Der Lauf des Mondes
Am 1. Dezember befindet sich der zunehmende Mond im Sternbild Fische. In den darauffolgenden Nächten wandert er weiter in östlicher Richtung durch die Sternbilder Widder und Stier. Am 5. des Monats steht der fast volle Mond in den Hyaden. Am 6. des Monats können wir ihn früh morgens nur 45 Bogenminuten nördlich von Aldebaran, dem Hauptstern des Sternbildes Stier, beobachten. Am Nachmittag desselben Tages ist dann auch die Vollmondphase erreicht.
Nach der Vollmondnacht hält sich unser Erdtrabant noch im Stier auf und wandert an den Folgeabenden weiter durch die Sternbilder Zwillinge und Krebs. Dabei wird er mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 12. Dezember können wir den abnehmenden Mond am Morgenhimmel und in der Nähe von Jupiter und Regulus im Löwen aufspüren. Am 14. des Monats ist abnehmender Halbmond (letztes Viertel). Am 17. steht unser stiller Begleiter nahe Spika, dem Hauptstern der Jungfrau. Nachdem der Mond auch das Sternbild Waage hinter sich gelassen hat, wobei er in der Morgendämmerung des 19. Dezember als sehr schmale Sichel knapp 8 Grad westlich von Saturn beobachtet werden kann, befindet er sich am 20. des Monats im Skorpion. An jenem Morgen steht die Mondsichel, die wir zum letzten Mal vor Neumond beobachten können, 6 Grad östlich des Ringplaneten. Am 22. Dezember ist schließlich Neumond.
Schon am nächsten Abend können wir gegen 16:30 Uhr wir versuchen, die sehr schmale Mondsichel dicht über dem südwestlichen Horizont in der Dämmerung zu entdecken. Zu Heiligabend steht unser stiller Begleiter im Steinbock und in der Nähe von Mars. Am 28. Dezember befindet sich der zunehmende Halbmond (erstes Viertel) abermals in den Fischen und erreicht zum Jahresende schließlich das Sternbild Widder.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur steht am 8. Dezember in oberer Konjunktion zur Sonne und bleibt im gesamten Monat Dezember unsichtbar, weil er bis zum Ende des Jahres nur einen östlichen Winkelabstand von 13,6 Grad zur Sonne erreichen kann. Da er sich zeitgleich auch südlich der Ekliptik befindet, reicht das leider nicht für eine Abendsichtbarkeit des zum Jahresende ‑0,8 mag hellen innersten Planeten unseres Sonnensystems. Am Tag der Konjunktion steht Merkur auch im Aphel seiner Bahn und befindet sich 1,45 AE bzw. 217 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Die Venus vergrößert ihren östlichen Winkelabstand von der Sonne von anfangs 9 auf 16 Grad und wird im letzten Monatsdrittel tief im Südwesten am Abendhimmel sichtbar. Dabei zieht sie am 7. Dezember vom Sternbild Schlangenträger kommend in den Schützen. Die größte östliche Elongation von der Sonne wird dabei erst am 6. Juni 2015 durchlaufen. Zur Weihnachtszeit können wir versuchen, die ‑3,9 mag helle Venus gegen 16:50 Uhr eventuell mit bloßem Auge über dem südwestlichen Horizont zu entdecken. Zur besseren Sichtbarkeit verwendet man am besten einen Feldstecher oder ein kleines Teleskop. Nur zwei Abende vorher, am 22. Dezember, kann die schmale Mondsichel als Aufsuchhilfe dienen. An jenem Abend steht die Sichel nur 8 ½ Grad westlich der Venus und 3 Grad hoch über dem Horizont. Am Folgeabend befindet sich der Mond dann oberhalb des Planeten. Im Teleskop erscheint das Venusscheibchen voll beleuchtet und nur 10 Bogensekunden groß. Am 1. Dezember geht unser Schwesterplanet um 16:24 Uhr unter. Zum Jahresende sinkt die Venus erst um 17:18 Uhr unter die westliche Horizontlinie. In der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember passiert der Planet das Aphel seiner Bahn und befindet sich dann 0,73 