Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats kann man die dünne abnehmende Mondsichel zum letzten Mal am Morgenhimmel auffinden. Am 2. des Monats wird bereits die Neumondphase durchlaufen. An diesem Tag findet auch eine Totale Sonnenfinsternis statt. Der Kernschatten des Mondes erreicht allerdings nur in Chile und Argentinien das Festland und ist dort kurz vor Sonnenuntergang sichtbar. Am Abend des 5. Juli taucht die zunehmende Mondsichel im Nordwesten niedrig über dem Horizont auf. Nur einen Abend später finden wir den Mond nur 5 ½ Grad westlich des Hauptsterns Regulus im Sternbild Löwe. An den Folgeabenden wandert unser stiller Begleiter weiter in Richtung Osten durch die Sternbilder Löwe und Jungfrau. Am 9. des Monats wird das Erste Viertel erreicht. Gleichzeitig finden wir ihn nur 6 ½ Grad nördlich von Spica, am 11. des Monats bereits in der Waage und am 12. im Skorpion. Am 13. Juli steht der zunehmende Mond sehr nahe beim Riesenplaneten Jupiter im Schlangenträger, wobei der gegenseitiger Abstand nur 1 ½ Grad beträgt. Am 15. des Monats befindet sich der fast volle Mond 5 ½ Grad westlich des Ringplaneten Saturn im Sternbild Schütze, bis am 16. schließlich die Vollmondphase durchlaufen wird. An diesem Abend kommt es zu einer Partiellen Mondfinsternis, wobei der Erdtrabant nur zum Teil in den Kernschatten der Erde eindringt. Die Mitte der Finsternis wird um 23:31 Uhr Sommerzeit erreicht wobei 66% des Mondes vom Kernschatten verdunkelt wird.
Nach der Vollmondnacht wandert der Mond weiter durch die Sternbilder Schütze, Steinbock und Wassermann, wobei er mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte wird. Am 23. Juli finden wir den Mond im Walfisch und am 25. des Monat, als abnehmender Halbmond (Letztes Viertel), bereits im südöstlichen Bereich des Sternbilds Fische und eine Nacht später abermals im Sternbild Walfisch. Am Morgen des 27. Juli steht die Mondsichel kurz vor dem Goldenen Tor der Ekliptik im Sternbild Stier und am 28. nur 1 ½ Grad nordöstlich von Aldebaran, dem Hauptstern in diesem Sternbild. In der Morgendämmerung des 30. Juli können wir die schmale Sichel des abnehmenden Mondes zum letzten Mal über dem nordöstlichen Horizont aufgehen sehen.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand im letzten Monat in größter östlicher Elongation am Abendhimmel und eilt ab dem 7. des Monats wieder rückläufig auf die Sonne zu. Davor ist der innerste Planet unseres Sonnensystems noch unter guten Bedingungen als 1 mag helles Objekt dicht über dem westlichen Horizont erkennbar. Am 1. Juli sinkt er um 22:31 Uhr Sommerzeit unter den Horizont. Danach wird es immer schwieriger, Merkur über dem Horizont zu entdecken. Am 21. Juli steht Merkur schließlich in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn.
Die Venus hat sich vom Morgenhimmel endgültig verabschiedet und nähert sich weiter der Sonne an. Mitte August steht unser Schwesterplanet schließlich in oberer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn.
Unser roter Nachbar Mars im Sternbild Krebs hat sich ebenfalls vom Abendhimmel zurückgezogen. Er wird von der Sonne verfolgt, die ihn aber erst im September einholen wird. Eventuell kann man ihn zu Beginn des Monats gegen 22:15 Uhr noch mit einem Feldstecher als 1,8 mag helles Objekt aufspüren, bis er um 22:39 Uhr Sommerzeit im Westen untergeht. Er steht dabei nur 4 Grad nordwestlich von Merkur. Am letzten Tag im Monat Juli tritt der Planet in das Sternbild Löwe über.
