Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats steht der abnehmende Mond nur 1,5 Grad neben dem Hauptstern Spica im Sternbild Jungfrau am Morgenhimmel. Nur einen Morgen später befindet sich der Erdtrabant zwischen Spica und Saturn. Danach wird der Mond mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 3. des Monats hat dieser den Planeten Saturn bereits hinter sich gelassen und befindet sich im Sternbild Waage. Am 4. März entdecken wir den Halbmond oberhalb von Antares, dem Hauptstern des Skorpions. Am 5. hat er bereits den Schlangenträger und am 6. März das Sternbild Schützen erreicht. Am 10. März können wir dann zum letzten Mal die abnehmende Mondsichel in der Morgendämmerung tief über dem östlichen Horizont entdecken, bis am 11. März schließlich die Neumondphase erreicht ist.
Schon am nächsten Abend können wir versuchen, die schmale zunehmende Mondsichel dicht über dem Westhorizont in den Fischen zu entdecken. Sie befindet sich dabei etwas oberhalb von Mars, der in der hellen Abenddämmerung allerdings nicht zu erkennen ist. Am 15. steht der Mond schließlich im Sternbild Widder. Am 17. des Monats befindet sich unser stiller Erdbegleiter zwischen den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Stier und nur 3,5 Grad von Jupiter entfernt im so genannten „Goldenen Tor der Ekliptik“. Mond, Jupiter und der Hauptstern des Stiers Aldebaran bilden zusammen ein annähernd gleichschenkliges Dreieck. Am 19. März steht der zunehmende Halbmond im Orion und am 21. hat er bereits die Zwillinge erreicht. Er wandert weiter durch die Zwillinge und erreicht am 23. schließlich das Sternbild Krebs, bis er in der Nacht vom 24. Auf den 25. März nahe Regulus im Löwen zu finden ist. Am 27. des Monats entdecken wir den Erdtrabanten als Vollmond im Sternbild Jungfrau.
Nur einen Abend später steht der Mond abermals zwischen Spica und dem Ringplaneten Saturn. Am 30. des Monats finden wir ihn schließlich etwas unterhalb des Ringplaneten im Sternbild Waage, das er bis Monatsende auch nicht mehr verlässt.
Die Planeten
Merkur war im Vormonat am Abendhimmel sichtbar und kommt am 4. März in eine untere Konjunktion zur Sonne. Danach entfernt sich der Planet schnell rückläufig von ihr. Sein westlicher Winkelabstand nimmt zu. Am 31. März steht der zur Hälfte beleuchtete und 0,5 mag helle Merkur mit 27°50′ in seiner größten westlichen Elongation von der Sonne. Nur zwei Tage später durchläuft der Planet das Aphel seiner Bahn. Trotz des großen Abstandes reicht es in unseren Breiten allerdings nicht für eine Morgensichtbarkeit des flinken Planeten, da die Ekliptik am Morgenhimmel flach zum Horizont verläuft und Merkur nur einen Höhenvorsprung von gerade einmal 6 Grad zur Sonne besitzt.
Venus steht am 28. März in oberer Konjunktion zur Sonne und hält sich mit unserem Zentralgestirn am Taghimmel auf. Demzufolge ist unser Schwesterplanet ebenfalls nicht zu sehen. Am Tag der Konjunktion ist Venus mit 258 Millionen Kilometer am weitesten von der Erde entfernt.
Unser roter Nachbar Mars tritt zu Monatsbeginn in das Sternbild Fische über und ist ebenfalls nicht sichtbar, da sein östlicher Winkelabstand von Sonne von anfangs 11 Grad bis zum Ende des Monats auf 4 Grad rasch abnimmt. Am 22. März zieht Mars nur 40 Bogenminuten nördlich an Uranus vorbei, was aufgrund seiner Nähe zur Sonne nicht beobachtet werden kann.
Jupiter bewegt sich immer schneller werdend weiter rechtläufig durch das Sternbild Stier. Der Riesenplanet ist ein Objekt für die erste Nachthälfte und steht bei Einbruch der Dunkelheit schon im Südwesten. Zu Beginn des Monats beträgt seine Helligkeit noch ‑1,9 mag und sein scheinbarer Äquatordurchmesser 39 Bogensekunden. Bis zum Ende des Monats nehmen diese auf ‑1,7 mag bzw. 36 Bogensekunden ab. Die Untergänge verfrühen sich von anfangs 1:56 Uhr auf 0:19 Uhr (1:19 Uhr Sommerzeit). Jupiter hält sich in der Nähe des offenen Sterhaufens der Hyaden auf und zieht am 24. März in nur 5 Grad nördlichen Abstand an Aldebaran, dem Hauptstern des Stiers, vorbei. Eine Woche vorher, am 17. des Monats, steht die zunehmende Mondsichel in der Nähe des Riesenplaneten.
