Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats März finden wir den zunehmenden Mond im im Goldenen Tor der Ekliptik, das aus den offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier gebildet wird. Am 2. des Monats wird das Erste Viertel durchlaufen. Gleichzeitig steht der Erdtrabant oberhalb der Hyaden und nur 2 ½ Grad von Aldebaran, dem Hauptstern im Sternbild Stier, entfernt. An den Folgetagen wandert der Mond weiter durch die Sternbilder Stier und Zwillinge und kommt am Abend des 6. März der Praesepe (Messier 44) im Krebs sehr nahe. Am 7. des Monats finden wir ihn bereits im Löwen und am 8. März östlich von Regulus. Am 9. März ist Vollmond. Wir finden ihn an diesem Abend im Grenzgebiet der Sternbilder Löwe und Jungfrau. Der Mond wandert an den Folgeabenden weiter durch die Jungfrau und wird immer mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Am 12. März steht er in der Waage und kann dann am Morgen des 15. März nur 6 Grad nördlich von Antares, im Grenzgebiet der Sternbilder Skorpion und Schlangenträger, aufgefunden werden. Nur einen Tag später wird das Letzte Viertel durchlaufen. Am 17. des Monats kann unser stiller Begleiter nördlich des Deckels des Asterismus der „Teekanne“ im Sternbild Schütze aufgefunden werden. Am 18. März befindet sich die Mondsichel nahe bei den Planeten Mars und Jupiter. Der gegenseitige Abstand zu Jupiter beträgt in der Morgendämmerung nur 4 Grad, wobei sich unser roter Nachbar Mars zwischen Jupiter und dem Mond befindet. Nur einen Morgen später steht die Mondsichel im Steinbock und nur 3 ½ Grad südlich des Ringplaneten Saturn. Aufgrund der flachen Ekliptiklage am Morgenhimmel, können wir die schmale Sichel des abnehmenden Mondes wahrscheinlich am Morgen des 21. März zum letzten Mal im Südosten aufgehen sehen, bis am 24. des Monats die Neumondphase durchlaufen wird.
Aufgrund die steile Ekliptiklage am Abendhimmel können wir am Abend des 25. März versuchen, die sehr schmale, zunehmende Mondsichel, nur 32 Stunden nach Neumond, über dem westlichen Horizont zu entdecken. Einen Abend später gelingt uns das im östlichen Bereich des Sternbilds Fische deutlich besser. An den Folgeabenden können wir die Mondsichel südlich des Abendsterns Venus auffinden. Am Abend des 29. März befindet sich die Mondsichel inmitten der Hyaden im Sternbild Stier, wobei auch einige Hyadensterne von der unbeleuchteten Seite des Mondes bedeckt werden. Der 3,5 mag helle Stern Epsilon Tauri wird zum Beispiel gegen 21:32 Uhr Sommerzeit von unserem Erdtrabanten bedeckt. Die Bedeckung des Sterns dauert rund 1 Stunde bis ca. 22:37 Uhr (Zeiten abhängig vom Standort des Beobachters). Bis zum Ende des Monats wandert unser stiller Begleiter vom Sternbild Stier kommend weiter in die Zwillinge.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur ist in diesem Monat von unseren Breiten aus nicht sichtbar, obwohl er am 24. März 2020 seine größte westliche Elongation durchlaufen wird. Zu diesem Zeitpunkt beträgt der Winkelabstand zu unserer Sonne respektable 27,8 Grad. Aufgrund der flachen Ekliptiklage am Morgenhimmel, reicht das leider nicht für eine Sichtbarkeit des innersten Planeten unseres Sonnensystems für den deutschsprachigen Raum. Nur für Beobachter südlich von 40 nördlicher Breite taucht Merkur ab der Monatsmitte am Morgenhimmel auf. Am 27. des Monats durchläuft der Planet das Aphel seiner Bahn und befindet sich dann 70 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.
