Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats September finden wir unseren Mond am Abendhimmel im Sternbild des Schützen. An den Folgeabenden wandert er weiter in Richtung Osten durch die Sternbilder Steinbock und Wassermann, wo am 6. des Monats die Vollmondphase erreicht wird.
Nach der Vollmondnacht wird der Mond mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Er durchwandert Gebiete am Himmel in den Sternbildern Fische und Walfisch, die nur schwache Sterne enthalten. Am Morgen des 12. September finden wir ihn im Goldenen Tor der Ekliptik im Sternbild des Stiers, zwischen den Offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden und 6 Grad westlich von Aldebaran. Am 13. des Monats befindet sich der abnehmende Halbmond im Letztes Viertel und bereits 9 Grad östlich des Hauptsterns im Stier. Nachdem der Erdmond die Sternbilder Orion, Zwillinge und Krebs durchlaufen hat, sehen wir die sehr schmale Sichel in den Morgenstunden des 18. September nur eine Vollmondbreite südöstlich von Regulus über dem Horizont stehen. In Afrika und Asien wird der Stern sogar vom Mond bedeckt. Nur 3 Grad südöstlich der Mondsichel entdecken wir auch den Morgenstern Venus und nahe am Horizont, die Planeten Mars und Merkur. In der Morgendämmerung des 19. September sehen wir die sehr schmale schließlich zum letzten Mal knapp südlich der Planeten Mars und Merkur. Am 20. September ist Neumond.
Zum astronomischen Herbstbeginn, am 22. September, taucht die schmale Sichel des zunehmenden Mondes wieder über dem westlichen Horizont in der Abenddämmerung auf, knapp 4 ½ Grad nordöstlich von Jupiter. Sie wandert an den Folgeabenden weiter in Richtung Osten und befindet sich am 25. des Monats 9 ½ Grad nördlich von Antares, dem Hauptstern im Skorpion. Nur einen Abend später bewegt sich der Mond in nur 4 ½ nördlichen Abstand an Saturn vorbei, bis wir ihn am 28. September als zunehmenden Halbmond (Erstes Viertel) im Sternbild Schütze entdecken können. Am letzten Abend des Monats finden wir unseren stillen Begleiter im Steinbock. An diesem Abend werden die Berge des Juragebirges gegen 19 Uhr von der Sonne beschienen, was als „Goldener Henkel“ bekannt ist und schon in Ferngläsern und Teleskopen beobachtet werden kann.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand im Vormonat in Konjunktion mit der Sonne und beendet am 4. Januar seine Rückläufigkeit und wird wieder rechtläufig. Am 12. des Monats steht er dann mit 17°56′ Abstand in einer größten westlichen Elongation zur Sonne am Morgenhimmel und erreicht am 14. September schließlich seinen höchsten Stand über dem Osthorizont. Um Merkur mit bloßem Auge zu beobachten, kann man nach ihm bereits am 10. September Ausschau halten, wenn er um 5:36 Uhr die östliche Horizontlinie überschreitet. An diesem Morgen befindet er sich, rund eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang und bei Beginn der bürgerlichen Dämmerung, mit einer Helligkeit von 0,0 mag, knapp 10 Grad hoch über dem Horizont. Das 7 Bogensekunden große Merkurscheibchen erscheint am 13. des Monats zur Hälfte beleuchtet. Die so genannte Dichotomie tritt ein. Bis zum 22. September steigt die Merkurhelligkeit auf ‑1,1 mag. Der Planet bleibt dann noch bis zum 25. September in Ferngläsern beobachtbar. An diesem Morgen geht er schon um 5:48 Uhr Sommerzeit auf. Am 10. des Monats kann man den flinken Planeten nur 0,6 Grad südlich von Regulus im Sternbild Löwe aufspüren. Und am 15. des Monats durchläuft Merkur das Perihel seiner Bahn. Am 16. bis 17. September zieht er in nur 3,3 Bogenminuten Abstand nördlich an Mars vorbei, was allerdings nur in lichtstarken Ferngläsern und leider nicht in Europa zu beobachten ist. Am Morgen des 16. befindet sich Merkur bereits 27 Bogenminuten von Mars entfernt. Am 18. und 19. September, gegen 5 Uhr Sommerzeit, steht die sehr schmale Mondsichel zusammen mit Venus und Mars über dem östlichen Horizont, was vor allem für Fotografen ein interessantes Motiv abgibt.
