Kampf gegen Windmühlen?

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Jeder kennt wohl die Geschich­te von Don Qui­jo­te Kampf gegen Wind­müh­len? Na jeden­falls im Ansatz. 😉 Aber was muss­te ich am Don­ners­tag in der Lau­sit­zer Rund­schau lesen: Son­ne­wal­de droht Zwangs­ent­eig­nung.

Die Radensdorfer WindräderDie Stadt Son­ne­wal­de (Land­kreis Elbe-Els­ter) kämpft seit gut 3 Jah­ren gegen das Auf­stel­len von zwei WEA in unmit­tel­ba­rer Umge­bung der Ort­schaft und legt sich sogar mit dem Inves­tor Umwelt­ge­rech­te Kraft­an­la­gen Stand­ort­ent­wick­lungs GmbH & Co. KG (UKA) und dem Lan­des­um­welt­amt Bran­den­burg an. Dabei räumt die Stadt ein, sich nicht gegen alter­na­ti­ve Ener­gie­ge­win­nung zu stel­len und macht sogar einen Kom­pro­miss­vor­schlag, die Anla­gen auf den „Gahroer Ber­gen“ auf­stel­len zu las­sen. Im Streit geht es um die Tras­se, die den erzeug­ten Strom der Wind­ener­gie­an­la­gen zum Ein­spei­se­punkt ins regio­na­le Netz über­tra­gen soll. Die­se wür­de dann auch auf Gemein­de­land der Stadt Son­ne­wal­de verlaufen. 

Die UKA beharrt aber dar­auf, die Anla­ge am geplan­ten Ort bau­en zu kön­nen und stell­te im ver­gan­ge­nen Som­mer beim Lan­des­um­welt­amt einen Antrag auf „Zwangs­ent­eig­nung“. Die Kar­ten sehen für den Pro­jekt­ent­wick­ler nicht schlecht aus. Für die Son­ne­wal­der Stadt­ver­ord­ne­ten ein Grund, ernst­haf­te Zwei­fel am Demo­kra­tie­ver­ständ­nis auf Lan­des­ebe­ne zu hegen.

Biosphärenreservat SpreewaldDas ist ja mal ein inter­es­san­ter Fall, auf was sich Gemein­den ein­stel­len müs­sen, wenn sie sich gegen das Auf­stel­len von Wind­rä­dern in unmit­tel­ba­rer Orts­um­ge­bung ent­schei­den. Ins­be­son­de­re, wenn das Land Bran­den­burg und der Inves­tor tat­säch­lich damit durch­kom­men. Ein Grund mehr, die Volks­in­itia­ti­ve mit einer Unter­schrift zu unter­stüt­zen. Es feh­len näm­lich immer noch rund 9.000 von 20.000 Unterschriften.

In einem wei­te­ren Arti­kel in der LR ist zu lesen, dass das Amt Unter­spree­wald, zu der auch die Gemein­de Lüb­ben gehört, in der nächs­ten Zeit einen neu­en Flä­chen­nut­zungs­plan für die Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik auf­le­gen möch­te. Hof­fent­lich wer­den dabei Beden­ken und Ein­wän­de der Bür­ger und Gemein­den auch ernst genom­men. Denn sol­che Anla­gen haben nach wie vor in Natur- und Land­schafts­schutz­ge­bie­ten nichts zu suchen!

Wich­tig bei der neu­en Pla­nung erscheint vor allem, dass bestimm­te Land­stri­che von der Wind­kraft- und Pho­to­vol­ta­ik-Nut­zung aus­ge­schlos­sen wer­den kön­nen, wenn sach­li­che Grün­de dage­gen ste­hen. Klei­ne denkt bei­spiels­wei­se an Schlep­zig und sei­ne Lage im Bio­sphä­ren­re­ser­vat. Ein ande­res The­ma sei der Wald, der mitt­ler­wei­le von der Nut­zung durch Wind­ener­gie nicht mehr aus­ge­schlos­sen sei.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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