Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats können wir die abnehmend Mondsichel im Sternbild Krebs am Morgenhimmel entdecken. An den Folgetagen wandert unser Erdtrabant weiter in Richtung Osten und trifft am 2. November auf Regulus im Sternbild des Löwen. Die Mondsichel befindet sich dabei knapp 2 Grad nordwestlich des Hauptsterns. Bei seiner Wanderung durch den Löwen geht der Mond immer später im Osten auf. Am 4. des Monats hat er bereits das Sternbild Jungfrau erreicht. Am 6. November können wir die dünne Sichel schließlich zum letzten Mal in der Morgendämmerung aufgehen sehen, oberhalb von Spica und Venus, bis am 7. November die Neumondphase erreicht wird.
Aufgrund der flachen Lage am Abendhimmel müssen wir uns noch bis zum 9. November gedulden, bis wir die schmale zunehmende Sichel des Mondes dicht über dem westlichen Horizont in der Abenddämmerung erkennen können. An den Folgeabenden wandert der Mond weiter nach Osten und befindet sich am 11. November im Sternbild des Schützen, knapp ein halbes Grad oberhalb des Ringplaneten Saturn. Am 13. des Monats tritt der Mond in das Sternbild Steinbock über bis am 15. das Erste Viertel erreicht wird. Nur 5 Grad nordöstlich vom Halbmond entfernt, entdecken wir auch unsere roten Nachbarn Mars, der zu diesem Zeitpunkt bereits in das Sternbild Wassermann weitergewandert ist. Am 16. des Monats befindet sich der Mond 6 ½ Grad östlich des Roten Planeten. Der Mond wandert an den Folgeabenden durch Gebiete des Himmels, die nur sehr schwache Sterne enthalten. Am 21. November kommt es gegen 21:59 Uhr zu einer Bedeckung des 4,4 mag hellen Sterns My Ceti im Sternbild Walfisch. Dabei wird der Stern von der dunklen Seite des Mondes bedeckt. Rund 20 Minuten später erfolgt der Austritt an der beleuchteten Seite des Mondes. Am Morgen des 23. November ist Vollmond im Sternbild Stier. Dabei befindet sich der Mond im Sternhaufen der Hyaden und nur 1 ½ Grad nordwestlich des roten Hauptsterns Aldebaran. Am Morgen des 26. November kommt es gegen 6:25 Uhr zu einer Bedeckung des 4,6 mag hellen Sterns Chi 1 Orionis im Sternbild Orion. Diese Bedeckung dauert rund eine Stunde, bis der Stern an der unbeleuchteten Seite des Mondes wieder austritt. Gegen Abend finden wir den Mond dann im Sternbild der Zwillinge und am 27. des Monats im Krebs, knapp unterhalb der Praesepe (Futterkrippe). Nun wird unser stiller Begleiter nach und nach ein Objekt für die 2. Nachthälfte. Er wandert weiter durch den Löwen und geht am 30. des Monats als abnehmender Halbmond (Letztes Viertel) erst nach Mitternacht auf.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur erreicht am 6. November eine größte östliche Elongation von der Sonne und befindet sich dann 23,3 Grad von der Sonne entfernt. Leider ist der innerste Planet unseres Sonnensystems von unseren Breiten aus nicht am Abendhimmel sichtbar da die Ekliptik im Herbst flach zum Horizont verläuft. Nur im Mittelmeergebiet bzw. auf der Südhalbkugel der Erde zeigt sich der ‑0,3 mag helle Planet in der Abenddämmerung dicht über dem südwestlichen Horizont. Am 11. des Monats zeigt sich das 7,4 Bogensekunden große Merkurscheibchen halb beleuchtet. Sie so genannte Dichotomie tritt ein. Nach seiner Elongation bewegt sich Merkur wieder schnell rückläufig, also in westlicher Richtung, auf die Sonne zu und befindet sich schließlich