Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats steht der zunehmende Mond in der Nähe von Mars und Regulus, dem Hauptstern im Sternbild Löwe. Der Abstand zwischen Mars und Mond beträgt nur 5 Grad. Am Morgen des 3. Juni ist das erste Viertel erreicht. Unser stiller Begleiter wandert weiter ostwärts durch das Sternbild Jungfrau und ist schließlich am 6. Juni nur noch 4 Grad südöstlich von Spica zu finden. Nachdem der Mond das Sternbild Waage hinter sich gelassen hat, wird der 2,9 mag helle Stern Pi Scorpii am Abend des 9. Juni gegen 22:10 Uhr in der bereits fortgeschrittenen Dämmerung vom fast vollen Mond bedeckt. Diese Bedeckung dauert etwa 70 Minuten, bis der Erdtrabant den Stern auf der beleuchteten Seite wieder freigibt. Einen Abend später hat der Mond den Hauptstern Antares bereits hinter sich gelassen, bis er am Morgen des 11. Juni im südlichen Teil des Sternbildes Schlangenträger die Vollmondphase durchläuft. Nach der Vollmondnacht wird der Mond allmählich zu einem Objekt der zweiten Nachthälfte. Er wandert weiter durch die Sternbilder Schütze, Steinbock und Wassermann und erreicht dort am 18. des Monats das letzte Viertel. Am Morgen des 19. Juni ist die abnehmende Mondsichel nur 2 Grad nördlich des Ringplaneten Saturn im Sternbild Fische zu sehen. Ab dem 21. Juni wandert die Mondsichel durch das Sternbild Widder, wo sie am Morgen des 22. Juni nur noch 6 Grad über dem Morgenstern Venus steht. Nur einen Morgen später steht die sehr dünne Mondsichel direkt westlich des Siebengestirns der Plejaden im Sternbild Stier und tief über dem Nordosthorizont in der fortgeschrittenen Morgendämmerung. An diesem Morgen werden auch einige helle Plejadensterne vom Mond bedeckt, beginnend mit dem 4,1 mag hellen Stern Merope gegen 4 Uhr. Am Morgen des 24. Juni ist die Sichel zum letzten Mal zu sehen, bis sie am 25. des Monats in die Neumondphase übergeht. Am Abend des 26. Juni taucht die dünne zunehmende Mondsichel wieder in der Abenddämmerung im Sternbild Zwillinge auf und wandert in den folgenden Tagen durch die Sternbilder Krebs und Löwe. Am 29. Juni steht der Mond wieder in Marsnähe und befindet sich 2 ½ westlich unseres roten Nachbarplaneten. Am letzten Abend des Monats hat der zunehmende Mond den Mars bereits hinter sich gelassen und steht schließlich 9 ¾ Grad östlich von ihm.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur hat gerade seine obere Konjunktion hinter sich gebracht und ist ab Mitte Juni am Abendhimmel zu sehen. Sein östlicher Abstand zu unserem Zentralgestirn wächst bis zum Monatsende auf fast 26 Grad an. Am 4. Juli erreicht Merkur schließlich mit einem Winkelabstand von 25°26’ seine größte östliche Elongation von der Sonne. Geübte Beobachter können ab Monatsmitte versuchen, Merkur in der Abenddämmerung tief über dem Nordwesthorizont zu erspähen. Ein südlicher Standort ist dabei von Vorteil, denn nördlich von 52° stören die “Weißen Nächte” die Beobachtung nachhaltig. Am 15. Juni geht der ‑0,6 mag helle Planet um 22:54 Uhr Sommerzeit unter. Gegen 22:15 Uhr ist es endlich dunkel genug, um den innersten Planeten mit bloßem Auge oder einem Fernglas zu erspähen. Der Planet steht dann nur noch 4 Grad über dem Horizont. Die beste Zeit, Merkur mit bloßem Auge zu entdecken, ist vom 16. bis 22. Juni. Bis zum 25. Juni nimmt die Helligkeit des Merkur auf 0,0 Größenklassen ab. Zum letzten Mal mit bloßem Auge zu sehen ist Merkur in der Abenddämmerung des 27. Juni. An diesem Abend verschwindet er um 22:56 Uhr unter dem Horizont. Nur einen Tag später ist das 7,3 Bogensekunden große Merkurscheibchen halb beleuchtet. Die sogenannte Dichotomie tritt ein. Im Teleskop erscheint der flinke Planet dann als Halbmerkur. Die zunehmende Mondsichel kann am Abend des 26. und 27. Juni als Aufsuchhilfe dienen. Denn sie steht an diesen Abenden nur 6 ½ Grad nordwestlich bzw. 6 Grad östlich des Planeten.
