Beobachtungszeit 15. Juni 2010, 23:00 Uhr MESZ
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat die bekannte Figur des Großen Wagens (ein Teil des Sternbilds Großer Bär) die höchste Stellung im Zenit schon längst überschritten und steigt jetzt wieder langsam zum Nordwest-Horizont herab. Die beiden hinteren Kastensterne des Wagens fünfmal verlängert zeigen auf den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern ist der letzte Deichselstern des Kleinen Bären, dessen Wagenkasten sich jetzt ziemlich genau auf 12 Uhr Position und somit in seiner höchste Stellung über dem Nordhorizont befindet. Darüber erkennt man ein Teil des Drachen, dessen markanter Kopf, rechts oberhalb des Wagenkasten gelegen, in der nächsten Stunde zum Zenit aufsteigen wird.
In mittlerer Höhe im Nordosten entdeckt man das Sternbild Kepheus, in dem man die Form eines Hausdaches erahnen kann. Darunter befindet sich das Himmels‑W oder Kassiopeia, die ihre untere Kulmination schon längst überschritten hat. Hingegen hat das Sternbild Perseus gerade seine untere Kulmination erreicht. Viel auffälliger ist aber die gelblich leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann, westlich des Perseus gelegen. Oberhalb des Fuhrmanns stehen noch die schwachen aber unscheinbaren Sternbilder Luchs und Giraffe.
Im Osten
Der Osten wird jetzt vom imposanten Sommerdreieck dominiert, das sich in halber Höhe über dem Horizont befindet. Es wird durch die drei hellen Sterne Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet. Genau zwischen Adler und Schwan befinden sich die kleinen unscheinbaren Sternbilder Pfeil und Füchschen. Das Band unserer Heimatgalaxie, die Milchstraße, verläuft mitten durch das Sommerdreiecks hindurch von links oben kommend zum südöstlichen Horizont herab. Unter einem dunklen Landhimmel und bei guter Horizontsicht im Südosten sollte man auch schon die helle Schildwolke im Sternbild Schild erkennen.
Oberhalb Sommerdreiecks entdecken wir das Sternbild Herkules und einen Teil des Drachen. Darunter sind auch schon die kleinen Sternbilder Füllen und Delphin über dem Horizont erschienen. Im Nordosten gehen auch schon die ersten Sterne des Pegasus auf. Darüber erkennt man das unscheinbare Sternbild Eidechse und noch weiter höher den Kepheus.
Im Süden
Blicken wir hoch in Richtung Süden entdecken wir die Nördliche Krone, die gerade den Meridian passiert. Rechts daneben hat das Sternbild Bärenhüter, mit seinen hellen und orange erscheinen Hauptstern Arktur, den Südpunkt schon längst überschritten. Auf der gegenüberliegenden Seite entdecken wir den Herkules, der in der nächsten halben Stunde seinen höchsten Punkt erreichen wird. Nun ist auch die beste Zeit, den Kugelsternhaufen Messier 13 im Herkules zu beobachten, der sich etwas unterhalb vom rechten oberen Kastenstern des Herkules befindet. Unter einem dunklen Landhimmel ist dieser sogar als blasser Lichtfleck erkennbar.
Unterhalb des Sternbilds Nördliche Krone befindet sich der Kopf der Schlange, die vom mächtigen Schlangenträger im Südosten getragen wird. Unterhalb der Schlange geht gerade die Waage durch den Meridian. Links daneben erkennt man auch den nördlichen Teil des Sternbilds Skorpion, mit seinem rötlich funkelnden Hauptstern Antares. Halbhoch im Südwesten stehen noch die Galaxiengebiete des Sternbilds Jungfrau noch in guter Beobachtungsposition.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun langsam aber sicher die Frühlingssternbilder. Der mächtige Löwe nähert sich jetzt immer weiter dem Westhorizont. Mit dem Löwen verschwindet nun auch unser roter Nachbarplaneten Mars, der sich südöstliche von Regulus aufhält. Auch der Krebs, westlich des Löwenkopfes, ist schon nahezu im Horizontdunst verschwunden. Bei optimaler Sicht zum Horizont entdecken wir in diesem Sternbild den Abendstern Venus. Dagegen ist das Sternbild Zwillinge schon fast verschwunden. Nur die beiden hellen Hauptsterne Kastor und Pollux stehen noch dicht über dem Horizont.