AE bzw. 109 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Mars ist nach wie vor rund 2 Stunden am Abendhimmel über dem südwestlichen Horizont sichtbar und verringert seinen östlichen Winkelabstand zu unserem Zentralgestirn von anfangs 48 auf 41 Grad. Zu Beginn der Dämmerung gegen 17:15 Uhr befindet er sich noch rund 15 Grad hoch über dem Horizont. Am 4. Dezember zieht er vom Sternbild Schütze kommend in den Steinbock. Am 12. des Monats steht Mars im Perihel und befindet sich dann 1,38 AE bzw. 206,6 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Seine Helligkeit verringert sich von anfangs 1,0 auf 1,1 mag. Im Fernrohr sinkt der Durchmesser des Marsscheibchens auf unter 5 Bogensekunden, so dass man kaum noch Einzelheiten auf der Oberfläche unsere Nachbarplaneten erkennen kann. Am Monatsanfang geht Mars um 19:22 Uhr unter. Bis zum Monatsende verschieben sich die Untergangszeiten des Roten Planeten geringfügig auf 19:39 Uhr. Am 24. und 25. Dezember ergibt sich ein hübscher Anblick am Abendhimmel, wenn die schmale zunehmende Mondsichel am Mars vorbeizieht.
Der Riesenplanet Jupiter kommt am 8. Dezember im Sternbild Löwe zum Stillstand und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Danach wandert er wieder rückläufig durch das Sternbild. Die Opposition zur Sonne erreicht der Riesenplanet aber erst am 6. Februar 2015. Jupiter wird langsam ein Planet für die gesamte Nacht und geht am 1. Dezember um 21:40 Uhr auf. Bis zum 31. Dezember verfrühen sich die Aufgangszeiten über dem Nordosthorizont auf 19:37 Uhr. Die Helligkeit steigt im Dezember von anfangs ‑2,2 auf ‑2,5 mag. Auch sein scheinbarer Durchmesser wächst von anfangs 40 auf 43 Bogensekunden. Die westliche Elongation von der Sonne steigt in diesem Zeitraum von 106 auf 138 Grad. In der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember ergibt sich ein hübscher Anblick, wenn der abnehmende Mond nur 5 Grad südlich von Jupiter aufzufinden ist.
Saturn stand Mitte November in Konjunktion zur Sonne und bewegt sich rechtläufig durch die Waage. Der Planet ist nach dem 1. Dezemberdrittel am Morgenhimmel sichtbar und steht tief über dem südöstlichen Horizont. Dabei steigert er seinen westlichen Winkelabstand zu unserem Zentralgestirn im Laufe des Dezembers von anfangs 11 auf 39 Grad. Am 10. Dezember geht Saturn um 6:09 Uhr auf. Rund 20 Minuten nach seinem Aufgang sollte Saturn, bei guten Sichtbedingungen, schon dicht über dem Horizont erkennbar sein. Die Bedingungen bessern sich bis Monatsende, so dass man den Ringplaneten knapp zwei Stunden vor Sonnenaufgang schon gut beobachten kann. Bis zum Ende des Jahres verfrühen sich die Aufgangszeiten schließlich auf 4:59 Uhr.
Uranus kann im Sternbild Fische aufgefunden werden und steht bei Einbruch der Dunkelheit schon hoch am Himmel. Er wird am 22. des Monats stationär und bewegt sich anschließend wieder rechtläufig durch die Fische. Damit endet auch seine diesjährige Oppositionsperiode, so dass er im Dezember immer mehr ein Objekt für die 1. Nachthälfte wird. Im Fernrohr ist ein 5,8 mag helles und 3,6 Bogensekunden großes Scheibchen sichtbar, was keinerlei Einzelheiten zeigt. Mit dieser Helligkeit ist der Planet theoretisch aber schon mit bloßem Auge, spätestens aber in jedem Fernglas erkennbar. Am 1. Dezember steht Uranus um 20:10 Uhr im Süden. Bis zum Monatsende verfrühen sich die Meridiandurchgänge auf zwei Stunden. Seine Untergangszeiten verfrühen sich von anfangs 2:39 Uhr auf 0:41 Uhr. In der Nacht vom 1. auf den 2. Dezember steht der Mond, ähnlich wie im Vormonat, nur 40 Bogensekunden nördlich des Planeten.