Unser Schwesterplanet Venus baut ihre Sichtbarkeit am Abendhimmel weiter aus und geht Ende März, bezogen auf die Sommerzeit, erst nach Mitternacht unter. Gleichzeitig vergrößert sie auch ihren östlichen Winkelabstand zu unserem Zentralgestirn und steht am 24. März, mit 46,1 Grad Abstand, in ihrer größten östlichen Elongation. Mit einer Helligkeit von ‑4,5 Größenklassen, ist die Venus, nach dem Mond, das hellste Objekt am Nachthimmel. Am 4. des Monats wandert sie aus den Fischen in das Sternbild Widder und am 30. März in den Stier. Zwischen dem 7. und 10. März wandert unser Nachbarplanet in 2,2 Grad Abstand am fernen Planeten Neptun vorbei, was in lichtstarken Ferngläsern und kleinen Teleskopen beobachtbar ist. Am 20. März passiert Venus das Perihel ihrer Bahn und befindet sich dann 107 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 27. des Monats ist das 24 Bogensekunden große Venusscheibchen zur Hälfte beleuchtet. Die so genannte Dichotomie tritt ein. Die Untergänge unseres Schwesterplaneten verspäten sich von anfangs 22:03 Uhr auf 23:20 Uhr (0:20 Uhr Sommerzeit). Am 28. März steht die zunehmenden Mondsichel nur 7 Grad südöstlich der Venus im Goldenen Tor der Ekliptik.
Unser roter Nachbar Mars ist ein Objekt für den Morgenhimmel und kann zunächst noch im Sternbild Schütze aufgefunden werden. Am 30. März tritt der Planet in das Sternbild Steinbock über. Seine Helligkeit nimmt abermals zu und beträgt Ende des Monats bereits 0,8 mag. Auch sein scheinbarer Durchmesser steigt bis Monatsende auf 6,4 Bogensekunden. Am 18. des Monats steht die abnehmenden Mondsichel in der Nähe von Mars, Jupiter und Saturn am Morgenhimmel. Am 20. März kommt es zu einer engen Konjunktion mit dem Planeten Jupiter. Beide Himmelskörper stehen an diesem Tag nur 43 Bogenminuten voneinander entfernt. Am letzten Tag im März befindet sich Mars nur 55 Bogenminuten von Saturn entfernt. Im Laufe des Monats verfrühen sich die Aufgänge des Roten Planeten von anfangs 4:18 Uhr auf 3:33 Uhr (4:33 Uhr Sommerzeit).
Der Riesenplanet Jupiter ist ebenfalls eine Objekt für den Morgenhimmel kann rechtläufig im Sternbild Schütze aufgefunden werden. Seine Helligkeit steigt leicht und beträgt Ende März ‑2,1 mag. Im Teleskop wächst sein Äquatordurchmesser auf knapp 37 Bogensekunden. Leider steht Jupiter in der Dämmerung nur gut 10 Grad hoch im Südosten, so dass die dichten Atmosphärenschichten bei der Beobachtung stören. Zu Beginn des Monats geht Jupiter um 4:51 Uhr im Südosten auf. Bis Ende März verfrühen sich seine Aufgänge auf 3:09 Uhr (4:09 Uhr Sommerzeit). Ab der Monatsmitte kommt es zu einer interessanten Konstellation mit Mars, Saturn und dem abnehmenden Mond am Morgenhimmel. Und am 20. März wird Jupiter schließlich vom Planeten Mars eingeholt. Ihr gegenseitiger Abstand beträgt an diesem Tag nur 0,7 Grad.
Der Ringplanet Saturn ist ebenfalls am Morgenhimmel sichtbar und bewegt sich rechtläufig durch das Sternbild Schütze. Am 21. März überschreitet der Ringplanet die Grenze zum Sternbild Steinbock. Mit einer Helligkeit von 0,6 mag zum Monatsende hin ist Saturn etwas heller als Mars. Am 19. März kann der abnehmende Mond in der Nähe des Ringplaneten aufgefunden werden. Am 31. des Monats überholt Mars den Saturn, in einem südlichen Abstand von nur 0,9 Grad. Die Aufgänge des Ringplaneten verfrühen sich im Laufe des März von anfangs 5:18 Uhr auf 3:27 Uhr (4:27 Uhr Sommerzeit). Am 19. März ergibt sich ein netter Anblick der schmalen Mondsichel am Morgenhimmel, zusammen Jupiter und Saturn.
Uranus, rechtläufig im Widder, kann vielleicht noch bis Mitte März am Abendhimmel gesehen werden, zumal es auch immer später dunkel wird. Um 22 Uhr verschwindet der 5,9 mag helle Planet im Horizontdunst. Uranus hält sich momentan 11 Grad südlich von Alpha Ari, in einer ziemlich sternarmen Gegend, auf. Am 8. März zieht der Abendstern Venus an Uranus, in nur 2,2 Grad Abstand, südlich vorbei. Somit kann sie an diesem Abend als Aufsuchhilfe für den fernen Planeten dienen. Mit einem scheinbaren Durchmesser von 3,4 Bogensekunden, sind auf dem fernen grün-blau erscheinenden Planeten keinerlei Einzelheiten wahrnehmbar. Am 1. März geht Uranus um 22:39 Uhr im Westen unter. Am 31. März erfolgt der Untergang des Planeten bereits um 20:49 Uhr (21:49 Uhr Sommerzeit).
