…einfacher gesagt als getan, wem man sich in diversen Support- und Computer Foren einmal umhört. Oft möchte man die alte Version des Programms von der Platte schmeißen um eine aktuelle zu installieren bzw. sich von diesem Produkt endgültig trennen. Und hier scheitert oft der Versuch, diesen elementaren Vorgang des mündigen Anwenders durchzuführen, weil Nero sich einfach weigert, diverse Fehlermeldungen ausgibt und so den Puls des Anwenders in ungeahnte Höhen schnellen lässt. Wenn es den wider erwarten doch noch gelingt, die Software über Systemsteuerung/Software zu deinstallieren, bleiben viele Reste in der Registry und auf der Festplatte zurück.
Abhilfe schafft das Nero General Clean Tool vom Hersteller, welches alle (oder besser nahezu alle) Nero Komponenten, Plugins und Registry-Einträge rückstandslos entfernen kann. Es ist auch empfehlenswert bei einer Deinstallation und anschließend Neuinstallation des Produkts. Seltsam ist nur, dass der Hersteller es nicht fertig bekommt, schon im Produkt selber eine funktionierende Deinstallationsroutine zu implementieren, so dass der Anwender im Zweifelsfall auf dieses Tool zurückgreifen muss. Auch entfernt es nicht alle Registry-Einträge, wie ich mit Hilfe des Windows eigenen Registry Editors feststellen konnte.
Glücklicherweise hat bei mir die normale Deinstallationsroutine über die Systemsteuerung funktioniert. Zur Sicherheit habe ich noch das Tool drüberlaufen lassen, was einige Zeit in Anspruch nahm. Nach dem anschließenden Neustart des Rechners fand ich aber dann noch Einträge in der Registry, die ich zum größten Teil mit CCleaner und TuneUp Utilities wegbekam. Gewundert habe ich mich nur, warum die beiden Cleaning Tools diverse Multimedia-Dateiendungen (z.B. .jpg, .bmp, .png, .gif, .mp3, .avi, .wav, .wma, .wmv etc.) als nicht mehr verwendet aufführte. Der Grund dafür war, dass Nero diese Dateitypen für sich beanspruchte und die Zuordnung zu diesen Dateien entsprechen änderte, egal ob man diesen Punkt bei der benutzerdefinierten Installation abgewählt hatte oder nicht. So ging bei der Deinstallation auch der Schlüssel „PerceivedType“ verloren, der normalerweise bei Video-Files auf „video“ und bei Bildern auf „image“ stehen muss. Jetzt kann man natürlich Abhilfe schaffen, indem man z.B. unter Windows XP über Explorer/Extras/Ordneroptionen/Dateitypen ein Standardprogramm zum Öffnen dieser Dateien zuweist. Zwar klappt es jetzt wieder, die Datei mit dem zugewiesenen Programm zu öffnen, der Registry-Schlüssel bleibt aber aber nach wie vor verloren. Das hat zur Folge, dass diese Dateien zum Beispiel im Windows Media Center nicht mehr angezeigt werden. Offensichtlich hat Nero hier wirklich ganze Arbeit geleistet.
Zum Glück gibt es für das Probleme einen einfacheren Lösungsweg: In der Registry sind unter HKEY_CLASSES_ROOT alle Dateiendungen registriert, darunter auch die betreffenden Media-Files. Auf einem anderen, funktionsfähigen oder jungfräulichen PC öffnet man den Registry-Editor über Start/Ausführen/ regedit und sucht sich die Teilstruktur HKEY_CLASSES_ROOT heraus. Nun kann man hier alle relevanten Video- und Bildformat-Endungen exportieren, in dem man mit der rechten Maustaste auf dem jeweiligen Eintrag klickt und „exportieren“ wählt. Jetzt noch Speicherort und Dateiname angeben, damit die Dateizuordnung in einer extra Datei mit der Endung .reg gesichert wird. Das Zurückspielen geht ebenso einfach, indem man die gesicherte Datei auf dem betroffenen Rechner einfach per „Doppelklick“ öffnet. Danach den Rechner neu starten und das Problem sollte gelöst sein. 🙂
Als Brennprogramm setzte ich momentan die Freeware CDBurner XP ein. Das Programm scheint auf den ersten Blick jedenfalls für meine Zwecke völlig ausreichend zu sein, da ich die Zusatztools von Nero sowieso nie benutzt habe. Als weitere Freeware Alternativen wären natürlich noch DeepBurner Free und ImgBurn zu nennen. Ashampoo Burning Studio 2010 wird von Chip.de sogar als Vollversion zum Download angeboten. Wer eher Open Source bevorzugt, kann auch mal einen Blick auf InfraRecorder werfen.
Danke für den Beitrag