Die ersten Leuchtenden Nachtwolken dieser Saison wurden bereits Ende Mai im Norden Deutschlands beobachtet. Meine erste Beobachtung Leuchtender Nachtwolken, am Morgen des 3. Juni 2019, liegt gerade einmal eine Woche zurück und gehört für mich gleichzeitig auch zu den frühesten Sichtungen dieses interessanten atmosphärischen Phänomens. Der Grund für die Entstehung von NLC in der Hochatmosphäre ist immer noch nicht ganz geklärt und nach wie vor aktueller Forschungsgegenstand der Atmosphärenwissenschaftler.
Leuchtenden Nachtwolken (Abk. NLC = engl. für noctilucent clouds) entstehen oberhalb der Mesosphäre in der Mesopause, in einer Höhe von 81 bis 85 Kilometern. Dort werden sie noch von der Sonne angestrahlt, obwohl diese am Beobachtungsort schon längst untergegangen ist. Besonders um die Zeit der Sommersonnenwende im Norden bis in die Mitte Deutschlands hinein, kann man sie in den warmen Sommernächten öfters mal beobachten.
Über den Tag verteilt gab es schon im AKM-Forum erste Hinweise, dass auch in der Nacht vom 8. auf den 9. Juni 2019 NLC zu beobachten sein werden, da das OSWIN-Atmophärenradar des Leibniz-Instituts für Atmosphärenphysik (IAP) in Kühlungsborn ein starkes Echo bis in den Abend hinein registrierte. Leider verpasste ich die Warnmeldung der 1. Nachthälfte. Aus diesem Grund wollte ich in der zweiten Nachthälfte von Treppendorf aus nach den Wolken Ausschau halten. Und so gelang es mir kurz vor 2 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit ein schwaches Feld Leuchtender Nachtwolken dicht über dem Nordhorizont zu dokumentieren. Dieses Feld dehnte sich in der nächsten Stunde weiter aus und verblasste schließlich in der immer weiter zunehmenden Morgendämmerung. Alle Aufnahmen entstanden mit meiner Canon EOS 6D und dem 24–105 mm Kit-Objektiv zwischen 1:50 Uhr und 3:10 Uhr morgens.
Am letzte Wochenende wurden Leuchtende Nachtwolken auch in Nordamerika registriert. Dort konnte man sie in den US-Staaten Oregon, Wisconsin, Washington, Montana, Minnesota, Iowa und Utah bis nach Mittelkalifornien hinein nachweisen, was von sich aus gesehen schon recht ungewöhnlich ist. Schließlich befindet sich San Francisco auf 38° nördlicher Breite. Und auch bei uns können können Leuchtende Nachtwolken noch bis Ende Juli über dem Nordhorizont auftauchen. Der beste Anlaufpunkt für mögliche Sichtungen von NLC ist das Forum des Arbeitskreises Meteore e.V., die regelmäßig Warnmeldungen ausgeben sowie die Webcams des IAP.
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