Unser Schwesterplanet Venus steht nach wie vor am Morgenstern und verkürzt ihre Sichtbarkeit am Morgenhimmel im Laufe des Monats. Ihr westlicher Winkelabstand zur Sonne schrumpft von anfangs 31 auf 24 Grad, was zur Folge hat, dass sie ihren Horizontabstand zu Beginn der Bürgerlichen Dämmerung von 21 auf 17 Grad reduziert. Am 10. September wechselt sie vom Sternbild Krebs in den Löwen und steht am 20. September nur eine Vollmondbreite nördlich des Hauptsterns Regulus. Am 1. September geht die ‑3,9 mag helle Venus um 5:36 Uhr auf. Bis zum Monatsende verfrühen sich ihre Aufgänge auf 4:39 Uhr Sommerzeit. Gleichzeitig schrumpft ihr scheinbarer Durchmesser und steigt ihr Beleuchtungsgrad. Zu Monatsende ist ein 11 Bogensekunden großes und zu 91% beleuchtetes Venusscheibchen in Fernrohren erkennbar. Am 18. September kann man die schmale Sichel des abnehmenden Mondes südlich von Venus und in der Nähe 1,4 mag hellen Regulus aufspüren. In der Nähe stehen auch noch die Planeten Merkur und Mars. Am 20. September passiert Venus Regulus in nur einen halben Grad Abstand.
Unser Nachbarplanet Mars, rechtläufig im Löwen, kann schon ab der Mitte des Monats am Morgenhimmel aufgespürt werden. Er ist mit seiner Helligkeit von 1,8 mag aber nur schwer in der Dämmerung zu finden. Rund eine halbe Stunde nach seinem Aufgang, kann man nach dem Roten Planeten Ausschau halten. Am 20. September geht Mars um 5:02 Uhr Sommerzeit im Osten auf. Bis zum 30. September verfrühen sich seine Aufgänge um nur 8 Minuten. Am 16. des Monats kommt es zu einer engen Begegnung mit Merkur. Mars steht dann nur noch 3‘23“ Bogenminuten südlich des deutlich helleren Merkur. Erst im Jahr 2036 wird wieder ein ähnlicher Abstand erreicht. Am 18. und 19. September kommt zu einer schönen Planetenkonstellation am Morgenhimmel, wenn sich die schmale Sichel des abnehmenden Mondes in die Planetenkette um Mars, Merkur und Venus einreihen wird.
Der Riesenplanet Jupiter ist nur noch in der frühen Abenddämmerung im Sternbild Jungfrau aufzufinden und nähert sich immer weiter seiner Konjunktion mit der Sonne, die er im letzten Oktoberdrittel auch erreicht. Bis zur Mitte des Monats kann man aber noch nach dem ‑1,7 mag hellen Riesenplaneten Ausschau halten. Nach dem 20. September wird er für das unbewaffnete Auge unsichtbar. Am 1. September geht Jupiter um 21:08 Uhr unter. Am 20. des Monats verschwindet der Planet bereits um 20 Uhr Sommerzeit unter die westliche Horizontlinie. Am 5. des Monats zieht Jupiter nur 3 Grad nördlich an Spica in der Jungfrau vorbei.
Der Ringplanet Saturn, rechtläufig im Sternbild Schlangenträger, ist nach wie vor am Abendhimmel sichtbar, verkürzt allerdings seine Beobachtungszeit drastisch. Bei Einbruch der Dunkelheit hat er seinen Meridiandurchgang schon längst überschritten und steht nur 17 Grad hoch über dem Horizont. Schon Anfang September sinkt er bereits vor Mitternacht unter die südwestliche Horizontlinie. Die Helligkeit des Planeten geht im Laufe des Septembers langsam zurück von anfangs 0,4 auf 0,5 mag. Am 1. September geht Saturn um 23:42 Uhr unter und am 30. des Monats bereits um 21:51 Uhr Sommerzeit. Sein Ringsystem ist mit 26,9 Grad fast maximal geöffnet. Am 27. September befindet sich der zunehmende Mond in der Nähe von Saturn.