In Richtung Südwesten geht gerade der Rabe und der Becher unter. Darüber sehen wir noch die Jungfrau, in dem sich immer noch der Ringplanet Saturn aufhält. Auch der Große Bär, hoch über unseren Köpfen, sinkt jetzt im Laufe der Nacht immer tiefer. Unterhalb der Wagendeichsel entdecken wir das unscheinbare Sternbild der Jagdhunde und noch weiter tiefer das Sternbild Haar der Berenike. Verlängert man nun die Wagendeichsel des Großen Wagens nach links, trifft man auf den Bärenhüter, mit dem hellen Stern Arktur.
Der Mond
Zu Beginn des Monats steht der abnehmende Mond im Sternbild Steinbock. Er wandert weiter durch den Tierkreis und steht am Morgen des 6. Juni in den Fischen, knapp 6 Grad nördlich des Riesenplaneten Jupiter. Am 10. Juni sehen wir die schmale Mondsichel dann zum letzten Mal am Morgenhimmel, bis am 12. Juni die Neumondphase erreicht ist.
Zum ersten Mal können wir die 2,5 Tage alte Sichel des zunehmenden Mondes am 14. Juni in der Abenddämmerung tief am westlichen Horizont erspähen. Nordöstlich und rund 6,5 Grad von unserem Erdtrabanten entfernt finden wir auch die Venus als hellen Abendstern. Am 16. Juni steht der zunehmende Mond dann westlich von Regulus im Löwen. Einen Tag später befindet sich der Mond südlich unseres roten Nachbarplaneten Mars. Damit ergibt sich mit Regulus ein hübsches Dreieck am Himmel. Am 18. Juni passiert der Mond 8 Grad südlich den Saturn. Am 20. Juni begegnet unser Erdtrabant Spika in der Jungfrau und steht dabei nur rund 6 Grad südlich dieses Hauptsterns. In den beiden Nächten des 23. und 24. Juni läuft der nun wieder fast volle Mond an Antares im Skorpion vorbei und steht am 25. Juni um Mitternacht in geringer Höhe genau im Süden. Am 26. Juni ist schließlich Vollmond im Sternbild Schütze. Über dem Pazifik kommt es an diesem Tag zu einer partiellen Mondfinsternis (Bedeckungsgrad 54%), die von Mitteleuropa aber nicht beobachtbar ist. Danach wird der nun wieder abnehmende Mond ein Objekt der zweiten Nachthälfte und wandert bis zum Monatsende durch die eher unscheinbaren Sternbilder Steinbock und Wassermann.
Die Planeten
Merkur hält sich mit der Sonne am Taghimmel auf und ist deshalb den ganzen Monat über unbeobachtbar. Am 28. Juni erreicht der flinke Planet seine obere Konjunktion zur Sonne.
Venus ist mit ‑4,1 mag Helligkeit immer noch Abendstern. Bis zum Monatsende vergrößert sie ihren östlichen Abstand von der Sonne auf 40 Grad. Durch die flache Ekliptiklage in diesem Monat ist ihr Höhengewinn am Abendhimmel aber nur minimal. Anfang Juni befindet sie sich im Sternbild Zwillinge und zieht am 9. Juni in 4,7 Grad südlichem Abstand an Pollux in den Zwillingen vorbei. Vom 12. bis 29. Juni durchläuft sie den Krebs, bis sie schließlich ins Sternbild Löwe wechselt. Im Teleskop erkennt man ein 16 Bogensekunden großes und zu 75 Prozent beleuchtetes Scheibchen. Im Laufe des Monats geht die Venus immer früher unter. Zu Beginn des Monats versinkt der Abendstern gegen Mitternacht unter dem Horizont und Ende Juni bereits eine halbe Stunde früher.
