Der Lauf des Mondes
Zu Beginn des Monats Mai finden wir den zunehmenden Mond im Sternbild der Zwillinge. Am 2. Mai steht der Erdtrabant direkt unterhalb der Praeseppe im Sternbild Krebs und am 3. ist das Erste Viertel erreicht. Nur einen Abend später befindet er sich südöstlich des Hauptsterns Regulus im Löwen. Am 7. Mai kommt es zu einer engen Begegnung mit dem Riesenplaneten Jupiter in der Jungfrau, wobei der Mond nur 2 Grad nördlich am Planeten vorbeilaufen wird. Nachdem der Mond auch den Stern Spica hinter sich gelassen hat, wird am 10. Mai die Vollmondphase in der Waage erreicht.
Nach der Vollmondphase wird unser Erdtrabant mehr und mehr ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Er wandert weiter in Richtung Osten in südlichere Gefilde des Tierkreises und trifft nacheinander auf die Sternbilder Skorpion und Schlangenträger, wobei er sich am 14. Mai nur 2 ½ Grad nordöstlich von Saturn aufhält. Am 15. hat unser stiller Begleiter bereits den Schützen erreicht und am 17. den Steinbock. Am 19. des Monats steht der abnehmende Halbmond (Letztes Viertel) im Wassermann. Nur 3 Tage vor Neumond ergibt sich die Möglichkeit, die schmale Mondsichel in der Morgendämmerung zum letzten Mal westlich des Morgensterns Venus aufzuspüren. Am 25. des Monats wird dann schließlich die Neumondphase erreicht.
Am Abend des 27. Mai taucht die 47 3/4 Stunden alte dünne Mondsichel im Sternbild Stier wieder über dem westlichen Horizont auf. Sie wandert anschließend bis zum Monatsende weiter durch die Sternbilder Zwillinge und Krebs und befindet sich am letztem Abend im Mai abermals 2 ½ südöstlich von Regulus im Löwen.
Die Planeten
Der flinke Planet Merkur stand im Vormonat in einer unteren Konjunktion zur Sonne und entfernt sich nun wieder schnell in westlicher Richtung von unserem Zentralgestirn. Am 17. Mai steht Merkur mit 25,8 Grad Abstand in seiner größten westlichen Elongation. Leider reicht dieser recht große Abstand nicht für eine Morgensichtbarkeit des innersten Planeten unseres Sonnensystems in unseren Breiten, da die Ekliptik am Morgenhimmel sehr flach über den Horizont verläuft. Gleichzeitig steht der Planet gut 11 Grad südlicher als die Sonne. Somit kann Merkur nur in südlichen Ländern und um die Monatsmitte hin über dem östlichen Horizont aufgefunden werden.
Die Venus ist nach wie vor Morgenstern und wandert immer weiter in Richtung Norden durch das Sternbild Fische. Ihr westlicher Winkelabstand wächst dabei von 39 auf fast 46 Grad. Ihr scheinbare Helligkeit – Ende April strahlte sie in ihrem größten Glanz – geht von anfangs ‑4,8 mag auf ‑4,4 mag zum Monatsende hin leicht zurück. Damit ist die Venus nach dem Mond aber immer noch das auffälligste Objekt am Nachthimmel. Am 1. Mai erfolgt der Venusaufgang um 4:18 Uhr und am 31. Mai bereits um 3:20 Uhr Sommerzeit. Damit ist sie knapp eine Stunde vor Sonnenaufgang über dem östlichen Horizont zu erkennen. Ihr Beleuchtungsgrad nimmt weiter zu von anfangs 27% auf 48%, so dass sie zum Monatsende schon fast zur Hälfte beleuchtet ist. Dagegen schrumpft ihr scheinbarer Durchmesser weiter von anfangs 38 auf 25 Bogensekunden. Am 22. Mai ergibt sich ein hübscher Anblick, wenn die Sichel des abnehmenden Mondes westlich des Morgensterns aufgefunden werden kann.