Der Riesenplanet Jupiter stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und kann nach wie vor fast die gesamte Nacht beobachtet werden. Er wandert immer langsamer werdend rückläufig durch das Sternbild Schlangenträger und kommt Ende Juli fast zum Stillstand. Mit einer Helligkeit von ‑2,5 mag, ist Jupiter nach dem Mond das hellste Objekt am Nachthimmel und steht zum Einbruch der Nacht bereits im Süden. Im Teleskop zeigt sich das Jupiterscheibchen Ende Juli rund 43 Bogensekunden groß und es lassen sich bei gutem Seeing zahlreiche Einzelheiten in der Jupiteratmosphäre wahrnehmen. Immer wieder interessant ist auch der Tanz der vier großen Galileischen Monde mit ihren Durchgängen, Bedeckungen und Schattenwürfen auf der Jupiterscheibe. Am 1. Juli geht der Riesenplanet um 23:29 Uhr durch den Meridian. Am 31. Juli kulminiert er bereits um 21:22 Uhr Sommerzeit. Somit wird Jupiter im Laufe des Monats immer mehr ein Objekt für die erste Nachthälfte. Leider steht der Riesenplanet in unseren Breiten sehr tief über dem Horizont und erreicht zur Kulmination im Norden Deutschlands gerade einmal 16 Grad Höhe. Am 13. Juli kommt es zu einer engen Konjunktion mit dem zunehmenden Mond. Dabei steht unser Erdtrabant nur 1,2 Grad nördlich des Riesenplaneten.
Der Ringplanet Saturn erreicht am 9. Juli 2019 seine Oppositionsstellung im Sternbild Schütze und ist dann als 0,0 mag helles Objekt die gesamte Nacht über sichtbar. Bis Ende Juli geht seine Helligkeit wieder auf 0,2 mag zurück. Aufgrund seiner südlichen Position im Tierkreis, erreicht Saturn zum Kulminationszeitpunkt nur eine Höhe von 16 Grad über dem Horizont. Nur in südlichen Breiten, zum Beispiel in Namibia, steht Saturn nahe des Zenits. Im Teleskop zeigt sich Saturn mit einem scheinbaren Äquatordurchmesser von 18,4 Bogensekunden. Sein 41,8 Bogensekunden breiter Ring ist mit 24,4 Grad weit geöffnet. Zu Beginn des Monats geht Saturn um 21:43 Uhr auf und steht um 1:47 Uhr im Süden. Ende Juli erfolgt sein Aufgang bereits um 19:38 Uhr und sein Meridiandurchgang um 23:35 Uhr Sommerzeit.
Uranus, rechtläufig im Sternbild Widder, kann am Morgenhimmel aufgefunden werden. Der 5,8 mag helle Planet verlagert seine Aufgänge im Laufe des Juli in die Zeit vor Mitternacht. Am 1. Juli erfolgt sein Aufgang um 1:32 Uhr Sommerzeit. Am 31. Juli geht er bereits zwei Stunden früher auf. Im Teleskop ist ein blaugrünes Scheibchen erkennbar, dass mit einem scheinbaren Durchmesser von 3,5 Bogensekunden keinerlei Einzelheiten zeigt.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bewegt sich rückläufig durch den Wassermann und wird Ende Juli zum Planeten für die gesamte Nacht. Mit einer Helligkeit von 7,8 mag benötigt man allerdings ein Fernglas oder ein kleines Teleskop, um den entfernten Planeten knapp 1 Grad nordöstlich von Phi Aqr (4,2 mag) aufzuspüren. Auch Neptun zeigt im Teleskop keine Einzelheiten. Das bläuliche Scheibchen besitzt nämlich nur einen scheinbaren Durchmesser von 2,3 Bogensekunden. Die Aufgänge von Neptun verfrühen sich im Laufe des Monats von anfangs 0:14 Uhr auf 22:11 Uhr Sommerzeit.
