Der Sternhimmel im Monat Juni 2011

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Der Lauf des Mondes

Neu­mond ist am 1. Juni. Im hohen Nor­den Skan­di­na­vi­ens und über dem Nord­meer ereig­net sich an die­sem Tag eine par­ti­el­le Son­nen­fins­ter­nis, die von Mit­tel­eu­ro­pa aus aber nicht zu sehen ist. Zwei Aben­de spä­ter kön­nen wir die jun­ge Mond­si­chel tief im Wes­ten am Abend­him­mel beob­ach­ten. Anschlie­ßend wan­dert der zuneh­men­de Mond wei­ter durch die Stern­bil­der Zwil­lin­ge und Krebs und befin­det sich am 7. Juni nur 6 Grad süd­lich von Regu­lus im Löwen. Am 10. Juni bil­det unser Erd­tra­bant mit Spika in der Jung­frau und dem Ring­pla­ne­ten Saturn, der 9,5 Grad nörd­lich steht, ein gleich­schenk­li­ges Drei­eck. Der fast voll beleuch­te­te Mond steht am Abend des 14. Juni nur 3 Grad nord­öst­lich von Ant­ares im Skor­pi­on. Die Voll­mond­pha­se ist dann schließ­lich am 15. Juni erreicht. An die­sem Abend, wenn der Mond über dem Süd­ost­ho­ri­zont erscheint, befin­det er sich schon voll­stän­dig im Kern­schat­ten der Erde. Eine tota­le Mond­fins­ter­nis fin­det statt. 
Nach der Voll­mond­pha­se wird unser stil­ler Beglei­ter immer mehr ein Objekt für die zwei­te Nacht­hälf­te. Er durch­quert nach­ein­an­der die Stern­bil­der Schüt­ze, Stein­bock, Was­ser­mann und Fische. Am Mor­gen des 26. Juni fin­den wir ihn nur 5 Grad nörd­lich von Jupi­ter. In der Mor­gen­däm­me­rung des 28. Juni kön­nen wir die abneh­men­de Mond­si­chel nur 3 Grad nord­öst­lich des Stern­hau­fens der Ple­ja­den und 8 Grad öst­lich von Mars auf­spü­ren. Die dün­ne Mond­si­chel ist am Mor­gen des 29. Juni schließ­lich zum letz­ten Mal sicht­bar, wenn sie sich knapp 4 Grad west­lich unse­res roten Nach­bar­pla­net Mars aufhält.

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur steht am 13. Juni in obe­rer Kon­junk­ti­on mit der Son­ne und erreicht mit 1,324 AE oder 198 Mil­lio­nen Kilo­me­tern auch sei­ne maxi­ma­le Ent­fer­nung zur Erde. Die öst­li­che Elon­ga­ti­on des inners­ten Pla­ne­ten unse­res Son­nen­sys­tems wächst bis Ende Juni auf 19° an. Unter guten Bedin­gun­gen kann er evtl. mit einem Fern­glas tief über west­li­chen Hori­zont auf­ge­spürt werden.

Venus zieht sich im Lau­fe des Monats end­gül­tig vom Mor­gen­him­mel zurück und bleibt für das blo­ße Auge in den hel­len Strah­len der Son­ne ver­bor­gen. Nur mit Hil­fe eines Feld­ste­chers kann der ‑3,9 mag hel­le Pla­net noch bis Anfang Juli kurz vor Son­nen­auf­gang und dicht über dem Nord­ost­ho­ri­zont auf­ge­fun­den wer­den. Zu Beginn des Monats geht Venus um 4:05 Uhr auf. Am 15. Juni erscheint sie bereits um 3:53 Uhr Som­mer­zeit über der Hori­zont­li­nie. Am 30 Juni zieht die schma­le Mond­si­chel nur 0,1° am schein­bar 10″ gro­ßen und zu 98% beleuch­te­ten Pla­ne­ten­scheib­chen vorbei.

Mars ver­lässt am 12. Juni das Stern­bild Wid­der und wech­selt recht­läu­fig in das Stern­bild Stier. Ab Ende des Monats kann er wie­der am Mor­gen­him­mel auf­ge­fun­den wer­den, wenn er um 2:48 Uhr Som­mer­zeit im Osten auf­geht. Im Tele­skop zeigt sich der 1,4 mag hel­le Rote Pla­net nur 4″ im Durchmesser.