Mars bewegt sich rechtläufig durch den Löwen und steht gegen Ende der Abenddämmerung schon tief im Westen. Am Abend des 6. Juni zieht er nur 0,6 Grad nördlich an Regulus im Löwen vorbei. Die Helligkeit des nur 5 Bogensekunden großen Scheibchens sinkt von anfangs 1,1 auf 1,3 mag. Die Untergänge des roten Planeten verfrühen sich von anfangs 1:43 Uhr auf 0:10 Uhr Sommerzeit.
Jupiter wandert rechtläufig durch die Fische und wird immer besser am Morgenhimmel sichtbar. Am 6. Juni begegnet der Riesenplanet Uranus, der knapp eine Vollmondbreite nördlich steht. Anfang des Monats geht der ‑2,3 mag helle und scheinbar 38 Bogensekunden große Jupiter um 2:29 Uhr Sommerzeit auf. Ende des Monats erscheint der Planet, nun ‑2,5 mag hell und mit einem scheinbaren Durchmesser von 41 Bogensekunden, um 0:38 Uhr über dem südöstlichen Horizont. Die Entfernung zum Jupiter nimmt von anfangs 779 Mio. km (5,21 AE) auf 711 Mio km (4,75 AE) ab.
Saturn bewegt sich langsam rechtläufig im westlichen Teil der Jungfrau und ist nur noch ein Objekt der 1. Nachthälfte. Bis zum Monatsende geht die Helligkeit des Ringplaneten auf 1,1 mag zurück. Auch sein Ringdurchmesser schrumpft auf nur noch 39 Bogensekunden. Dagegen steigt der Öffnungswinkel der Ringe leicht auf 2 Grad an. Am 1. des Monats sinkt Saturn um 2:42 Uhr unter die Horizontlinie und am 30. Juni knapp zwei Stunden früher.
Uranus kann bis Mitte des Monats in unmittelbarer Nähe von Jupiter in den Fischen bei Einbruch der Dämmerung am Morgenhimmel aufgefunden werden. Am 6. Juni steht der Riesenplanet nur 28 Bogenminuten südlich, so dass Jupiter sehr gut als Aufsuchhilfe für den 5,9 mag hellen Planeten dienen kann. Anfang nächsten Monats wird der Planet schließlich stationär und beginnt seine Oppositionsschleife. Im Teleskop zeigt sich ein winziges Scheibchen von 3,5 Bogensekunden Größe. Der grünliche Planet geht am ersten Tag des Monats um 2:28 Uhr Sommerzeit auf und am letzten Tag des Monats bereits eine halbe Stunde nach Mitternacht.
Neptun wird am 1. Juni stationär und wandert dann langsam rückläufig durch den Wassermann. Er lässt sich zu Beginn der Morgendämmerung über dem südöstlichen Horizont beobachten. Im Fernrohr zeigt der 7,9 mag helle Planet ein 2,5 Bogensekunden großes Scheibchen. Anfang des Monats erfolgt der Aufgang des sonnenfernsten Planeten um 1:32 Uhr Sommerzeit und am Ende des Monats um 23:34 Uhr.
Der Zwergplanet (134340) Pluto kommt am 25. Juni im Sternbild Schütze in Opposition zur Sonne. Mit 14 mag Oppositionshelligkeit ist er aber nur in großen Teleskopen zu beobachten. Im Juni passiert er auch die an schwachen Sternen reiche Sternwolke Messier 24 im Schützen. Am Oppositionstag ist der Zwergplanet 4614 Mio. km oder 30,84 AE von der Erde entfernt und kulminiert um 1:10 Uhr Sommerzeit niedrig über dem südlichen Horizont.
Helle Kometen und Planetoiden
Der zirkumpolare Komet C/2009 K5 (McNaught) wandert in diesem Monat weiter durch das Sternbild Giraffe. Bis zum Monatsende geht die Helligkeit allerdings wieder auf 10 mag zurück. Trotzdem ist er immer noch in kleinen Teleskopen auffindbar.