Unser roter Nachbar Mars kann zunächst noch in der späten Abenddämmerung tief im Nordwesten im Sternbild Stier aufgefunden werden und nähert sich weiterhin der Sonne. Zur Monatsmitte hin wird der nur 1,6 mag helle Rote Planet unsichtbar, weil es auch immer später dunkel wird und er in der hellen Dämmerung zunehmend verblasst. Am 7. des Monats zieht Mars in nur 6 Grad nördlichen Abstand an Aldebaran, dem Hauptstern des Stiers, vorbei und passiert gleichzeitig das Goldene Tor der Ekliptik, zwischen den Sternhaufen Plejaden und Hyaden. Die Untergangszeiten des Mars verfrühen sich nur unwesentlich. Zu Beginn des Monats geht Mars um 22:56 Uhr Sommerzeit unter. Bis Monatsende geht der Planet gerade einmal 15 Minuten eher unter. Im Teleskop zeigt sich das Marsscheibchen nur 4 Bogensekunden groß, so dass selbst erfahrene Beobachter kaum Einzelheiten wahrnehmen können.
Der Riesenplanet Jupiter stand im Vormonat in Opposition zur Sonne und ist mit einer Helligkeit von ‑2,2 mag fast die gesamte Nacht gut beobachtbar. Er bremst aber seine Rückläufigkeit in der Jungfrau weiter ab und kommt zum Monatsende fast zum Stillstand. Am 1. Mai geht Jupiter um 5:07 Uhr Sommerzeit unter und am 31. Mai bereits zwei Stunden früher. Damit zieht sich der Riesenplanet mehr und mehr aus der 2. Nachthälfte zurück. Im Teleskop kann man seine 4 hellsten Monde, mit ihren Schattenspielen auf der Planetenkugel erkennen. Auch seine farbigen Bänder in der Jupiteratmosphäre sowie der Große Rote Fleck sind selbst in kleinen bis mittleren Teleskopen beobachtbar. Dabei zeigt Jupiter einen scheinbaren Äquatordurchmesser von knapp 41 Bogensekunden. In der Nacht vom 7. auf den 8. Mai wandert der zunehmende und zu 92% beleuchtete Mond nördlich an Jupiter vorbei.
Der Ringplanet Saturn ist in südlicheren Himmelsgefilden unterwegs und wandert rückläufig durch das Sternbild des Schützen. Am 18. des Monats wechselt der Planet in das Sternbild Schlangenträger und wird zum Planeten fast für die gesamte Nacht. Allerdings erreicht er erst Mitte Juni seine Oppositionsstellung. Im Fernrohr erkennt man ein scheinbar 18 Bogensekunden großes Scheibchen. Sein Ringsystem, wo wir zur Zeit auf die nördliche Hälfte blicken, ist mit 26,7 Grad nahezu komplett geöffnet. Saturns Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von anfangs 0,3 auf 0,1 mag leicht zu. Anfang Mai geht Saturn um 0:16 Uhr auf und erreicht um 4:16 Uhr den Meridian. Ende des Monats erfolgt sein Aufgang bereits um 22:07 Uhr und sein Meridiandurchgang um 2:11 Uhr Sommerzeit. Leider erreicht der Planet zum Kulminationszeitpunkt nur eine maximale Höhe von 16 Grad über dem Südhorizont, so dass ein südlicher Standort von Vorteil ist. In der Nacht vom 13. auf den 14. Mai bekommt der Ringplanet Besuch vom abnehmenden Mond, der in nur 2,5 Grad nördlichem Abstand an Saturn vorbeiziehen wird.
Uranus bewegt sich rechtläufig durch die Fische und stand im Vormonat in Konjunktion zur Sonne. Leider kann sich der 5,9 mag helle Planet noch nicht ganz aus den hellen Strahlen der Sonne befreien und bleibt im gesamten Monat Mai unsichtbar. Erst im Juni taucht Uranus wieder in der Morgendämmerung auf.
Der äußere Planet unseres Sonnensystems Neptun, rechtläufig im Sternbild Wassermann, taucht erst Ende Mai am Morgenhimmel auf und lässt sich mit einer Helligkeit von 7,9 mag nur mit optischen Hilfsmitteln erkennen. Am 1. Mai geht Neptun um 4:02 Uhr Sommerzeit auf. Am 31. Mai erscheint der Planet bereits zwei Stunden früher über der östlichen Horizontlinie.