am 27. November in unterer Konjunktion mit unserem Zentralgestirn. Somit steht er mit der Sonne am Taghimmel. Demzufolge bleibt Merkur für uns Mitteleuropäer in diesem Monat unbeobachtbar. Erst im Dezember wird sich eine bescheidenen Morgensichtbarkeit ergeben. Am 29. November erreicht Merkur das Perihel seiner Bahn und befindet sich dann 46 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Die Venus ist bereits in der ersten Novemberwoche am Morgenhimmel im Sternbild Jungfrau sichtbar und wird am 14. des Monats stationär. Ihr Umkehrpunkt befindet sich nur 1,2 Grad östlich des Hauptsterns Spica. Danach bewegt sich sich wieder rechtläufig entlang der Ekliptik. Dank der steilen Ekliptiklage am Morgenhimmel, kann man rund eine Stunde vor Sonnenaufgang die ‑4,3 mag helle Venus über dem östlichen Horizont entdecken. Bis Monatsende steigt ihre Helligkeit sogar auf ‑4,9 mag. Sie steht in ihrem größten Glanz. Auch ihre Sichtbarkeit verbessert sich weiterhin, weil Venus jeden Morgen immer höher über den Horizont steigt. Anfang November und zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung steht der Morgenstern gut 10 Grad und Ende November bereits 24 Grad hoch im Osten. Im Teleskop erscheint die Venus als 61 Bogensekunden große und 1 % beleuchtete schmale Sichel, die im Laufe des Monats dicker und kleiner wird. Ende November zeigt sich zu 25% beleuchtet, mit einem scheinbaren Durchmesser von gut 41 Bogensekunden. Ihre Aufgänge verfrühen sich im Laufe des Novembers von anfangs 6:28 Uhr auf 4:04 Uhr.
Unser roter Nachbar Mars ist nach wie vor ein auffälliges Objekt für die 1. Nachthälfte. Er wandert immer schneller werdend rechtläufig durch den Steinbock und wechselt am 11. des Monats in den Wassermann. Seine scheinbare Helligkeit geht von anfangs ‑0,6 mag weiter zurück und beträgt Ende des Monats nur noch ‑0,1 mag. Im Fernrohr macht sich ein leichter Phasendefekt von 86% bemerkbar. Auch der Durchmesser des Marsscheibchens sinkt von anfangs 11,9 auf nur noch 9,4 Bogensekunden, so dass es immer schwieriger wird, Einzelheiten auf dessen Oberfläche zu erkennen. Am 1. November geht Mars um 23:35 Uhr unter. Am 30. November sinkt unser Nachbarplanet bereits um 23:28 Uhr unter die südwestliche Horizontlinie. Am 16. November erhält Mars Besuch vom zunehmenden Mond. Am 5. November steht Mars nur 30 Bogenminuten nördlich von Delta Capricorni (2,9 mag).
Der Riesenplanet Jupiter geht schon in der frühen Abenddämmerung unter und erreicht am 26. November die Konjunktion mit der Sonne. Er bleibt demzufolge den gesamten Monat über unsichtbar. Zur Konjunktion befindet sich Jupiter 949 Millionen Kilometer von unserem Heimatplaneten entfernt.
Der Ringplanet Saturn ist ein Objekt für den frühen Abendhimmel und wandert weiter rechtläufig durch den Schützen. Der 0,6 mag helle Saturn verkürzt seine Sichtbarkeit drastisch und verschwindet Ende November endgültig von der Himmelsbühne. Zum Monatsende hin steht er zum Ende der bürgerlichen Dämmerung nur noch 8 Grad hoch über dem Horizont. Seine Untergänge verfrühen sich sichtbar von anfangs 19:38 Uhr auf 17:56 Uhr Ende des Monats. Am 11. November kommt es aber noch zu einer interessanten Begegnung mit der zunehmenden Mondsichel in der Abenddämmerung. Beide Objekte befinden sich dann nur etwas mehr als einem Vollmonddurchmesser voneinander entfernt.