Die Sichtbarkeitsbedingungen des Kometen C/2009 R1 (McNaught) sind nicht gerade optimal, da seine scheinbare Bahn am Himmel niedrig über dem Nordost-Horizont verläuft. Außerdem nimmt seine Elongation zur Sonne weiterhin ab. Auch die hellen Nächte um die Sommersonnenwende machen sich, besonders im Norden von Deutschland, störend bemerkbar. Nach aktuellen Beobachtungen könnte der Komet aber in der letzten Juniwoche die 3. Größenklasse überschreiten und sogar mit bloßem Auge sichtbar werden. Weitere Informationen zur Sichtbarkeit von Komet C/2009 R1 (McNaught) gibt es in einem extra Artikel.
Der kurzperiodische Komet 10P/Tempel ist am Morgenhimmel sichtbar und wandert im Laufe des Monats durch den Wassermann weiter in Richtung Osten. Mitte Juni wird der Komet wahrscheinlich heller als 10 mag und ist dann in kleineren Instrumenten zu beobachten.
Der kurzperiodische Komet 81P/Wild im Sternbild Jungfrau beendet in diesem Monat seine Sichtbarkeitsperiode am Abendhimmel. Die Helligkeit des Schweifsterns sinkt bis Ende Juni/Anfang Juli auf unter 11 mag, so dass er nur noch in mittleren Teleskopen visuell auffindbar ist.
Der Zwergplanet (1) Ceres bewegt sich schnell rückläufig durch den Schützen und kommt am 18. Juni in Opposition zur Sonne. Dabei erreicht er eine scheinbare Helligkeit von 7,0 mag und wird zum leichten Fernglasobjekt. Anfang Juni beträgt die Helligkeit noch 7,5 mag. Ende Juni ist sie dann wieder auf 7,4 mag gefallen. Von Ende Mai bis in die erste Juniwoche kreuzt der Zwergplanet auch den Lagunennebel (Messier 8). Die Kulminationszeiten verfrühen sich im Laufe des Monats von anfangs 2:33 Uhr auf 0:07 Uhr Sommerzeit am Ende des Monats. Durch seine geringe Deklination von ‑26 Grad steht Ceres am Oppositionstag nur in einer Höhe von gerade einmal 13 Grad über dem Südhorizont.
(2) Pallas bewegt sich durch das Sternbild Bärenhüter und ist zu Beginn des Monats noch 9,0 mag hell. Bis zum Ende des Monats sinkt diese wieder auf 9,4 mag ab. Der Planetoid kulminiert am 1. Juni um 23:36 Uhr und am 30. Juni bereits um 21:32 Uhr Sommerzeit.
(4) Vesta im Sternbild Löwe verschwindet nun allmählich vom Abendhimmel. Zu Beginn des Monats sinkt der 7,7 mag helle Asteroid um 2:32 Uhr unter die Horizontlinie und am Ende des Monats, nun 7,9 mag hell, um 0:46 Uhr Sommerzeit.
(6) Hebe wandert durch den Wassermann und wird Anfang Juni wieder heller als 10 mag. Bis zum Monatsende steigert sie ihre Helligkeit auf 9,4 mag. Hebe geht zu Monatsanfang um 2 Uhr auf und am Monatsende bereits um 0:39 Uhr Sommerzeit.
(12) Victoria läuft durch das Sternbild Waage und wird ab 18. Juni wieder schwächer als 10 mag. Zu Beginn des Monats ist der Planetoid aber noch 9,6 mag hell und kulminiert um 23:18 Uhr Sommerzeit. Ende des Monats erfolgt ihr Meridiandurchgang bereits um 21:17 Uhr.
(15) Eunomia kommt am 26. Juni im Sternbild Schütze in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,0 mag. Zu Beginn des Monats beträgt die Helligkeit noch 9,6 mag. Der Asteroid kulminiert Anfang Juni um 3:16 Uhr und am Oppositionstag um 1:14 Uhr Sommerzeit, weniger als 10 Grad über dem Südhorizont.
(29) Amphitrite bewegt sich ebenfalls durch den Schützen und kommt erst Anfang Juli in Opposition zur Sonne. Zu Beginn des Monats noch 10,0 mag hell, steigert der Planetoid ihre Helligkeit um eine halbe Größenklasse. Am 1. Juni kulminiert Amphitrite um 3:48 Uhr und am 30. Juni bereits um 1:30 Uhr Sommerzeit, nur 6 Grad über dem Südhorizont. Um den Asteroiden zu beobachten ist deshalb ein südlicher Standort bzw. optimales Wetter und gute Horizontsicht von Vorteil.
(63) Ausonia kommt am 28. Juni im Sternbild Schütze in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,7 mag. Der Asteroid erreicht Anfang Juni um 3:24 Uhr ihre höchste Stellung und steht am Oppositionstag um 1:14 Uhr Sommerzeit nur 5 Grad hoch im Süden.
(129) Antigone kommt am 2. Juni im Sternbild Schlangenträger in Opposition zur Sonne und erreicht ihre größtmögliche Helligkeit von 9,8 Magnituden. Mitte des Monats wird Antigone auch schon wieder schwächer als 10 mag. Am Oppositionstag kulminiert der Planetoid um 1:13 Uhr Sommerzeit. Ende des Monats steht der Planetoid schon um 23 Uhr im Süden.
Meteorströme
Vom 19. Mai bis 14. Juni sind die Tau-Herkuliden aktiv. Sie gehen auf den Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann zurück und erzeugen nur 2 Meteore pro Stunde. Die Geschwindigkeit der Teilchen beträgt dabei nur 15 km/s. Das Maximum der Tau-Herkuliden wird am 3. Juni erwartet.
Seit 1966 werden zwischen dem 10. und 20. Juni die Juni-Lyriden beobachtet. Ihr Aktivitätsmaximum erreicht der Meteorstrom am 16. Juni. Gewöhnlich werden kaum mehr als 5 Meteore pro Stunde registriert, die mit einer Geschwindigkeit von 31 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Im Jahr 1996 kam es aber auch schon zu einer höheren Rate. Der Radiant befindet sich im Sternbild Leier – nur wenige Grad vom Hauptstern Wega entfernt – und steht demzufolge im Juni sehr hoch am Himmel. Auch die zunehmende Mondsichel wird die Beobachtung dieses Meteorstroms kaum stören.
Die Juni-Bootiden sind vom 22. Juni bis 2. Juli aktiv und stammen vom kurzperiodischen Kometen 7P/Pons-Winnecke. Das Maximum wird am 27. Juni erwartet. Allerdings ist die Zenitrate variabel und so gering, dass sie in der Regel kaum auffällt. Trotzdem lohnt sich eine Beobachtung, da der Strom in verschiedenen Jahren Aktivitätsausbrüche zeigte. So stieg im Jahr 1998 die Zenitrate für kurze Zeit auf 10 Meteore pro Stunde und im Jahr 2004 auf 50 Meteore pro Stunde an. Nach diversen Berechnungen könnte es in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni ebenfalls zu einer etwas höheren Aktivität kommen. Der Radiant steht dabei sehr hoch am Himmel. Leider wird dann der helle Mond die Beobachtung nachhaltig stören. Die Teilchen der Juni-Bootiden erzeugen mit 18 km/s sehr langsame Spuren. Somit lassen sich die Teilchen des Stroms sehr gut von sporadischen Meteoren unterscheiden.
Die ekliptikalen Meteore der Anthelionquelle (nach älteren Quellen als Sagitariiden bezeichnet) sind im gesamten Monat aktiv. Durch die geringe Höhe des Ausstrahlungspunktes über dem Horizont, ist im Durchschnitt aber nur mit einem Meteor pro Stunde zu rechnen.