In Vorbereitung auf die EPOXI-Mission der NASA Raumsonde Deep Impact, hat das Weltraumteleskop Hubble (HST) den Kometen 103P/Hartley 2 am 25. September 2010 abgelichtet. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Komet 172 Millionen Kilometer (1,153 AE) von der Sonne und 32,6 Millionen Kilometer (0,218 AE) von der Erde entfernt. Am 4. November 2010 soll Deep Impact am Kometenkern vorbeifliegen und ihn wissenschaftlich untersuchen.
Die Aufnahmen von Hubble bestätigen die ursprüngliche Annahme, dass der Kern einen Durchmesser von ungefähr 1,5 Kilometern besitzt. Zurzeit zeigt Hartley 2 eine hohe Aktivität, weil sich der Schweifstern (bis zu seinem Perihel am 28. Oktober 2010) weiterhin der Sonne nähert. Die Koma ist überraschend gleichförmig und zeigt keinerlei Ausgasungen in Form von Jets, die bei den meisten Kometen der Jupiter-Familie eigentlich typisch sind. Die Jets entstehen, wenn Eis von unterschiedlichen Regionen der Oberfläche verdampft und Staub austritt. Womöglich zeigt die gesamte Oberfläche von Hartley 2 eher eine gleichmäßige Aktivität und ist noch relativ unberührt. Des Weiteren suchte das Hubble-Team mit dem Cosmic Origins Spectrograph (COS) und dem Space Telescope Imaging Spectrograph (STIS) nach chemischen Substanzen wie Kohlenmonoxid (CO) und Schwefel (S2). Diese Moleküle wurden bei anderen Kometen nachgewiesen, bei 103P/Hartley 2 allerdings noch nicht.
Hartley 2 besitzt eine Umlaufzeit von 6,46 Jahren und wurde 1986 von Malcom Hartley mit dem Schmidt Teleskop am Siding-Spring-Observatorium in Australien entdeckt. Der Komet wird am 20. Oktober 2010 die Erde in nur 18 Millionen Kilometern Entfernung passieren. Zu diesem Zeitpunkt könnte der Komet, als diffuser Nebelfleck 5. Größenklasse im Sternbild Fuhrmann (Auriga), auch mit dem bloßen Auge aufgefunden werden.
Der Komet bewegt sich momentan schnell durch das Sternbild Perseus. Mittlerweile sind auch von Amateurastronomen einige schöne Aufnahmen entstanden, die eine nahezu kreisrunde, relativ große und grünliche Koma zeigen. Aufgrund der großen Erdnähe, ist innerhalb von nur einer halben Stunde die Eigenbewegung des Kometen gegenüber dem Sternenhintergrund erkennbar. Da die Koma am Himmel sehr diffus erscheint, sind Helligkeitsschätzungen – je nach Güte des Himmels – äußerst schwierig und schwanken um 1,5 Magnituden. Aktuell (7.10.2010) besitzt der Komet eine scheinbare Helligkeit zwischen 6,5 und 8,0 mag.
Quelle: HubbleSite.org