Der Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze ist nicht sichtbar und kommt am 3. Januar 2015 in Konjunktion zur Sonne. Er befindet sich zu diesem Zeitpunkt 33,77 AE bzw. 5,52 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2014 Q2 (Lovejoy) taucht im letzten Dezemberdrittel als Fernglasobjekt tief im Süden am Abendhimmel auf und wandert bis Jahresende vom Sternbild Taube in den Hasen. Zu seiner Erdnähe am 7. Januar 2015 im Sternbild Eridanus könnte er die 6. Größenklasse überschreiten und eventuell sogar mit bloßem Auge sichtbar werden.
Der periodische Komet 15P/Finley ist zu Beginn der astronomischen Dämmerung noch kurz am Abendhimmel sichtbar. Er befindet sich dann knapp 10 Grad über dem südwestlichen Horizont und wandert vom Sternbild Schütze in den Steinbock. Mit einer Helligkeit von rund 11 mag braucht man aber eine gute Horizontsicht und ein mittelgroßes Teleskop, um den Schweifstern erfolgreich beobachten zu können.
Der Komet C/2013 V5 (Oukaimeden) ist im letzten Monatsdrittel im Sternbild Waage am Morgenhimmel sichtbar und steht vor Beginn der Dämmerung schon 15 Grad hoch im Südosten. Mit einer Helligkeit von 11 mag ist er in mittleren Teleskopen zu beobachten.
Der Zwergplanet (1) Ceres steht zu nahe bei der Sonne und ist nicht beobachtbar.
(2) Pallas kann wieder am Morgenhimmel beobachtete werden und bewegt sich durch den Kopf der Schlange. Die Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von anfangs 9,8 auf 9,9 leicht ab. Am 1. Dezember geht Pallas um 4:36 Uhr auf. Bis Jahresende verschieben sich die Aufgangszeiten des Asteroiden auf 3:25 Uhr.
Der Asteroid (3) Juno wird am 14. Dezember stationär und bewegt sich dann wieder rückläufig durch das Sternbild Wasserschlange. Aber erst im nächsten Monat, in der Nacht vom 29. auf den 30. Januar 2015, kommt der Asteroid wieder in Opposition zur Sonne. Die Helligkeit steigt von anfangs 8,9 auf 8,5 mag. Zu Beginn des Monats geht Juno um 22:09 Uhr auf und steht um 4:22 Uhr im Süden. Zum Monatsende geht der Himmelskörper bereits um 20:13 Uhr auf und erreicht um 2:22 Uhr den Meridian.
(6) Hebe kann im Eridanus aufgefunden werden und stand Mitte November in Opposition zur Sonne. Sie wird am 29. des Monats wieder stationär und passiert den 3,7 mag hellen Stern Epsilon Eridani in einem Abstand von nur 1,3 Grad. Am 1. Dezember steht der 8,2 mag helle Asteroid um 22:59 Uhr im Süden und am 31. Dezember, dann nun nur noch 8,9 mag hell, um 20:49 Uhr.
(10) Hygiea kommt am 30. Dezember 2014 im Sternbild Zwillinge wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 10 mag. Am 1. Dezember geht Hygiea um 18:05 Uhr auf und erreicht um 2:27 Uhr ihre höchste Stellung im Süden. Am 31. Dezember erfolgt ihr Aufgang bereits um 15:43 Uhr und ihr Meridiandurchgang um 0:07 Uhr. Am 15. Dezember steht Hygiea nur 4 Bogenminuten vom Stern SAO 78816 (5,7 mag) entfernt, der als Aufsuchhilfe für den Asteroiden dienen kann.