Der Ringplanet Saturn zieht weiter rückläufig durch die Waage und nähert sich seiner Oppositionsstellung, die allerdings erst Ende April erreicht wird. Langsam aber sicher wird Saturn ein Planet für die gesamte Nacht. Die Helligkeit steigt von anfangs 0,6 auf 0,45 mag. Am 1. März geht Saturn um 23:08 Uhr auf. Am 31. März erfolgt sein Aufgang bereits um 21:02 Uhr (22:02 Uhr Sommerzeit). Am 29. März zieht der abnehmende Mond am Ringplaneten vorbei.
Uranus, im Grenzgebiet der Sternbilder Walfisch und Fische, erreicht am 29. März die Konjunktion mit der Sonne. Somit ist der Planet den gesamten Monat über unbeobachtbar und hält sich mit unserem Zentralgestirn am Taghimmel auf. Am Tag der Konjunktion ist Uranus 3,149 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Die enge Begegnung mit Mars am 22. März entgeht uns.
Neptun stand zum Ende des Vormonats in Konjunktion mit der Sonne und zieht weiter rechtläufig durch den Wassermann. Aufgrund seines geringen Abstands zur Sonne und der flachen Ekliptiklage über dem Osthorizont, reicht es in diesem Monat noch nicht für eine Morgensichtbarkeit des äußersten Planeten unseres Sonnensystems.
Der Zwergplanet (134340) Pluto befindet sich im Sternbild Schütze und ist tief im Südwesten am Morgenhimmel sichtbar. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 14,1 mag ist er allerdings nur ein Objekt für große Teleskope.
Helle Kometen und Planetoiden
Am 10. März durchläuft der Komet C/2011 L4 PANSTARRS mit 0,3 AE Abstand sein Perihel und erreicht eine Helligkeit von voraussichtlich 1 bis 2 Magnituden. Die Sichtbedingungen bei seiner Sonnennähe schwierig, da sein Sonnenabstand nur 15 Grad betragen wird. Am 13. März befindet sich Komet PANSTARRS 7 Grad südwestlich der schmalen zunehmenden Mondsichel, dicht über dem westlichen Horizont in der Abenddämmerung, mit einem hoffentlich eindrucksvollen Gasschweif, der genau in Richtung Mond weisen wird. Die Beobachtungsbedingungen über dem Westhorizont verbessern sich erst nach dem 17. März, wenn der Komet senkrecht oberhalb der Sonne steht. Zu diesem Zeitpunkt sollte auch der Schweif seine maximale Länge erreichen. Ab 19. März stört der zunehmende Mond die Beobachtung. Der Komet bewegt sich durch die Sternbilder Fische und Andromeda und wird zu Beginn des neuen Monats als ungefähr 4 mag helles Objekt schließlich zirkumpolar, so dass er die ganze Nacht über beobachtet werden kann.
Zur Sichtbarkeit des Kometen gibt es in meinem Blog einen ausführlichen Artikel mit einem Infoblatt zum kostenlosen Download.
Der kurzperiodische Komet 26P/Schwassmann-Wachmann zeigt mitunter Helligkeitsausbrüche, so dass er mit einer Helligkeit von 12 Magnituden in Teleskopen ab 8 Zoll Öffnung sichtbar werden könnte. Im März bewegt sich der Komet weiter durch das Sternbild der Wasserschlange.
Der Komet C/2012 F6 Lemmon ist zurzeit am Südhimmel sichtbar und mit einer Helligkeit von 4,5 mag deutlich heller als erwartet. Bis zum Perihel am 24. März wird seine Helligkeit voraussichtlich noch auf 3 mag ansteigen. Leider wird der Schweifstern von unseren Breiten aus gesehen erst Anfang Mai mit voraussichtlich 4 bis 6 mag am Morgenhimmel auftauchen.
