Am Samstag, den 14. Mai 2016, fand das 19. Südbrandenburger Sternfreundetreffen (SBST) statt. Und zwar nun schon im 3. Jahr auf dem Gelände der Pension „OTTO“ in Oppelhain bei Doberlug-Kirchhain. Mehr als 2 Dutzend Sternfreunde waren dabei am Start, die zum Teil ihr eigenes Instrumentarium mitbrachten. So konnte man hier und dort unsere Sonne im Weiß- und H‑Alpha-Licht betrachten – wenn sich die Sonne nicht gerade vor einer Wolke versteckte. Aber auch der zunehmende Halbmond am Taghimmel war von Interesse. Aufgrund meiner Nachtschicht, traf ich erst verspätet 18 Uhr auf dem Gelände ein und konnte neben Mario, der erst am Vortag von seiner Namibiareise zurückgekehrt war, noch Uwe aus Finsterwalde begrüßen. Diese beiden waren mit mir leider die einzigen Teilnehmer unserer HTT-Südkurve. Erfreulich war, dass auch einige Mitglieder der Kirchhainer Sternfreunde sowie des AstroTeam Elbe-Elster, die jedes Jahr das große Herzberger Teleskoptreffen ausrichten, anwesend waren. Aber auch einige Stammgäste, die das Treffen in jedem Jahr besuchten, konnte ich wiedersehen.
Gegen 19 Uhr traf man sich in der Gaststätte der Pension für das gemeinsame Abendessen nebst Fachgespräch zu den verschiedensten astronomischen Themen. Ganz hart gesottene nahmen auch im Biergarten platz. Nach dem Abendessen ging es zurück an die Beobachtungsinstrumente um Mond und Jupiter – bei ziemlich miserablen Seeing – zu beobachten. Der recht starke und vor allem kalte Wind trübte die Beobachtung doch ein wenig. Schließlich waren wir aus der Vorwoche wettertechnisch was ganz anderes gewohnt. Erstaunt war ich von Stefan Simons Ansatz, ein Canon EF 100–400 mm Tele-Objektiv der L‑Serie, mit zwei Telekonvertern – ebenfalls von Canon – zu verbinden, um am Ende eine Brennweite von 1120 mm bei F/16 zu erhalten, um damit den Mond fast vormatfüllend zu fotografieren. Er benutzte dieses Equipment zur Fotografie des Merkurtransits am vergangenen Montag. Anschließend wurden wir in den Vortragssaal geladen, wo wir zwei Vorträge hören konnten.
Zum einen präsentierte Dietrich Strauch sein schon vielerorts vorgeführtes Experiment und erläuterte, wie die Nebellinien in den Spektren von Sternen entstehen. Anschließend wurde ein Film einer Stammbesucherin des SBST gezeigt, die vor einigen Jahren die berühmten Sternwarten der ESO in Chile besuchen konnte. Nach den Vorträgen, gegen 22:00 Uhr, fuhr ein Großteil der Teilnehmer leider wieder heim, ohne das nun deutlich besser gewordene Wetter, mit klarem Himmel, zu nutzen. Die Wolken verschwanden in dieser Nacht fast vollständig. Christoph, von den Kirchhainer Sternfreunden, und ich nahmen dann noch ein paar Stimmungsbilder vom Platz auf und ließen den Abend, mit den verbliebenen 6 Teilnehmern des Südbrandenburger Teleskoptreffrens, bei einem Bierchen im Gastraum der Pension „OTTO“ ausklingen.
Alles in allem war es wieder ein schönes kleines Teleskoptreffen, das seine Tradition und vor allem sein familiäres Ambiente all die Jahre lang bewahrt hat. Beim nächsten Mal hoffen wir am Tag auf etwas besseres und vor allem deutlich wärmeres Wetter. Denn der kalte und relativ starke Wind war äußerst unangenehm. Auch die Mondphase sollte diesmal etwas mehr berücksichtigt werden, um den Teilnehmern auch die Beobachtung von Deep-Sky-Objekte, am dunklen Himmel Südbrandenburgs, zu ermöglichen.