Uranus, rückläufig in den Fischen, kann bereits kurz vor Mitternacht aufgesucht werden und bewegt sich rückläufig durch die Fische. Mitte nächsten Monats steht der Planet dann in Opposition zur Sonne und ist die gesamte Nacht sichtbar. Mit einer Helligkeit von 5,7 mag, ist Uranus knapp ein Grad nördlich des 4,3 mag hellen Sterns Omicron Piscium bereits in Ferngläsern und kleinen Teleskopen sichtbar. Unter einem dunklen Landhimmel ist der Planet sogar mit unbewaffneten Auge beobachtbar. Zu Beginn des Monats geht der 3,6 Bogensekunden große blaugrüne Planet um 21:08 Uhr auf und erreicht um 4:08 seinen höchsten Punkt im Süden. Ende September erfolgt sein Aufgang bereits um 19:13 Uhr. Um 2:11 Uhr Sommerzeit steht er dann halbhoch im Süden.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun kommt am 5. September 2017 wieder in Opposition zur Sonne und ist im Sternbild Wassermann die ganze Nacht über sichtbar. Am Tag der Opposition geht Neptun um 19:38 Uhr auf und erreicht um 1:06 Uhr den Meridian. Sein Untergang erfolgt um 6:29 Uhr Sommerzeit morgens. An diesem Tag trennen uns 4,329 Milliarden Kilometer von Neptun. Bis zum Monatsende verfrühen sich seine Meridiandurchgänge auf 23:21 und seine Untergänge auf 4:47 Uhr Sommerzeit. Mit einer Helligkeit von 7,8 mag benötigt man aber ein Fernglas oder Teleskop, um den scheinbar 2,3 Bogensekunden großen bläulichen Planeten aufzuspüren. Als Aufsuchhilfe kann der 3,7 mag helle Stern Lambda Aquarii dienen, der knapp ein Grad nordwestlich steht.
Der Zwergplanet (134340) Pluto beendet in diesem Monat seine Oppositionsperiode im Sternbild Schütze und wird wieder rechtläufig. Mit einer Helligkeit von 14,2 mag kann man ihn am Abendhimmel im Sternengewimmel nur mit großen Teleskopen und auch nur mit Mühe aufspüren. Seine Untergangszeiten verfrühen sich von anfangs 1:39 Uhr auf 23:40… Uhr Sommerzeit.
Helle Kometen und Planetoiden
Der erst am 19. Juli entdeckte immer noch namenlose Komet C/2017 O1 läuft durch den nordwestlichen Bereich des Stiers weiter in Richtung Norden und steigert seine Helligkeit von anfangs 9,0 auf 8,0 mag und ist damit bereits in kleinen bis mittleren Fernrohren sichtbar. Im Teleskop erscheint die Koma des Kometen mit 5 bis 7 Bogenminuten Ausdehnung recht diffus (DC=3). Mitte Oktober könnte der Komet eine Helligkeit von 7,5 mag erreichen und damit sehr leicht in Ferngläsern beobachtbar sein. Ab Mitte September läuft der Komet nur 5 Grad südöstlich an den Plejaden (M 45) vorbei.
Der Komet C/2015 ER61 (PanSTARRS) ist günstig am Nachthimmel beobachtbar und steht nur wenige Grad südöstlich der Plejaden im Sternbild Stier. Mit einer Helligkeit von 11 bis 12 mag kann der Komet in mittleren bis großen Teleskopen aufgefunden werden. Bei seinem Helligkeitsausbruch im Frühjahr 2017 löste sich ein Teilstück vom Kern ab. Das Kernfragment, mit der Bezeichnung ER61‑B, kann aber nur fotografisch mit 17 mag Helligkeit nachgewiesen werden.
Der Komet C/2016 R2 (PanSTARRS) bewegt sich durch den Orion, südlich der Gürtelsterne und ist mit einer Helligkeit von 12 mag ebenfalls ein Objekt für große Teleskope am Morgenhimmel. Es wird erwartet, dass der Komet im Herbst eine Helligkeit von 10 mag erreicht.