Der Zwergplanet (134340) Pluto kann rückläufig im Sternbild Schütze am Morgenhimmel aufgefunden werden. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 14,6 mag, ist Pluto ein schwieriges Objekt im dichten Sternengewimmel der Milchstraße und lässt sich nur mit großen Teleskopen aufspüren. Zu Beginn des Monats kulminiert Pluto um 5:51 Uhr und Ende Mai bereits um 3:51 Uhr Sommerzeit.
Helle Kometen und Planetoiden
Der kurzperiodische Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresák wandert Anfang Mai rund 5 Grad westlich an der Wega im Sternbild Leier vorbei und danach weiter in den östlichen Bereich des Herkules. Somit ist der Schweifstern gegen Mitternacht noch optimal zu beobachten und steht in unseren Breiten noch sehr hoch am Himmel. Zu Monatsbeginn ist der Schweifstern, mit einer Helligkeit von 7 mag, in lichtstarken Ferngläsern und kleinen Teleskopen auffindbar. Bis zum Monatsende geht die Helligkeit auf rund 8,5 mag zurück. In der Nacht vom 4. auf den 5. Mai läuft Tuttle-Giacobini-Kresák nur wenige Bogenminuten westlich an Kappa Lyrae vorbei.
Der Komet C/2015 V2 (Johnson) bewegt sich im Mai vom nordwestlichen Bereich des Herkules weiter in den Bärenhüter und erreicht mit rund 7 mag Helligkeit Anfang Juni sein Maximum. Damit ist der Komet schon sehr leicht in Ferngläsern und kleinen Teleskopen auffindbar und steht zum Kulminationszeitpunkt, in den Stunden nach Mitternacht, hoch an unserem Himmel. Im Teleskop zeigt sich eine 3 bis 5 Bogenminuten große Koma und ein kurzer aber ziemlich breiter Staubschweif. Am 12. Juni steht der Komet schließlich in Sonnennähe. Ab Mitte Juni wird der Komet für unsere Breiten außer Sicht geraten und nur noch von der Südhalbkugel der Erde aus sichtbar sein.
Der Zwergplanet (1) Ceres, im Sternbild Stier, nähert sich seiner Konjunktion mit der Sonne, die er am 6. Juni auch erreicht. Deshalb bleibt der Zwergplanet im gesamten Monat Mai unsichtbar.
(4) Vesta Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von anfangs 7,9 auf 8,1 mag ab. Der Asteroid kann rückläufig im Sternbild Krebs aufgefunden werden und zieht sich langsam aus der 2. Nachthälfte zurück. Am 1. Mai geht Vesta um 3:08 Uhr unter und am 31. Mai bereits um 1:35 Uhr Sommerzeit.
(6) Hebe zieht durch den Schwanz der Schlange und wird zu Beginn des Monats wieder heller als 10 mag. Bis Ende Mai steigert der Asteroid seine Helligkeit auf 9,4 mag. Am 1. Mai steht Hebe um 4:41 Uhr in ihrer höchsten Stellung im Süden. Ende Mai erreicht der Himmelskörper bereits um 2:31 Uhr Sommerzeit den Meridian. Am 30. Mai kann der 4,6 mag helle Stern Zeta Ser als Aufsuchhilfe dienen. Beide Himmelskörper stehen dann nur 6 Bogenminuten voneinander entfernt.
(10) Hygiea zieht durch das Sternbild Schütze und wird am 26. Mai wieder heller als 10 mag. Bis zum Ende des Monats ist ihre Helligkeit auf 9,8 mag angestiegen. Die Aufgangszeiten des Asteroiden verfrühen sich von anfangs 1:45 Uhr auf 23:37 Uhr Sommerzeit.