Uranus kann rückläufig im Sternbild Widder aufgefunden werden und ist nach seiner Opposition im Oktober immer noch fast die gesamte Nacht beobachtbar. Allerdings verkürzt er langsam aber sicher seine Sichtbarkeit am Morgenhimmel. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,7 mag, kann man den fernen Planeten unter einem dunklen Landhimmel schon mit bloßem Auge und knapp 2 Grad nordöstlich von Omikron Piscium wahrnehmen. Zu Beginn des Monats steht Uranus um 23:13 Uhr im Süden. Ende November erreicht er bereits zwei Stunden früher den Meridian und steht dabei halbhoch an unserem Himmel. Im Fernrohr ist allerdings nur ein 3,7 Bogensekunden großes grünblaues Scheibchen sichtbar, welches keinerlei Einzelheiten zeigt.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun kann noch in der 1. Nachthälfte aufgefunden werden und zieht sich im Laufe des Monats vollständig aus der 2. Nachthälfte zurück. Neptun bewegt sich dabei rückläufig durch den Wassermann und geht am 1. des Monats um 1:52 Uhr. Am 30. November erreicht der Planet bereits um 23:53 Uhr die westliche Horizontlinie. Im Teleskop ist das 7,9 mag helle bläuliche Neptunscheibchen nur 2,3 Bogensekunden groß. Als Aufsuchhilfe für den fernen Planeten kann Lambda Aquarii dienen, der sich rund 2 Grad westlich von Neptun befindet.
Der 14,3 mag helle Zwergplanet (134340) Pluto, rückläufig im Sternbild Schütze, geht bereits kurz nach dem Eindunkeln unter und ist demzufolge selbst in großen Teleskopen nicht mehr auffindbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 21P/Giacobini-Zinner ist ein Objekt für den Morgenhimmel und noch Anfang November von unseren Breiten aus beobachtbar. Er stand in den Sommermonaten bei uns hoch am Himmel und erreichte eine maximale Helligkeit von 7,5 Größenklassen. Er wandert im November durch das Sternbild Großer Hund und zieht weiter steil in Richtung Süden, so dass sich die Beobachtungsbedingungen für uns Mitteleuropäer schnell verschlechtern. Er kann mit einer Helligkeit um 10 mag bereits in mittelgroßen Teleskopen aufgefunden werden.
Der kurzperiodische Komet 38/Stephan-Oterma zieht zunächst noch durch die Zwillinge und wechselt zum Monatsende in das Sternbild Krebs. Er ist vorwiegend ein Objekt für die zweite Nachthälfte und kann mit einer Helligkeit um 9,5 mag in kleineren bis mittelgroßen Instrumenten aufgefunden werden. Am 10. November steht Stephan-Oterma in Perihel seiner Bahn und befindet sich dann 238 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Interessant ist die Begegnung mit dem Eskimonebel NGC 2392 in den Zwillingen, an dem der Komet am 9. November in nur wenigen Bogenminuten Abstand vorbeiziehen wird.
Der kurzperiodische Komet 46P/Wirtanen wird Mitte Dezember mit bloßem Auge sichtbar sein und hoch an unserem Himmel stehen. Anfang November kann man den Schweifstern noch im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax) niedrig über dem südöstlichen am Morgenhimmel auffinden. Ab der Mitte des Monats zieht er immer schneller werden steil in Richtung Norden und überschreitet am 27. November die Grenze zum Sternbild Walfisch. Die Helligkeit nimmt in dieser Zeit schnell zu und beträgt Ende November bereits rund 5 mag. Somit kann der Komet unter einem dunklen Himmel bereits mit bloßem Auge, spätestens aber mit jedem Fernglas am Abendhimmel aufgefunden werden.
Ein Informationsblatt zur Sichtbarkeit von 46P/Wirtanen, mit Ephemeriden und Aufsuchkarten, kann hier heruntergeladen werden.