Jupi­ter wan­dert recht­läu­fig durch das Stern­bild Fische und wech­selt am 7. Juni in das Stern­bild Wid­der. Der ‑2,3 mag hel­le und im Tele­skop schein­bar 37″ gro­ße Pla­net kann immer bes­ser am Mor­gen­him­mel beob­ach­tet wer­den, weil er im Lau­fe des Monats immer frü­her auf­geht. Am 1. erscheint Jupi­ter um 3:21 Uhr über der Hori­zont­li­nie. Am letz­ten Tag des Monats erfolgt sein Auf­gang bereits um 1:38 Uhr Som­mer­zeit. Am 26. Juni wan­dert der abneh­men­de Mond rund 6° nörd­lich am Jupi­ter vorbei.

Saturn im Stern­bild Jung­frau steht bei Ein­bruch der Dun­kel­heit schon im Süd­wes­ten und zieht sich im Lau­fe des Monats immer mehr aus der zwei­ten Nacht­hälf­te zurück. Am 14. Juni wird der Pla­net sta­tio­när und been­det sei­ne dies­jäh­ri­ge Oppo­si­ti­ons­pe­ri­ode. Der Umkehr­punkt sei­ner Oppo­si­ti­ons­schlei­fe liegt nur eine hal­be Voll­mond­brei­te süd­lich von Porri­ma (Gam­ma Vir). Am 1. Juni geht der 0,7 mag hel­le Pla­net um 3:05 Uhr unter. Am letz­ten Tag des Monats erfolgt der Unter­gang des nun 0,9 mag hel­len Ring­pla­ne­ten bereits um 1:11 Uhr Sommerzeit.

Ura­nus wan­dert wei­ter recht­läu­fig durch die Fische und kann am Mor­gen­him­mel auf­ge­fun­den wer­den. Im Fern­rohr zeigt sich ein 5,8 mag hel­les und 3,4″ gro­ßes grün­li­ches Scheib­chen. Am 1. Juni geht Ura­nus um 2:35 Uhr Som­mer­zeit auf. Am 30. Juni erscheint der Pla­net bereits um 23:38 Uhr über der öst­li­chen Horizontlinie.

Der äuße­re Pla­net unse­res Son­nen­sys­tems Nep­tun wird am 3. Juni sta­tio­när, setzt zu sei­ner Oppo­si­ti­ons­schlei­fe an und wan­dert wie­der recht­läu­fig durch den Was­ser­mann. Bis zum Ende der Nacht erreicht der schein­bar 2,5″ gro­ße und 7,9 mag hel­le Pla­net fast sei­ne höchs­te Stel­lung im Süden. Anfang des Monats geht Nep­tun um 1:38 Uhr Som­mer­zeit auf. Ende des Monats erfolgt sein Auf­gang bereits zwei Stun­den früher.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to kommt am 28. Juni im nörd­li­chen Grenz­be­reich des Stern­bilds Schüt­ze in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und kann als 14 mag hel­les Pünkt­chen inmit­ten der Milch­stra­ße auf­ge­spürt wer­den. Am Tag der Oppo­si­ti­on beträgt die Ent­fer­nung zu Plu­to 31,04 AE bzw. 4,643 Mrd. Kilo­me­ter, was einer Licht­lauf­zeit von 4 Stun­den und 18 Minu­ten ent­spricht. Am 1. Juni kul­mi­niert der Zwerg­pla­net um 2:57 Uhr und am 30. Juni bereits um 00:52 Uhr Sommerzeit.

Helle Kometen und Planetoiden

Komet C/2009 P1 Gar­radd wird immer bes­ser am Mor­gen­him­mel sicht­bar und bewegt sich in die­sem Monat im Grenz­ge­biet der Stern­bil­der Was­ser­mann und Fische. Bis zum Monats­en­de stei­gert der Komet sei­ne Hel­lig­keit auf rund 9 Magni­tu­den, so dass er schon sehr gut in mitt­le­ren Tele­sko­pen beob­ach­tet wer­den kann. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Sicht­bar­keit von Komet Gar­radd gibt es dem­nächst in einem Blog-Artikel.

C/2010 X1 Ele­nin ist tief am Abend­him­mel, mit immer gerin­ger wer­den­der Elon­ga­ti­on zur Son­ne, beob­acht­bar. Er wan­dert im Lau­fe des Monats vom Löwen in die Jung­frau. Die Hel­lig­keits­ent­wick­lung des Schweif­sterns ist immer noch recht unsi­cher. Es wird aber erwar­tet, dass er sei­ne Hel­lig­keit bis zum Monats­en­de auf 11 Magni­tu­den steigt. Ende Sep­tem­ber könn­te er sogar eine maxi­ma­le Hel­lig­keit zwi­schen 4 bis 6 Magni­tu­den erreichen.