Der Asteroid Nr. 23 Thalia kommt am 2. Dezember im Sternbild Stier in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,2 mag. Bis Jahresende fällt diese dann wieder auf unter 10 mag. Zu Beginn des Monats geht Thalia um 15:44 Uhr auf und steht um Mitternacht im Meridian. Bis zum Monatsende verfrühen sich ihre Aufgänge auf 13:03 Uhr und ihre Durchgänge auf 21:32 Uhr. Am Tag der Opposition kann der Asteroid in der Nähe des 6,0 mag hellen Sterns SAO 76670 aufgefunden werden. Ihr gegenseitiger Abstand beträgt an diesem Tag nur 9,5 Bogenminuten.
Meteorströme
Vom 7. bis 17. Dezember macht sich der teils ergiebige ekliptikale Meteorstrom der Geminiden bemerkbar, dessen Ausstrahlungspunkt (Radiant) sich im Sternbild Zwillinge, knapp 1 Grad südwestlich vom Hauptstern Kastor entfernt, befindet. Das Maximum ist am 14. Dezember gegen 13 Uhr zu erwarten und damit am besten in den westlichen Staaten von Nordamerika sichtbar. Der abnehmende Mond stört die Beobachtung der Geminiden in den frühen Morgenstunden. Unter einem dunklen Himmel sind im Schnitt bis zu 120 Meteore sichtbar, die mitunter auch sehr helle Exemplare beinhalten können. Im Jahr 2009 wurde sogar eine Zenitrate von annähernd 140 Geminiden pro Stunde registriert. Durch den hellen Mond sind aber deutlich weniger Geminiden zu beobachten. Die Sternschnuppen der Geminiden sind relativ langsam und treten mit Geschwindigkeiten von 35 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein. Als Mutterkörper gilt der Asteroid (3200) Phaethon, der – wie man annimmt – ein „erloschener“ Komet zu sein scheint.
Vom 17. bis 26. Dezember tauchen die Ursiden auf, dessen zirkumpolarer Radiant sich im Sternbild Kleiner Bär befindet. Damit sind die Ursiden die ganze Nacht über zu beobachten. Das scharfe Maximum findet am 22. Dezember gegen 21 Uhr statt. Der Mond wird die Beobachtung der Ursiden in diesem Jahr nicht stören, da an diesem Tag auch Neumond ist. In der Regel sind 10, manchmal sogar mehr Sternschnuppen beobachtbar, die eine Geschwindigkeit von 35 Kilometern pro Sekunde besitzen. Als Ursprungskörper gilt der periodische Komet 8P/Tuttle.
Der relativ unbekannte Strom der Coma Bereniciden tritt zwischen dem 12. Dezember bis 23. Januar in Erscheinung, mit einem schwach ausgeprägten Maximum von 5 bis 10 Meteoren pro Stunde am 19. Dezember. Der Radiant verlagert sich im Aktivitätszeitraum zunächst vom Sternbild Löwe in das Haar der Berenike. Die Teilchen der Coma Bereniciden sind mit 65 Kilometern pro Sekunde sehr schnell.
Der nördliche Zweig der Tauriden wird ab dem 10. Dezember zur ekliptikalen Aktivität der Anthelionquelle gezählt. Die wenigen Teilchen treten dabei mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Atmosphäre ein und verursachen recht langsame Meteorspuren.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit um 22:00 Uhr befindet sich die einprägsame Figur des Großen Wagens, der eigentlich ein Teil des Sternbilds Großer Bär ist, nahezu senkrecht mit der Deichsel nach unten und imme rnoch recht niedrig über dem Nordosthorizont. Verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist der Hauptstern des Kleinen Bären, der nun mit dem darunter liegenden Sternbild des Drachen seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont erreicht hat.