Der kurzperiodische Komet 64P/Swift-Gehrels erlitt Mitte August 2018 einen Helligkeitsausbruch. Der Komet zieht vom Sternbild Andromeda kommend in das Sternbild Dreieck und erreicht mit 208 Millionen Kilometer am 3. November die Sonnennähe. Die Helligkeit steigt dabei auf rund 10 mag, so dass der Schweifstern in mittleren Teleskopen aufgefunden werden kann. Zu Beginn des Monats steht Swift-Gehrels wenige Grad südlich der Andromedagalaxie (M 31). Mitte November kann man ihn nahe Mirach (Beta And) auffinden. Ende November befindet sich der Komet nur wenige Grad nördlich der Dreiecksgalaxie (M 33) im Sternbild Dreieck.
Der 9,1 mag helle Asteroid (2) Pallas im Sternbild Jungfrau kann am Morgenhimmel aufgefunden werden. Seine Aufgänge verfrühen sich von anfangs 3:30 Uhr auf 2:33 Uhr.
Der Asteroid mit der Nummer 3 Juno kommt am 17. November 2018 im Sternbild Eridanus wieder in Opposition zur Sonne und erreicht mit 7,4 mag seine größtmögliche Helligkeit. Damit ist der Himmelskörper schon ein leichtes Objekt für das Fernglas. Zu Beginn und am Ende des Monats beträgt die Helligkeit 7,6 mag. Am 1. November steht Juno um 1:28 Uhr im Süden. Am 30. November erreicht er bereits um 23:10 Uhr den Meridian. Am 5. November steht der Himmelskörper nur 6 Bogenminuten vom 5,3 mag hellen Stern 35 Eridani entfernt, der sehr gut als Aufsuchhilfe für den Planetoiden dienen kann.
(4) Vesta wandert weiter durch das Sternbild Schütze und kann noch niedrig am Abendhimmel aufgefunden werden. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,8 mag, ist der Asteroid nach wie vor in Feldstechern sichtbar. Ihre Untergänge verfrühen sich von anfangs 20:10 Uhr auf 19:25 Uhr zum Ende des Monats. Am 3. November steht Vesta in der Nähe des 4,8 mag hellen Sterne Psi Sagittarii. Ihr gegenseitiger Abstand beträgt nur 5 Bogenminuten. Am 14. des Monats läuft Vesta ebenfalls in nur 5 Bogenminuten Abstand an 52 Sagittarii (4,6 mag) vorbei.
Der Asteroid (6) Hebe kann im Sternbild Einhorn aufgefunden werden. Am 11. November wird der Himmelskörper stationär und bewegt sich anschließend wieder rückläufig am Himmel. Gleichzeitig steigert sie ihre Helligkeit von anfangs 9,3 auf 8,8 mag. Am 1. November steht Hebe um 4:16 Uhr im Süden und am 30. November bereits um 2:19 Uhr.
(40) Harmonia wird im letzten Monatsdrittel wieder heller als 10 mag und wandert durch das Sternbild Stier. Bis zum Monatsende steigert sie ihre Helligkeit auf 9,6 Größenklassen. Zu Beginn des Monats steht Harmonia um 2:58 Uhr im Süden. Ende November erreicht sie bereits um 0:42 Uhr den Meridian. Am 23. November befindet sich der Asteroid in der Nähe von SAO 77098 (6,1 mag). Ihr gegenseitiger Abstand beträgt nur 6 Bogenminuten.
Der Amor-Asteroid (433) Eros wird Ende November heller als 10 mag und kann als zirkumpolares Objekt die gesamte Nacht im Sternbild Giraffe aufgefunden werden. Am 7. Dezember steht Eros schließlich in Opposition zur Sonne.
