Der Lauf des Mondes
Am 1. des Monats geht der abnehmenden Mond erst eine Stunde vor Mitternacht auf und befindet sich im Sternbild des Wassermanns. In den kommenden Nächten wird er zum Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 4. August befindet sich der Mond im Letzten Viertel im Sternbild Walfisch und eine Nacht später im Sternbild des Widders. Am 6. des Monats können wir unseren stillen Begleiter im westlichen Teil des Stiers aufspüren, knapp 9 Grad westlich des Hauptsterns Aldebaran. Nur eine Nacht später hat der Mond die Hyaden und Aldebaran bereits hinter sich gelassen und wandert in den Folgenächten weiter in östlicher Richtung durch die Sternbilder Zwillinge und Krebs. Am Morgen des 10. August können wir in der Morgendämmerung die sehr dünne Sichel des Mondes, nur 30 Stunden vor Neumond, zum letzten Mal im Osten aufgehen sehen, bis am 11. des Monats die Neumondphase erreicht wird. An diesem Tag findet eine Partielle Sonnenfinsternis statt, die in Grönland, Island, Nordeuropa sowie in Nordasien zu beobachten ist. Aufgrund der flachen Ekliptiklage am Abendhimmel, müssen wir und noch bis zum 14. August gedulden, bis wir die schmale Sichel des Mondes wieder niedrig im Westen am Abendhimmel aufspüren können. Unterhalb der Mondsichel steht nur 5 Grad entfernt auch der Abendstern Venus über dem Horizont. An den Folgeabenden wandert unser stille weiter durch die Sternbilder Jungfrau und Waage. Am 17. des Monats können wir den Mond nur 4 ½ Grad nordöstlich des Riesenplaneten Jupiter aufspüren. Am 18. des Monats wird schließlich das Erste Viertel erreicht. In den nächsten Nächten wandert der Mond durch die Sternbilder Schlangenträger und Schütze und befindet sich am 20. August nur 7 Grad westlich und am 21. August 5 Grad östlich des Ringplaneten Saturn. Am 23. August erreicht der Mond den Planeten Mars im Sternbild Steinbock und steht 6 ½ nördlich unseres roten Nachbarplaneten. Anschließend durchläuft der immer weiter zunehmende Mond Gebiete am Himmel, die nur sehr schwache Sterne enthalten, bis am 26. August die Vollmondphase erreicht wird. Anschließend nimmt die Phase wieder ab, während der Erdtrabant durch die Sternbilder Wassermann und Fische zieht. In der letzten Nacht im Monat August zieht der Mond durch den nördlichen Bereich des Walfischs, an der Grenze zum Sternbild Widder.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur bewegt sich weiter rückläufig auf die Sonne zu und steht am 9. August in unterer Konjunktion zu unserem Zentralgestirn. Ab der letzten Augustwoche kann Merkur wieder am Morgenhimmel, tief über dem östlichen Horizont im Sternbild Krebs, gesichtet werden. Das ist seine beste Morgensichtbarkeit im Jahr 2018! Am 26. des Monats erreicht er seine größte westliche Elongation mit einem Abstand von 18,3 Grad. Die Helligkeit steigt bis zum Monatsende auf ‑0,8 mag. Im Fernrohr erscheint der innerste Planet am 28. August halb beleuchtet (Dichotomie) und mit einem scheinbaren Durchmesser von 7 Bogensekunden. Am 20. August geht der Planet um 4:40 Uhr im Osten auf. Am 31. August erfolgt sein Aufgang schon um 4:33 Uhr Sommerzeit. Zu Beginn der Bürgerlichen Dämmerung, gegen 5:30 Uhr Sommerzeit, steht der innere Planet unseres Sonnensystems 5 Grad und zum Ende des Monats bereits 10 Grad hoch über dem Horizont und ist dann mit bloßem Auge zu sehen.