Weiter östlich, sehr hoch und oberhalb des Großen Bären gelegen, sehen wir in einer dunklen mondscheinlosen Nacht die schwachen Sterne der Sternbilder Giraffe und Luchs, die nun fast die Zenitregion erreicht haben. Deutlich auffälliger, hoch im Nordwesten, ist aber die Kassiopeia, die im Volksmund auch als „Himmels‑W“ bekannt ist. Darunter erkennt man das Sternbild Kepheus, das die Form eines schiefen Hausdaches besitzt. Dicht über dem Horizont im Nordwesten funkelt noch der helle Stern Wega im Sternbild Leier gemächlich vor sich hin. Noch weiter östlich davon sehen wir das Sternbild Schwan, mit seinem hellen Hauptstern Deneb, noch vollständig über dem Horizont. Diese beiden typischen Sternbilder des Sommerhimmels werden in der nächsten halben Stunde nun endgültig unter dem Horizont verschwinden.
Im Osten
Der südöstliche Himmel wird nun von den hellen Wintersternbildern praktisch eingenommen. Die hellsten Sterne dieser Sternbilder bilden das so genannte Wintersechseck. Zum Wintersechseck gehören die Sterne Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen. Hoch am Himmel und direkt in Richtung Osten steht die gelblich leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann. Darunter sind die beiden Sternketten der Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux, sichtbar. Westlich vom Fuhrmann ausgehend und weiter in Richtung Südosten entdecken wir den Stier, mit dem rötlich erscheinenden Hauptstern Aldebaran. Unterhalb des Stiers steht schließlich noch der Himmelsjäger Orion, das bekannteste und auffälligste Wintersternbild an unserem Himmel.
Wir wenden uns wieder dem Sternbild Zwilling in mittlerer Höhe zu. Unterhalb der Zwillinge, in Richtung Horizont, steht der unscheinbare Krebs. Östlich davon befindet sich der Stern Prokyon im Kleinen Hund. Unterhalb des Kleinen Hundes ist auch schon das unscheinbare Sternbild Einhorn aufgegangen. Am Auffälligsten unter den hellen Sternen in diesem Himmelsabschnitt ist aber Sirius, der hellste Stern an unserem Himmel. Er ist der Hauptstern des Sternbildes Großer Hund und befindet sich momentan noch dicht über dem Horizont im äußersten Südosten. Auf der anderen Seite des Ostpunktes geht gerade das Frühlingssternbild Löwe auf. In diesem Sternbild steht zurzeit der Riesenplanet Jupiter, der sogar noch etwas heller als Sirius im großen Hund ist und das auffälligste Objekt in diesem Himmelsabschnitt markiert. Oberhalb des Löwenkopfes befinden sich noch die unscheinbare Sternbilder Kleiner Löwe und Luchs sowie weiter in Richtung Zenit das unscheinbare Sternbild der Giraffe.
Im Süden
Blicken wir in Richtung Süden, senkrecht über unseren Köpfen in Richtung Zenit, sehen wir das Sternbild Perseus in seiner höchsten Stellung. Weiter östlich wird auch das Sternbild Fuhrmann, mit der hell leuchtenden Kapella, bald den Meridian überschreiten. Unterhalb der beiden Sternbilder steht der Stier, mit dem rötlichen Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, die schon mit bloßem Auge zu erkennen sind. Darunter fällt der mächtige Himmelsjäger Orion auf, der aus zahlreichen hellen Sternen besteht. Auffällig an diesem Sternbild sind insbesondere die drei markanten Gürtelsterne sowie der obere und rötlich leuchtende Schulterstern Beteigeuze und der bläuliche erscheinende Fußstern Rigel.
Unterhalb des Himmelsjägers ist das Sternbild Hase erkennbar. Auch der hellste Stern des Himmels und Hauptstern des Großen Hundes, Sirius, ist soeben über dem Südosthorizont erschienen. Westlich vom Orion geht gerade der Fluss Eridanus durch den Meridian. Noch weiter in Richtung Westen steht das bekannte Herbststernbild Walfisch. In mittlerer Höhe im Südwesten befinden sich noch die Fische und östlich davon die eher unscheinbar erscheinenden Sternbilder Widder, Dreieck und Andromeda.