Meteorströme
Der Meteorstrom der Leoniden, dessen Radiant sich ungefähr 10 Grad nordöstlich von Regulus im Löwen befindet, ist alljährlich zwischen dem 13. bis 30. November aktiv. Das spitze Maximum ist in der Nacht vom 18. auf den 19. November zwischen Mitternacht und 1 Uhr morgens zu erwarten, wobei im günstigsten Fall 10 bis 15 Meteore pro Stunde sichtbar sind. Der Mond geht gegen 2 Uhr morgens unter. Am besten beobachtet man aber über den gesamten Aktivitätszeitraum hinweg ungefähr ab Mitternacht bis in die Morgenstunden hinein. Gegen 4 Uhr morgens steht der Radiant der Leoniden schon 50 Grad hoch über dem Horizont. Aber auch an anderen Tagen des Aktivitätsmaximums, kann es zu einer erhöhten Aktivität kommen, da die Erde Staubstreifen passiert, die vor langer Zeit vom Mutterkörper freigesetzt wurden und demzufolge eine unregelmäßige Verteilung entlang ihrer Bahn zeigen. Der Ursprungskörper des Leonidenstroms ist der Komet 55P/Tempel-Tuttle, der eine Umlaufszeit von 33 Jahren besitzt. In den Jahren 1999 und 2001 waren die Leoniden sehr aktiv. Mit einer erhöhten Aktivität, die durchaus Sturmstärke erreichen kann, ist deshalb alle 33 Jahre zu rechnen, wenn die Erde das Zentrum der Trümmerwolke des Kometen passiert. Die Teilchen treten dabei mit einer Geschwindigkeit von 72 km/s in die Erdatmosphäre ein und erscheinen demzufolge sehr schnell am Himmel.
Die Alpha-Monocerotiden sind in diesem Monat noch erwähnenswert, die in den Jahren 1925, 1935, 1985 und 1995 kurze aber heftige Aktivitätsausbrüche zeigten. So sorgte vor 23 Jahren der Meteorstrom für Aufsehen, als innerhalb einer halben Stunde 420 Sternschnuppen pro Stunde gezählt wurden. Der nächste intensive Schauer ist aber erst im Jahr 2019 zu erwarten. Das Maximum findet am 21. November statt. Mit 65 Kilometern pro Sekunde treten die Alpha-Monocerotiden sehr schnell in die Erdatmosphäre ein und erzeugen deshalb sehr schnelle Meteore. Ein Ursprungskörper ist nicht bekannt. Berechnungen zeigen aber eine Umlaufzeit von rund 500 Jahren für den Erzeuger der Alpha-Monocerotiden.
Die Tauriden sind vom 20. September bis 25. November aktiv. Eigentlich besteht dieser Meteorstrom aus zwei Teilströmen: Nämlich den Nördlichen und Südlichen Tauriden. Das Maximum der Südlichen Tauriden erreichte im Oktober sein Maximum und ist noch bis zum 20. November aktiv. Das eher breite Maximum der Nördlichen Tauriden findet am 17. November statt. Dabei ist der nördliche Teilstrom deutlich aktiver als der Südliche. Im Schnitt zeigen sich aber nur 5 Meteore pro Stunde, die mit einer Geschwindigkeit von nur 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Am besten beobachtet man den Strom der Tauriden zwischen 20 Uhr und 4 Uhr morgens. Als Ursprungskörper des Meteorstroms gilt der periodische Komet 2P/Encke, der auch für einen Großteil der ekliptikalen Meteore aus der Anthelionquelle verantwortlich ist.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens, hat soeben die tiefste Stellung über dem Nordhorizont überschritten und steigt nun im Laufe der Nacht wieder langsam höher. Die Deichselspitze des Wagens zeigt zu unserer Standardbeobachtungszeit genau auf den Nordpunkt des Horizonts. Verlängern wir nun die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist Teil des Sternbilds Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun ebenso fast in seiner tiefsten Stellung im Norden befindet. Westlich des Kleinen Bären erkennen wir das Sternbild des Drachen, mit seinem markanten rautenförmigen Kopf. Darüber steigt das Sternbild Kepheus ebenfalls langsam wieder herab. Unterhalb des Drachen entdecken wir bei guter Horizontsicht noch ein Teil des Herkules. Der Nordosten wird fast bis in den Zenit hinein von den unscheinbaren Sternbildern Giraffe und Luchs eingenommen, die aber nur aus sehr schwachen Sternen bestehen. Sie sind nur unter einem dunklen Himmel und ohne störendes Mondlicht zu erkennen.