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun im Sternbild Wassermann wird am 8. März von der Sonne eingeholt und steht somit mit ihr am Taghimmel. Er bleibt auch im gesamte Monat März unsichtbar. Am Tag der Konjunktion befindet sich Neptun 4,626 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt.
Der Zwergplanet (134340) Pluto im Sternbild Schütze befindet sich Ende März knapp 1 Grad südöstlich des Riesenplaneten Jupiter. Mit einer Helligkeit von 14,4 mag bleibt er auch für sehr große Teleskope in der Morgendämmerung, dicht über dem südöstlichen Horizont, noch unsichtbar.
Helle Kometen und Planetoiden
Der Komet C/2017 T2 (PanSTARRS) erreicht in diesem Monat voraussichtlich eine Helligkeit von 9,0 mag und wäre somit in größeren lichtstarken Ferngläsern und kleinen Teleskopen beobachtbar. Der Schweifstern zieht immer schneller werdend durch die östlichen Bereiche des Sternbilds Kassiopeia in Richtung Norden. Der Komet ist die gesamte Nacht beobachtbar und bleibt zirkumpolar, ist aber vor allem bei Einbruch der Nacht am besten zu beobachten. Im Mai erreicht Komet PanSTARRS voraussichtlich eine Helligkeit von 8 mag.
Der Komet C/2020 A2 (Iwamoto) ist ebenfalls zirkumpolar und bewegt sich im Monat März schnell durch die Sternbilder Kepheus, Kassiopeia, Giraffe und Fuhrmann. Er stand bereits einen Tag vor Heiligabend 2019 in Sonnennähe, wurde aber erst am 8. bzw. 13. Januar 2020 unabhängig von Masayuki Iwamoto und Gennady Borisov entdeckt. Mit 11 mag Helligkeit kann dieser Schweifstern in mittleren Teleskopen in Richtung Norden aufgefunden werden.
Der Komet C/2019 Y1 (Atlas) erreicht am 12. März 2020, mit nur 0,84 AE Abstand, die Sonnennähe und wandert im März durch den östlichen Bereich des Pegasus in die Andromeda. Dieser Komet sollte bereits zum Einbruch der Nacht angegangenen werden, denn er befindet sich schon tief am nordwestlichen Abendhimmel. Die Helligkeit nimmt im Laufe des Monats noch etwas zu und beträgt dann zwischen 10 und 10,5 mag. Somit ist der Schweifstern ebenfalls ein Objekt für kleinere bis mittlere Teleskope.
Der Asteroid (3) Juno wird ab dem 2. März wieder heller als 10 mag und kann im Sternbild Jungfrau aufgefunden werden. Bis Monatsende ist seine Helligkeit auf 9,5 mag angestiegen. Die Kulminationszeiten von Juno verfrühen sich von anfangs 2:50 Uhr auf 0:33 Uhr (1:33 Uhr Sommerzeit).
(4) Vesta bewegt sich immer schneller werdend rechtläufig durch das Sternbild Stier. Ihre Helligkeit sinkt im Laufe des Monats nur leicht von anfangs 8,2 auf 8,4 mag. Am 1. März geht Vesta um 0:20 Uhr unter. Am 31. März sinkt der Himmelskörper bereits um 23:22 Uhr (0:22 Uhr Sommerzeit) unter die westliche Horizontlinie. Am 11. März kann Vesta in der Nähe des 6,2 mag hellen Sterns SAO 93536 aufgefunden werden. Der gegenseitige Abstand beträgt nur 2 Bogenminuten. Am 26. März kann der 5,9 mag helle Stern SAO 93721 als Aufsuchhilfe dienen. Hier beträgt der Abstand nur 4,5 Bogenminuten.
(6) Hebe wandert durch die Jungfrau und wird zum Monatswechsel wieder heller als 10 mag. Die Kulminationszeiten verfrühen sich von anfangs 3:12 Uhr auf 0:57 Uhr (1:57 Uhr Sommerzeit).