Im Westen
Der Westhimmel wird noch vom mächtigen Pegasus dominiert. Allerdings versinken seine Sterne im Laufe der Nacht langsam aber sicher unter den westlichen Horizont. Senkrecht über dem Pegasusquadrat finden wir noch die Sternenkette der Andromeda. Hier können wir in genügend großer Beobachtungshöhe noch das am weitesten entfernte Objekt beobachten, das wir noch mit unbewaffnetem Auge erkennen können, die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie erscheint unter einem dunklen Landhimmel als länglicher Nebelfleck.
Hoch im Südwesten, und östlich der Andromeda gelegen, stehen die kleinen Sternbilder Dreieck und Widder. Unterhalb der beiden Sternbilder befinden sich die eher unscheinbaren und nur aus schwachen Sternen bestehenden Fische. Blicken wir hoch in den Nordwesten, entdecken wir das auffällige Sternbild Kassiopeia, die die Form des Buchstaben „W“ besitzt und demzufolge im Volksmund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Weiter in Richtung Nordosten entdecken wir den Kepheus. Links unterhalb des Kepheus befindet sich die unscheinbare Eidechse. Dicht über dem nordwestlichen Horizont sollte noch das Sommersternbild Schwan, mit seinem hellen und weiß erscheinenden Hauptstern Deneb, erkennbar sein.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.
Betrifft Oukaimeden
Am 12. Dezember 2014 sah ich morgens gegen 6.30 Uhr knapp übern den Dächern meiner Vorstadt im Osten Rostocks Saturn und ein gutes Stück entfernt rechtsoben oberhalb einer Linie zwischen Arktur im Bootes und dem Saturn einen zarten in etwa dreieckigen Nebel von vielleicht Halbmondgröße mit bloßem Auge. Dort, wo lt. den Voraussagen von „Sterne und Weltraum“ der Komet Oukameden nur mit größeren Teleskopen zu sehen sein dürfte. Mein 7*50-Fernglas bestätigte das Objekt. Ich bewunderte es mindestens eine Viertelstunde, in der es seine Gestalt auch erwartungsgemäß nicht veränderte. Die folgenden Tage ließen keine Sichtung zu. Beim nächsten freien Himmelsblick gab es keine Auffälligkeiten mehr. Da in den nächsten beiden Ausgaben von „Sterne und Weltraum“ der Komet Oukaimeden zu meiner Verwunderung keine Erwähnung mehr fand, schickte ich meine Beobachtung per email dorthin. Stieß dort aber auf Unglauben. Was ich voll verstehen kann, da ich meine Beobachtung zunächst selbst unglaublich fand. Aber der Nebel war nun einmal Fakt und ließ sich nicht übersehen. Auch die VdS-Fachgruppe Kometen will mir nicht glauben, da es scheinbar keine weiteren Zeugen dieses Ereignisses gibt. So hat der gute Oukaimeden sich wohl nur zu meinem persönlichen Vergnügen und damit fast vergebens aufgeplustert. Deshalb möchte ich wenigsten auch Ihnen sein „Geheimnis“ preisgeben, ob Sie es nun glauben wollen oder nicht.
Ihre Seite finde ich sehr schön und informativ.
Mit freundlichen Grüßen Monika Lachmann, Rostock
War es vielleicht der 13. Dezember 2014? Es handelt sich dabei nicht um den Kometen Oukaimeden sondern um einen Treibstoffausstoß einer Centaur Raketenstufe die den Satelliten NROL 35 in den Orbit gebracht hat. Aussehen und Zeitpunkt könnten jedenfalls hinkommen.
Siehe auch: https://twitter.com/cosmos4u/status/543741806559891457
Und: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=175042&whichpage=1#685139