Der Sommer ist bekannt für seine warmen Nächte, in der man auch mit kurzen Hosen und T‑Shirt beobachten kann. Aber leider wird es nördlich von 50° Breite nicht mehr ganz dunkel. Es ist die Zeit der weißen Nächte, wenn die Sonne weniger als 18° unter dem Horizont versinkt. So bin ich regelmäßig gezwungen, von Anfang Juni bis Ende Juli eine Zwangspause einzulegen. Aber es gibt für die Nordlichter ein Trostpflaster: Regelmäßig erscheinen so genannte Leuchtende Nachtwolken oder englisch noctilucent clouds (NLC) über dem Nordhorizont. Sie tauchen um die Sommersonnenwende in der Dämmerung auf und bestehen aus Eiskristallen in der Mesopause – in Höhen von 81 km bis 85 km. In dieser Höhe werden sie noch von der Sonne angestrahlt, obwohl sich diese für den lokalen Beobachter schon unter dem Horizont befindet.
Am 23. Juni hatte ich also zum ersten Mal in diesem Jahr das Glück, so eine NLC in 10° Höhe über dem Nordwest-Horizont zu beobachten. Kurz vor 23:30 Uhr war sie auch am hellsten. Von der Farbe her erschien sie mir perlmuttartig und von der Struktur ähnlich einer Zirruswolke. Während der Beobachtung veränderte sie sich kaum und zog sehr langsam in Richtung Westen.
Aufnahmedaten:
Ort: Radensdorf, Brandenburg
Kamera: Canon EOS 1000D
Datum: 23.06.2009, 23:13 Uhr MESZ
Brennweite: 18 mm
Belichtungszeit: 2,5 s
Blende: 3,5
ISO-400
Weiterführende Links:
Spaceweather – Noctilucent Photo Gallery 2009
Meteoros.de – Leuchtende Nachtwolken
Wikipedia – NLC