Der kurzperiodische Komet 24P/Schaumasse ist ein Objekt für den Morgenhimmel und befindet sich Ende der astronomischen Dämmerung gut 20 Grad hoch am Himmel. Im Laufe des Monats bewegt sich Schaumasse vom Sternbild Zwillinge in den Krebs. Dabei kommt es zu einer Begegnung mit dem hellen Planetarischen Nebel NGC 2392 (9,1 mag) in den Zwillingen zwischen dem 6. und 7. September. Am 9. des Monats steht der Komet sehr nahe am Offenen Sternhaufen NGC 2420 (8,5 mag). Am 25. des Monats bewegt sich Schaumasse sogar durch den nördlichen Bereich der Praesepe (M 44) im Krebs. Seine Helligkeit wird allerdings nur 12 mag betragen.
Der Zwergplanet (1) Ceres ist mit einer Helligkeit von 8,9 mag ein Objekt für den Morgenhimmel und im Sternbild Zwillinge beobachtbar. Seine Aufgänge verfrühen sich im Laufe des Monats von anfangs 1:34 Uhr Sommerzeit um gut eine Stunde. Am 18. September kann Ceres nur 3 Bogenminuten vom 6,3 mag hellen Stern SAO 79864 aufgefunden werden, der als Aufsuchhilfe für den Zwergplaneten dienen kann.
Der Asteroid (2) Pallas kann im Sternbild Eridanus aufgefunden werden und steigert seine Helligkeit von anfangs 9,0 auf 8,4 mag zum Monatsende. Der starke Helligkeitsanstieg bedeutet, dass die Opposition des Kleinplaneten nicht mehr fern ist. Am 1. September geht Pallas um 0:09 Uhr auf. Bis zum 30. September verfrühen sich seine Aufgänge auf 23:06 Uhr Sommerzeit. Am 9. September befindet sich Pallas nur 4,5 Bogenminuten vom 6,1 mag hellen Stern 14 Eri entfernt.
(7) Iris kann im Sternbild Widder beobachtet werden und steigert die Helligkeit von anfangs 8,5 auf 7,7 mag zum Monatsende. Damit ist sie bereits sehr leicht in lichtstarken Ferngläsern beobachtbar. Die Kulminationszeiten des Asteroiden verfrühen sich von anfangs 4:39 Uhr auf 2:53 Uhr Sommerzeit.
Asteroid Nr. 89 Julia bewegt sich durch den Pegasus und erreicht mit 9,0 mag Helligkeit am 8. September ihre in diesem Jahr sehr günstige Oppositionsstellung. Damit ist sie die gesamte Nacht hindurch beobachtbar. Bei ungünstigeren Oppositionen ist sie fast 2 mag lichtschwächer. Ende des Monats beträgt die Helligkeit bereits wieder 9,3 mag. Am 1. September steht Julia um 1:44 Uhr Sommerzeit im Süden und am 30. September bereits zwei Stunden früher. Am 6. September befindet sich Iris nur 5,5 Bogenminuten von SAO 108131 entfernt (6,5 mag). Am Tag der Opposition steht Julia nur 8,5 Bogenminuten vom 3,4 mag hellen Stern Zeta Peg entfernt, der gut als Aufsuchhilfe dienen kann.
Der Asteroid (704) Interamnia bewegt sich ebenfalls durch den Pegasus und wird am 25. September wieder heller als 10 mag. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 2:31 Uhr auf 0:10 Uhr Sommerzeit. Am 2. September befindet sich die 10,3 mag helle Interamnia nur 5 Bogenminuten von SAO 73743 (6,1 mag) entfernt.
Meteorströme
Die Alpha-Aurigiden sind vom 25. August bis zum 10. September aktiv. Das nicht sehr ausgeprägte Maximum ist am Morgen des 1. September gegen 4 Uhr zu erwarten. Der zunehmende Mond stört nicht, da er kurz nach 1 Uhr untergehen wird. Der Radiant steht kurz vor der Morgendämmerung rund 50 Grad hoch im Osten und befindet sich in der Nähe von Kapella und nordöstlich von Theta Aurigae im Sternbild Fuhrmann. Im Schnitt sind in der Maximumsnacht 5 bis 10 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar, die mit hohen Geschwindigkeiten von 66 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Im Jahr 2007 gab es einen kurzen Aktivitätsausbruch mit korrigierten Raten von über 130 Meteoren pro Stunde während eines Zeitraums von 45 Minuten, wobei die hellsten Aurigiden eine Helligkeit von ‑2 mag erreichten. Weitere Aktivitätsausbrüche wurden in den Jahren 1935, 1986 und 1994 registriert. Die Alpha-Aurigiden gehen auf den Kometen C/1911 N1 Kiess zurück, der eine Umlaufzeit von rund 2500 Jahren besitzt.
