Radiant rund 70 Grad hoch über dem Horizont, so das man mit rund 3 Meteore pro Stunde rechnen kann. Die Meteoroiden dringen mit einer Geschwindigkeit von 31 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein und zeigen recht langsame Meteorspuren.
Über das Jahr verteilt gibt es eine Häufung an Meteoren in der Ekliptikregion, in der Nähe des Gegensonnenpunkts. Dieser als Anthelionquelle bezeichnete Strom kommt im Januar aus der Richtung des Sternbilds Krebs. Es handelt sich dabei um Teilchen mit geringen Bahnneigungen und kurzen Umlaufzeiten. Im Mittel sind hier nicht mehr als 4 bis 6 Sternschnuppen zu erwarten, die eine relativ langsame Geschwindigkeit von 30 km/s besitzen.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit finden wir das Sternbild Großer Bär, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, nahezu senkrecht im Nordosten. Die Wagendeichsel zeigt dabei direkt in Richtung Horizont. Das Sternbild wird im Laufe der Nacht langsam weiter in Richtung Zenit emporsteigen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, trifft man auf den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern befindet sich am Ende der Deichsel des Kleinen Wagens bzw. Kleinen Bären, der nun seine die tiefste Stellung über dem Nordhorizont – auch untere Kulmination genannt – überschritten hat. Darunter hat auch der markante Kopf des Sternbilds Drache seine tiefste Stellung über dem Horizont erreicht. Die übrigen Sterne des Drachen schlängeln sich entgegen dem Uhrzeigersinn um die Figur des Kleinen Wagens herum. Tief im Nordwesten, etwas links unterhalb des Drachens gelegen, sollte bei guter Horizontsicht noch Deneb im Schwan erkennbar sein. Darüber befindet sich das Sternbild Kepheus und noch weiter höher die Kassiopeia, die im Volksmund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Die Zenitgegend wird aus dem kaum auffälligen Sternbild der Giraffe gebildet, das nur aus äußerst schwachen Sternen besteht. Die Sterne der Giraffe sind deshalb nur unter einem wirklich dunklen Landhimmel zu erkennen.
Im Osten
Genau über dem Osthorizont ist soeben das Sternbild Löwe vollständig aufgegangen. Es kündigt vom nahenden Frühling. Ein weiteres Sternbild des Frühlingshimmels ist der unscheinbare Krebs, der sich nordwestlich des Löwenkopfes befindet. In diesem Sternbild erkennt man unter einem dunklen Landhimmel einen blassen Nebelfleck. Hierbei handelt es sich um den offenen Sternhaufen der Praesepe (Messier 44), auch Krippe genannt. Direkt unterhalb des Krebses sind ebenfalls schon Kopf und Hals der Wasserschlange erschienen. Hoch im Südosten entdecken wir die Sternkette der Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Darunter befindet sich der Kleine Hund, mit seinem hellen Hauptstern Prokyon. Genau gegenüber im Nordosten steigt nun auch der Große Bär immer höher und wird gegen Morgen die Zenitregion erreichen. Unterhalb der Deichsel des Großen Wagens befindet sich das kleine aber unscheinbare Sternbild der Jagdhunde. Zwischen den Vorderpranken des Bären und den Zwillingen gelegen befindet sich noch der unscheinbar Luchs, der allerdings nur aus äußerst schwachen Sternen besteht.
Im Süden
Der Süden wird jetzt von den hellen und besonders auffälligen Wintersternbildern dominiert. Der beeindruckende Himmelsjäger Orion, mit seinen drei markanten Gürtelsternen, dem rötlich leuchtenden Stern Beteigeuze, an der linken Schulter, und dem bläulich erscheinenden Rigel, am rechten Fuß, befindet sich nun in mittlerer Höhe über dem Südhorizont und hat soeben den Meridian erreicht. In diesem Sternbild befindet sich auch der beeindruckende Orionnebel, der im Schwertgehänge des Himmelsjägers leicht erkennbar ist und schon im Feldstecher einen prächtigen Anblick bietet. Unterhalb des Orions befindet sich das unscheinbare Sternbild des Hasen und links daneben der Große Hund, mit dem hellen Sirius. Sirius ist der hellste Stern am irdischen Firmament. Darüber erkennt man – einen dunklen Standort vorausgesetzt – die schwachen Sterne des Einhorns und noch weiter höher, das unscheinbare Sternbild des Kleinen Hundes, mit seinem hellen Hauptstern Prokyon. Oberhalb des Himmelsjägers stehen noch weitere typische Wintersternbilder: Zum einen sind das die Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Rechts oberhalb vom Orion entdecken wir auch den Stier, mit seinem rötlich leuchtenden Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Die Zenitregion wird vom Sternbild Fuhrmann, mit der hellen und gelblich leuchtenden Kapella, sowie dem Perseus eingenommen. Die hellsten Sterne dieser Himmelsregion bilden auch das so genannte Wintersechseck, das durch die Sterne Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon und Pollux gebildet wird. Vom rechten Fußpunkt des Orions ausgehend, schlängelt sich noch der Fluss Eridanus langsam zum Südhorizont herab.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun auch die letzten Sterne des Herbsthimmels. Das markante Pegasusquadrat, mit der unmittelbar östlich daran anschließenden Andromeda, steht schon sehr niedrig über dem Westhorizont. Der Kopf des geflügelten Pferdes ist zu unserer Standardbeobachtungszeit aber schon längst unter dem Horizont verschwunden. In einer dunklen und mondscheinlosen Nacht entdecken wir im Sternbild Andromeda die 2,5 Millionen Lichtjahre entfernte Andromedagalaxie. Noch weiter höher befindet sich das Sternbild Perseus. Auch hier sollte unmittelbar an der Spitze der Y‑förmigen Figur ein länglicher Nebelfleck erkennbar sein. Hierbei handelt es sich um den Doppelsternhaufen h und Chi Persei. Schauen wir hoch in Richtung Südwesten, entdecken wir den östlichen Teil des Sternbilds Stier, mit den beiden Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Rechts unterhalb des Stiers, direkt westlich der Sternkette der Andromeda gelegen, befinden sich die eher unscheinbaren Sternbilder Dreieck und Widder. Darunter erkennt man einige Sterne der Fische, wo sich zur Zeit unser roter Nachbar Mars aufhält. Dieser wird aber bereits vor Mitternacht unter dem westlichen Horizont verschwinden. Auch der Walfisch, im Südwesten, befindet sich noch halb hoch über dem Horizont. Auf der anderen Seite des Westpunktes, noch hoch im Nordwesten, sinkt nun auch die Kassiopeia langsam zum Horizont herab. Unmittelbar oberhalb der Vorderläufe des Pegasus und damit schon recht niedrig im Nordwesten, steht noch das unscheinbare Sternbild der Eidechse.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel im Januar gibt es auf der Seite Sternhimmel.