Die Venus ist nach wie vor in der Abenddämmerung als heller Abendstern im Sternbild Jungfrau sichtbar und steht am 17. August mit 45,9 Grad in ihrer größten östlichen Elongation zur Sonne. Aufgrund der flachen Ekliptiklage am Abend und ihrer südlichen Position im Tierkreis, erreicht sie in unseren Breiten nur eine Höhe von gerade einmal 10 Grad über dem Westhorizont. Ihre Sichtbarkeit geht im Laufe des Monats auch weiter zurück, da sie auf ihrer Wanderung entlang der Ekliptik schnell in Richtung Süden strebt und am 6. August den Himmelsäquator nach Süden überschreitet. Dabei nähert sie sich dem Hauptstern Spica immer weiter an. Geht die ‑4,3 mag helle und im Teleskop scheinbar 20 Bogensekunden große Venus am 1. August um 22:18 Uhr unter, verschwindet sie am 31. August bereits um 20:47 Uhr Sommerzeit unter der westlichen Horizontlinie. Ihre Helligkeit ist zu diesem Zeitpunkt auf ‑4,6 mag angestiegen. Mitte des Monats erscheint das Venusscheibchen gut 24 Bogensekunden groß und halb beleuchtet. Die so genannte Dichotomie tritt ein. Ende August wächst ihr Durchmesser auf 29 Bogensekunden. Der Beleuchtungsgrad nimmt immer weiter ab und beträgt Ende August bereits 41%. Am 14. August kann die dünne, zunehmenden Mondsichel nur 5 Grad nördlich des Abendsterns aufgefunden werden. Am letzten Abend des Monats begegnet Venus die 0,9 mag helle Spica in der Jungfrau. Ihr gegenseitiger Abstand beträgt dann nur 1,3 Grad.
Unser roter Nachbar Mars stand Ende des Vormonats in Opposition zur Sonne und ist nach wie vor die gesamte Nacht als hellstes Gestirn zunächst im Sternbild Steinbock sichtbar. Allerdings zieht er sich im Laufe des August vom Morgenhimmel zurück und sinkt immer früher unter dem Horizont. Auch die Helligkeit nimmt von anfangs ‑2,8 auf ‑2,1 mag stark ab. Am 23. August überschreitet er die Grenze zum Sternbild Schütze. Am 28. des Monats kommt Mars zum Sillstand und bewegt sich anschließend wieder rechtläufig durch den Tierkreis. Damit endet auch seine diesjährige Oppositionsperiode. Die nächste Opposition gibt es erst am 13. Oktober 2020! Auch sein scheinbarer Durchmesser geht weiter zurück von anfangs 24 auf 21 Bogensekunden. Damit ist der Rote Planet immer noch ein lohnendes Objekt für jedes Teleskop vorausgesetzt, die Bedingungen lassen es zu, weil er für Mitteleuropa nicht sehr hoch über dem Horizont steigt. Zur Monatsmitte erreicht Mars mit ‑26,5 Grad eine extrem südliche Deklination. Das bedeutet, dass er bei seinem Meridiandurchgang kurz vor Mitternacht nur eine Höhe von gut 11 ½ Grad über dem Horizont erreicht! Am 1. August steht unser Nachbarplanet um 0:54 Uhr im Süden und sinkt um 4:24 Uhr unter die südwestliche Horizontlinie. Am 31. August befindet sich der Rote Planet bereits um 22:33 Uhr im Meridian und geht um 2:07 Uhr Sommerzeit unter. Am 23. August zieht der noch fast volle Mond nur 7 Grad nördlich am Mars vorbei.
Der Riesenplanet Jupiter, rechtläufig in der Waage, ist ein Objekt für den Abendhimmel und geht bereits vor Mitternacht unter. Er ist mit einer Helligkeit von zunächst noch ‑2,1 mag deutlich lichtschwächer als Mars. Bis zum Monatsende geht seine Helligkeit auf ‑1,9 mag zurück. Auch sein scheinbarer Äquatordurchmesser schrumpft von anfangs 38 auf 35 Bogensekunden. Am 15. August kommt es zu einer engen Konjunktion mit Zubenelgenubi (Alpha Librae) in nur 0,6 Grad Abstand. Am 16. August begegnet der zunehmende Mond den Riesenplaneten in 4 ½ Grad nördlichen Abstand. Zu Beginn des Monats geht Jupiter um 23:54 Uhr unter. Ende August erfolgt sein Untergang bereits um 22:02 Uhr Sommerzeit. Am Abend des 2. August wandert gegen 22:18 Uhr der Schatten von Io und Europa vor der Jupiterscheibe vorüber, was auch in kleinen Fernrohren beobachtet werden kann.
