Eröffnungsfeier der Elsterland-Sternwarte

  • Letz­te Ände­rung:11 Jah­ren 
  • Lese­zeit:3Minu­ten
  • Wör­ter:606
  • Bei­trags­auf­ru­fe:708

Am 9. Okto­ber 2010 fand die fei­er­li­che Eröff­nung der Els­ter­land-Stern­war­te in Jeß­nigk statt. Mit die­ser Fei­er woll­te das Astro­Team Elbe-Els­ter e.V. all die­je­ni­gen dan­ken, die das Pro­jekt von der Idee bis zur Voll­endung tat­kräf­tig unter­stützt haben. Ins­be­son­de­re die Jeß­nig­ker Bür­ge­rin­nen und Bür­ger waren ein­ge­la­den, den Fei­er­lich­kei­ten beizuwohnen.

Die Geschich­te der Els­ter­land-Stern­war­te ist kurz erzählt: Im April 2009 fand der 1. Astro­Treff Schwar­ze-Els­ter (ATS) in Jeß­nigk statt. Mit dabei war Micha­el Möckel, ein jun­ger IT-Unter­neh­mer aus Zwi­ckau, der einen guten Stand­ort für sei­ne eige­ne Pri­vat­stern­war­te such­te. Durch den guten Him­mel und der klas­se Stim­mung auf dem Platz moti­viert, ent­schloss sich Micha­el, sei­ne Stern­war­te in Jeß­nigk zu errich­ten. Zu die­sem Zweck trat er dem Ver­ein bei und hat­te als Haupt­spon­sor die größ­te finan­zi­el­le Last zu tra­gen. Durch das schnel­le Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren konn­te nur weni­ge Mona­te spä­ter, zum 10. Herz­ber­ger Tele­s­kop­tref­fen (HTT) im Sep­tem­ber 2009, der Grund­stein für die Els­ter­land-Stern­war­te gelegt wer­den, so dass im dar­auf­fol­gen­den Jahr, zum 11. HTT, auch schon die ers­ten Besu­cher die neu errich­te­te Stern­war­te besich­ti­gen konnten. 

Nach wie vor sind eini­ge Klei­nig­kei­ten zu erle­di­gen: So fehlt noch der Putz an der Außen­fas­sa­de. Und selbst kurz vor der Eröff­nungs­fei­er wur­de im Vor­trags­raum noch schnell der Tep­pich ver­legt. Vor dem Ein­gang zum Gebäu­de soll dem­nächst auch eine Sitz­ecke mit Sträu­chern ent­ste­hen. Trotz alle­dem ist das beein­dru­cken­de Instru­men­ta­ri­um – ein ASA 16 Zoll New­ton (f/3,6) auf einer DDM85-Mon­tie­rung – voll ein­satz­fä­hig und kann auch übers Inter­net von zu Hau­se aus fern­ge­steu­ert werden.

Vor der Eröff­nungs­fei­er wur­de die Son­ne im H‑Alpha und Weiß­licht beobachtet

Ich erreich­te Jeß­nigk kurz nach 15 Uhr, wo sich schon eini­ge Mit­glie­der des Astro­Teams ver­sam­melt hat­ten. Bis 16 Uhr tra­fen dann – neben Uwe, Mario und Ingo (nebst Fami­lie) sowie Hans-Die­ter und Elke von den Kirch­hai­ner Stern­freun­den, auch ein gro­ßer Teil der „HTT-Süd­kur­ve“ ein. Bis zur Eröff­nungs­fei­er wur­de die Son­ne beob­ach­tet. Zum Ein­satz kam hier Uwes Lunt-Tele­skop für die H‑Al­pha-Beob­ach­tung und ein mit Son­nen­fil­tern aus­ge­stat­te­tes 20x70 Fern­glas. Im Licht der Was­ser­stoff-Linie zeig­ten sich zahl­rei­che Pro­tu­ber­an­zen und Struk­tu­ren. Dage­gen war im Weiß­licht kein ein­zi­ger Son­nen­fleck sicht­bar. In der Zwi­schen­zeit konn­te man sich im Sport­ler­heim mit Kaf­fee und Kuchen stärken.
Kurz nach 18 Uhr zer­schnit­ten der Vor­sit­zen­de Ralf Hof­ner, die Bür­ger­meis­te­rin der Gemein­de Schö­ne­wal­de, Ire­ne Klu­ge, der Ehren­vor­sit­zen­de des Astro­Teams Elbe Els­ter e.V., Klaus Schmidt, und Micha­el Möckel vor ver­sam­mel­tem Publi­kum fei­er­lich das Band und gab die Stern­war­te für alle anwe­sen­den Besu­cher frei. Umrahmt wur­de die Kulis­se von einer wun­der­schö­nen und far­ben­fro­hen Abend­däm­me­rung, die die Stern­war­te in ein beson­ders stim­mungs­vol­les Licht tauch­te. Anschlie­ßend gab es im Ver­eins­haus, das bis auf den letz­ten Platz gefüllt war, einen Bild­vor­trag von Ralf Hof­ner zur Geschich­te des Herz­ber­ger Tele­s­kop­tref­fens und eine Dank­sa­gung an die Ver­ant­wort­li­chen, die die Errich­tung der Stern­war­te erst mög­lich gemacht haben. Anschlie­ßend konn­ten sich die Gäs­te am reich­hal­ti­gen Buf­fet bedienen.

Ehren­gäs­te (v.l. Ire­ne Klu­ge, Ralf Hof­ner, Klaus Schmidt, Micha­el Möckel)

Kurz nach dem Ende der Abend­däm­me­rung ver­schwan­den dann auch die letz­ten Wol­ken und es spann­te sich beein­dru­ckend und reich struk­tu­riert die Som­mer­milch­stra­ße quer über den dunk­len Jeß­nig­ker Nacht­him­mel. Trotz stö­ren­dem Weiß­licht aus dem Ver­eins­haus, nutz­ten eini­ge Besu­cher die Gele­gen­heit, die Stern­war­te zu besich­ti­gen oder durch eines der auf­ge­stell­ten Tele­sko­pe zu schau­en. Bis zum Ende der Ver­an­stal­tung gegen 3 Uhr mor­gens konn­te neben dem Rie­sen­pla­ne­ten Jupi­ter und eini­gen Stan­dard­ob­jek­ten des Herbst­him­mels, auch der zur­zeit hel­le Komet 103P/Hartley 2 im Stern­bild Per­seus beob­ach­tet werden.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert