Offenbar nicht für eine renommierte Astronomie Zeitschrift und einem Chefredakteur, der selbst Astronom ist, und normalerweise die Belange der Sternfreunde von vornherein verstehen müssten. Wie sollen ich, andere Leser und besonders Außenstehende, die mit der Astronomie nichts am Hut haben, die Zeilen im Editorial von Sterne und Weltraum (02/2009) auch anders deuten? Sie klingen für mich eher so, als ob diese aus einem Prospekt für Lichteffektgeräte entsprungen sein könnten.
Ein Hauch von Mystik umgibt das neue Horizontobservatorium, das auf einer Abraumhalde des Ruhrgebiet-Bergbaus entstanden ist – ob bei einem Sonnenuntergang oder bei der Eröffnung des Landschaftsparks Hoheward im November 2008, als Skybeamer den Himmel über ihm kunstvoll illuminierten.
Jan Hattenbach bezieht sich in seinem Blog auf KOSMOlogs.de ebenfalls auf das Editorial und bringt es recht gut auf den Punkt. Die unkritische Betrachtung dieser Skybeamer Lichtshow, ist tatsächlich ein „Eigentor“ für die SuW-Redaktion und leider auch für die ganze Astro-Szene. Für diejenigen Sternfreunde und Umweltschützer, die gegen die Lichtverschmutzung ankämpfen und oft sehr viel Zeit, Mühe und Herzblut investieren, um die Mitmenschen und Verantwortlichen auf das Problem aufmerksam zu machen, muss es ein Tiefschlag sondergleichen sein.
Auch wenn die ganze Angelegenheit zum Schluss eine einmalige Sache gewesen ist, der Schaden für die Initiative Dark Sky und die Astro-Szene ist wahrscheinlich nicht wieder gut zu machen. Und das alles im „Internationalen Jahr der Astronomie“, in der das Konzept eines Horizontobservatoriums eigentlich eine tolle Sache ist, um den Menschen den Verlauf der Gestirne näher zu bringen.
Man sollte sich auch mal die Kommentare zu Jan Hattenbachs Beitrag durchlesen.
Dort nimmt auch Uwe Reichert zum Thema Stellung.
Gerade halte ich die aktuelle Ausgabe der SuW (03/2009) in der Hand und was muss ich sehen? Nur einen kurzen Leserbrief zum Thema mit folgender Antwort der Redaktion:
Ich hätte mir zumindest ein kurzes Statement des Chefredakteurs persönlich gewünscht (ähnlich wie im Kommentar zur Jan Hattenbachs Artikel).