Der Zwergplanet (134340) Pluto erreicht an 14. Juli im Sternbild Schütze seine Oppositionsstellung und ist demzufolge die gesamte Nacht über sichtbar. Mit einer maximalen Helligkeit von 14,2 mag, ist Pluto allerdings nur ein Objekt für große Teleskope. Am 1. Juli geht Pluto um 22:02 Uhr im Südosten auf und steht um 2:06 Uhr im Süden. Bis zum 31. Juli verfrühen sich seine Aufgänge und Kulminationszeiten auf 20:02 Uhr bzw. 0:05 Uhr Sommerzeit.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2018 N2 (ASSASN) läuft in diesem Monat vom Sternbild Walfisch in den Widder und steigert seine Helligkeit von 12 auf 11,5 mag. Damit ist der Komet ein Objekt für große Teleskope und ein Objekt für den Morgenhimmel.
Der Zwergplanet (1) Ceres bewegt sich immer langsamer werdend rückläufig durch das Sternbild Waage und wird am 19. Juli schließlich stationär. Damit beendet der Zwergplanet seine diesjährige Oppostionsperiode. Zeitgleich geht die Helligkeit von anfangs 7,8 auf 8,4 mag zurück. Die Untergänge des Zwergplaneten verfrühen sich von anfangs 2:49 Uhr auf 0:38 Uhr Sommerzeit. Am 28. Juli wandert Ceres in nur 8 Bogenminuten Abstand an Gamma Librae (5,0 mag) vorbei, der sehr gut als Aufsuchhilfe dienen kann.
(2) Pallas wechselt bereits zu Beginn des Monats vom Sternbild Haar der Berenike in den Bärenhüter und kann zu Monatsbeginn noch mit einer Helligkeit von 9,4 mag aufgefunden werden. Ende Juli sinkt ihre Helligkeit auf die 9,7te Größenklasse. Die Untergänge Pallas verfrühen sich von anfangs 4:10 Uhr Sommerzeit auf zwei Stunden.
(4) Vesta bewegt sich rechtläufig durch den Walfisch und wechselt am 29. Juli in das Sternbild Widder. Sie ist am Morgenhimmel sichtbar. Dabei steigert sie ihre Helligkeit von anfangs 8,2 auf 8,0 mag zum Monatsende. Am 1. Juli geht der Kleinplaneten um 2:15 Uhr im Osten auf. Bis zum 31. Juli verfrühen sich die Aufgänge auf 0:45 Uhr Sommerzeit.
(15) Eunomia bewegt sich rückläufig durch den Wassermann und die Helligkeit steigt von anfangs 9,2 auf 8,5 mag stark an. Zeitgleich setzt sie zu ihrer Oppositionsschleife an. Am 1. Juli geht Eunomia um 4:18 Uhr durch den Meridian. Am 31. Juli erfolgt ihr Meridiandurchgang bereits um 2:03 Uhr Sommerzeit.
(16) Psyche bewegt sich durch das Sternbild Wassermann und wird am 16. Juli wieder heller als 10 mag. Am 27. Juli überschreitet der Kleinplanet die Grenze zum Sternbild Steinbock. Ihr Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 3:58 Uhr auf 1:43 Uhr Sommerzeit. Am 29. Juli steht Psyche in der Nähe des 6,5 mag hellen Sterns SAO 164204. Ihr Gegenseitiger Abstand beträgt nur 8 ½ Bogenminuten. Am 7. August steht der Kleinplanet schließlich in Opposition zur Sonne.
Der Asteroid mit der Nummer 18 Melpomene steht am 2. Juli im Sternbild Schild in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,2 mag. Am 17. Juli wechselt Melpomene in das Sternbild Schwanz der Schlange. Zu Beginn des Monats geht der Asteroid um 19:48 Uhr auf und steht um 1:10 Uhr im Süden. Ende Juli, nun noch 9,5 mag hell, erscheint Melpomene um 17:39 Uhr über der östlichen Horizontlinie und befindet sich steht um 22:40 Uhr Sommerzeit im Meridian. Am 17. Juli kann der 6,3 mag helle Stern SAO 161412 als Aufsuchhilfe dienen, wenn der Himmelskörper in nur 6 Bogenminuten Abstand am Stern vorbeiläuft.