Zwischen dem 5. und 17. September sind die September-Epsilon-Perseiden aktiv. Das Maximum lässt sich in der Nacht vom 9. zum 10. September gegen 5 Uhr morgens beobachten, wobei der Mond die Beobachtung des Meteorstroms stören wird. Der Radiant, in der Nähe von Algol, erreicht zu Beginn der Morgendämmerung Höhen von 80 Grad über dem Horizont. Im Schnitt sind aber nur 5 Meteore pro Stunde sichtbar, die Geschwindigkeiten von 64 km/s besitzen und damit sehr schnell sind. Im Jahr 2008 und 2013 wurde eine deutlich höhere Aktivität mit rund 30 Sternschnuppen und einer Vielzahl von sehr hellen Meteoren registriert.
Die Delta-Aurigiden sind ein relativ neuer Strom, der früher mit den September-Perseiden als gemeinsamer Meteorstrom betrachtet wurde. Der Strom ist ab dem 16. September bis zum 8. Oktober aktiv, mit einem geringen Maximum von 3 bis 5 Sternschnuppen pro Stunde um den 2. Oktober. Die Eintrittsgeschwindigkeit der Teilchen ist mit 60 km/s ähnlich hoch wie die der Alpha-Aurigiden.
Der vermutlich auf den periodischen Kometen 2P/Encke zurückgehende Südliche Tauridenstrom ist vom letzten Septemberdrittel bis Ende November hinein aktiv. Ihr Radiant liegt im September noch in den Fischen, so dass dieser Teilstrom mit der Anthelionquelle zusammenfällt. Die Meteore besitzen Geschwindigkeiten von 27 km/s und erscheinen deshalb sehr langsam. Man unterscheidet die Südlichen Tauriden und die Nördlichen Tauriden. Die Aktivität der Nördlichen Tauriden beginnt aber erst im Oktober.
Die Meteore der Anthelionquelle kommen in diesem Monat aus dem Sternbild Fische. Mit ihrer relativ niedrigen Eintrittsgeschwindigkeit von im Durchschnitt 30 km/s, lassen sie sich recht gut von den in diesem Monat sichtbaren Sternschnuppen anderer Ströme unterscheiden.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, hat zu unserer Standardbeobachtungszeit schon fast seine niedrigste Stellung über dem Nordhorizont eingenommen. Den Polarstern finden wir, indem wir die hinteren beiden Kastensterne des Großen Bären Fünf Mal nach oben hin verlängert. Damit haben wir auch exakt die Nordrichtung gefunden. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun auf Neun Uhr Position befindet. Dieser wird im Laufe der Nacht weiter hinabsteigen. Weiter westlich des kleinen Wagenkastens erkennt man den Drachen, der sich um den Kleinen Bären herum schlängelt. Sein einprägsamer rautenförmiger Kopf befindet sich dabei immer noch in guter Beobachtungsposition hoch im Nordwesten. Oberhalb des Kleinen Bären hat das Sternbild Kepheus nun seine höchste Stellung im Zenit erreicht. Rechts daneben finden wir die Kassiopeia, die im Volksmund auch als „Himmels‑W“ bezeichnet wird. Diese steigt ebenfalls langsam immer höher. Recht niedrig im Nordosten erkennen wir noch den hell leuchtenden Stern Kapella, im nun vollständig über dem Horizont erschienen Sternbild Fuhrmann. Zwischen Fuhrmann und Großer Bär gelegen befindet sich der unscheinbare Luchs. Seine schwachen Sterne sind hier in Horizontnähe aber kaum auszumachen. Schwierig zu erkennen ist auch das Sternbild Giraffe, die sich in mittlerer Höhe zwischen Fuhrmann und Kleiner Bär befindet.