Venus ist ein auffälliger Morgenstern und steht am 1. Juni 2025 mit einem Winkelabstand von 45°53’ in ihrer größten westlichen Elongation zur Sonne. An diesem Tag erscheint das 24 Bogensekunden große Venusscheibchen auch halb beleuchtet (Dichotomie). Danach nimmt ihr scheinbarer Durchmesser weiter ab und beträgt am Monatsende nur noch 18 Bogensekunden, da sich unser Nachbarplanet auf seiner Bahn um die Sonne weiter von uns entfernt. Ihr Beleuchtungsgrad steigt dagegen auf 64%. Venus wandert im Monatsverlauf weiter nordwärts durch den Tierkreis und wechselt am 9. Juni vom Sternbild Fische in das Sternbild Walfisch und am 10. des Monats in das Sternbild Widder. Am 28. Juni wird schließlich die Grenze zum Sternbild Stier überschritten. Ihre Aufgangszeit verkürzt sich von 3:17 Uhr auf 2:31 Uhr Sommerzeit. Die scheinbare Helligkeit nimmt weiter von ‑4,4 auf ‑4,1 mag ab. Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung steht sie zu Monatsbeginn noch 8 Grad über dem Horizont, Ende Juni sind es schon fast 14 Grad. Am 12. des Monats steht die Venus im Aphel ihrer Bahn und ist dann 108,9 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Interessant ist die Begegnung des abnehmenden Mondes mit der Venus am 22. Juni über dem Osthorizont.
Unser roter Nachbarplanet Mars ist ein Planet der ersten Nachthälfte und wandert rechtläufig durch das Sternbild Löwe. Zwischen dem 16. und 18. Juni zieht der Rote Planet in einem Abstand von nur 0,8 Grad nördlich an seinem Hauptstern Regulus vorbei. Beide Himmelskörper sind nahezu gleich hell. Die Untergänge des Roten Planeten verfrühen sich von 1:30 Uhr auf 0:03 Uhr Sommerzeit. Bis zum Monatsende schrumpft der scheinbare Durchmesser des Planetenscheibchens auf 4,9 Bogensekunden, so dass kaum noch Details auf seiner Oberfläche zu erkennen sind. Auch die scheinbare Helligkeit nimmt weiter ab und liegt Ende Juni bei 1,5 mag. Am 29. Juni steht die zunehmende Mondsichel nur noch 2 Grad westlich unseres Nachbarplaneten.
Der Riesenplanet Jupiter ist Anfang des Monats nur noch in der Abenddämmerung mit dem Fernglas zu sehen und wird schließlich unsichtbar. Er nähert sich seiner Konjunktion mit der Sonne, die er am 24. Juni erreichen wird. Am 12. wandert Jupiter vom Sternbild Stier in die Zwillinge, wo er erst in der letzten Juli Dekade wieder am Morgenhimmel erscheinen wird. Am 1. Juni geht der Riesenplanet mit einer Helligkeit von ‑1,9 mag um 22:32 Uhr Sommerzeit unter. An diesem Abend steht er zum Ende der bürgerlichen Dämmerung nur noch 4 Grad hoch im Westen.
Saturn ist wieder am Morgenhimmel zu sehen und wandert immer langsamer rechtläufig durch das Sternbild Fische. Am 1. des Monats geht er um 2:35 Uhr Sommerzeit auf und Ende Juni bereits um 0:44 Uhr. Seine scheinbare Helligkeit nimmt bis zum Monatsende leicht auf 1,0 Größenklassen zu. Sein Ring ist nach dem Durchgang der Erde durch die Ringebene im vergangenen Monat noch wenig geöffnet. Sie steigt im Laufe des Juni von 3,1 auf 3,6 Grad. Der Durchmesser des Planetenscheibchens am Äquator steigt auf 17 Bogensekunden. Am 19. Juni steht der abnehmende Mond in der Nähe von Saturn. Am 29. des Monats passiert der Ringplanet den äußeren Planeten unseres Sonnensystems, Neptun, in einem südlichen Abstand von nur einem Grad.
Uranus, rechtläufig im Sternbild Stier, stand Mitte Mai in Konjunktion zur Sonne und kann sich noch nicht aus ihren hellen Strahlen am Morgenhimmel befreien. Er bleibt den ganzen Monat unsichtbar.