Meteorströme
Zwischen dem 12. Juli und 19. August sind die recht unauffälligen Südlichen Delta-Aquariden aktiv. Das Maximum ist in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli in den Stunden nach Mitternacht zu erwarten. Aufgrund der südlichen Deklination des Radianten und demzufolge niedrigen Radiantenstandes von gut 25 Grad über dem Horizont, sind von Mitteleuropa aus maximal 5 bis 10 Meteore pro Stunde sichtbar. Der abnehmende Mond wird kurz vor Neumond die Beobachtung nicht weiter stören. Der Ausstrahlungspunkt des Meteorstroms befindet sich ungefähr 3 Grad westlich von Delta Aquarii und erreicht in unseren Breiten nur eine Höhe von knapp 25 Grad über dem Horizont. Von südlichen Standorten aus, z.B. in Namibia, wo der Radiant deutlich höher steht, sind etwa 20 bis 25 Sternschnuppen von 3 bis 5 mag Helligkeit sichtbar, die mit mittelschnellen Geschwindigkeiten von 41 km/s in die Erdatmosphäre eindringen.
Die Alpha-Capricorniden treten zwischen dem 3. Juli bis 15. August in Erscheinung. Die mit 23 km/s recht langsamen Meteore, sind die ganze Nacht über beobachtbar und zeigen mitunter recht lange Bahnen. Somit unterscheiden sie sich gut von den deutlich schnelleren Südlichen Delta-Aquariden. Das Maximum findet ebenfalls in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli statt. Bei dunkleren Himmel sind bis zu 5 Meteore pro Stunde erkennbar – davon auch einige sehr helle Exemplare. Nach neusten Forschungen ist der fast erloschene Komet 169P/NEAT (auch bekannt als Asteroid 2002 EX12) für den Teilchenschauer verantwortlich. Auch dieser Meteorstrom profitiert von einem südlicheren Standort.
Gegen Ende des Monats tauchen auch schon die ersten Perseiden auf, die aber erst im August ihr Maximum erreichen und ihren Radianten im Juli noch in der südlichen Kassiopeia haben und nicht, wie Mitte August, in der Nähe von Eta Persei. Erst Anfang August wandert der Radiant in die nördlichen Bereiche des Perseus. Mit 59 Kilometern pro Sekunde, handelt es sich bei den Perseiden um sehr schnelle Teilchen, die gut von den anderen Strömen im Juli zu unterscheiden sind.
Auch die Meteore der Anthelionquelle aus der Ekliptikregion sind aktiv, die ähnliche Eintrittsgeschwindigkeiten, um 30 Kilometer pro Sekunde, wie die der Südlichen Delta-Aquariden und Alpha-Capricorniden aufweisen und deshalb schwierig zu unterscheiden sind. Im Laufe des Monats bewegt sich der Radiant der Anthelionquelle von Sternbild Steinbock kommend in den Wassermann.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Das Sternbild Großer Bär, mit der bekannten Figur des Großen Wagens, steigt zu unserer Standardbeobachtungszeit langsam wieder herab und befindet sich nun in mittlerer Höhe im Nordwesten. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, stoßen wir auf den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten nun die höchste Stellung über dem Nordhorizont gerade überschritten hat und ebenfalls wieder herabsteigen wird. Oberhalb des Kleinen Bären erreicht der Drache gerade seine höchste Stellung im Norden, auch obere Kulmination genannt. Der markante und auffällige Kopf des Drachen befindet sich dabei genau über uns im Zenit. Der restliche Körper schlängelt sich um die Figur des Kleinen Wagens herum. Östlich des Polarsterns entdecken wir das Sternbild Kepheus, das die Form eines Hausdaches besitzt. Darunter steigt nun auch die Kassiopeia, die auch als „Himmels‑W“ bekannt ist, langsam wieder höher. Bei guter Horizontsicht funkelt direkt über dem Nordhorizont, und damit in ihrer unteren Kulmination, die gelblich leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann munter vor sich hin. Direkt oberhalb vom Fuhrmann können die schwachen Sterne des Sternbilds Giraffe und des Luchs kaum erkannt werden. Zwischen den Sternbildern Kassiopeia und Fuhrmann hat auch der Perseus seine untere Kulmination gerade überschritten.