Der Asteroid (27) Euterpe steht am 14. März 2020 im Sternbild Jungfrau wieder in Opposition zur Sonne und erreicht eine Helligkeit von 9,4 mag. Am 21. des Monats wechselt der Asteroid in das Sternbild Löwe. Zu Beginn des Monats beträgt die Helligkeit noch 9,7 mag. Ende März sinkt sie bereits wieder unter die 10. Größenklasse. Der Asteroid verlagert ihre Meridiandurchgänge in die Zeit vor Mitternacht. Zu Beginn des Monats steht Euterpe um 1:25 Uhr in ihrer höchste Stellung im Süden. Bis Ende März verfrühen sich ihre Meridiandurchgänge auf 22:55 Uhr (23:55 Uhr Sommerzeit).
Meteorströme
Im gesamten Monat März sind die Meteore aus der Ekliptikregion am besten zu beobachten, die ihren ausgedehnten Ausstrahlungspunkt in den Sternbildern Löwe und Jungfrau haben. Zu dieser so genannten Anthelionquelle werden nach neueren Meteorlisten auch die Virginiden gezählt. Das Gebiet erstreckt sich rund 30 Grad parallel und 20 Grad senkrecht zur Ekliptik in östlicher Richtung des Gegensonnenpunkts. Im Mittel sind hier nicht mehr als 5 Meteore pro Stunde zu erwarten, die mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 30 km/s in die Erdatmosphäre eindringen.
Seit neustem sind die Eta-Virginiden, als ein eigener Teilstrom der Anthelionquelle, identifiziert, die ihr schwaches Maximum am 18. März erreichen. Der Radiant liegt ungefähr an der Position RA: 184° und Dec: +4°. Als Ursprungskörper gilt der Komet D/1766 G1 (Helfenzrieder).
Die von unseren Breiten aus zirkumpolaren Chi-Herculiden sind ein schwacher und relativ neuer Strom, der seinen Aktivitätszeitraum zwischen dem 11. bis 16. März entfaltet. Das Maximum findet in den Nächten vom 12. zum 13. März statt. Leider stört der abnehmende Mond die Beobachtung der Chi-Herculiden, weil er zum Maximumszeitpunkt gegen 22 Uhr aufgehen wird. Der Radiant liegt an der Position RA: 254° und Dec: +48°. Die Teilchen dieses Stroms treten mit einer Geschwindigkeit von 37 Kilometern in der Sekunde in die Erdatmosphäre ein und erzeugen langsame Meteore.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat der Große Bär schon fast die Zenitregion erreicht und befindet sich im Nordosten hoch über unseren Köpfen. Verlängern wir die hinteren Kastensterne des Wagens um das Fünffache, haben wir auch den Polarstern gefunden, der exakt die Nordrichtung angibt. Der Polarstern gehört zum Sternbild Kleiner Bär, dessen Wagenkasten sich nun auf ungefähr 3 Uhr Position befindet. Unterhalb dieses Sternbilds steht der Drache, der sich um den Wagenkasten des Kleinen Bären herumschlängelt. Gleichzeitig hat der Kopf des Drachen seine tiefste Stellung über dem Nordhorizont schon längst überschritten. Er wird bis zum Morgengrauen langsam am Himmel emporsteigen. Unterhalb des Polarsterns fällt noch die Raute des Sternbilds Kepheus auf. Diese steht nahezu in seiner tiefsten Stellung über dem Nordhorizont, auch untere Kulmination genannt. Direkt westlich davon schließt sich die Kassiopeia an, die die Form des Buchstaben „W“ besitzt und deshalb auch als „Himmels‑W“ bezeichnet wird. Bei sehr guter Horizontsicht über dem Nordpunkt des Horizonts kann man noch den Hauptstern Deneb im Schwan erkennen, der gerade seine untere Kulmination überschritten hat. Weiter östlich davon entdecken wir die helle Wega im Sternbild der Leier. Auf der anderen Seite des Nordpunktes steht das unscheinbare Sternbild Eidechse und noch weiter westlich davon die Andromeda. Oberhalb der Andromeda gelegen befindet sich der Perseus. Gehen wir weiter in Richtung Zenit, stoßen wir auf das unscheinbare Sternbild der Giraffe, das allerdings nur aus äußerst schwachen Sternen besteht.