(2) Pal­las bewegt sich zunächst noch durch das Stern­bild Del­fin und wech­selt am 28. Juni in den Pfeil. Bis zum Ende des Monats steigt die Hel­lig­keit von anfangs 10,0 auf 9,7 mag. Am 1. Juni geht Pal­las um 21:14 Uhr auf. Am letz­ten Tag des Monats erfolgt der Auf­gang bereits um 18:59 Uhr Som­mer­zeit. Am 12. Juni steht der Aste­ro­id nur 3 Bogen­mi­nu­ten süd­lich von SAO 106138 (6,9 mag).

(4) Ves­ta wan­dert wei­ter durch den Stein­bock und wird am 24. Juni sta­tio­när. Anschlie­ßend bewegt sie sich wie­der rück­läu­fig durch den Stein­bock. Ves­ta zieht ihre Oppo­si­ti­ons­schlei­fe in der Nähe von Gam­ma Capri­cor­ni (3,7 mag), der gut als Auf­such­hil­fe für den Aste­ro­iden die­nen kann. Im Lau­fe des Monats stei­gert sie ihre Hel­lig­keit von anfangs 6,9 auf 6,3 mag, so dass sie bereits sehr leicht in Fern­glä­sern sicht­bar ist. Anfang des Monats geht Ves­ta um 1:19 Uhr auf und erreicht um 5:51 Uhr den Meri­di­an. Am Ende des Monats über­schrei­tet sie schon um 23:39 Uhr die Hori­zont­li­nie und steht um 4:05 Uhr Som­mer­zeit im Süden.

(10) Hygiea stand im Vor­mo­nat in Oppo­si­ti­on und bewegt sich wei­ter­hin durch die Waa­ge. Am 1. kul­mi­niert der 9,5 mag hel­le Aste­ro­id um 23:24 Uhr. Am 30. Juni, nun wie­der schwä­cher als 10 mag, erfolgt ihr Meri­di­an­durch­gang bereits um 21:22 Uhr Sommerzeit.

Am 27. Juni kommt (43) Ari­ad­ne im Stern­bild Schüt­ze in Oppo­si­ti­on zur Son­ne, erreicht eine respek­ta­ble Hel­lig­keit von 9 mag und einen Abstand von 0,8156 AE bzw. 122 Mio. Kilo­me­tern zur Erde. Zu Beginn des Monats geht der 9,9 mag hel­le Aste­ro­id um 23:17 Uhr auf und kul­mi­niert um 3:13 Uhr. Am letz­ten Tag des Monats erfolgt ihr Auf­gang bereits um 20:50 Uhr und die Kul­mi­na­ti­on um 00:52 Uhr Sommerzeit.

Meteorströme

Vom 19. Mai bis 14. Juni sind die Tau-Her­ku­li­den aktiv. Sie gehen auf den Kome­ten 73P/Sch­wass­mann-Wach­mann zurück und erzeu­gen nur 2 Meteo­re pro Stun­de. Die Geschwin­dig­keit der Teil­chen beträgt dabei nur 15 km/s. Das Maxi­mum der Tau-Her­ku­li­den wird am 3. Juni erwar­tet. Der Radi­ant steht in unse­ren Brei­ten und zum Maxi­mums­zeit­punkt fast im Zenit. In Zukunft ? ins­be­son­de­re in den Jah­ren 2022 und 2049 – könn­te es aber zu höhe­ren Raten kommen.

Seit 1966 wer­den zwi­schen dem 10. und 20. Juni die Juni-Lyri­den beob­ach­tet. Ihr Akti­vi­täts­ma­xi­mum erreicht der Mete­or­strom am 16. Juni. Gewöhn­lich wer­den kaum mehr als 5 Meteo­re pro Stun­de regis­triert, die mit einer Geschwin­dig­keit von 31 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Im Jahr 1996 kam es aber auch schon zu einer höhe­ren Rate. Der Radi­ant befin­det sich im Stern­bild Lei­er – nur weni­ge Grad vom Haupt­stern Wega ent­fernt – und steht dem­zu­fol­ge im Juni sehr hoch am Him­mel. Ein Ursprungs­ko­met ist noch nicht bekannt. Lei­der stört der noch fast vol­le abneh­men­de Mond in die­sem Jahr die Beob­ach­tung die­ses Meteorstroms.