Der Ringplanet Saturn bewegt sich immer langsamer werdend rückläufig durch den Schützen und kommt Ende des Monats fast zum Stillstand. Dabei kann er rund 2 Grad nordöstlich von M 8 und M 20 aufgefunden werden. Gleichzeitig zieht er sich fast vollständig aus der zweiten Nachthälfte zurück. Erfolgt sein Untergang am 1. August um 2:38 Uhr Sommerzeit, geht Saturn am 31. des Monats bereits zwei Stunden früher unter. Seine Helligkeit geht weiter zurück und beträgt Ende August noch 0,4 mag. Im Teleskop ist sein 18 Bogensekunden durchmessender Ring mit 26,5 Grad weit geöffnet. Am 21. August der zunehmende Mond in nur 5 Grad Abstand an Saturn vorbei.
Uranus, rückläufig im Sternbild Widder, kommt am 7. August zum Stillstand und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Der ferne grünlich leuchtende Planet geht schon in den Abendstunden auf und ist bereits zur Monatsmitte vor Mitternacht zu beobachten. Mit einer Helligkeit von 5,7 mag, ist Uranus theoretisch schon mit bloßem Auge sichtbar. Allerdings erkennt man auf dem 3,6 Bogensekunden großen Uranusscheibchen keinerlei Details im Teleskop. Am 1. August erfolgt sein Aufgang um 23:19 Uhr und am 31. August bereits um 21:21 Uhr Sommerzeit.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun bewegt sich rückläufig durch das Sternbild Wassermann und nähert sich seiner Opposition am 7. September. Somit ist der Planet fast die gesamte Nacht und schon kurz nach Einbruch der Dunkelheit beobachtbar. Die beste Beobachtungszeit ist aber die Zeit um seine Kulmination. Zu Beginn des Monats steht Neptun um 3:36 Uhr Sommerzeit im Süden. Ende August überschreitet der Planet bereits zwei Stunden früher den Meridian. Mit einer Helligkeit von 7,8 mag ist der scheinbar 2,3 Bogensekunden große Planet nur in Ferngläsern und Teleskopen beobachtbar.
Der Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und ist nach wie vor ein Objekt für die gesamte Nacht. Allerdings ist er mit einer Helligkeit von 14,2 mag nur großen Teleskopen vorbehalten. Der Sternenreichtum in diesem Himmelsabschnitt erschwert ebenfalls eine Beobachtung des entfernten Kleinplaneten. Die Kulminationszeiten von Pluto verfrühen sich von anfangs 23:47 Uhr auf 21:47 Uhr Sommerzeit.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 21P/Giacobini-Zinner steht im August schon bei Einbruch der Nacht hoch an unserem Himmel. Die beste Zeit, den Kometen zu beobachten, ist die Zeit um Mitternacht. Giacobini-Zinners Helligkeit steigt im Laufe des Monats von anfangs 9,0 auf 7,5 mag, so dass er unter dunklen Standorten schon mit lichtstarken Ferngläsern aufgefunden werden kann. Aufgrund seiner Erdnähe im September, wird die Koma entsprechend größer und diffus erscheinen und an weniger dunklen Standort recht schwer visuell zu erfassen sein. Der Schweifstern zieht im August schnell durch die Sternbilder Kassiopeia, Giraffe und Fuhrmann und ist zirkumpolar.
Der kurzperiodische Komet 48P/Johnson bewegt sich im Laufe des August vom Sternbild Wassermann kommend in den Südlichen Fisch und ist vor allem in der zweiten Nachthälfte beobachtbar. Für mitteleuropäische Verhältnisse erreicht er nur Höhen von knapp 20 Grad über dem Horizont. Am 12. August durchläuft der Schweifstern auch sein Perihel und sollte dann am hellsten sein. Die Helligkeit wird voraussichtlich um 11,5 mag liegen, so dass Komet Johnson ein Objekt für mittlere bis größere Teleskope ist.
(3) Juno kann zunächst noch im Sternbild Walfisch aufgefunden werden, wechselt aber am 23. August in den Stier. Die Helligkeit des Planetoiden steigt um 0,5 mag von anfangs 9,4 auf 8,9 mag. Am 1. August geht Juno um 0:19 Uhr auf. Am 31. August erfolgt ihr Aufgang bereits um 23:10 Uhr Sommerzeit.