Im Osten
Der Osthimmel wird von einem hellen, orangefarbenen Stern dominiert. Hierbei handelt es sich um Arktur, der Hauptstern des Sternbilds Bärenhüter, der jetzt genau den Ostpunkt dieses Himmelsabschnitts markiert, allerdings noch recht tief über dem Horizont steht. Direkt über dem Bärenhüter in großer Höhe fällt das Sternbild Großer Bär auf. Seine Kastensterne haben schon fast den Zenit erreicht. Nun ist auch die beste Zeit, die beiden hellen Galaxien Messier 81 und Messier 82 im Großen Bären zu beobachten. Zwischen Bärenhüter und Wagenkasten, in halber Höhe über dem Horizont, befinden sich die unscheinbaren Sternbilder Jagdhunde sowie das Haar der Berenike, mit dem ausgedehnten Coma-Sternhaufen (Melotte 111), der aber nur unter einem dunklem Himmel und ohne störendes Mondlicht mit bloßem Auge zu erkennen ist. Am besten benutzt man hier einen Feldstecher, um den Sternhaufen zu beobachten. Bei guter Horizontsicht, niedrig im Nordosten, können wir das Sternbild Herkules und den Sternenhalbkreis der nördlichen Krone erkennen. Auf der anderen Seite des Ostpunktes, im Südosten, sind auch schon die reichen Galaxienfelder im Sternbild Jungfrau aufgegangen. Der weiß erscheinende Hauptstern der Jungfrau Spika befindet sich aber noch sehr tief über dem Südosthorizont. Oberhalb der Jungfrau strebt auch der mächtige Löwe schon seiner höchsten Stellung entgegen.
Im Süden
In mittlerer Höhe über dem Südhorizont hat soeben das unscheinbare Sternbild Krebs den Meridian überschritten. Hier kann man in einer dunklen und mondscheinlosen Nacht den offenen Sternhaufen Messier 44, der auch als Praesepe bzw. Krippe bekannt ist, als matten Lichtfleck erkennen. Weiter in westlicher Richtung befinden sich die beiden Sternenketten der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Auf der gegenüberliegenden Seite des Meridians steht der Löwe, der in der nächsten Stunde seine höchste Stellung im Süden erreichen wird. Weiter in Richtung Zenit sind die unscheinbaren Sternbilder Kleiner Löwe und die unscheinbare Sternenkette des Luchs kaum auffällig. Direkt unterhalb des Krebses finden wir den Kopf und ein Teil des Rumpfes der Wasserschlange, die sich zum Südosthorizont hinab schlängelt. Dort befinden sich auch die beiden deutlich kleineren Sternbilder Rabe und Becher. Auf der anderen Seite des Meridians steht in gleicher Höhe der hellste Stern an unserem Himmel, Sirius im Sternbild Großer Hund. Darüber sollten aufmerksame Beobachter das unscheinbare Sternbild Einhorn erkennen können. Noch weiter höher befindet sich der helle Stern Prokyon im Sternbild des Kleinen Hundes.
Im Westen
In westlicher Richtung haben sich nun fast alle Sternbilder des Winterhimmels versammelt. Deshalb wird dieser Abschnitt des Himmels von einer Vielzahl heller Stern geprägt, die im weiteren Verlauf der Nacht aber alle untergehen werden. Die hellsten Sterne dieser Himmelsregion bilden das so genannte Wintersechseck, das durch die Sterne Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen markiert wird. Das Sternbild Stier, mit den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden, befindet sich nun in geringer Höhe über dem westlichen Horizont. Die Plejaden sind sehr leicht mit bloßem Auge erkennbar und bieten einen herrlichen Anblick in jedem Fernglas. Links neben dem Stier sinkt nun auch der Himmelsjäger Orion langsam immer tiefer zum Horizont herab. Oberhalb des Himmelsjägers stehen die Zwillinge, mit den beiden hellen Hauptsternen Kastor und Pollux. Oberhalb des Stiers entdecken wir noch den Fuhrmann, mit der gelblich leuchtenden Kapella und noch weiter höher die unscheinbaren Sternbilder Luchs und die Giraffe, die allerdings nur aus sehr schwachen Sternen bestehen und demzufolge schwierig zu erkennen sind. Im Nordwesten sinkt nun auch das Sternbild Perseus immer weiter Richtung Horizont herab. Hier stellt der Doppelsternhaufen h und Chi Persei ein interessantes Objekt zur Beobachtung dar. Auch mit bloßem Auge ist der Doppelsternhaufen als heller Lichtfleck zu erkennen. Mit Andromeda, Dreieck und Widder, tief im Nordwesten, verschwinden nun auch die letzten Boten des vergangenen Herbsthimmels. Im Sternbild Widder hält sich momentan auch der Abendstern Venus auf, die sich zu unserer Standardbeobachtungszeit bereits tief über dem westnordwestlichen Horizont befindet und in der nächsten halben Stunde unter dem Horizont verschwinden wird.
Weitere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.