Neptun, der äußere Planet unseres Sonnensystems, wandert rechtläufig durch die Fische. Auch er bleibt mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,9 mag zu Monatsbeginn in der Morgendämmerung noch verborgen. Geübte Beobachter können den fernen Eisriesen gegen Ende des Monats aufspüren, wenn er Besuch vom Ringplaneten Saturn erhält, der als Aufsuchhilfe dienen kann. Denn Saturn zieht am 29. Juni in einem Abstand von nur 59 Bogenminuten südlich an ihm vorbei. Es ist die erste von drei Begegnungen der beiden Planeten in diesem Jahr. Neptun steigt an diesem Abend um 0:43 Uhr Sommerzeit über den östlichen Horizont und steht zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung gegen 4 Uhr gut 27 Grad über dem Osthorizont.
Der Zwergplanet (134340) Pluto wandert rückläufig durch den Steinbock und nähert sich seiner Oppositionsstellung, die er am Ende des Folgemonats erreichen wird. Er ist ein Objekt der zweiten Nachthälfte. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 14,4 Größenklassen benötigt man ein größeres Teleskop, um den fernen Himmelskörper zu beobachten. Seine Aufgangszeit verschiebt sich von 0:58 Uhr auf 23 Uhr Sommerzeit.
Helle Kometen und Planetoiden
Der nur 12 bis 13 mag helle Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) wandert vom Sternbild Schwan in die Leier und ist ein Objekt für den Morgenhimmel.
(2) Pallas, anfangs 10,1 mag hell, wird am 3. Juni im Sternbild Delphin stationär und beginnt ihre Oppositionsschleife. Im Laufe des Juni nimmt die scheinbare Helligkeit des Asteroiden auf 9,7 mag zu. Am 1. Juni geht Pallas um 22 Uhr auf. Am 30. Juni findet der Aufgang des Asteroiden bereits um 19:51 Uhr Sommerzeit statt.
(4) Vesta stand Anfang Mai in Opposition zur Sonne und bremst ihre rückläufige Bewegung im Sternbild Jungfrau weiter ab. Am 18. des Monats wird sie stationär und beendet ihre Oppositionsperiode. Die scheinbare Helligkeit des Asteroiden nimmt deutlich von 6,3 auf 6,9 mag ab. Damit bleibt Vesta ein leichtes Objekt für jedes Fernglas. Ihre Untergangszeit verschiebt sich am Monatsende von 4:34 Uhr auf 2:24 Uhr Sommerzeit.
(6) Hebe ist ein Objekt für den Morgenhimmel und befindet sich im Sternbild Wassermann. Die scheinbare Helligkeit des Kleinplaneten nimmt im Monatsverlauf von 9,8 auf 9,2 mag ab. Die Aufgangszeiten von Hebe verfrühen sich von 1:07 Uhr auf 23:37 Uhr Sommerzeit. Am 22. Juni kann der 6,2 mag helle Stern SAO 146135 als Aufsuchhilfe dienen. Beide Objekte sind an diesem Tag nur 5 Bogenminuten voneinander entfernt.
(89) Julia wird am 24. des Monats wieder heller als 10 mag und wandert durch das Sternbild Steinbock. Ende Juni beträgt ihre Helligkeit bereits 9,8 Größenklassen. Am 1. Juni geht Julia um 1:53 Uhr im Osten auf und am 31. Juni bereits um 23:41 Uhr Sommerzeit.
(344) Desiderata stand am 27. Mai im Sternbild Skorpion in Opposition zur Sonne und ist nur noch wenige Tage heller als 10 mag. Aufgrund ihrer Lage am Südhimmel ist es von Deutschland aus gesehen eine Herausforderung, den Asteroiden um die Kulminationszeit aufzuspüren. Ein Standort in südlichen Breiten ist für die Beobachtung des Himmelskörpers deutlich besser geeignet. Sie kulminiert Anfang Juni um 0:29 Uhr Sommerzeit.
Meteorströme
Vom 19. Mai bis 14. Juni sind die Tau-Herkuliden aktiv. Sie gehen auf den Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann zurück und erzeugen nur zwei Meteore pro Stunde. Die Teilchen treten mit 15 Kilometern pro Sekunde sehr langsam in die Erdatmosphäre ein. Das Maximum der Tau-Herkuliden wird für den 3. Juni erwartet. Zum Zeitpunkt des Maximums steht der Radiant in unseren Breiten fast im Zenit. Mit einem Anstieg der Aktivität ist erst wieder im Jahr 2049 zu rechnen, wenn sich der Ursprungskörper der Meteoroiden wieder der Sonne nähert.