Der Asteroid (4) Vesta stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und ist nach wie vor ein dankbares Objekt für das Fernglas. Sie wird in der Nacht vom 1. auf den 2. August stationär und bewegt sich anschließend wieder rechtläufig durch den Schlangenträger. Sie steht bei Einbruch der Nacht bereits im Süden. Zeitgleich endet auch ihre Oppositionsperiode. Auch die Helligkeit geht stark zurück von anfangs 6,3 auf 7,0 mag zum Monatsende. Ihre Untergangszeiten verfrühen sich von anfangs 1:47 Uhr Sommerzeit um zwei Stunden. Am 21. August befindet sich Vesta nur 6,5 Bogenminuten vom 4,8 mag hellen Stern 51 Oph entfernt, der sehr gut als Aufsuchhilfe dienen kann.
(6) Hebe wird am 21. August wieder heller als 10 mag und kann im Sternbild Orion am Morgenhimmel aufgefunden werden. Am 1. August geht Hebe um 2:14 Uhr auf und Ende des Monats bereits um 1:17 Uhr Sommerzeit. Am 30. August kann Hebe nur 7 Bogenminuten vom 6,1 mag hellen Stern SAO 112966 aufgefunden werden.
(115) Thyra wird am 27. des Monats wieder heller als 10 mag und bewegt an der Grenze zu den Sternbildern Wassermann und Pegasus. Am 1. August geht Thyra um 21:12 Uhr auf und steht um 3:24 Uhr in ihrer höchsten Position im Süden. Am 31. August erfolgt ihr Aufgang bereits um 18:38 Uhr und ihr Meridiandurchgang um 1:00 Uhr Sommerzeit. Am 4. August kann Thyra nur 6 Bogenminuten von 1 Psc (6,1 mag) aufgefunden werden.
Meteorströme
Die milden und hoffentlich auch klaren Sommernächte im August sind prädestiniert für den bekanntesten Meteorstrom des Jahres: Die Perseiden. Sie tauchen in jedem Jahr zwischen Mitte Juli bis zum 24. August auf. Der Mond wird die Beobachtung der Perseiden in diesem Jahr nicht stören. Das Maximum wird in der Nacht vom 12. auf den 13. August zwischen 22 Uhr und 10 Uhr morgens stattfinden. Aber auch in der Nacht vor und nach dem Maximum sind mit erhöhten Fallraten zu rechnen. Vor allem in den Morgenstunden, wenn der Radiant zu Beginn der Morgendämmerung gut 70 Grad Höhe erreicht, sind die meisten Sternschnuppen sichtbar. Die Meteore scheinen dabei aus einem Gebiet zu kommen, das sich ca. 2 Grad östlich vom Stern Eta Persei entfernt befindet. Zum Maximumszeitpunkt sind zwischen 90 und 100 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar, die mit einer Geschwindigkeit von 59 km/s in die Erdatmosphäre eindringen. Neben den normal hellen Sternschnuppen, gibt es auch einige sehr helle Exemplare mit bis zu 0 mag Helligkeit und darüber hinaus. Der Ursprung der Perseiden geht auf den periodischen Kometen 109P/Swift-Tuttle zurück, der eine Umlaufzeit von 120 Jahren besitzt.
In der ersten Augusthälfte können auch die Südlichen-Delta-Aquariden sowie die horizontnahen Capricorniden beobachtet werden, die Eintrittsgeschwindigkeiten von 41 bzw. 21 Kilometer pro Sekunde besitzen. Beide Ströme zeigen nur eine geringe Aktivität von 2 bis 3 Sternschnuppen pro Stunde. Die Aktivitätsdauer der Capricorniden reicht noch bis zum 15. August und der der Südlichen Delta-Aquariden noch bis zum 23. August.
Erwähnenswert sind im Monat August noch die Kappa-Cygniden, deren Radiant sich im Sternbild Schwan befindet. Dieser mit rund 3 bis 5 Sternschnuppen pro Stunde nicht gerade reiche Strom, ist vom 3. bis 25. August aktiv – mit einem Maximum in der Nacht vom 17. auf den 18. August. Der Radiant steht in den Abendstunden fast im Zenit. Der zunehmende Mond wird die Beobachtung nicht stören, da er bereits vor Mitternacht untergehen wird. Die Meteore sind mit 25 km/s Eintrittsgeschwindigkeit sehr langsam, so dass sie sich gut von anderen Meteorströmen unterscheiden. Es können aber auch einige sehr helle Exemplare dabei sein. Am 13. August 2007 konnten zahlreiche Boliden zwischen ‑4 und ‑5 mag Helligkeit beobachtet werden. Der Ursprungskörper der Kappa-Cygniden hat sich vermutlich aufgelöst.