Die Juni-Boot­i­den sind vom 22. Juni bis 2. Juli aktiv und stam­men vom kurz­pe­ri­odi­schen Kome­ten 7P/­Pons-Winne­cke. Das Maxi­mum wird in die­sem Jahr am 27. Juni gegen 23 Uhr Som­mer­zeit erwar­tet. Aller­dings ist die Zeni­tra­te varia­bel und so gering, dass sie in der Regel kaum auf­fällt. Im Schnitt sind nicht mehr als 5 Meteo­re pro Stun­de zu erwar­ten. Der Radi­ant steht aber in Zenit­nä­he und dem­zu­fol­ge sehr hoch am Him­mel. Trotz­dem lohnt sich eine Beob­ach­tung, da der Strom in ver­schie­de­nen Jah­ren Akti­vi­täts­aus­brü­che zeig­te. So stieg im Jahr 1998 die Zeni­tra­te für kur­ze Zeit auf 100 Meteo­re pro Stun­de und im Jahr 2004 auf 50 Meteo­re pro Stun­de an. Auch steht der Mond, mit sei­ner schma­len abneh­men­den Sichel am Mor­gen­him­mel, recht güns­tig. Die Teil­chen der Juni-Boot­i­den erzeu­gen mit 18 km/s sehr lang­sa­me Spu­ren. Somit las­sen sich die Teil­chen des Stroms sehr gut von spo­ra­di­schen Meteo­ren unterscheiden.

Die eklip­ti­ka­len Meteo­re der Ant­he­l­ionquel­le (nach älte­ren Quel­len als Sagi­ta­ri­iden bezeich­net) sind im gesam­ten Monat aktiv. Durch die gerin­ge Höhe des Aus­strah­lungs­punk­tes über dem Hori­zont, ist im Durch­schnitt aber nur mit einem Mete­or pro Stun­de zu rechnen.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Stern­him­mel am 15. Juni 2011 um 23:00 MESZ

Im Nor­den

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit hat die bekann­te Figur des Gro­ßen Wagens (ein Teil des Stern­bilds Gro­ßer Bär) die höchs­te Stel­lung im Zenit schon längst über­schrit­ten und steigt jetzt wie­der lang­sam zum Nord­west­ho­ri­zont her­ab. Die bei­den hin­te­ren Kas­ten­ster­ne des Wagens fünf­mal ver­län­gert zei­gen auf den Polar­stern, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Polar­stern ist der letz­te Deich­selstern des Klei­nen Bären, des­sen Wagen­kas­ten sich jetzt ziem­lich genau auf 12 Uhr Posi­ti­on und somit in sei­ner höchs­te Stel­lung über dem Nord­ho­ri­zont befin­det. Dar­über erkennt man ein Teil des Dra­chen, des­sen mar­kan­ter Kopf, rechts ober­halb des Wagen­kas­tens gele­gen, in der nächs­ten Stun­de zum Zenit auf­stei­gen wird.
In mitt­le­rer Höhe im Nord­os­ten ent­de­cken wir das Stern­bild Kepheus, in dem man die Form eines Haus­da­ches erah­nen kann. Dar­un­ter befin­det sich die Kas­sio­peia, die die Form des Buch­sta­bens „W“ besitz und auch als Himmels‑W bekannt ist. Sie hat ihre unte­re Kul­mi­na­ti­on schon längst über­schrit­ten. Hin­ge­gen hat das Stern­bild Per­seus gera­de sei­ne unte­re Kul­mi­na­ti­on erreicht und befin­det sich nun genau über dem Nord­ho­ri­zont. In Hori­zont­nä­he und west­lich des Per­seus gele­gen, fun­kelt die gelb­lich leuch­ten­de Kapel­la im Stern­bild Fuhr­mann gemäch­lich vor sich hin. Ober­halb des Fuhr­manns ste­hen noch die schwa­chen aber unschein­ba­ren Stern­bil­der Luchs und Giraffe.