Der Zwergplanet (1) Ceres bewegt sich immer schneller werdend rechtläufig im Grenzgebiet der Sternbilder Stier und Fuhrmann. Bei Einbruch der Nacht hat der Zwergplanet seine höchste Stellung im Süden schon überschritten. Am 6. März kann Ceres nur 0,4 Grad südlich des 1,6 mag hellen Sterns Beta Tauri aufgespürt werden, der sehr gut als Aufsuchhilfe für den 8,3 mag hellen Himmelskörper dienen kann. Bis zum Ende des Monats geht seine Helligkeit wieder auf 8,6 mag zurück. Die Untergänge verfrühen sich von anfangs 3:49 Uhr auf 2:28 Uhr (3:28 Uhr Sommerzeit).
(4) Vesta bewegt sich ebenfalls immer schneller werdend rechtläufig durch den Stier. Die Helligkeit geht im Laufe des Monats von anfangs 7,9 auf 8,2 mag zurück. Am 1. März geht Vesta um 2:22 Uhr unter. Am 31. März sinkt der Planetoid bereits um 1:09 Uhr (2:09 Uhr Sommerzeit) unter die westliche Horizontlinie.
Asteroid Nr. 14 Irene kommt am 20. März im Sternbild Haar der Berenike in Opposition zur Sonne und erreicht mit 8,9 mag ihre größtmögliche Helligkeit. Dies ist die günstigste Opposition zwischen 2000 bis 2020! Zu Beginn des Monats noch 9,2 mag hell, geht die Helligkeit bis zum Ende des Monats wieder auf 9,0 mag zurück. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 2:07 Uhr auf 23:42 Uhr (0:42 Uhr Sommerzeit). Am 10. März zieht der Asteroid nur 0,2 Grad nordöstlich an der Galaxie M 88 vorbei. Am 22. März passiert Irene früh morgens die 9,4 mag helle Galaxie M 100.
(15) Eunomia kommt am 17. März im Sternbild Becher in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,6 mag. Anfang März und zum Ende des Monats beträgt die Helligkeit 9,8 mag. Zu Beginn des Monats steht Eunomia um 1:05 Uhr im Süden und Ende März bereits um 22:37 Uhr (23:37 Uhr Sommerzeit).
Der Asteroid (29) Amphitrite kommt in diesem Monat ebenfalls in Opposition zur Sonne und erreicht im Sternbild Löwe eine maximale Helligkeit von 9,5 mag. Am 12. März steht der Himmelskörper der Sonne genau gegenüber. Am 1. März erreicht die 9,4 mag helle Amphitrite um 1:12 Uhr ihren höchsten Punkt im Süden. Am 31. März erfolgt ihr Meridiandurchgang bereits um 22:43 Uhr (23:43 Uhr Sommerzeit).
(40) Harmonia kommt am letzten Tag des Monats im Sternbild Jungfrau in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,9 mag. Ihre Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 2:42 Uhr auf 0:22 Uhr (1:22 Uhr Sommerzeit).
Meteorströme
Im gesamten Monat März sind die Meteore aus der Ekliptikregion am besten zu beobachten, die ihren ausgedehnten Ausstrahlungspunkt in den Sternbildern Löwe und Jungfrau haben. Zu dieser so genannten Anthelionquelle werden nach neueren Meteorlisten auch die Virginiden gezählt. Im Mittel sind hier nicht mehr als 5 Meteore pro Stunde zu erwarten, die mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat der Große Bär schon fast die Zenitregion erreicht und befindet sich im Nordosten hoch über unseren Köpfen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun auf 3 Uhr Position befindet. Unterhalb sowie östlich des Kleinen Bären steht der Drache, der sich um den Wagenkasten des Kleinen Bären herumschlängelt und seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont schon längst überschritten hat. Er wird bis zum Morgengrauen langsam wieder aufsteigen. Unterhalb des Polarsterns und westlich vom Drachen fällt noch die Raute des Sternbilds Kepheus auf. Es steht nun fast in seiner tiefsten Stellung über dem Nordhorizont. Direkt westlich davon schließt sich die Kassiopeia an, die die Form des Buchstaben „W“ besitzt und auch als „Himmels‑W“ bezeichnet wird.