Zwischen dem 25. August und 5. September sind außerdem noch die Alpha-Aurigiden sichtbar, dessen Maximum am 31. August zu erwarten ist. Der Radiant befindet sich südlich des Sterns Capella im Sternbild Fuhrmann. Mit 6 bis 10 Sternschnuppen pro Stunde, ist dieser Strom ebenfalls nicht sehr ausgeprägt. Allerdings wurden in der Vergangenheit schon Raten zwischen 30 und 40 Meteoren pro Stunde registriert. Als Ursprungskörper der Alpha-Aurigiden gilt der Komet C/1911 N1 Kiess, der eine Umlaufzeit von ungefähr 2.500 Jahren besitzt. Im Jahr 2007 kam es zu einer engen Passage zwischen der Erde und der Umlaufbahn des Kometen, wodurch eine Zenitrate von ca. 120 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden konnte.
Die Anthelionquelle ist über das gesamte Jahr aktiv und produzieren langsame Meteore aus der Ekliptikregion, östlich des Gegensonnenpunkts. Die Radiantenposition wandert im August vom Sternbild Wassermann in die Fische und befindet sich zwischen den Radianten der Capriconiden und der Südlichen Delta-Aquariden. Auch hier sind nicht mehr als 1 bis 2 Meteore pro Stunde zu erwarten, die mit rund 30 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre eindringen.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit finden wir das Sternbild Großer Bär, mit der einprägsamen Figur des Großen Wagens, schon recht niedrig aber immer noch gut sichtbar über dem Nordwesthorizont. Die hinteren Kastensterne des Wagens weisen fünfmal verlängert direkt auf den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Wagenkasten des Kleinen Bären steigt nun ebenfalls langsam wieder herab. Immer tiefer sinkt auch der Drache, dessen auffälliger Kopf jetzt westlich des Zenits zu finden ist. Sein langer Körper schlängelt sich um die Figur des Kleinen Wagens herum. Dagegen steigt das Sternbild Kepheus, rechts oberhalb des Kleinen Bären gelegen, immer höher und erreicht in der kommenden Stunde schließlich die Zenitregion. Bei guter Horizontsicht funkelt niedrig im Nordosten die hell leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann auffällig vor sich hin. Oberhalb des Fuhrmanns sind die schwachen Sterne des Sternbilds Giraffe nur schwer auszumachen. Ebenfalls im Nordosten ist auch schon der Perseus vollständig über dem Horizont erschienen. Halbhoch am Himmel entdecken wir schließlich noch das W‑förmige und recht auffällige Sternbild der Kassiopeia.
Im Osten
Genau im Osten steht nun das mächtige Pegasusquadrat als auffälligste Figur des nahenden Herbstes über dem Horizont. Die Sternenkette der Andromeda schließt sich unmittelbar östlich an den Pegasus an. Dabei gehört der linke obere Stern des Pegasusquadrats bereits zum Sternbild Andromeda. In der Andromeda befindet sich auch die nächst größere Nachbargalaxie unserer eigenen Milchstraßensystems, die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Diese kann unter einem relativ dunklen Himmel schon leicht mit bloßem Auge als ausgedehnter Lichtfleck erkannt werden. Unterhalb des Pegasus sind die Fische und noch weiter im Südosten bereits der Wassermann über dem Horizont erschienen. Östlich der Fische, direkt unterhalb der Andromeda gelegen, können wir die beiden Sternbilder Dreieck und Widder erkennen, die allerdings noch recht niedrig über dem Osthorizont zu finden sind. Direkt im Nordosten steht der Perseus und darüber des einprägsame Sternbild Kassiopeia sowie die unscheinbare Eidechse. Noch weiter höher in Richtung Zenit entdecken wir schließlich noch den Kepheus und das Sternbild Schwan, das aufgrund seiner einprägsamen Form oft auch als Kreuz des Nordens bezeichnet wird.