Im Osten

Der Osten wird jetzt vom impo­san­ten Som­mer­drei­eck domi­niert, das sich in hal­ber Höhe über dem Hori­zont befin­det. Es wird durch die drei hel­len Ster­ne Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler gebil­det. Genau zwi­schen Adler und Schwan befin­den sich die klei­nen unschein­ba­ren Stern­bil­der Pfeil und Füchs­chen. Das Band unse­rer Hei­mat­ga­la­xie, die Milch­stra­ße, ver­läuft mit­ten durch das Som­mer­drei­ecks hin­durch von links oben kom­mend zum süd­öst­li­chen Hori­zont her­ab. Unter einem dunk­len Land­him­mel und bei guter Hori­zont­sicht im Süd­os­ten soll­te man auch schon die hel­le Schild­wol­ke im Stern­bild Schild erken­nen können.
Ober­halb Som­mer­drei­ecks ent­de­cken wir das Stern­bild Her­ku­les und einen Teil des Dra­chen, mit sei­nem mar­kan­ten rau­ten­för­mi­gen Kopf. Unter­halb des Som­mer­drei­ecks sind auch schon die klei­nen Stern­bil­der Fül­len und Del­phin über dem Hori­zont erschie­nen. Im Nord­os­ten gehen schon die ers­ten Ster­ne des Stern­bilds Pega­sus auf. Dar­über erkennt man das unschein­ba­re Stern­bild Eidech­se und noch wei­ter höher im Nord­os­ten den Kepheus.

Im Süden

Bli­cken wir hoch in Rich­tung Süden hat das Stern­bild Bären­hü­ter, mit sei­nem auf­fäl­lig hell und oran­ge erschei­nen­den Haupt­stern Ark­tur, den Süd­punkt schon längst über­schrit­ten. Links dane­ben befin­det sich das Stern­bild Nörd­li­che Kro­ne, die gera­de den Meri­di­an pas­siert. Noch wei­ter in Rich­tung Osten steht der Her­ku­les, der in der nächs­ten hal­ben Stun­de sei­nen höchs­ten Punkt errei­chen wird. Nun ist auch die bes­te Zeit, den Kugel­stern­hau­fen Mes­sier 13 im Her­ku­les zu beob­ach­ten, der sich etwas unter­halb vom rech­ten obe­ren Kas­ten­stern des Her­ku­les befin­det. Unter einem dunk­len Land­him­mel ist die­ser sogar als blas­ser Licht­fleck mit blo­ßem Auge erkennbar.
Unter­halb des Stern­bilds Nörd­li­che Kro­ne steht der Kopf der Schlan­ge, die vom mäch­ti­gen Schlan­gen­trä­ger im Süd­os­ten getra­gen wird. Unter­halb der Schlan­ge geht gera­de die Waa­ge durch den Meri­di­an. Links dane­ben erkennt man den nörd­li­chen Teil des Stern­bilds Skor­pi­on, mit sei­nem röt­lich fun­keln­den Haupt­stern Ant­ares. Halb­hoch im Süd­wes­ten ste­hen noch die Gala­xien­ge­bie­te des Stern­bilds Jung­frau, mit der hel­len Spika. In der Jung­frau befin­det sich zur Zeit auch der Ring­pla­net Saturn, der mit einem wei­te­ren Stern der Jung­frau eine Art „Dop­pel­stern“ bil­det und sich noch in guter Beob­ach­tungs­po­si­ti­on befindet.

Im Wes­ten

Im Wes­ten ver­schwin­den nun lang­sam aber sicher die letz­ten Früh­lings­stern­bil­der. Der mäch­ti­ge Löwe nähert sich jetzt immer wei­ter dem West­ho­ri­zont. Auch der unschein­ba­re Krebs, west­lich des Löwen­kop­fes, ist schon nahe­zu im Hori­zont­dunst ver­schwun­den. Dicht über dem Nord­west­ho­ri­zont fun­keln noch die bei­den hel­len Haupt­ster­ne Kas­tor und Pol­lux in den Zwil­lin­gen mun­ter vor sich hin.
Hoch im Süd­wes­ten steht der Bären­hü­ter, mit dem hel­len Haupt­stern Ark­tur. Rechts dane­ben befin­det sich noch in güns­ti­ger Beob­ach­tungs­po­si­ti­on das Stern­bild Gro­ßer Bär. Unter­halb der Wagen­deich­sel des Gro­ßen Bären ent­de­cken wir das unschein­ba­re Stern­bild der Jagd­hun­de und noch wei­ter tie­fer das Haar der Bere­ni­ke. Dar­un­ter befin­det sich die Jung­frau mit dem Ring­pla­ne­ten Saturn. Dicht über dem Süd­west­ho­ri­zont ver­schwin­den gera­de die bei­den unschein­ba­ren Stern­bil­der Rabe und Becher.

Wei­ter­füh­ren­de Links:

Der Stern­him­mel im aktu­el­len Monat

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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