Im Osten
Blicken wir hoch in Richtung Osten, fällt zuerst das Sommerdreieck auf. Es wird aus den hellen Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet. Durch diese drei recht auffälligen und einprägsamen Sternbilder verläuft die helle Sommermilchstraße in Richtung Südhorizont herab. Zwischen Adler und Schwan stehen noch die kleinen und eher unscheinbaren Sternbilder Füchschen und Pfeil, wobei das Sternbild Füchschen, inmitten der Sommermilchstraße gelegen, aufgrund seiner schwachen Sterne nicht gerade einfach zu erkennen ist. Östlich vom Schwan entdecken wir den Kepheus. Darunter befindet sich in mittlerer Höhe das eher unscheinbare Sternbild der Eidechse und noch weiter in Richtung Norden die Kassiopeia. Direkt über den Horizont ist das Sternbild Pegasus schon vollständig im Osten aufgegangen. Der linke obere Kastenstern gehört aber schon zum Sternbild Andromeda, die sich weiter östlich und nahezu parallel zum Horizont erstreckt. Rechts oberhalb vom Kopf des Pegasus entdecken wir noch das kleine Sternbild Füllen und die einprägsame Figur des Delphins. Dicht über dem Ost- und Südosthorizont sind schon die ersten Sterne der Herbststernbilder Wassermann und Steinbock erschienen.
Im Süden
Der Süden wird nun vollständig vom mächtigen Schlangenträger eingenommen, der sich in mittlerer Höhe über dem Horizont befindet. Darüber steht das eher unauffällige Sternbild Herkules, dass soeben den Meridian überschritten hat. Östlich vom Herkules gelegen befindet sich die Leier mit der hellen Wega. Noch weiter im Südosten sind die Sternbilder Schwan, Füchschen, Pfeil und der Adler sichtbar. Westlich vom Herkules gelegen entdecken wir noch die Nördliche Krone, darunter stehen Kopf und Hals des Sternbilds Schlange. Tief über dem Südhorizont hat nun der Skorpion, mit seinem rötlichen Hauptstern Antares, schon längst den Meridian überschritten und bereitet sich wieder auf seinen Untergang vor. In diesem Bereich des Himmels fällt auch ein sehr heller „Stern“ auf, der dort nicht hingehört. Hierbei handelt es sich um den Riesenplaneten Jupiter, der sich im südlichen Bereich des Schlangenträgers aufhält. Weiter westlich vom Skorpion erkennen wir die Waage. Der Schütze, östlich des Skorpions gelegen, wird in der nächsten Stunde den Meridian überschreiten, befindet sich aber noch dicht über dem Südosthorizont. In diesem in einer Art Teekanne nachempfundenen Sternbild, befindet sich das Zentrum unseres eigenen Milchstraßensystems. Und auch der Ringplanet Saturn ist etwas oberhalb des Henkels zu erkennen. Dieser Himmelsabschnitt ist von südlicheren Breiten als Mitteleuropa aus noch deutlich besser zu erkennen und steht dort deutlich höher über dem Horizont. Das gilt natürlich auch für alle Planeten, die in diesen Sternbildern sichtbar sind. Oberhalb des Schützen ist noch das unscheinbare Sternbild Schild, mit der hellen Schildwolke, erkennbar. Hierbei handelt es sich um eine ausgedehnte und besonders auffällige Sternenwolke inmitten der Sommermilchstraße. Direkt im Südosten ist soeben das Sternbild Steinbock aufgegangen.