Die Juni-Lyriden werden seit 1966 zwischen dem 10. und 20. Juni beobachtet. Der Meteorstrom erreicht sein Aktivitätsmaximum am 16. Juni. Normalerweise werden kaum mehr als 5 Meteore pro Stunde registriert, die mit einer Geschwindigkeit von 31 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre eindringen. Im Jahr 1996 war die Rate deutlich höher. Der Radiant befindet sich im Sternbild Leier, nur wenige Grad vom Hauptstern Wega entfernt. Daher steht er im Juni sehr hoch am Himmel. Ein Ursprungskörper für die Juni-Lyriden ist nicht bekannt.
Die Juni-Bootiden sind vom 22. Juni bis 2. Juli aktiv und stammen vom kurzperiodischen Kometen 7P/Pons-Winnecke. Das Maximum findet am 27. Juni gegen 13 Uhr statt. Der Radiant ist zirkumpolar. Allerdings stören im Juni die „Weißen Nächte“. Der abnehmende Mond, der kurz vor Neumond steht, stört dagegen nicht. Der Radiant befindet sich bei RA 224° und Dek +48° im nördlichen Teil des Sternbildes Bärenhüter. Dementsprechend steht der Radiant abends mit etwa 70 Grad sehr hoch am Himmel. Die Zenitrate ist variabel und teilweise so gering, dass sie kaum auffällt. Im Durchschnitt sind nicht mehr als 5 Meteore pro Stunde zu sehen. Am besten lässt sich der Sternschnuppenstrom in Süddeutschland oder von Südeuropa aus beobachten. Dort sind die Nächte noch deutlich dunkler als im Norden. Eine Beobachtung lohnt sich auf jeden Fall, da der Strom in verschiedenen Jahren mehr oder weniger starke Aktivitätsausbrüche gezeigt hat. Für dieses Jahr ist jedoch keine erhöhte Aktivität vorhergesagt. So stieg die Zenitrate 1998 kurzzeitig auf 100 Meteore pro Stunde und 2004 auf 50 Meteore pro Stunde an. Weitere Ausbrüche ereigneten sich in den Jahren 1916, 1921 und 1927. Die Teilchen der Juni-Boote erzeugen mit 18 km/s extrem langsame Spuren. Dadurch sind die Sternschnuppen dieses Stromes sehr gut von sporadischen Meteoren zu unterscheiden.
Die ekliptikalen Meteore der Anthelionquelle sind den ganzen Juni über aktiv und kommen in diesem Monat aus dem Sternbild Schütze. Aufgrund der geringen Höhe des Ausstrahlungspunktes über dem Horizont, der am Himmel eine ungefähre Ausdehnung von 10 bis 20 Grad aufweist, sind im Mittel nur zwei bis drei Meteore pro Stunde zu erwarten. Die Eintrittsgeschwindigkeiten der Teilchen liegen um 30 km/s und sind damit sehr langsam.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat der bekannte Asterismus des Großen Wagens, der zum Sternbild Großer Bär gehört, seine höchste Position im Zenit längst überschritten und sinkt langsam wieder zum Nordwesthorizont ab. Um den Polarstern und damit die Nordrichtung zu finden, verlängern wir die beiden hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache. Der Polarstern ist der letzte Deichselstern des Kleinen Bären, dessen Wagenkasten genau auf 12 Uhr und damit in seiner höchsten Position über dem Nordhorizont steht. Direkt über dem Kleinen Bären ist der Drachen zu sehen, der sich um den Kleinen Wagen windet. Der rautenförmige Kopf des Drachen wird in der nächsten Stunde ebenfalls seinen höchsten Punkt im Norden erreichen. In mittlerer Höhe im Nordosten, unterhalb des Kleinen Bären und des Drachen, entdecken wir das Sternbild Kepheus, das entfernt an die Form eines Hausdaches erinnert. Darunter befindet sich die Kassiopeia, die die Form des Buchstabens „W“ hat und deshalb im Volksmund auch „Himmels‑W“ genannt wird. Sie hat ihren unteren Kulminationspunkt längst überschritten. Dagegen hat das Sternbild Perseus gerade seine tiefste Position erreicht und steht nun knapp über dem Nordhorizont. Darüber steht das unscheinbare Sternbild der Giraffe. Ebenfalls in Horizontnähe, westlich von Perseus, funkelt die gelblich leuchtende Capella im Sternbild Fuhrmann. Oberhalb des Fuhrmanns und unterhalb des Kopfes und der Vorderpfoten des Großen Bären befindet sich noch das unscheinbare Sternbild Luchs, das aus deutlich lichtschwächeren Sternen besteht. Dieses geht oberhalb von 50° nördlicher Breite in der hellen Mitternachtsdämmerung der weißen Juninächte geradezu unter.
