Obwohl das Wetter in diesem Juli recht unbeständig ist, gelang es mir über mehrere Nächte verteilt, die weitere Entwicklung des Kometen C/2020 F3 (NEOWISE) zu beobachten und auch fotografisch zu dokumentieren. In dieser Zeit nahm die Helligkeit des Kometen sichtbar ab, so dass er nicht mehr so einfach in der Abenddämmerung erkennbar war.
In der Nacht vom 13. auf den 14. Juli beobachtet ich wieder von meinem angestammten Beobachtungsort in der Nähe von Radensdorf. In Richtung Westen und Norden standen die gesamte Nacht über ein paar Wolken, die aber keinen Einfluss auf die Beobachtung hatten. In der Abenddämmerung zeigten sich auch ganz schwache und nur fotografisch nachweisbare Leuchtende Nachtwolken in Horizontnähe, direkt über dem Windpark von Briesensee. Der gebogene Staubschweif des Kometen zeigte sich unter dem nun etwas dunkleren Himmel ca. 10 Grad lang. Und auch der Plasmaschweif war im 10x70 Fujinon Feldstecher nachweisbar.
Am Abend des 17. Juli fuhr ich nach Diensdorf am Scharmützelsee. Ziel war es den Kometen, zusammen mit den Segelbooten am Hafen des dort ansässigen Yachtclubs, auf den Kamerachip zu bannen. Bei Ankunft waren einige Jugendliche anwesend, die sich aber nicht für meine Kameraausrüstung interessierten. Später sprach ich zwei junge Männer an und fragte sie, ob sie mit mir zusammen den Kometen beobachten wollen. Sie stimmten ein und waren sichtlich überrascht, den Kometen mit bloßem Auge zu sehen. Leider herrschte an diesem Abend sehr hohe Luftfeuchtigkeit vor, so dass die Kameraausrüstung bald beschlug. Deshalb packte ich schon kurz nach Mitternacht die Ausrüstung wieder ein und fuhr heim.
Auf dem Nachhauseweg hielt ich auf einer einsamen dunklen Landstraße in der Nähe der kleinen Ortschaft Kossenblatt an und nahm den Kometen über dem Nordhorizont ins Visier. Neowise stand direkt westlich der Vorderpranken des Großen Bären, über einem kleinen Hügel, der mit Bäumen bewachsen war.
Gestern Abend verabredete ich mich mit einigen weiteren Sternfreuden in Gorden, in der Nähe von Lauchhammer. Und obwohl der Wetterbericht gute Beobachtungsbedingungen in der Nacht versprochen hatte, zog der Himmel kurz nach Mitternacht vollständig zu. Davor gelangen aber noch einige Aufnahmen des Kometen, zusammen mit Leuchtenden Nachtwolken, die in troposphärischen Wolken getaucht waren. Die Koma konnten wir auch im 12 Zoll Dobson beobachten und sahen, dass sie eine grünliche Färbung angenommen hatte. Und offensichtlich hatte der Komet in den zurückliegenden Tagen auch etwas an Helligkeit eingebüßt.
Während unserer Fotosession und Beobachtung in Gorden konnten wir verfolgen, wie der Komet nördlich an Iota Ursae Majoris vorbeilief, bis leider weitere Wolken die Sicht auf den Schweifstern trübten und ihn am Ende vollständig verdeckten.
War echt ein tolles Erlebnis , mit euch mal wieder zu beobachten .Liebe Grüße Stefan