Im Süden
Der Südhimmel wird nun von der hellen Sommermilchstraße und dem auffälligen Sommerdreieck dominiert. Gebildet wird das Dreieck aus den hellen Hauptsternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler. Deneb befindet sich dabei nahezu in Zenitnähe und überschreitet soeben den Meridian. Die Wega hat ihren Meridiandurchgang bereits hinter sich. Atair steht nun fast genau im Süden und in mittlerer Höhe über dem Horizont. Westlich der Leier gelegen schließt sich der Herkules und darunter der Schlangenträger mit dem Schwanz der Schlange an. Inmitten der Milchstraße erkennen wir zwischen Schwan und Adler die eher unscheinbaren Sternbilder Füchschen und Pfeil. Durch diese Region verläuft der Cygnus-Rift der Milchstraße in Richtung Süden herab. Dabei handelt es sich um dunkle Staubfahnen aus interstellarer Materie, die das Licht dahinter liegender Sterne verdeckt. Unmittelbar östlich der Milchstraße befinden sich noch Delphin und das Füllen. Unter einem dunklen und klaren Landhimmel fällt unterhalb des Adlers die helle Schildwolke im Sternbild Schild auf. Dabei handelt es sich um eine helle und ausgedehnte Sternwolke in der Milchstraße. Noch weiter in Richtung Horizont entdecken wir den Schützen, der die recht einprägsame Form einer Teekanne besitzt und in dem sich das Zentrum unserer Galaxis befindet. Dieser hat vor ungefähr einer halben Stunde seinen höchsten Punkt überschritten und versinkt nun wieder unter dem Horizont. Direkt oberhalb des Teekannendeckels befindet der Ringplanet Saturn niedrig über dem Horizont. Die helle Milchstraße in dieser Region beherbergt zahlreiche Deep-Sky-Objekte, die wir auch mit Hilfe eines Feldstechers entdecken können. Dicht über dem Südwesthorizont stehen noch einige Sterne des Skorpions und darüber der mächtige Schlangenträger. Blicken wir dagegen auf die gegenüberliegende Seite des Meridians, sehen wir den Steinbock schon vollständig über dem Südosthorizont aufsteigen. Dort zieht ein sehr heller roter „Stern“ die Aufmerksamkeit des Beobachters auf sich. Hierbei handelt es sich um unseren roten Nachbarn Mars. Dieser wird in der nächsten halben Stunden seinen höchsten Punkt im Süden überschreiten. Noch weiter in Richtung Osten steht noch ein Teil des Herbststernbilds Wassermann.
Im Westen
Blicken wir genau in Richtung Westen fällt in niedriger Höhe der orange leuchtende Stern Arktur im Sternbild Bärenhüter auf. Der Bärenhüter besitzt annähernd die Form eines Kinderdrachens. Links oberhalb dieses Sternbilds erkennen wir die markante Figur der Nördlichen Krone. Oberhalb der Krone gelegen steht der eher unauffällige Herkules. In diesem Sternbild sollte unter einem dunklen Landhimmel bereits der helle Kugelsternhaufen Messier 13 als unscharfes Sternchen erkennbar sein, der unterhalb des rechten oberen Kastenstern des Herkules zu finden ist. Südlich der Nördlichen Krone befindet sich der Kopf der Schlange, der vom mächtigen Schlangenträger im Südwesten getragen wird und der im Laufe der Nacht ebenfalls im Westen untergehen wird. Direkt unterhalb des Schlangenträger verschwinden nun auch die letzten Sterne des Skorpions unter dem Horizont. Rechts vom Bärenhüter im Nordwesten entdecken wir das Sternbild Großer Bär mit der bekannten Figur des Großen Wagens. Darüber befindet sich der lang gezogene Körper des Drachen, dessen auffälliger und annähernd rautenförmiger Kopf sich noch in der Nähe des Zenits befindet. Unterhalb der Deichsel des Großen Wagens entdecken wir die Jagdhunde und, noch weiter in Richtung Horizont, das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Haar der Berenike. Aufgrund der horizontnahen Stellung verschwinden diese Sterne bereits im Horizontdunst.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.
Hallo
Guten Tag
Schöner Blog-Post. Informieren Sie alle über das, was in unserem Sonnensystem passieren wird und es gäbe einen Sternenhimmel. Dank für das Teilen dieser informativen Details, die jedem helfen. Ich hoffe, bald mehr Blog von Ihnen zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Onma