Im Osten
Die östliche Himmelsgegend wird nun vom imposanten Sommerdreieck dominiert, das sich jetzt auf halber Höhe über dem Horizont befindet. Es wird von den drei hellen Sternen Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler gebildet. Genau zwischen Adler und Schwan befinden sich die kleinen, unscheinbaren Sternbilder Delphin, Pfeil und Füchschen. Das Band unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, durchzieht das Sommerdreieck von links oben kommend bis zum südöstlichen Horizont. Bei dunklem, klarem Landhimmel und guter Horizontsicht im Südosten sollte man die helle Schildwolke im Sternbild Schild erkennen können, die neben dem hellen Milchstraßenzentrum den auffälligsten Teil unserer Heimatgalaxie markiert. Oberhalb des Sommerdreiecks sehen wir das Sternbild Herkules und einen Teil des Drachen mit seinem markanten rautenförmigen Kopf. Im Sternbild Herkules können wir bereits sehr gut den Kugelsternhaufen Messier 13 beobachten, der schon mit bloßem Auge unter dunklem Himmel als unscharfer Lichtfleck zu erkennen ist. Er befindet sich etwas unterhalb des rechten oberen Kastensterns des Herkules. Im Nordosten gehen zur Standardbeobachtungszeit bereits die ersten Sterne des Herbststernbildes Pegasus auf. Darüber erkennt man das unscheinbare und nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild der Eidechse. Noch höher im Nordosten liegt das Sternbild Kepheus.
Im Süden
Blickt man nach Süden, so hat das Sternbild Bärenhüter mit seinem auffallend hellen, orangefarbenen Hauptstern Arktur den Südpunkt längst überschritten. Östlich davon befindet sich das Sternbild Nördliche Krone, das gerade den Meridian überquert. Noch weiter östlich steht Herkules, der in der nächsten Stunde seinen höchsten Punkt im Süden erreichen wird. Unterhalb der Nördlichen Krone sehen wir den Kopf der Schlange, der von dem mächtigen Schlangenträger im Südosten getragen wird. Unterhalb der Schlange durchquert das Sternbild Waage gerade den Meridian. Links von der Waage erkennen wir den nördlichen Teil des Sternbildes Skorpion mit seinem rötlich funkelnden Hauptstern Antares. Auf halber Höhe im Südwesten befindet sich noch das reiche Galaxienfeld des Sternbildes Jungfrau mit dem hellen, weißlich leuchtenden Hauptstern Spica. Über der Jungfrau steht das unscheinbare Sternbild Haar der Berenike.
Im Westen
Im Westen verschwinden langsam aber sicher die letzten Frühlingssternbilder. Der mächtige Löwe nähert sich nun immer mehr dem Westhorizont. Direkt über seinem Hauptstern Regulus steht unser Nachbarplanet Mars, der nur wenig heller ist als Regulus und in den nächsten anderthalb Stunden unter den Westhorizont sinken wird. Auch der unscheinbare Krebs westlich des Löwenkopfes ist längst im Horizontdunst verschwunden. Dicht über dem Nordwesthorizont funkeln noch die beiden hellen Hauptsterne Kastor und Pollux in den Zwillingen. Hoch im Südwesten steht der Bärenhüter mit dem hellen Hauptstern Arktur. Auch das Sternbild Großer Bär steht noch in günstiger Beobachtungsposition hoch im Westen. Unterhalb der Deichsel des Bären entdecken wir das unscheinbare Sternbild Jagdhunde und links darunter das nur aus schwachen Sternen bestehende Sternbild Haar der Berenike. Unterhalb des Haares der Berenike befindet sich die Jungfrau mit der weißlich leuchtenden Spica. Knapp über dem Südwesthorizont verschwinden nun auch die beiden unscheinbaren Sternbilder Rabe und Becher unter dem Horizont.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel
Danke für die Lyrik... :D