Meteorströme
Zwischen dem 19. April bis 28. Mai sind die Eta-Aquariden (auch Mai-Aquariden genannt) sichtbar. Ihre maximale Aktivität wird zwischen dem 5. und 6. Mai erwartet, wenn unter optimalen Bedingungen bis zu 60 Meteore pro Stunde sichtbar sind. Diese Anzahl wird in unseren Breiten allerdings nicht erreicht, da sich der Radiant vor Beginn der Morgendämmerung in Horizontnähe aufhält und sich gegen 1:30 Uhr sogar noch unter dem Horizont befindet. Die Aktivität des Sternschnuppenstroms ist von Jahr zu Jahr recht variabel. Zuletzt kam es im Jahr 2013 zu einer deutlich höheren Aktivität mit über 100 Meteoren pro Stunde. Durch den niedrigen Radiantenstand, im Nordteil des Sternbilds Wassermann, zeigen die Sternschnuppen, die mit 66 km/s in die Erdatmosphäre eindringen, sehr lange Leuchtspuren. Eine südliche Position, z.B. auf den Kanarischen Inseln oder besser auf der Südhalbkugel der Erde, ist für die erfolgreiche Beobachtung dieses Meteorstroms unabdingbar. Die beste Zeit ist deshalb gegen 3 Uhr morgens in südlicheren Breiten. Der zunehmenden Mond wird zu Beginn die Beobachtung der Eta-Aquariden stören, geht aber gegen Morgen unter, wenn der Radiant auch höher steht. Der Ursprungskörper der Mai-Aquariden ist kein geringerer als der Komet 1P/Halley!
Vom 3. bis 14. Mai sind die Eta-Lyriden sichtbar, dessen Radiant sich rund 8 Grad nordöstlich von Wega befindet. Der Ausstrahlungspunkt der Eta-Lyriden befindet sich die ganze Nacht über dem Horizont und steht, besonders in den Stunden nach Mitternacht, hoch an unserem Himmel. Das schwach ausgeprägte Maximum wird in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai erwartet. Dann sind rund 5 Meteore pro Stunde sichtbar, die mittlere Geschwindigkeiten von 43 km/s zeigen. Leider wird der zunehmende Mond die Beobachtung stören, weil dieser erst gegen Morgen untergehen wird. Als Mutterkörper der Eta-Lyriden gilt der Komet C/1983 H1 IRAS-Araki-Alcock, der im Mai 1983 an der Erde vorbei zog.
Die im ganzen Jahr sichtbaren und von der Anzahl her geringen ekliptiknahen Meteore der Anthelionquelle, kommen aus einer Region etwas östlich des Gegensonnenpunktes. Im Mai wandert dieser vom Sternbild Waage in den Skorpion und Schlangenträger. Sie besitzen Eintrittsgeschwindigkeiten um 30 Kilometer pro Sekunde, so dass sie sich leicht von den übrigen Meteorströmen in diesem Monat unterscheiden.
Der abendliche Fixsternhimmel
Im Norden
Zu unserer Standardbeobachtungszeit hat das Sternbild Großer Bär, der im Volksmund auch als Großer Wagen bekannt ist, seine höchste Stellung im Zenit gerade überschritten. Der Große Wagen wird bis zum Morgengrauen hin langsam wieder in Richtung Nordwesthorizont hinabsteigen. Verlängern wir die beiden hinteren Sterne des Wagenkastens um das Fünffache, finden wir den Polarstern, der exakt die Nordrichtung angibt und gleichzeitig den letzten Deichselstern des Sternbilds Kleiner Bär markiert. Der Wagenkasten des Kleinen Bären befindet sich nun fast in seiner höchsten Stellung über dem Nordhorizont. Der Drache, der sich entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn um den Kleinen Bären herumschlängelt, befindet sich ebenfalls hoch am Nordhimmel.
Das Sternbild Kassiopeia, auch als „Himmels W“ bekannt, durchläuft gerade ihre untere Kulmination über dem Nordpunkt. Das Sternbild Kepheus, zwischen Polarstern, Drache und Kassiopeia, befindet sich soeben in mittlerer Höhe über dem Horizont. Niedrig im Nordwesten können wir noch die nördlichen Ausläufer des Sternbilds Perseus erkennen. Weiter westlich funkelt die gelblich leuchtende Kapella im Sternbild Fuhrmann gemächlich vor sich hin. Oberhalb von Perseus und Fuhrmann stehen die nur aus schwachen Sternen bestehende Giraffe und ein Teil des unscheinbaren Sternbilds Luchs.
Im Osten
In Richtung Osten sind schon einige typische Sternbilder der kommenden Sommermonate aufgegangen. Am auffälligsten sind die Hauptsterne Wega in der Leier und Deneb im Schwan, die sich beide über dem nordöstlichen Horizont aufhalten. Bei guter Horizontsicht, dicht über dem Osthorizont, entdecken wir auch Atair im Sternbild Adler. Die drei Sterne bilden zusammen das so genannte Sommerdreieck.