Im Osten
Der Osthimmel wird langsam von den hellen Wintersternbildern übernommen. Im Südosten ist der Himmelsjäger Orion schon vollständig über dem Horizont erschienen. Östlich davon erkennen wir die beiden Sternketten der Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Direkt über dem Ostpunkt steht Prokyon, im Sternbild Kleiner Hund, niedrig über dem Horizont. Oberhalb der Zwillinge und des Orion finden wir noch den Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella, sowie das Sternbild Stier, mit dem rötlichen Aldebaran. Im Stier sind auch die beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden leicht mit bloßem Auge zu erkennen. Noch weiter höher strebt das Sternbild Perseus langsam seiner höchsten Stellung entgegen. In diesem Sternbild erkennen wir, etwas oberhalb der Perseus-Figur gelegen, die beiden hellen Sternhaufen h und Chi Persei bereits mit dem bloßem Auge. Sie ergeben einen herrlichen Anblick in jedem Fernglas und Teleskop. In mittlerer Höhe im Nordosten entdecken wir noch den unscheinbaren Luchs. Noch etwas höher in Richtung Zenit stehen die schwachen Sterne des Sternbilds Giraffe.
Im Süden
Der Süden wird noch immer von den Herbststernbildern dominiert. Westlich vom Meridian gelegen steht das mächtige Pegasusquadrat. Östlich davon schließt sich die Sternkette der Andromeda an. In diesem Sternbild steht das am weitesten entfernte Objekt, das wir noch mit bloßem Auge erkennen können. Dabei handelt es sich um die Andromedagalaxie in 2 ½ Millionen Lichtjahren Entfernung. Am besten ist unsere Nachbargalaxie aber mit Hilfe eines Feldstechers, vor allem unter einem dunklen Landhimmel, zu sehen. Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat die Andromedagalaxie bereits zenitnah den Meridian überschritten. Noch höher im Südosten befindet sich auch der Perseus. Darunter erkennen wir den westlichen Teil des Stiers, mit den Hyaden und Plejaden, und noch weiter in Richtung Südhorizont einen Teil des Flusses Eridanus. Wir wenden uns nun wieder dem Südpunkt zu. Hier befinden sich, direkt unterhalb der Andromeda gelegen noch die unscheinbareren Sternbilder Dreieck, Widder und Fische. Genau im Süden geht soeben der Walfisch durch den Meridian. Tief im Südwesten steht noch der östliche Teil des Sternbilds Wassermann in dem sich noch unser Roter Nachbar Mars aufhellt. Dieser wird in der nächsten Stunde den Horizont erreichen.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun auch die letzten Sternbilder des Sommerhimmels. Dicht über dem Westhorizont sollte noch das Sommerdreieck erkennbar sein. Gebildet wird es aus den Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler. Altair befindet sich zu unserer Standardbeobachtungszeit aber schon sehr dicht über dem Horizont und kurz vor seinem Untergang. Die Milchstraße verläuft in dieser Region ebenfalls in Richtung Westhorizont herab. Oberhalb des Sommerdreiecks stehen die eher unscheinbaren Sternbilder Eidechse und Kepheus. Mittelhoch im Nordwesten erkennen wir noch den Drachen und darunter ein Teil des Sternbilds Herkules. Hoch im Südwesten befindet sich der mächtige Pegasus und die Andromeda, die im Laufe der Nacht immer weiter zum Horizont hinabsteigen werden. Unterhalb des Pegasus steht ein Teil der Fische und bereits in Horizontnähe, das eher unscheinbare Sternbild des Wassermanns mit dem roten Planeten Mars.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel im November gibt es auf der Seite Sternhimmel.