Im Osten
Der Osthimmel wird nun nahezu vollständig von den Herbststernbildern dominiert. In großer Höhe im Südosten steht das mächtige Pegasusquadrat. Östlich davon schließt sich die Andromeda an, in der man unter einem relativ dunklen Himmel und ohne Mondschein die Andromedagalaxie als länglichen Nebelfleck erkennen kann. Sie ist unsere nächst größere Nachbargalaxie. Unterhalb der Sternbilder Pegasus und Andromeda befinden sich die schwachen Sterne der Fische. Noch weiter in Richtung Horizont hat soeben der Walfisch die Horizontlinie überschritten. Östlich der Fische entdecken wir noch das Nördliche Dreieck und das Sternbild Widder als eher unscheinbare Sternbilder. In großer Höhe im Nordosten fällt das W‑förmige Sternbild der Kassiopeia auf. Unterhalb der Kassiopeia steht der Perseus und noch weiter in Richtung Horizont, ist ein Teil des Sternbilds Stiers schon aufgegangen. Dort erkennen wir auch den offenen Sternhaufen der Plejaden selbst sehr einfach mit bloßem Auge. Bei guter Horizontsicht sollten wir auch den hellen rötliche Hauptstern des Stiers, Aldebaran, auffinden können. Ebenfalls sehr niedrig im Nordosten entdecken wir noch den Fuhrmann mit der hell leuchtenden Kapella.
Im Süden
Hoch im Südwesten erkennen wir das Sommerdreieck, das aus den hellen Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet wird. Darunter steht das unscheinbare Sternbild Schild sowie das Sternbild Schütze, das soeben den Südwesthorizont berührt. Die klaren Sommernächte sind ideal, die Sommermilchstraße zu beobachten. Vom Sternbild Schütze aus gesehen, in dem sich auch das helle Zentrum unserer Galaxie befindet, zieht sie mitten durch das Sommerdreieck und steigt dann in Richtung Zenitregion empor. Selbst mit einem einfachen Feldstecher können wir in unserer Galaxis eine Menge Sternhaufen und Nebel entdecken. Auf der gegenüberliegenden Seite des Meridians befindet sich das mächtige Pegasusquadrat. Zwischen dem Kopf des Pegasus und dem Sommerdreieck können wir die deutlich kleineren Sternbilder Füllen, Delphin, Pfeil und Füchschen auffinden, die sich wie auf einer imaginären Kette nacheinander in Richtung Nordwesten aufreihen. Unterhalb des Pegasus erkennt man auch einen Teil der Fische sowie das Sternbild Wassermann, das in der nächsten halben Stunde in seiner höchsten Stellung im Süden stehen wird. Noch weiter in Richtung Horizont befindet sich der nur aus schwächeren Sternen bestehende Steinbock, der den Meridian gerade überschritten hat. Bei guter Horizontsicht sollte tief im Südosten noch der helle Stern Fomalhaut im Sternbild Südlicher Fisch erkennbar sein.
Im Westen
Hoch im Südwesten steht mit den hellen Sternen Wega, Deneb und Atair das auffällige Sommerdreieck. Zwischen den Sternbildern Schwan, der im Volksmund auch als Kreuz des Nordens bezeichnet wird, und Adler entdecken wir die kleinen Sternbilder Pfeil und Füchschen. Die helle Sommermilchstraße verläuft in diesen Sternbildern zum südwestlichen Horizont herab. In der Leier können wir den Ringnebel mit Hilfe eines Teleskops beobachten, der uns wie ein heller Rauchring vor der Dunkelheit des Alls erscheint. Und auch der Blick auf den Hantelnebel im Sternbild Füchschen ist lohnenswert, beobachten wir hier doch einen der größten und hellsten Planetarischen Nebel an unserem Himmel. Westlich vom einprägsamen Sommerdreieck gelegen, entdecken wir den Drachen. Darunter sinkt das Sternbild Herkules nun ebenfalls wieder in Richtung Horizont herab. Etwas unterhalb der rechten oberen Ecke des Herkulesvierecks sollte unter einem dunklen Himmel noch der helle Kugelsternhaufen Messier 13 als nebeliger Lichtfleck erkennbar sein. Über dem westlichen Horizont stehen ein Teil des Schlangenträgers, mit der Schlange, sowie das Halbrund der Nördlichen Krone. Rechts daneben bereitet sich gerade der Bärenhüter für den Untergang vor. Sein heller und orange erscheinender Hauptstern Arktur berührt dabei schon fast die Horizontlinie.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.