Genau im Osten, in mittlerer Höhe über dem Horizont, steht oberhalb vom Sternbild Leier der unscheinbare Herkules, wo unter einem dunklen Himmel der Kugelsternhaufen Messier 13 als diffuser Lichtfleck erkannt werden kann. Rechts oberhalb vom Herkules funkelt das Halbrund der Nördlichen Krone und noch weiter höher, der mächtige Bärenhüter, mit dem hellen und orange gefärbten Hauptstern Arktur. Blicken wir auf die weiter östlich liegende Seite des Ostpunkts, befindet sich hoch im Nordosten das Sternbild des Drachen. Vom Sternbild Herkules ausgehend, steht unterhalb von diesem im Südosten der Schlangenträger mit der Schlange. Diese beiden Sternbilder sind soeben vollständig über dem Horizont erschienen und werden im Laufe der Nacht noch weiter an Höhe gewinnen.
Im Süden
Der Süden wird immer noch von einem Großteil der Frühlingssternbilder dominiert, in dem sich auch die reichen Galaxienfelder des Frühlingshimmels befinden. Das Sternbild Jungfrau, mit ihrem hellen und weiß erscheinenden Hauptstern Spika, hat gerade die höchste Stellung im Süden eingenommen. In der Jungfrau befindet sich zur Zeit der Riesenplanet Jupiter, der zur Zeit, mit Ausnahme von Mond und Venus, mit Abstand das hellste Objekt am Nachthimmel ist. Er befindet sich in diesem Monat Opposition zur Sonne und ist die gesamte Nacht beobachtbar. Oberhalb der Jungfrau entdecken wir das Sternbild Bärenhüter mit seinem hellen Hauptstern Arktur. Weiter östlich vom Bärenhüter gelegen steht die Nördliche Krone. Westlich vom Bärenhüter entdecken wir das unscheinbare Sternbild Haar der Berenike und noch weiter höher die Jagdhunde. In mittlerer Höhe im Nordwesten befindet sich der mächtige Löwe, der seinen höchsten Punkt im Süden schon längst überschritten hat. Er wird in den kommenden Stunden zum Westhorizont hinabsinken und schließlich untergehen.
Vom Sternbild Jungfrau ausgehend befindet sich unterhalb davon die schwachen Sterne der Wasserschlange, der Becher und der Rabe, die den Meridian schön längst überschritten haben. Sie bereiten sich langsam aber sicher schon zum Untergang vor. Dicht über dem Südosthorizont erkennt man schon die Waage und ein Teil des Sternbilds Skorpion. Oberhalb des Skorpions steht ein Teil des mächtigen Schlangenträgers mit dem Kopf der Schlange.
Im Westen
Im Westen verschwinden nun auch die letzten Sterne des Winterhimmels unter dem Horizont. Prokyon, im Sternbild des Kleinen Hundes, steht wahrscheinlich schon zu tief über dem Westhorizont, um ihn sicher erkennen zu können. Deutlich auffälliger sind die beiden Sternenketten der Zwillinge, mit den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux. Noch weiter in Richtung Nordwesten, steht der Fuhrmann mit dem hell leuchtenden Stern Kapella.
Ebenfalls schon tief im Westen können wir auch den unscheinbaren Krebs entdecken, der sich rechts vom mächtigen Löwen erstreckt. Oberhalb vom Löwen steht der unscheinbaren Kleinen Löwen und noch etwas höher das Sternbild des Großen Bären. Der Große Bär steht noch nahe des Zenits und demnach in ausgezeichneter Beobachtungsposition. Deutlich schwieriger auszumachen ist der unscheinbare Luchs, der sich unterhalb der Vorderpfoten des Bären in mittlerer Höhe befindet und nur unter einem wirklich dunklen Himmel zu erkennen ist. Nahezu parallel und niedrig über dem südwestlichen Horizont sehen wir noch den Kopf der mächtigen Wasserschlange.
Weitere, ausführlichere Informationen zum aktuellen Sternhimmel gibt es auf der Seite Sternhimmel.