Im Westen
Die beiden Sternbilder Großer Bär, mit der markanten Figur des Großen Wagens, und Bärenhüter, mit dem hellen orange leuchtenden Hauptstern Arktur, sind die auffälligsten Sternbilder in diesem Himmelsabschnitt. Sie befinden sich in mittlerer Höhe über dem westlichen Horizont und werden im Laufe der Nacht weiter in Richtung Horizont hinabsteigen. Oberhalb dieser beiden Sternbilder befindet sich der Drache. Unterhalb der Deichsel des großen Wagens entdecken wir noch das kleine unscheinbare Sternbild der Jagdhunde und darunter, das Haar der Berenike. Östlich des Bärenhüters gelegen steht das markante Sternenrund der Nördlichen Krone und noch etwas höher, der unscheinbare Herkules. Dort können aufmerksame Beobachter, etwas unterhalb des rechten oberen Kastensterns dieser Figur, unter einem dunklen Himmel den Kugelsternhaufen M 13 selbst mit bloßem Auge auffinden. Und auch der Kugelsternhaufen M 5, im Kopf der Schlange, das unterhalb der Nördlichen Krone zu finden ist, kann unter sehr guten Bedingungen mit bloßem Auge erkannt werden. Im Westen verschwinden mit den beiden Sternbildern Jungfrau und Löwe nun auch die letzten Frühlingssternbilder von der Himmelsbühne. Die Vorderpranken des Löwen sind zu unserer Standardbeobachtungszeit schon längst untergegangen. Und auch die restlichen Sterne des Löwen, zusammen mit dem Hauptstern Spica in der Jungfrau, werden bald folgen.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.
Hallo Andreas!
Vielen Dank für diese ausführlichen Informationen. Die junge Verwandschaft interessiert sich seit neuestem sehr für die Sterne – und es ist erstaunlich schwer, sich zu informieren, ohne sich durch Horoskope durchwühlen zu müssen. Oder vielleicht suche ich auch einfach falsch, wer weiß. Gibt es Quellen, die Sie für Kinder empfehlen können? Das hier ist da vielleicht doch ein wenig zu komplex…
Liebe Grüße
Felix von der AdPoint GmbH
Vielen Dank für das Lob. Ich kann den Blog „Astrozwerge“ empfehlen.
https://astrozwerge.de
Wir blicken zu den funkelnden Sternen
In des Weltalls unendlichen Fernen.
Dabei fragen wir uns so manche Nacht,
Wie wohl entstanden ist all diese Pracht.
URKNALL UND UNIVERSUM
Am Anfang war der Urknall,
Um uns herum der Nachhall.
Eine Singularität macht Karriere,
Die Materie in einem Punkt vereint.
Ein großer Knall beendet die Leere,
Das Duo Raum und Zeit erscheint.
Der Materie Vielfalt fächert sich auf,
Es bilden sich die Elemente.
Sterne und Planeten entsteh’n zuhauf,
Alles in Ausdehnung ohne Ende.
Uns’re Galaxie ist eine von Milliarden,
Ein Spiralsystem, keine Besonderheit.
Die Erde hatte die besten Karten,
Hier fand das Leben Geborgenheit.
Aus toter Materie ging es hervor,
Strebte hin zu höchster Komplexität.
Die Evolution wirkt als ein Motor,
Der einfach niemals ins Stocken gerät.
Zahllose Arten entsteh’n und vergeh’n,
Bevor der Mensch betritt die Szenerie.
Auch ihn wird man nicht ewig hier seh’n,
Das ist die kosmische Dramaturgie.
Rainer Kirmse , Altenburg
Mit freundlichen Grüßen