Bei sehr guter Horizontsicht über dem Nordpunkt des Horizonts kann man noch Deneb im Schwan erkennen, der gerade seine untere Kulmination überschritten hat. Weiter östlich entdecken wir auch die helle Wega im Sternbild der Leier. Auf der anderen Seite des Nordpunktes steht das Sternbild Eidechse und noch weiter westlich die Andromeda. Darüber befindet sich das Sternbild Perseus und noch weiter in Richtung Zenit das unscheinbare Sternbild Giraffe, das allerdings nur aus äußerst schwachen Sternen besteht, die nur bei wirklich dunklem Himmel zu erkennen sind.
Im Osten
Der Osthimmel wird von einem hellen, orangefarbenen Stern dominiert. Hierbei handelt es sich um Arktur, der Hauptstern des Sternbilds Bärenhüter, der jetzt genau den Ostpunkt dieses Himmelsabschnitts markiert und noch recht tief über dem Horizont steht. Direkt über dem Bärenhüter in großer Höhe fällt das Sternbild Großer Bär auf. Seine Kastensterne haben nun schon fast den Zenit erreicht. Zwischen Bärenhüter und Großer Bär – und in halber Höhe über dem Horizont – befinden sich die unscheinbaren Sternbilder der Jagdhunde sowie das Haar der Berenike, mit dem ausgedehnten Sternhaufen Melotte 111, der aber nur unter dunklem Himmel und ohne störendes Mondlicht zu erkennen ist.
Bei guter Horizontsicht und niedrig im Nordosten können wir das Sternbild Herkules und den Sternenhalbkreis der nördlichen Krone erkennen. Auf der anderen Seite des Ostpunktes im Südosten sind auch schon die reichen Galaxienfelder im Sternbild Jungfrau aufgegangen. Der weiß erscheinende Hauptstern der Jungfrau Spica befindet sich aber noch sehr tief über dem Südosthorizont. Direkt oberhalb der Jungfrau strebt der mächtige Löwe schon seiner höchsten Stellung entgegen.
Im Süden
In mittlerer Höhe über dem Südhorizont hat soeben das unscheinbare Sternbild Krebs den Meridian überschritten. Hier kann man in einer dunklen und mondlosen Nacht den offenen Sternhaufen Messier 44, der auch als Praesepe bzw. Krippe bekannt ist, als matten Lichtfleck erkennen. Weiter in Richtung Westen befinden sich die beiden Sternenketten der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Auf der gegenüberliegenden Seite steht der Löwe, der in der nächsten Stunde seine höchste Stellung im Süden erreichen wird. Weiter in Richtung Zenit sind die unscheinbaren Sternbilder Kleiner Löwe und die Sternenkette des Luchs kaum auffällig.
Direkt unterhalb des Krebses finden wir den Kopf und ein Teil des Rumpfes der Wasserschlange, die sich zum Südosthorizont hinab schlängelt. Dort befinden sich auch die beiden deutlich kleineren Sternbilder Rabe und Becher. Auf der anderen Seite des Meridians steht in gleicher Höhe noch Sirius im Sternbild Großer Hund, der das auffälligste Objekt dieses Himmelsabschnitts markiert und der hellste Stern an unserem Himmel ist. Darüber sollten aufmerksame Beobachter das unscheinbare Sternbild Einhorn erkennen können und noch weiter höher den Stern Prokyon im Sternbild Kleiner Hund.
Im Westen
In westlicher Richtung haben sich nun fast alle Sternbilder des Winterhimmels versammelt. Deshalb wird dieser Abschnitt des Himmels von einer Vielzahl heller Stern geprägt, die im weiteren Verlauf der Nacht aber alle untergehen werden. Die hellen Sterne bilden auch das so genannte Wintersechseck, das durch die Sterne Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen markiert wird.
Aldebaran im Stier, mit den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, befindet sich nun in geringer Höhe über dem westlichen Horizont. Oberhalb von Aldebaran steht der Riesenplanet Jupiter, der das hellste und auffälligste Objekt in diesem Himmelsabschnitt markiert. Links neben dem Stier sinkt nun auch der Himmelsjäger Orion langsam immer tiefer zum Horizont herab. Oberhalb des Himmelsjägers stehen die Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Oberhalb des Stiers entdecken wir den Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella und noch weiter höher die unscheinbaren Sternbilder Luchs und Giraffe, die allerdings nur aus sehr schwachen Sternen bestehen. Im Nordwesten sinkt nun auch das Sternbild Perseus immer weiter in Richtung Horizont herab. Mit Andromeda, Dreieck und Widder tief im Nordwesten verschwinden nun auch die letzten Sternbilder des Herbsthimmels.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.